Bewertungen (135)
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Zuerst die Kurzversion für alle, die nicht wissen wollen wie´s mir geht:
* Euros für Griechen *
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Die Griechen sind pleite. Ständig holen sie sich aus diesem oder jenem Töpfchen noch schnell ein paar Milliarden für die nächsten Wochen. So ein Schirmchen ist schon was ganz Geniales. Die Zerstrittenheit um den Griechen ist sogar bis hierher vorgedrungen. Zwischen eins und vier liegt die Scala bei den beiden Vorschreibern.
Das Wetter wollte partout nicht zu der geplanten Grillerei passen. So beschlossen wir ein Lokal zu besuchen, das wir bislang noch nicht kannten. Risiko, wie bei der EZB. Unsere Wahl fiel auf das POSEIDON. Das Lokal war gut besucht. Bis auf einen Tisch mit "Aussicht" waren die Fensterplätze alle besetzt. Das Lokal macht einen sehr freundlichen Eindruck. Die betont mediterrane Einrichtung ist vielleicht sogar etwas überbetont. Aber nett.
Wir wurden freundlich begrüßt und nach unseren Wünschen gefragt. Tisch für vier am Fenster? Gerne! Zackig kamen der Begrüßungs-Ouzo und die Karte. Auf eine Empfehlung wollte man sich nicht einlassen, so wählten wir nach Gutdünken und Lust auf.... aus. Mit Käse überbackene Scampis in Knoblauchsößchen. Ein Gedicht! Auch die übrigen Vorspeisen sahen gut aus und hinterließen zufriedene Mienen. Im zeitlich perfektem Abstand zu den Vorspeisen wurden die Hauptgerichte aufgetischt. Nach meiner Vorspeise hatte ich ernste Probleme mit dem Umfang des georderten Gyros mit Tzaziki. Lecker -vielleicht ein klein wenig fett - und nicht zu schaffen.
Das Tzaziki war eine Klasse für sich. Wunderbar frisch und abgerundeter Geschmack, nicht überwürzt, wie es leider oft genug vorkommt. . Die übrigen Mitesser waren mit ihrer Wahl ebenso zufrieden. Und es waren keine Gefälligkeitsurteile.
Die Karte ist umfangreich genug, dass wir hier sicher noch einige Male vorstellig werden. Eine gute Wahl, wenn man´s griechisch mag. Die Preise sind angemessen, kein Sonderangebot. Schließlich muß den Griechen ja geholfen werden, sagt Frau Merkel.geschrieben für:
Griechische Restaurants / Restaurants und Gaststätten in Neu-Isenburg
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Zuerst die Kurzversion für alle, die nicht wissen wollen wie´s mir geht:52.
* Kleider machen Leute *
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Es ist für mich immer ein Vergnügen, Leute zu beobachten,. die Leute beobachten. Fehleinschätzungen sind vorprogrammiert, wenn Uffnik einkaufen geht. Seine Frau hatte ihn ultimativ vor die Wahl gestellt:" Entweder lassen wir die das alte Gestühl neu beziehen, oder wir gönnen uns doch mal was Neues. Sie winkte vergnügt mit einem Prospekt, eher schon Plakat, von einem der XXXXXXXXXl Möbelhäuser.
Für´s Esszimmmer sollten es neue Sitzgelegenheiten werden. "Und schau mal, die würden mir gefallen, die gibbs auch in Leder, sind im Angebot, farblich- na ja- muß man mal sehen. abba mit 8 Formen für die Gesäße, genau so vielen Farben und Gestelle. 8³ = 512 Varianten sind möglich.
So viele kriegen wir nicht unter! Dafür wurde ich mit einem scharfen Blick getadelt. Aber sie wußte nun auch, wie ich heute drauf war. Gerade kam ich vom Gassi zurück und wurde gleich überfallen. Mit zünftiger Kleidung (zünftig im Sinne von zweckmäßig für Gassi mit zwei Schweinehunden) fuhr im Madame in das Möbelhaus mit dem übergewichtigen Werbeträger. Es ist schon recht beeindruckend, wenn man mit der riesigen Auswahl von MannMobilia das erste Mal konfrontiert wird. Bis man die Rolltreppen bis in die oberste Etage geschafft hat, ist die Aufmerksamkeit derart hin und auch her gezerrt, daß man orientierungslos durch die Gänge hetzt und dringend Beratung benötigt. Gesucht > gefunden. Drei Männer kümmerten sich um sich. Worum es bei der Diskussion ging, konnte ich nicht verstehen, schließlich habe einen kräftigen Tinnitus. Aber morgen ist Qualifiing für den großen Preis von Italien.....
Die Senioren der Truppe hörten sich treu und brav an, was unser Begehren denn seil. Einer der Clique nickte, was soviel heißt wie "folgen Sie mir unauffällig". Als wir nach dem dritten Stuhlgang noch immer nicht zum Kauf schritten, wurde ich aufmerksam gemustert. "Husten Sie mal" , hat er sich wohl gerade noch verkniffen. Aber das Interesse erlahmte schlagartig. Meine Stimmungspegel machte Luftsprünge. Aha, wieder mal einer, der sich von Äußerlichkeiten beeinflussen läßt. Wir wurden an den Azubi oder vielleicht auch schon Junior-Verkäufer überstellt. Dieser, das muß gesagt werden, gab sich große Mühe uns von den Sonderangeboten weg, zu den provisionsträchtigen Artikeln zu bringen.
Bei XXXL gibt´s Rabatte. Und Nachlässe. und auf alles nochmals 20 % ! Interessant, daß auch die Mondpreise noch auf den Schildchen standen. Die Frage, ob dort jemals ein Stuhl (STUHL) für rund 7.000 DM ( 3.489 €) verkauft worden sei, wurde mir nicht beantwortet. Wohlgemerkt EIN STUHL! Der Bursche tat mir leid, wo er doch so bemüht war, meine Jeans und die leicht staubigen Schuhe zu ignorieren.
Zu den preislich passenderen Modellen war zu sagen, daß viele davon für Uffniks schon sehr nahe an der maximalen Belastung für so einen "Freischwinger" liegen. Das war mir dann zu Risiko behaftet. Asiaten sind klein, mager und wiegen maximal 50 Kilogramm! Uffniks entsprechen nicht dieser pauschalen Gattung. Da muß dann doch was stabiles unter 7.000 DM ran. Danke sehr, junger Mann, für die Mühe, sehr nett.
Irgendwie haben die Seniorverkäufer mit ihrer Einschätzung zu meinem Outfit wohl doch Recht gehabt. Für Stühle war ich nicht bereit solche Summen aufzubringen- es sei denn, sie hätten mehr als 160 KW zur Verfügung.
Irgendwie war ich heute Sieger. Und Mann-Mobila hat verloren.
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. . . . . . . . . . . . .70.00053.
Die deutsche Geschichte weist viele dunkle Punkte auf. Es war erst 1945, dass der absolut finsterste Fleck auf der ohnehin verkleckerten deutschen Weste weltweit bekannt wurde.
Auf der Rückreise aus dem hohen Norden und noch in Gedanken mit den gestrigen Erlebnissen befasst, fuhr ich unbekümmert Richtung Hamburg und dann immer gerade aus. Ein im Radio avisierter Stau vor, im und nach dem Elbtunnel konnte die Laune nicht beeinträchtigen. Bequemes Auto, funktionierende Klimaanlage, super Wetter. Als sich der Stau gerade aufzulösen begann, kam auch schon die nächste Stauwarnung. Diesmal direkt vom Navi. 20 km Stau nach LKW-Unfall. Glück im Unglück, da kam eine Ausfahrt in nicht einmal drei Kilometern – noch vor dem Stauende. Die Stimmung war nun nicht mehr ganz so heiter.
Auf vielen Fahrten nach Hamburg sah ich das große Hinweisschild „Gedenkstätte Bergen-Belsen“ nächste Abfahrt. Irgendwann, wenn ich mit etwas mehr Zeit unterwegs war, wollte ich mir das vornehmen. Jetzt war einfach „irgendwann“ und die Zeit nahm ich mir einfach.
Von der Autobahn runter und das Navi erst einmal davon überzeugen, dass ich einen kleinen Umweg einbauen möchte. Nach einigem Suchen einigten wir uns auf eine Route über den berühmt-berüchtigten Truppenübungsplatz Bergen-Hohne. Ich befuhr die Panzerstraße. Ein riesiger Übungsplatz. Eine Schießbahn für Panzer, Artillerie und wer weiß, was sonst noch, wechselten sich ab. Sicher wuseln da auch noch etliche Stoppelhopser ballernd durch die Gegend. Kilometer um Kilometer. Und alle 500 Schritte ein Hinweisschild, dass es sich um militärisches Sperrgebiet handelt. Die Nato nutzt heute diese Einrichtung, um ihre Truppen zu trainieren.
Heidelandschaft. Deshalb wird in Soldatenliedern auch so eindringlich von Erika gesungen. Die gedeiht hier prächtig.
Einen Wegweiser oder einenHinweis auf die Gedenkstätte hatte ich schmerzlich vermisst. Ich näherte mich offensichtlich auf einer inoffiziellen Route. Erst ganz kurz vor dem Ziel war ein Wegweiser zu erkennen. Aber das war nur wenige Meter vom großen Parkplatz entfernt, den man ohnehin nicht übersehen konnte. Ich war da. Das Synonym für KZ ist Auschwitz
Schon einmal besuchte ich aus einer Laune heraus eine Gedenkstätte : Buchenwald! Meine Information zu Bergen-Belsen waren genau so dürftig, wie seinerzeit im Lager Buchenwald, weil ungeplant und unvorbereitet. Ich war gespannt, was mich hier nun erwartete. Das erste, was der Besucher schon vom Parkplatz aus zu sehen bekommt, ist ein Verwaltungsgebäude, das es zu umrunden gilt, bevor man durch das große Tor einen lichten, naturbelassenen Wald erblickt. Gleich rechts davon gelangt man zum Informationszentrum. Ein monumentaler Betonklotz. Irgendwie gelang es mir, trotz meiner durch diverse Ablenkungen verursachten Orientierungsverlust zu realisieren, wo sich ein Eingang befand.
Eine leicht düstere, kühle Atmosphäre umgab mich. Der Rundgang konnte beginnen. Eine Luftaufnahme des gesamten Areals war bei der späteren Orientierung im Gelände vielleicht hilfreich. Eine Unzahl von Exponaten zog mich in den Bann. Die gesamte Geschichte und der Werdegang des Lagers von 1941 bis 1945 wurde vor mir und den anderen Besuchern ausgebreitet. Bis hin zum Nürnberger Prozeß waren akribisch die Daten zusammengetragen. Mit unvorstelllbaren Fakten Zahlen und Artefakten werden die Besucher konfrontiert.
70.000
Juden, Kriegsgefangene, Deserteure und sonstige Gegener und Feinde des Nazi-Regimes fanden unter unsäglichen Umständen hier ihr Ende. Das sind Tag für Tag über 50 Tote. Ermordert, verhungert, erfroren, oder verendet, wie ein Stück Vieh.
Noch im März 1945 breitete sich eine Typhus-Epidemie im Lager aus. Etwa 17.000 Gefangene kamen alleine hierdurch zu Tode. Darunter auch Anne Frank!
Die Empfindungen des einzelnen Besucher sind bei der Unmenge an Ausstellungsstücken aber schon recht verschieden. Die einen saßen still und aufmerksam, vielleicht in Gedanken versunken, vor einem der vielen Monitore, wo sich Informationen in vielen Sprachen abrufen ließen. Andere Besucher lasen Original-Dokumente, Personal-Akten, und etliche Ordner mit Kopien zum eigenhändigen blättern. Ein Niederländer interessierte sich sehr für mein Teleobjektiv, während seine Frau die Fundstücke in den im Boden bündig angeordneten und begehbaren Glaskästen betrachtete. Eine jüdische Familie war mit einer unbändigen Schar Kinder unterwegs. Die Kleinen hatten nun gar kein Verständnis für das, was die Eltern intgeressierte und gaben dies auch deutlich zu verstehen.
In der zweigeschossigen Ausstellung kann man viele Stunden zubringen und immer wieder erschüttert, trotz der unvorstellbaren Zahl der Toten, dann vielleicht doch ein einzelnes Schicksal ganz besonders. So verwundert es auch nicht, dass die vielen Gelegenheiten persönliche Akten einzusehen sehr stark frequentiert wurde. Man sah traurige, bekümmerte Gesichter und auch so manche Träne wurde vergossen. Es ist einfach nur erschütternd, wie die bekannt gewordenen Grausamkeiten hier so konzentriert auf den Betrachter wirken.
Obwohl es inzwischen richtig heiß geworden war, wollte ich auf den Rundgang über das Gelände nicht verzichten.
Ich mag solche hässlichen Betonwände nicht, die mich links und rechts des Ganges eine kleine Strecke führten. Hall und Schall bei jedem Schritt. Wie auf dem Kasernenhof. Aber hier in Bergen-Belsen verstärken sie die bisherigen Eindrücke wie nirgendwo sonst. Folgt man den Park ähnlich Wegen gelangt man zu den Massengräbern, von denen es eine ganze Reihe gibt. Ruhe und Frieden erfüllt das Areal heute . Wie es ist, wenn auf dem angrenzenden Truppenübungsplatz herumgeballert wird, möchte ich lieber nicht wissen.
Anders als in der Gedenkstätte Buchenwlad ist hier kein Gebäude, keine Baracke erhalten. Die Freiflächen sind mit beispielhaften Grabsteinen unregelmäßig gespickt. Ein Obelisk mahnt aus der Ferne. Auf und an vielen Gräbern, Gedenktafeln und Grabsteinen, sind Kieselsteine, „Gedenksteine“ zu finden. Dies entspricht der jüdischen Tradition. Und immer wieder die Massengräber, die an das Leid und den Tod erinnern. Die Natur holt sich sukzessive ihr Areal zurück. Die Heide mildert das Empfinden etwas ab.
Wenn man sich mit dem Holocaust auseinandersetzt, ist die Gedenkstätte Bergen-Belsen eine sehr gute Stätte, um sich zu informieren. Der Besucher wird nicht so abrupt mit der Todesmaschinerie der Nazis konfrontiert, wie beispielsweise in Weimar, wo noch einige Gebäude im Originalzustand (u.a. das Krematorium oder der Genickschußraum) besichtigt werden können.
Wer sich dem Vergessen widersetzt, wird hier in sehr ausführlicher Form und fundiert informiert. Ein Ort des Gedenkens, der Besinnung und Erinnerung an das Gemetzel an 70.000 Menschen.
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Wichtige Links:
http://bergen-belsen.stiftung-ng.de/de/home.html
http://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Bergen-Belsen
http://www.ag-bergen-belsen.de/index.html
http://www.dhm.de/lemo/html/wk2/holocaust/bergenbelsen/index.html
http://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/holocaust/konzentrationslager/514-bergen-belsen-erste-eindruecke-nach-der-befreiung.html
http://video.google.de/videoplay?docid=-6076323184217355958&hl=de&emb=1#
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Ich möchte doch auch mal eine kurze Bewertung schreiben. Stop54.
Klasse Sprit dort. Stop
Handy-App sagt, im Umkreis von 10 km derzeit die günstigsten Preise. Stop
Gibt halt auch keine weitere Tankstelle im Umkreis ;-) Stop
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Zuerst die Kurzversion für alle, die nicht wissen wollen wie´s mir geht:
Schlaf eines Handlungsreisenden oder die Leiden des alten Uffniks
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Kapitel 1)
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Fährst du noch, oder staust du schon?
Geschäfts- und Dienstreisen dienen weder der Unterhaltung noch dem Vergnügen. Getreu diesem Motto, also streng nach den einschlägigen Vorschriften unserer Finanzverwaltung, trat ich meine Reise in den Hohen Norden an. Ferienzeit in der Hauptsaison. Alle Bundesländer befinden sich im Ausnahmezustand. Auch unsere europäischen Nachbarländer klagen über drastischen Einwohnerschwund und schier hoffnungslose Überfremdung durch die nicht enden wollende Touristenflut. Und alle, die nicht sinnvoller Weise zu Hause geblieben waren, mussten unbedingt über die A 5 und die A7 nach Norden!
Ich hatte versprochen das schöne Wetter aus der Mitte der Republik mitzubringen. Das gelang erstaunlicher Weise auch recht gut. Es war angenehm warm, kaum bewölkt. Sommer eben. Aber nur für die nächsten beiden Tage. Das reichte mir ja auch. Länger konnte ich nicht bleiben, ohne daß es doch zu einer Vergnügungsreise mutieren würde. Steigende Temperaturen im Laufe des Tages sorgten dafür, daß die Klimaanlage heftig zu tun bekam. Die Nerven scheuerten sich allmählich blank, bei dem zunehmenden Verkehr durch Urlauber. Für die Saison hatte das Verkehrsministerium noch für einen besonderen Gag gesorgt. Die gesamten Baustellenkilometer auf den Autobahnen wurden zum Vorjahr einfach mal verdoppelt! Solide Planung. Ich war hellauf begeistert. Derart kann man auch schon bei der Fahrt so richtig den Urlaub genießen. Das erste Extra des Tages. Die Sonntagsfahrer durften mit Sondergenehmigung nun auch am Dienstag uff die Gass. Und natürlich alle links. Das war zwar nicht Bedingung – das ergab sich so. Die Mitte war nur äußerst schwach besucht. Die rechte Spur war offenbar gesperrt und nur für Uffniks reserviert. So viele davon waren aber gar nicht ´mal unterwegs. Einen hatte ich gezählt. Bei den unvermeidlichen Bremsmanövern der blöden Linken, erntete ich immer wieder neidische Blicke. Ich genoß auch das freundliche Zuwinken der linksdralligen Gesamtfraktion, sobald ich meinen Boliden noch ausrollen ließ, wenn es auf der hochfrequentierten Überholspur wieder einmal hart auf die Eisen ging. Die Linken sollten sich aber angewöhnen die Hand beim Winken zu öffnen. Sieht dann nochmals freundlicher aus. Aber nicht zu weit, sonst werden sie sehr leicht mit den ganz Rechten verwechselt.
Das aufgeregte Schnattern der ältlichen Berlinerin im dicken Daimler entbehrte schon optisch jeder Nettigkeit, während der zugehörige Gemahl verkrampft am Lenkrad kaute Ich hoffte, daß die Gebisse der beiden das mitmachen. Für Kurzweil war also gesorgt, mein Amüsement war perfekt. Aber auch die amüsanteste Autobahnfahrt geht einmal zu Ende.
Kapitel 2
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Duschst du schon, oder spähst du noch?
Das Ziel meiner Anfahrt war eine Empfehlung meines Kunden. “Großartiges Restaurant, kein Billigladen – aber das Geld bereut man auch nicht.” Das sagte nun wenig über die Hotelqualitäten aus. Trotzdem buchte ich eines der letzten verfügbaren Bettchen.
700 Kilometer und gut zwei Stunden Stauerei hatten ihre Spuren hinterlassen. Jetzt eine erfrischende Dusche. Zuerst aber die sehr freundliche Begrüßung. Und der Dank für das importierte Wetter. Danach wurde mir mein Zimmer gezeigt. Tür auf und…. uiiii war das warm. Ein großes Doppelzimmer tat sich vor mir auf. Schon etwas in den Jahren, aber sauber. Ein Fenster suchte ich vergebens. Statt dessen gab es eine Balkontür (!).
Die frisch importierte Sonne schien am frühen Abend noch sehr intensiv und sorgte für die schnuckeligen Temperaturen. Tür auf! Der Luftaustausch konnte beginnen.
Wer keine Probleme hat, macht sich welche. Vom Bett bis zur Kreuzung der Bundesstraße waren es schlappe 10 oder 12 Meter. Was mir da alles durch den Kopf schoß. Daß ein Mensch überhaupt zu solchen Gedanken fähig war…schon erstaunlich! Direkt vor der Tür - ohne Zaun oder Wachmannschaft - gab es ebenerdig einen Bürgersteig- ohne Abgrenzung zu meinen Gemächern. Und daran schloß sich auch schon die Kreuzung zur Bundesstraße an.
Trotzdem hatte ich nun keinen Plan zur Hand, wie ich gleichzeitig ausgiebig duschen und die geöffnete Balkontür im Auge behalten konnte , ohne gesteigertes, öffentliches Interesse zu wecken. Man will ja als Gast nicht unbedingt den Neid der Landbevölkerung verursachen.
Unter Verzicht auf die eigentlich dringend erforderliche weitere Frischluftzufuhr, wurde die Tür gekippt und der Vorhang geschlossen. Langsames herantasten an die für Warmduscher gerade noch erträgliche untere Temperaturschwelle. Wasser marsch! Noch ein bis zwei Grad runter, und ich kann mich bei Germanys next Topmodel anmelden. Wie dem auch sei, es war erfrischend.
Nach der doch anstrengenden Reise brauchte ich dringend Frischluft und beschloß deshalb für die anstehende Nahrungsaufnahme in ein Restaurant mit Terrasse oder Garten zu verlegen. (darüber mehr in einer der nächsten Bewertungen)
Kapitel 5
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Zählst du noch, oder schläfst du schon?
Nach köstlichem Abendschmaus zurück auf meine Kreuzung. Je näher ich dem Hotel kam, um so krauser die Stirn. Ich mußte an die eigentümliche und unterentwickelte Belüftung des Zimmers denken. “Terrassen”-Tür auf – und man war mitten auf der Kreuzung. Tür zu – und mein Schicksal war besiegelt. Man würde mich mit verzerrtem Gesicht, heraushängender Zunge und herausgequollenen Augen am nächsten Morgen finden, wenn ich nicht zum Frühstück erschien. Einffach erstickt, völlig unerklärich, würde es meinen Hinterbliebenen beigebracht! Das Testament ist ja in Ordnung, aber sollte das wirklich schon das Ende sein? Um die nötige Bettschwere zu erlangen, genehmigte ich mir noch ein Flens am Tresen. Und noch eins. Das half zwar nicht unbedingt gegen die warme Luft im Zimmer, war aber recht erfolgreich bei der Beseitigung von Bedenken und genierlichem, beschämenden, peinlichem , peinsamen, verklemmten, genanten Getue. Also Tür auf!
Ein minimaler Lufthauch war zu spüren. Als sich die Innen- und Außen-Temperaturen angeglichen hatten – so bei 26° C, hörte das mit dem Hauchen auch auf. Die landwirtschaftlichen Betriebe der gesamten Region nutzten das von mir mitgebrachte optimale Wetter. Bis kurz vor Mitternacht wurde geschuftet. Die riesigen Schlepper rasten auf der Bundesstraße an meiner Kreuzung vorbei. Schweres Gerät im Gefolge. Das ratterte, polterte und brummte, dröhnte, schepperte und donnerte. Ich bringe niemals wieder irgend jemanden schönes Wetter mit! So bettete ich mein Haupt auf ein großvolumiges Kissen und versank darin. Der sich ergebende wärmende Effekt war eher unerwünscht. So flog das Kissen bald auch ins Nachbarbett. Nun konnte ich mich wieder ganz der Verkehrssituation widmen. Schäfchen zählen ist in einem Landgasthof neuerer Zeitrechnung absolut out. Heutzutage zählt man Fahrzeuge. Ich beschloß mit mir zu wetten, daß ich die Automarken erraten könnte, bevor die Lichter sichtbar wurden und mein Gemach hell erleuchteten. Schon die zweite Wette hatte ich gewonnen. Es war ganz klar ein Porsche. War ja auch ganz einfach. Unverkennbar das pfeifende Geräusch des luftgekühlten Sexylinder-Boxers. Hach, luftgekühlt…. das wäre was gewesen…. Ich wollte mir gerade auf die gewonnene Wette einen ausgeben, als ich feststellen mußte, daß außer einem null-dreier-Fläschle Mineralwasser nichts Trinkbares zu finden war. Wie hieß doch gleich wieder das bösartige Auto bei Stephen King doch gleich? Christine! Der 58er Plymouth Fury war ein Killer. Ich glaube nicht, daß hier so ein Modell herumdüst. Ich hätte also beruhigt schlafen können, wenn ich gekonnt hätte. Nach einer Pause im Verkehr von mindestens drei Minuten (!) erschien mir die schrullige Berlinerin, die mir die Ohren vollsabbern wollte. Ihr Gebiss hatte wohl doch nicht der Beanspruchung des Sprechdurchfalls standhalten können. Oder die Haftcreme hat schmählich versagt. Ist ja auch egal. Auf alle Fälle laberte sie auf den Felgen Ich schaltete einen Gang höher und meinen Tinnitus ein. Problem gelöst. Und wach war ich auch wieder . So konnte ich auch gerade noch das Taxi sehen, das dem leicht schaukelnden Fahrradfahrer kurz vor meiner Balkontür noch ausweichen konnte. Schon ganz schön spannend, was da so alles abgeht – in meinem Schlafzimmer, in einem Landgasthof, in Streichmühle, in Schleswig-Holstein, in der Ferienzeit.
Irgendwann danach bin dann wohl doch noch eingeschlafen. Aber nur um gegen 6+1 (für die Sommerzeit) schon wieder von den Treckern geweckt zu werden. Völlig schlaftrunken, als hätte ich jede Wette um alle Automarken der Nacht gewonnen und auch eingelöst, taumelte ich dem Badezimmer entgegen. Nun wurde es mir klar. Es ist nur logisch. >>
Das sehr große Badezimmer war behindertengerecht eingerichtet. Ein rutschhemmender Mosaik-Boden, begeh- und befahrbare Dusche. Griffe hier, Halter da, Bügel dort. Die Besitzer müssen wohl Erfahrung mit dem Zimmer haben. Es war auf jeden Fall recht hilfreich. Nach einer dreißigminütigen Duschorgie war ich halbwegs wieder hergestellt. Eigentlich sah ich sogar einigermaßen fit aus. So passabel sogar, daß sich die freundliche Bedienung beim Frühstück getraute nach meiner Nachtruhe zu erkundigen. “Welche Ruhe?” Wir sind, um die Diskussion abzukürzen, so verblieben, daß ich beim nächsten Besuch Anspruch auf eine Buddel KÖM (oder gleichwertig) habe, um alle meine gewonnenen Wetten doch noch einzulösen.
Das reichhaltige und schmackhafte Frühstück versöhnte mich halbwegs mit der Welt. Für die bevorstehende Rückfahrt ( 700 km + Stau) war es eine gute Grundlage.geschrieben für:
Restaurants und Gaststätten in Streichmühle Gemeinde Dollerup
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Zuerst die Kurzversion für alle, die nicht wissen wollen wie´s mir geht:56.
* Wer fliegt, braucht ihn *
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Anders als sein Name vielleicht vermuten läßt, erhält der Pilot, oder solche, die es werden wollen, alle erforderlichen Utensilien für die Fliegerei. Ob aktuelles Kartenmaterial, oder eine Satellitengestützte Navigation, vom Kniebrettchen bis zur Brille.
Perfekt sortiert und kompetent in der Beratung. Eine echte Alternative dazu gibt es im Umkreis nicht. Die Verkaufsstelle direkt am Aiport Egelsbach war sicher eine geglückte Investition.
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Zuerst die Kurzversion für alle, die nicht wissen wollen wie´s mir geht:57.
* Tante Anna ist die Größte *
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Tante Anna ist ein Prachtweib.
Wenn ich nicht verheiratet wäre, ich würde schwach werden, ihr einfach erliegen.
Sie ist ja auch schon etwas in die Jahre gekommen, aber achtet doch sehr auf ihr Äußeres. Sie hat permanent einige junge Männer um sich herumgeschart, die sich aufopfernd um sie kümmern, jeden Wusch erfüllen. Jederzeit ist sie perfekt gestylt. Nicht jede Mode macht Sie mit, sie trägt eher das nostalgische Outfit. Aber drall und prall, wo es sein muss. Ringsum toll gebaut und anzusehen, ein echter Augenschmaus, wenn man es etwas reifer mag. Sie ist recht gutmütig aber auch sehr stark.
Agil und mobil ist die Anna immer noch. Fast ständig in Bewegung. Und das scheint ihr auch hervorragend zu bekommen. Da ächzt und stöhnt auch mal gelegentlich was, aber das ist eher lustvoll. Besonders das Stöhnen. Und wenn die Tante mal in Fahrt ist, oha, da geht ganz schön die Post ab. Sie kommt irre schnell zur Sache, wenn es darauf ankommt. Sie hebt schon nach kurzer Zeit völlig ab. So eine Tante kann man sich nur wünschen. Wenn Sie mit 9 oder 10 Freunden um die Häuser zieht, ist sie in ihrem Element. Luftig und lustig geht´s zu, bei ihren Ausflügen.
Tante Anna heißt mit bürgerlichem Namen Antonow. Ihr Papa war Oleg Antonow. Ein Russe, aus der Nähe von Moskau. Seine Kinder zeugte er allerdings an vielen unterschiedlichen Orten. Anna selbst ist gebürtige Ukrainerin. Sie hat mehr als 18.000 Geschwister, die zum Teil schon 1947 das Licht der Welt erblickten.
Wir (die ganze Mischpoke] hatten eine Verabredung mit Anna.. In Egelsbach sollten wir sie treffen. Ich wollte ihr meine ganze Familie gerne vorstellen. Mit tatkräftiger Unterstützung von www.classicwings-rheinmain.de kam es zu dem lang ersehnten Date. Ach, vielleicht hätte ich noch erwähnen sollen, dass es sich bei Tante Anna um ein Flugzeug handelt? Einen Oldi! Einen Doppeldecker aus der Rubrik „größter der Welt“. Nämlich größter EINMOTORIGER Doppeldecker der Welt. AN-2, so ihr wenig schmeichelhafte technischer Name.
Mit großem Gefolge waren wir erschienen um unsere Aufwartung zu machen. Da wir zufällig 9 Tickets dabei hatten, lud uns Anna zu einem Rundflug über Frankfurt ein. Was mir, als PPL-Piloten niemals gelungen ist, hier sind die Connections offenbar direkter und besser. Der Pilotör begrüßte uns und erläuterte das Wissenswerte über den Flieger. Nach dem Spritverbrauch meines Autos wurde gefragt, aber nur um festzustellen, dass der wuchtige Sternmotor gerne einige Schlückchen Motoröl zu sich nimmt. Bauartbedingt verbraucht der Motor rund 5 Literchen feinstes Motorenöl. Man kann durchaus sehen, wo die Stellen sind, an denen es dann ausgeschieden wird. Das ist normal. Das muss so!
Roter Teppich und ein Gläschen Brause oder O-Saft zur Einstimmung? Ja gerne. Enkel 1 durfte schon an das Prickelzeug, die Nummern 2 bis 4 mußten sich mit Juice zufrieden geben. Dann ging es über einen Hocker und einem großen Schritt in die Maschine. Eine Sitzreihe links und das gleiche rechts.
Die Ausstattung, was soll ich sagen, ….. russisch halt. Auch die Beschriftungen. Im Cockpit zum Teil noch alte Instrumente. Allerdings ergänzt um neuestes Equipment. Sicherheit zuerst. Selbst satellitengestützte Navigation war vorhanden. Aber das war für unseren Flug nicht von Belang. Sichtflug war bei diesem schönen Wetter angesagt. Apropos schönes Wetter, die Antonovs der AN-2 sind von Geburt an spartanisch erzogen. Eine Klimaanlage ist nur etwas für Weicheier. Nicht einmal ICE-Fahrgäste brauchen so etwas.
Letzte Warnung, wer raus will, jetzt konnte er noch – niemand wollte. Motor orgelte einige Runden vom Anlasser qualvoll in Gang gesetzt. Dann endlich sprang der Funke über. Anna rüttelte und schüttelte sich. Auch das Ächzen war schon zu vernehmen. Der Weg zur Runway ist lang. Mit dumpfen Rumpeln quittierte die Tante jede Fuge im Beton, als wir zum Rollhalteort der 27 hüpften. Alle Mann angeschnallt? Es ging auf die Bahn und schon im letzten Teil der Kurve schob der Mann ganz vorne links den Hebel langsam nach vorne. Anna grunzte zufrieden und nahm willig die Leistugsanforderung an. Schneller und schneller, den Gashebel nun ganz vorne hob die Tante flux ihn Hinterteil in die Höhe. Das Hauptfahrwerk hatte auch nicht lange zu schaffen, denn der stählerne Vogel war schon nach wenigen Metern in der Luft. Ein kurzes Zischen – und die Räder kamen zum Stillstand. Wir brauchten sie erst bei der Landung wieder. Souverän langsam, völlig überlegen, aber kernig laut brüllte der Sternmotor und zog bereitwillig die rund 5.000 Kilogramm ( einschl. Uffnik) auf 1500 Fuß. Beeindruckend! Mit 1000 PS über den Rhein-Main-Flughafen und über Frankfurt ist aber auch nicht schlecht.
Tante Anne ist kein Renner. Niemals gewesen. Kein Porsche-Turbo, der Lüfte. Schwere Lasten (siehe Uffnik) und starten und landen auf extrem kurzen Pisten, dafür wurde sie gebaut. So war das eigentlich auch die ideale Konstellation, um Frankfurt aus der Luft zu beäugen. Aber zunächst war der Airport Frankfurt angesagt. Ein Überflug in aller Gemütsruhe. Na ja, Ruhe ist nicht so ganz der gesuchte Begriff. Vieles, was dem Besucher, dem Fluggast oder dem Spotter verborgen bleibt, wird dabei offenbart. ( Die Fotos erklären sicher mehr als 1000 Worte ) Abflug über den „Ozeanriesen“ über dem ICE-Bahnhof am Frankfurter Flughafen und dann Kurs auf die City. Viele Sehenswürdigkeiten in Frankfurt erhalten aus der luftigen Perspektive völlig neue Dimensionen. Ob es die Prunkbauten der Banken sind, die endlich einmal „unter dem Betrachter“ winzig wirken, der Messeturm, der Ginnheimer Spargel ( Fernsehturm ), die beide ihre schlanke Figur der Anna entgegenrecken, oder natürlich last but not least, Frankfurt´s „gut Stubb“, der Römerberg mit dem wohl bekanntesten Bauwerk, dem Römer selbst, die wunderschön restaurierten und wiederaufgebauten Fachwerkhäuser, der Dom, die Paulskirche………
Viel zu schnell ist dann doch der Weiterflug angesagt und so geht es über den „Eisernen Steg“ den Main aufwärts nach Offenbach und weiter Richtung Hanau. Irgendwo auf der Strecke senkt sich die rechte Tragfläche und die Tante schwenkt ein in Richtung Dietzenbach, damit der Pflichtmeldepunkt für den Einflug in die Egelsbacher Kontrollzone erreicht wird. Vorbei an einem Dreieicher Stadtteil (Werner war übrigens nicht zu Hause,wie wir sehen konnten. Sonst hätte es bestimmt eine Ehrenrunde gegeben) und weiter im Direktanflug auf die „27“. , unsere Landebahn.
Unser Chefpilot setzte den Flieger fast unmerklich auf den Asphalt und ließ, unter leichtem Bremsen die Tante Richtung Tower rollen, wie wir dann auch unsere Parkposition wieder erreichten. Mit einem Abschiedrütteln kam der dicke Sternmotor zum stehen. Ruhe!
Tür auf, Hocker davor und dann alle Mann von Bord. Einige Fotos rund um die Tante Anna und wir wurden zurück in den Tower geleitet, wo wir uns recht herzlich von unserem Piloten verabschiedeten. Das hat er gut gemacht. Vielen Dank, Herr Kollege, und du natürlich auch, TANTE ANNA.
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Zuerst die Kurzversion für alle, die nicht wissen wollen wie´s mir geht:58.
* Business vs. Sport und Spaß *
Über 30 Jahre ist es nun her, dass der Traum vom Fliegen für mich in Egelsbach in Erfüllung ging. Man sagte damals noch "Flugplatz" dazu. Heute ist es ein AIRPORT in enger Kooperation mit Frankfurt.
Vor mehr als 55 Jahren wurde um die Wiedereröffnung mit den amerikanischen Besatzern verhandelt. Der damalige Landrat des Kreises Offenbach machte sich für den Landeplatz Egelsbach richtig stark. Und so wurde aus einer Modellflugwiese ein Landeplatz. Die Entwicklung war stetig und auf Expansion ausgelegt. Die Zahl der Flugbewegungen stieg kontinuierlich, sie lag im ersten statistisch erfassten Jahr 1956 bereits bei mehr als 37.000.
Der Flugplatz wurde zum Wirtschaftsfaktor und schon in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es mehr als 200 Beschäftigte in den inzwischen angesiedelten Betrieben. Heute sind es übrigens über 500!
Das Jahr 1966 war ein Meilenstein zum jetzigen Status. Es wurde eine befestigte Start-Landebahn in Betrieb genommen und die Landungen wurden mit fast 100.000 gezählt. Rekord für Deutsche „Sportfugplätze“.
Änderungen im Umfeld, nämlich am Frankfurter Flughafen, haben Auswirkungen auf den kleinen Nachbarn. So wurde "EDFE“, so die internationale Kennung, auch in den 90igern mit einer Kontrollzone bedacht. Dies wurde durch die damals sehr umstrittene "Startbahn WEST" vom Frankfurter Rhein-Main-Airport erforderlich. Diese Aktion vertrieb damals sehr viele Fliegerkollegen zu den umliegenden kleineren Flugplätzen, die hierdurch auch wieder etwas gewachsen sind. Damit grenzte sich der Verkehr der Privatpiloten doch sehr stark ein. Es wurde, was die Anzahl der Flugbewegungen anging etwas ruhiger. Das An- und Abflugverfahren war deutlich förmlicher als vor der Kontrollzone. Fast familiär oder freundschaftlich wurde der Funkverkehr abgewickelt. Ja nach bekannten Fähigkeiten des Piloten wurde auch schon einmal das An- oder Abflugprozedere verkürzt. Viele der Privaten wollten sich die Freiheit über den Wolken nicht durch streng reglementierte Sprechgruppen am Funk und die An- und Abflugverfahren, die streng einzuhalten waren vermiesen lassen. Sie waren fortan in Aschaffenburg, Mainz, oder eher Richtung Norden abgewandert.
Den Ausgleich schafften die Geschäftsflieger. Immer mehr davon wurden von Frankfurt nach Egelsbach „verbannt“. Dies führte schließlich dazu, dass die –Landebahn wieder nicht mehr reichte und erheblich erweitert werden musste. Dies geschah nicht ohne die obligatorischen Proteste und Initiativen. Aber letztlich –mit der starken Unterstützung vom Frankfurter Airport– ging die neue Bahn 09/27 ( das steht für die Ausrichtung der Bahn = 90° / 270° also genau Ost / West ) in Betrieb. Mit rund 1400 Meter gut doppelt so lange, wie zu „meiner Zeit“. Das reichte für mittlere und Business-Jets und so wurde Egelsbach zur Heimat von mehr als 200 Maschinen.
Inzwischen war auch das Empfangsgebäude und das angrenzende Restaurant modernisiert bzw. neu errichtet worden.
Mehr als 20 Jahre habe ich Hunderte Starts und Landungen hier absolviert. Gute alte Zeit.
Es war nicht die Wirtschaftskrise, die zu Veränderungen am Flugplatz Egelsbach führten.
Entschuldigung, ich falle immer noch in den alten Sprachgebrauch zurück: natürlich heißt es Airport!
Der Airport also war seit langer Zeit schon durch seine jährlichen Verluste in der Region bekannt.
Um im Konzert der Airports mitspielen zu können und den Status zu halten, waren Investitionen erforderlich, die letztlich dazu führten, daß die Hessische Flugplatz GmbH, Egelsbach verkauft werden mußte.
Der Investor und neue Eigentümer ist die Firma NETJETS.
Das ist in Europa der größte Betreiber von Geschäftsflugzeugen. Die Kunden von NetJETS kaufen sich Anteile an einem Busines-Flieger und erhalten dafür eine gewisse Menge Flugstunden gutgeschrieben. Eine sinnvolle Idee. Das Geschäftsmodell gibt der 1996 gegründeten Gesellschaft Recht.
Nun regiert man also auch über einen Airport. Unumstritten blieb dies nicht. Anwohner haben Ihre Ängste und Befürchtungen zum Ausdruck gebracht, daß nach dem weiteren Ausbau mit einer erheblichen Ausweitung der Flugaktivitäten und damit verbunden auch Lärmbelästigung verbunden sei.
NETJETS versucht die Anwohner der betroffenen Gemeinden mit allerlei Veröffentlichungen und Diskussionen zu beruhigen. Die Zusage, daß es keine Nachtflüge geben wird, hat zumindest erst einmal Bestand. Wie lange? Das wird die Zukunft zeigen.
Derzeit macht man auf jedem Fall erst einmal "gutes Wetter". Da wird den Kindern im Freibad schon einmal Eis spendiert, das Tierheim - in direkter Nachbarschaft zur Runway - erhielt einen Scheck über 500 Euro!
Bleibt erst einmal zu hoffen, daß die Wünsche und Hoffnungen sowohl vom Betreiber, als auch der "Betroffenen" sich erfüllen, sofern diese deckungsgleich gebracht werden können.
Der Zustrom an Geschäftsfliegern ist deutlich gewachsen, das hängt ursächlich auch mit der gestiegenen Belastung der Frankfurter Bahnen zusammen. Die „Slots“ sind offenbar schwieriger zu bekommen und erheblich teurer ist die Landung auf einem internationalen Großflughafen ja auch. Von dieser Seite scheint die Rechnung des Investors ja aufzugehen. Bleibt die Frage, ob die Privatfliegerei sich in EDFE halten kann. Business hat den Sport und den Spass erst einmal überholt. Die Verdrängung ist klar vorgezeichnet. Schließlich will auch der neue Eigentümer Gewinne sehen. Und die lassen sich leichter und schneller mit den Geschäftsfliegern generieren.
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Zuerst die Kurzversion für alle, die nicht wissen wollen wie´s mir geht:59.
* Kennt man einen, kennt man alle *
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Das war´s eigentlich schon!
Ein relativ neuer Standort.
Das Personal ist oft überfordert, man versucht die Freundlichkeit gegenüber der Kundschaft aufrecht zu halten. Regalpflege, Kassendienst, Lagerarbeiten und noch einiges mehr, was dem Kunden meist verborgen bleibt. Die Leute sind eigentlich immer unter Dampf.
Das Angebot hier, wie dort. Wer zu den Schnäppchentagen noch Schuhgröße 43 ergattern will, ein Hemd in XXL oder die Bluse in XS braucht, sollte früh aufstehen, die gängigen Größen sind für Langschläfer oft unerreichbar. Exoten hingegen lümmeln tagelang in den Edelsthalkörben herum, bis sich dann doch jemand erbarmt und die Business-Slipper (echt Leder) in Größe 52 oder 37 abschleppt.
Das feste Angebot von Discountern prägt sich bei den Kunden fest ein. Mit schlafwandlerischer Selbstverständlichkeit kann auch Opa hier durch die Regale zischen und den Wocheneinkauf zusammentragen. Bei Gemüse und Obst muß man schon die Augen aufmachen. Viele Hände waren schon vorher damit beschäftigt, die Frische durch unsanfte Berührungen zu testen.
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Zuerst die Kurzversion für alle, die nicht wissen wollen wie´s mir geht:60.
* Kennt man einen, kennt man alle *
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Das war´s eigentlich schon!
Das Personal ist oft überfordert, man versucht die Freundlichkeit gegenüber der Kundschaft aufrecht zu halten. Regalpflege, Kassendienst, Lagerarbeiten und noch einiges mehr, was dem Kunden meist verborgen bleibt. Die Leute sind eigentlich immer unter Dampf.
Das Angebot hier, wie dort. Wer zu den Schnäppchentagen noch Schuhgröße 43 ergattern will, ein Hemd in XXL oder die Bluse in XS braucht, sollte früh aufstehen, die gängigen Größen sind für Langschläfer oft unerreichbar. Exoten hingegen lümmeln tagelang in den Edelsthalkörben herum, bis sich dann doch jemand erbarmt und die Business-Slipper (echt Leder) in Größe 52 oder 37 abschleppt.
Das feste Angebot von Discountern prägt sich bei den Kunden fest ein. Mit schlafwandlerischer Selbstverständlichkeit kann auch Opa hier durch die Regale zischen und den Wocheneinkauf zusammentragen. Bei Gemüse und Obst muß man schon die Augen aufmachen. Viele Hände waren schon vorher damit beschäftigt, die Frische durch unsanfte Berührungen zu testen.
Derzeit beeinträchtigen Umbauarbeiten den Parkplatz erheblich. Der Markt ist besonders stark frequentiert, da sich im benachbarten Gewerbegebiet eine stattliche Anzahl Büros befindet. Neben Lidl und einem großen Real-Markt ist Aldi hier voll angesagt.