Bewertungen (20 von 562)
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Spielhallen brauchen ja zugkräftige Namen, die die Spielsüchtigen mit dem Glamour von Las Vegas und Co. assoziieren. Selten jedoch war die Diskrepanz zwischen schönem Schein und Wirklichkeit größer als hier.1.
Monte Carlo - sonnenverwöhnter Fürstensitz mit Steuervergünstigungen für alle Bewohner, Heimat bondesker Edelcasinos an der Croisette, höchste Rolls Royce-Dichte Europas usw. usw.
Und in Freiburg?
Kleiner Eckladen an der verkehrsgedämpften Habsburgerstraße, muffige Stoffvorhänge im Eingang, abgedunkelte Scheiben mit erhöhtem Putzbedarf, klebriger Steinboden, müde blinkende Geldspielautomaten und ein ebenso müder Betreiber.
Es wird Stammkunden geben, die all das schon nicht mehr wahrnehmen, der vorige Inhaber war jedoch so verzweifelt, dass er sich selbst überfallen hat - aber auch nicht gerade in Hochglanz-Rififi-Qualität, sonst wüßte ich ja nichts davon...
Trotzdem wird an dem hochtrabenden Firmennamen festgehalten. Dass die Spieler längst ins Internet abgedriftet sind, wird man wissen, die Verdrängung funktioniert augenscheinlich noch.
Spielhallen sterben leise...
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Wenn einer eine Reise tut...2.
...kommt er mit kaputtem Reisegepäck zurück.
Das gehört bei Flugreisen schon fast zum guten Ton und es ist ja auch ganz angenehm, wenn man für den doch schon etwas rumgekommenen Koffer dann einen neuwertigen Ersatz bekommt.
Für die Fluggesellschaften ist das ein echtes Drauflegegeschäft - sofern das Risiko nicht versichert ist. Alternativ kann man die Schadenregulierung auf Drittfirmen delegieren, die mit mehr oder weniger rigorosen Mitteln den Schaden kleinrechnen, ablehnen oder sich tot stellen. Gerade kleinere Fluggesellschaften oder deren deutsche Niederlassung gehen gerne letzteren Weg.
So auch unsere Tunesier. Dumm nur, dass in deren Vertrag mit dem Reiseschadenregulierer eine Schadenhöchstgrenze definiert ist, die bei ubiers Schaden deutlich überschritten wurde. Und so landete der Reisegepäckschaden nach fünf Monaten Schriftwechsel mit dem Dienstleister doch wieder bei Tunis Air - die offensichtlich hierauf in keiner Weise vorbereitet waren.
Was macht ein echter Wüstensohn in so einer Situation?
Erstmal Kopf in den Sand.
Leider stehen im Raum Frankfurt allenfalls KiTa-Sandkästen und Katzenklos hierfür zur Verfügung, ist was anderes als am Rande der Sahara...
ubiers Anwalt - den brauchte man tatsächlich - fand dann auch das passende Schäufelchen und brachte neben dem Gerichtsverfahren Vergleichsgespräche in Gang. Die gewechselten Schreiben und Telefonate erinnern mich immer noch stark an meinen letzten Basar-Besuch, ein eindeutiger Schaden wurde immer wieder negiert, kleingerechnet und schöngeredet.
Allein der näherrückende Gerichtstermin führte letztlich zum Verhandlungserfolg, die öffentliche Sitzung scheute die Fluggesellschaft fast noch mehr als die Landegebühren in Frankfurt. Schaden weitgehend reguliert, inkl. der Gerichts-und Anwaltskosten nur etwa doppelt so teuer wie ursprünglich verlangt.
Fazit: Fliegen können sie, die Wüstensöhne. Nur mit dem Gepäck, da hapert es gewaltig. Aber ubiers haben wieder was zu erzählen...
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Koffer am Airport kaputt - was tun?3.
Reklamieren, klaro. Große Fluggesellschaften wickeln sowas souverän direkt ab, die kleinen (und vermeintlich billigen) bedienen sich eines Dienstleisters. Die Dolfi 1920 GmbH ist so einer.
...und muss davon leben.
Also: Wenig Personal, keine Zeitverschwendung mit direktem Kundenkontakt. Reguliert wird per E-Mail. Schäden nachweisen ist da die erste Hürde. Dank moderner Handy-Technologie inzwischen auch für Lieschen Müller machbar.
Antwort Dolfi: Ihr Schaden wird geprüft, bitte sehen Sie von Nachfragen ab.“
Naja, irgendwann fragt man dann doch nach, es soll ja Leute geben, die ihre Koffer auch benutzen wollen.
„Die Prüfung ist noch nicht abgeschlossen, bitte sehen Sie von Nachfragen ab.“
Wiederum einiges später und auf erneute Nachfrage: „ Sehr geehrter Herr Palstring, wir freuen uns, Ihren Schaden mit 15 € ausgleichen zu können!“
Meine Beteuerung, ich sei nicht Herr Palstring und mein Schaden (mit ganz anderer Schadennr.) betrage 500 €, auf die ich jetzt seit drei Monaten warte, blieb erstmal unbeantwortet.
Viel später:
„Sehr geehrter Herr Palstring, wir haben Ihre Einwendungen geprüft, der Schaden wurde abschließend reguliert. MfG, Dolfi 1920.“
Versteckte Kamera irgendwo? Nachdem der Blutdruck sich wieder eingependelt hatte, den ganzen Mailverkehr in bewährte Anwaltshände übergeben. Der hat nur herzlich gelacht.
Fazit: Dolfi hat die vertragliche Pflicht gegenüber den delegierenden Fluggesellschaften, den Schaden unter 200 € zu drücken und erhält eine Erfolgsprovision. Bei Aldi-Koffern kann das funktionieren, bei höherwertigem Reisegepäck baut man auf den Lästigkeitsfaktor.
Lieber Herr Palstring, ich fürchte, Ihr Schaden wurde nicht sachgerecht bearbeitet, hoffe aber, sie haben wenigstens die 15 € erhalten, die ich nicht wollte.
Mein Schaden wurde sodann doch direkt mit der betroffenen Fluggesellschaft abgewickelt, aber das ist eine andere Geschichte...
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Ich bin bekennender Pinsa-Fan. Kein Schreibfehler, diese römischen Teiggerichte heißen so. Alten Lateinern wird der Begriff "pinsere" schon einen Rückschluß erlauben.
Pinsa gibt es jetzt in Rust - neben dem Europapark endlich wieder ein Grund, dorthin zu pilgern. Antonello Medoro hatte Lust auf was Neues und hat sich deshalb auf den gar nicht so weiten Weg von Emmendingen hierher gemacht. Seine Begeisterung für gutes Essen und die Pinsarezepte hat er mitgenommen - die Emmendinger werden schon folgen...
Dann sollten sie aber besser reservieren. Die europamüden Parkbesucher haben die Pinseria Roma unweit des Haupteinganges des "besten Freizeitparks der Welt" schon für sich entdeckt. Kein Wunder, denn die liebevoll gestaltete und umfangreiche Menukarte preist die Attraktionen in sechs Sprachen an - arabisch inklusive. Die Plätze sowohl auf der teilüberdachten Terrasse als auch im Lokal sind spätestens ab 20h gut belegt.
Doch von einem Touristenlokal ist das Roma weit entfernt. Pinsa setzt einen längeren Vorbereitungsprozeß für den Teig voraus, der Belag muß frisch auf die im Holzofen gebackenen Böden gelegt werden. Entsprechend gibt es auch durchaus Zubereitungs- und damit Wartezeiten für ein sensationelles Produkt. Der Belag erinnert an bessere Pizzen mit schwarzem Trüffel, Büffelmozzarella oder Parmaschinken und entschädigt für jede Anreise.
Antonello kann jedoch mehr. Auch wenn er sich selbst verschmitzt als Autodidakt bezeichnet - nirgends bekommt man bessere hausgemachte Ravioli sowie Steak- oder Fischgerichte italienischer Art.
Begleitet von einer sehenswerten Weinkarte und abgeschlossen mit hauseigenen italienischen Eiskreationen bleiben für ubiers kulinarische Italienreise keine Wünsche offen - ein Italiener der Extraklasse!
Update Februar 2018:
Pächterwechsel im Roma - nun wieder Masse statt Klasse. Das Eis aus eigener Herstellung unverändert gut, als Restaurant nicht mehr empfehlenswert.geschrieben für:
Restaurants und Gaststätten / Italienische Restaurants in Rust in Baden
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Freiburgs neueste, Freiburgs coolste Szenebar. Als Nachfolger der legendären Jackson-Pollock-Bar in der ehemaligen Kinopassage unter dem Theater angesiedelt, wurde hier der Spagat zwischen Kultur und angesagtem Nachtclub eifrig geübt.5.
Geleitet vom durchaus gastroerfahrenen Wulf Piazola, den einige noch aus der ersten Big-Brother-Staffel kennen, fuhr das Lokal mit der markanten Ghettoblasterdekoration nach nur neun Monaten mit voller Partylautstärke an die Wand. Der Insolvenzverwalter wird multiple Gründe finden.
Die benachbarte Großbaustelle der Unibibliothek ist sicher einer davon. Seit drei Tagen ist die UB nun in Betrieb, für die Passage 46 wohl zu spät. Monatlich 10000 € Unterpachtaufschlag sind für ein Lokal, das die Sommerpause des Theaters mitmachen muss, schwer zu stemmen. Das Fehlen des avisierten Außenbereiches ist ein echter Ertragskiller, da mag das Konzept und die Stimmung noch so gut sein...
Mal sehen, wie es hier weitergeht, vielleicht mit Insolvenzverwalter als DJ???
Ergänzung 22.09.15:
Gerade hat der Insolvenzverwalter den Stecker am Ghettoblaster gezogen. Das Personal wurde mit sofortiger Wirkung freigestellt. Eine tolle Location steht vor dem endgültigen Aus
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Eine Ärztin, die allein bei Golocal zwanzig (20!) bezahlte Werbebeiträge für ihre Praxis in Auftrag gibt, bestätigt die Berechtigung für das frühere Werbeverbot für diese Branche, verstößt gegen standesrechtliche Pflichten und sollte von Patienten tunlichst gemieden werden.6.
Es mag ja sein, dass die beworbenen Leistungen von ihr auch tatsächlich fachgerecht erbracht werden können, aber dieses Buhlen um Kunden gerade im kostenintensiven Bereich ist unwürdig und suspekt - Finger bzw. Zähne weg!
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Bei der Beurteilung technischer Fragen ist das deutsche Sachverständigenwesen ein bürokratischer Wasserkopf ohnegleichen. Behördensachverständige, private Sachverständige, IHK-Sachverständige oder öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige werden für alle möglichen und unmöglichen Fachfragen zu Rate gezogen. Ihre Qualifikation kann vollends keiner beurteilen.
Also Augen zu und durch in der Hoffnung, dass hinter dem stolz getragenen Titel tatsächlich der erforderliche Sachverstand wohnt. Zumindest hinterher kann man es subjektiv beurteilen.
Bei Bodo von Rhein muß man nicht so lange warten. Auf eine höfliche Anfrage zu seinem Themenbereich die barsch-herrschaftliche Antwort:
"Ihr Antrag wurde abgelehnt!"
Da ist man wohl wieder der kleine bürgerliche Bittsteller, dem kraft eigener Machtvollkommenheit die Tür gewiesen wird. Dabei sollte man im Auge behalten, dass der Sachverständige privatrechtlich als Dienstleister tätig wird - ein gewisses eigenwirtschaftliches Interesse drückt sich regelmäßig in den zugehörigen Rechnungen aus.
Dienstleistungswüste Deutschland - wenigstens läßt dieses Verhalten bereits vorab den Schluß zu, dass es vielleicht besser ist, sich hier nicht in gutachterliche Hände begeben zu haben...geschrieben für:
Sachverständige / Fachärzte für Tiermedizin in Offenbach am Main
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Die Öffentlichkeitsarbeit von Medeco gefällt mir gar nicht.8.
Das fängt schon mit der CI an. Das allgegenwärtige Logo soll medizinische Kompetenz und antiseptische Klarheit symbolisieren, wirkt aber völlig überfrachtet.
Die Firmenbezeichnung "Medeco" lehnt sich als Kunstwort an den Begriff der Medizin und der Verkürzung von dekorativ an, da man ja auch im plastischen Bereich Umsatz machen will. Klingt gewollt und nicht gekonnt. Außerdem wird nicht umsonst auch aufgrund der unterschiedlichen Ausbildung strikt zwischen Medizinern und Zahnmedizinern differenziert - hier nicht.
Was aber wirklich nervt und den ganzen Betrieb unseriös wirken läßt, sind die im Monatsrythmus erscheinenden Erstbeiträge virtueller Avatare auf Bewertungsplattformen wie GoLocal. Schön formulierte Lobhudelei mit ausreichend personal touch, um Lieschen Müller einen fachlich kompetenten Eindruck vorzugaukeln. GoLocal selbst hat bereits mehrere Beiträge gelöscht, leider nicht alle Eintagsfliegen der gewerblichen Schreiber.
Für mich als potenziellen Patienten (allerdings nicht für Botox!) stellt sich jedoch die Frage nach der tatsächlichen Qualifikation eines Dienstleisters, wenn er sich laufend selbst bewerben muß.
Ich würde daher nicht mal dann zu Medeco gehen, wenn mir in Köln beim Halve Hahn der Schneidezahn wegbrechen würde. Es gibt nämlich gute Zahnärzte, die diese Art von Werbung nicht nötig haben. Findet man auch hier beio Golocal...
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Geschieden wird immer. Auch ein Grund, um Scheidungsanwältin zu werden. Hier wird gestritten, dass es (für die Anwältinnen) eine Freude ist. Kein Streitpunkt wird ausgelassen, jedes Rechtsmittel genutzt.9.
Was auf den ersten Blick nach idealer Rechtsvertretung aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als Bumerang für den Mandanten. Scheidungen sind das juristische Nachspiel einer gescheiterten persönlichen Beziehung. Die Auflösung der Ehe selbst ist dabei eine bloße Formalie, die zwar unsinnigerweise vor einem Richter anstatt vor dem für die Eheschließung zuständigen Standesbeamten vollzogen werden muß. Eigentlicher Streitpunkt und Tummelfeld der Scheidungsanwälte sind die sogenannten Folgesachen wie Vermögensauseinandersetzung, Sorgerecht und Rentenanwartschaften.
Die getrennten Parteien kommen dabei unter die Räder. Der Kostenaufwand für eine Vermögensauseinandersetzung kann (und wird) durch den Rechtsstreit über zwei Instanzen, Sachverständigengutachten, zwischengeschaltete Beschwerden und einstweilige Verfügungsverfahren derart in die Höhe getrieben, dass das verbliebene ehemals gemeinsame Vermögen darunter mehr leidet als es verkraften kann. An Stelle einer sinnvollen Auteilung zwischen den ehemaligen Partnern findet eine nicht unerhebliche Umverteilung zu den Anwälten statt.
Vorliegend kommt hinzu, dass in dem Wust der losgetretenen Verfahren auch die streitlustige Anwältin schon mal den Überblick verliert, Verfahren unnötig in die Länge gezogen und erforderliche Anträge nicht gestellt werden. Ein abschließender (anwaltlich empfohlener) Vergleich deckt die kleinen Mißgeschicke haftpflichtbegrenzend zu - auf zur nächsten Scheidung!
Zum Glück war es nicht meine Scheidung, ich durfte es als Freund der Familie jedoch hautnah miterleben und durchleiden. Ich weiß jetzt aber, wo ich nicht hingehen würde...
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Freiburgs verkehrspolitische Touristenfalle steht in Nordrichtung am Schloßbergring. Wie jeder weiß, dienen Gechwindigkeitskontrollen allein der Verkehrssicherheit, da macht dieser Blitzer keine Ausnahme. Vierspurige Zwangsumfahrung der Freiburger Innenstadt, die fünfzig Meter weiter nahezu einen 90°-Schwenk nach Westen macht. Hier gibt es keine Fußgänger, weil die hier gar nicht hinwollen und auch nirgends hin kämen, keine Radfahrer, weil die eine eigene erhöhte Fahrspur haben und keine unübersichtliche Verkehrsführung. Nur das Ende einer gut ausgebauten Hauptverkehrsachse ohne angrenzende Wohnbebauung.10.
Jeder, wirklich jeder Autofahrer mit FR-Kennzeichen kennt diesen Blitzer. Obligatorisch der Hinweis des einheimischen Beifahrers: "Denksch als da hinde an de Blitzer, gell!?"
Also eine andere Zielgruppe. Da der Durchgangsverkehr hier nicht entlangkommt - den zieht es schnurgerade entlang der Dreisam Richtung Autobahn - bleiben nur: Richtig, die Touris! Und die nehmen hier reihenweise schöne Erinnerungsfotos von ihrem Freiburg-Besuch mit. Dafür sorgt Ablenkung in Form eines großen Orientierungsschildes, der anschließenden Ampelanlage und der Zahnradbahn im Hintergrund - und ka-ching! - wieder ein Urlaubsfoto! Sinnigerweise ist die Bußgeldstelle auch gleich am Schloßbergring untergebracht, da hätte (oder hat man etwa?) auch gleich eine Standleitung legen können. Während das Ordnungsamt hier also täglich Heimspiel feiert, flattert vom Schloßbergring eine Riesenbriefflut in den Rest der Republik.
Und weil es nur die Touris trifft, stört sich auch kein Freiburger an diesem ansonsten so verhaßten Starenkasten. So gesehen eine gute Standortwahl. Rein verkehrssicherheitstechnisch natürlich.
Update Juli ´16:
Das Ordnungsamt Freiburg hat auf diesen meinen Beitrag umgehend reagiert. Seit Juni 16 hat der Schloßbergring etwa 200m von dieser Starenkastenanlage eine hochmoderne Blitzersäule - mit Kameras in beiden Fahrtrichtungen!
Nicht etwa als Ersatz für die längst amortisierte Induktionsmessanlage - jetzt wird im Takt geblitzt!
Zukünftig bekommt der geneigte Freiburg-Besucher also mindestens gleich zweimal Post...