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  1. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    bestätigt durch Community

    Er mochte es, wenn es in Strömen regnete und tagsüber dunkel blieb. Ein Zustand, der nichts von ihm forderte, kein Nachdenken, keine Veränderung, keine Initiative zu irgendetwas. Mit den Augen verfolgte er die einzelnen Regentropfen, die wie spielende, kleine Kinder aufeinander zuliefen ...
    Doch einfach liegenzubleiben war keine Lösung, er musste etwas unternehmen, irgendetwas mit dem er seine Sorgen und Ängste in den Griff bekam. Er wählte die Nummer der Psychologin, die ihm sein Hausarzt empfohlen hatte.

    Das zweite Telefongespräch, zu dem er sich noch unter großer Mühe aufraffen konnte, führte er mit dem IAG, dem Bochumer Institut für Autogenes Training. Hier buchte er einen Wochenendkurs mit Qigong, „dem sanften Weg zu positiver Energie und mehr Ausgeglichenheit“. Natürlich hatte er Angst vor der fremden Umgebung und den fremden Menschen, trotzdem zwang er sich an dem Kurs teilzunehmen. Doch letztendlich ging es ihm nach diesem Wochenende deutlich besser als zuvor. Er klopfte sich selbst auf die Schulter und buchte noch einen weiteren Kurs mit dem Thema „Tai-Chi für Anfänger“ ...

    Das IAG an der Herner Straße in Nähe des Bochumer Bergbaumuseums ist gut mit dem ÖPNV zu erreichen. Autofahrern sei geraten, den Parkplatz im Hinterhof des Instituts zu nutzen oder weiter entfernt zu parken, denn die angrenzende Nebenstraße am Park ist ein übles Nadelöhr
    Anmeldung und Bezahlung erfolgten problemlos, alle Ansprechpartner / innen erwiesen sich als freundlich und hilfsbereit. Die Anlage mit den WCs, Umkleide- bzw. Teeraum und dem großen Übungsraum wirkt gepflegt und einladend. Sämtliche Übungsleiter/innen (drei wurden „erprobt“) agierten professionell, empathisch und hatten immer ein offenes Ohr für uns. Sie kümmerten sich ebenso um ein entspanntes Miteinander der Teilnehmer untereinander.

    Im IAG fühlte ich mich wirklich sehr gut aufgehoben. Das P/L Verhältnis ist angemessen. Das Kursangebot ist umfangreich und bietet viel gesundheitsfördernde Aspekte, die insbesondere die eigene Achtsamkeit fördern und bei der Bewältigung von Stress, negativen Gedanken und unguten Gefühlen hilfreich sein können. Viel, von dem was man hier vermittelt bekommt, kann man auch im "Hamsterrad" des eigenen, alltäglichen Lebens anwenden. Danke dafür.
    11.



  2. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    2. von 5 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Meine Ehefrau ist klug und einfühlsam, rundherum ein liebenswerter Mensch. Aber manchmal nervt sie mich trotzdem ein wenig. Zum Beispiel mit diesem einen Termin, den ich unbedingt wahrnehmen soll. „Nein, ich muss da nicht hin …“, habe ich ihr geantwortet.

    Ich bin doch noch topfit, trotz meines gesetzten Alters. Okay: Brille, Hörgeräte, Kompressionsstrümpfe, etwas Kalk in der Halsschlagader. Nichts Ernstes also. Ich muss auch nix einnehmen. Also fast nichts. Gut, das ASS 100, den Blutverdünner, der zählt aber eigentlich nicht, ist nur zur Prophylaxe. Dazu noch die Glucosamine für Knochen und Gelenke. Und das Omega-3 Konzentrat für ein gesundes Herz. Zu guter Letzt die Enzyme für meine Bauchspeicheldrüse, an denen fehlt es mir nämlich. Aber sonst ...

    Ob es gar keine Probleme gibt, fragt mich meine bessere Hälfte.
    Nö, alles gut. Alles im grünen Bereich. Wie bitte? Untenrum? Wie, untenrum? Das hängt man doch nicht an die großen Glocken ... äh, große Glocke. Das ist doch was ganz Persönliches, intim sozusagen. Ja, ja, ich tropfe neuerdings. Nur ein paar Tropfen. Ganz normal für einen Mann meines Alters. Die Prostata wächst eben noch etwas. Keine Ahnung warum.

    Ich soll trotzdem mal zur Vorsorge gehen, meinst du? Nicht, dass der Arzt irgendwann zu mir sagen muss: „Wären Sie nur mal früher gekommen.“
    Kerl inne Kiste, als ich damals immer zu früh gekommen bin, war´s dir auch nicht recht. Hahaha ...
    Das findest du nicht witzig? Aha. Ich sehe schon, du meinst es ernst. Ehrlich gesagt ... ich finde so eine Untersuchung ziemlich unangenehm, verdammt peinlich ist das. Hintenrum, vorne rum und überhaupt ... ich will da nicht hin!
    Wie, ihr Frauen kennt das auch? Ach, eure Untersuchungen sind auch kein Honigschlecken? Wie, ihr geht achtsamer mit euch um? Ihr seid das stärkere Geschlecht und keine solchen Angsthäschen wie wir … Na, jetzt ist aber mal gut. Ich ruf da sofort an. Bei diesem Urologen in Bochum-Weitmar. Dem Fritzlar. Den hat mir der Peter empfohlen. So von Mann zu Mann, eben ...

    Ach, nee. Ich hätte nicht herkommen sollen. Im Fahrstuhl war es viel zu eng. Das Wartezimmer ist auch zu klein. Und die Arzthelferinnen sind zwar höflich, wirken aber gestresst. Hoffentlich wollen die mir kein Blut abnehmen. Ich muss nur einen Blick auf die Nadel werfen und schon ... ach, ich glaube, ich hau besser wieder ab.
    „Hallo, Herr Bernhard! Sie können jetzt durchgehen, ins Sprechzimmer.“

    Dr. Fritzlar lacht mich an. Er fragt, hört zu, lächelt und scherzt. Schon am frühen Morgen.
    White punks on dope, oder was ist hier los? Der ist ja so was von freundlich, unglaublich. Trotz seiner heiteren Art fühle ich mich ausreichend respektiert und ernst genommen. Mutig stelle ich Fragen, er gibt geduldig Antworten. Er erklärt mir alles, da hat die Peinlichkeit keine Chance. Routiniert, aber auch sorgfältig untersucht er mich und bleibt dabei immer gutgelaunt. Wie macht er das bloß? Vielleicht hat er ja heute morgen schon einen Clown gefrühstückt oder sogar zwei …
    Aber jetzt mal im Ernst: Ich vermute, das dieser merkwürdige Job als Urologe seine Berufung ist. Dieser Doktor ist ein richtig guter Typ, professionell, freundlich, empathisch, achtsam.
    Hier braucht sich niemand zu schämen oder Angst zu haben.

    So, ihr Mannsbilder: Jetzt seid mal keine Memmen und geht endlich zur Vorsorgeuntersuchung! Bevor jemand eines Tages zu euch sagen muss: „Wären Sie bloß mal früher gekommen ...“

    geschrieben für:

    Fachärzte für Urologie in Bochum

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    12.

    Ausgeblendete 8 Kommentare anzeigen
    Faktencheck+Fakt Danke, für Deine gute Schilderung! Geh hin, wenns auch Überwindung kostet!
    Ein paar mal lesen, vielleicht hilft das manchen auf die Sprünge!
    SPV Vielen Dank für den Bericht. Meiner Meinung nach verdient er eine Auszeichnung, denn er ist nicht nur ein "normaler" Erfahrungsbericht, sondern wirbt auch auf humorvolle Weise für den regelmäßigen Gang zur Krebsvorsorge.
    SPV Den Glückwünschen schließe ich mich sehr gerne an.


  3. Userbewertung: 1 von 5 Sternen

    10. von 0 Bewertungen


    Es ist 20 Uhr 45. Ich bin jetzt fast schon eine ganze Stunde unterwegs und noch immer nicht daheim. Ich sage nur drei Buchstaben: ÖNV. Da weisse* Bescheid. Okay, jetzt müsste ich nur noch ein kurzes Stück mit der Straßenbahn vom Hauptbahnhof nach Altenbochum fahren … aber halt, was rumort da in meinem Bauch herum? Kein gruseliges Alien, stattdessen aber ein scheußlicher Kohldampf. Denn nach einem langen Arbeitstag bin ich nicht nur müde und erschöpft, sondern auch ziemlich heißhungrig. Zu meinem Glück sind Bahnhöfe im Allgemeinen ein El Dorado des Fast Food Angebots. Vor meinen Augen tanzt ein imaginärer Double Chilli-Cheeseburger … ich beginne zu sabbern und beschließe spontan den Imbiss mit dem goldgelben M aufzusuchen.

    Und siehe da, hurra, ich bin der zweite in der Warteschlange, die allerdings auch nur aus zwei Personen besteht: meiner Wenigkeit und einer Dame mittleren Alters, die radebrechend mit ihrer Bestellung beschäftigt ist. Ihr Gegenüber, eine junge Frau mit Kopftuch, nickt, schüttelt den Kopf, nickt, schüttelt wieder mit dem Kopf und nickt. Na ja, das wird ja wohl nicht ewig so weiter gehen, oder?
    Hinter der Theke erscheint eine zweite Person, eine Frau mittleren Alters vom Typ Miese-Petra. Sie rennt geschäftig hin und her und begutachtet dabei den Inhalt diverser öko-konformer Papier Tüten, nimmt etwas heraus, stopft etwas hinein, es raschelt hier, es raschelt da. Dabei gönnt sie mir einen kurzen Blick … ach nein, doch nicht ... sie gönnt mir höchstens den Hauch eines Blicks, einen, den man vielleicht einem zur Tür hereingewehten Herbstblatt gönnt, von dem man sich aber wünscht, dass es mit dem nächsten Luftzug wieder hinausfliegen möge.

    „Hallo, ich bin´s. Ein Kunde“, möchte ich ihr zurufen, doch noch fehlt es mir an dem nötigen Wagemut, ihren Schutzschild aus Bärbeiß und Mürre (häää?) mit der nötigen Coolness zu durchbrechen. Ein kleiner älterer Mann, dunkler Typ mit 19-Tage Bart, taucht hinter der Theke auf, ordnet ein paar Burger, befummelt die Kasse, murmelt einen Zauberspruch und taucht wieder ab. Anscheinend bin ich kurze Zeit zuvor, womöglich bei der elektronischen Fahrkartenkontrolle der Deutschen Bundesbahn, entmaterialisiert worden. Tja, typisch Bundesbahn.

    Aber zurück zum Imbiss mit dem goldgelben M. Liebe Leute von Mäces, ihr seid doch kein Drei-Sterne-Lokal mit frischen Speisen der haute-cuisine und dementsprechend langen Wartezeiten, sondern nur schlichtes Fast Food, also bitte!
    Ja, es ist spät, ihr hattet einen langen Tag und ihr habt euch mit stressigen Kunden und Kundinnen herumschlagen müssen. Wie zum Beispiel der Dame vor mir, die scheinbar ihr glückliches Sparschwein geschlachtet hat und dessen Inhalt mit Schmackes** auf die Theke scheppert. Gefühlte 287 Münzen wollen nun gezählt werden. Während die Frau mit dem Kopftuch damit beginnt, die Münzen zu ordnen, diskutiert die Miese-Petra mit einem sichtlich genervten Zustellboten der goldenen M-Firma, dessen Liefer-Pakete sie wohl zwischenzeitlich zusammenstellen sollte, was aber offensichtlich nicht zu dessen Zufriedenheit stattgefunden hat. Jetzt wäre ich gleich an der Reihe, aber die beiden Diskutanten suchen anscheinend eine Schuldige für irgendetwas und wer wäre da besser geeignet als die mit dem Kopftuch, die offensichtlich noch neu im Gewerbe ist, etwas nervös und etwas überkorrekt. Sie unterbricht ihre Münzzählung (Anfängerfehler!) und wird genötigt, ab sofort den anderen bei der Zusammenstellung der Produkte für alle Fußlahmen und Flensburger Punkte-Gestraften behilflich zu sein.

    Bevor ich aber Gelegenheit bekomme, in Trübsal zu verfallen oder wehzuklagen, taucht der kleine Mann mit dem 19-Tagebart wieder auf. Tja, Glück muss man haben, jetzt wird doch noch alles gut!
    Der kleine Mann ordnet ein paar Burger, befummelt die Kasse, murmelt einen Zauberspruch und taucht wieder ab. Ich seufze. Morgen ist Halloween, da käme ich als Untoter und würde deutlich unhöflicher auftreten, heute aber bin ich nur unscheinbar wie Harvey der unsichtbare Hase. Ja, ihr Lieben, euer Arbeitsplatz ist sicherlich nicht der Schönste, die Arbeitsbedingungen sind mies und das goldgelbe M beutet euch auf unverschämte Weise aus. Aber dafür kann ich doch nichts!
    Mir würde ja schon ein wenig eurer kostbaren Aufmerksamkeit genügen, das würde mich halbwegs glücklich machen. Okay, der Begriff „glücklich“ erscheint an dieser Stelle a little to much, angesichts mittelprächtiger Speisen, die teilweise (Pommes!) auch noch überteuert sind. Und eure Lokalität ist – zumindest auf der unteren Ebene - genauso wenig einladend wie euer Blick, der mir sagt: „Ey du Dinosaurier, das ist ja voll cringe! Goofys wie dich, die nicht mal fähig sind, ihren Burger per Handy oder per Terminal zu preordern, die übersehen wir einfach.“

    Na gut, letztendlich weiß ich ja, das Fast-Food für mich nur eine bescheidene Notlösung ist und daher meine Ansprüche nicht so hoch sein dürfen. Aber eure Aufmerksamkeit und Zuwendung sollte doch mindestens so lauwarm sein wie eure Burger, denn guter Service und ein kleines Lächeln können doch hier und da kleinere Mängel an anderer Stelle ein wenig ausgleichen.

    Hinter mir hat sich inzwischen eine Schlange gebildet, alle tippen wild auf ihren Smartphones herum. Ich sage so laut und so mutig, dass man es fast noch an der Theke hören kann: „So ein Saftladen. Hier wird man nicht bedient!“, drehe mich auf der Stelle um und eile zurück in die Bahnhofshalle. Dort bestelle ich beim Brezelbäcker „Ditsch“ eine lauwarme Diavolo-Minipizza. Ruckizucki ist sie da, meistens schmeckt sie nur lala.
    Aber heute frisch vom Bäcker, mundet sie so richtig lecker!

    * Da weisse … = Da weißt du ...
    ** mit Schmackes = Ruhrpott für: mit Schwung, mit Wucht

    geschrieben für:

    unbekannte Branche

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    13.

    walkingwomen Auch wenn ich hier manchen auf die Füße trete, wie kann sich ein gesundheitsbewuster Mensch wie Du , nur an MD wagen? Also , hättest Du es besser gelassen. bearbeitet
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    Berni5 Liebe WW!
    Im Eifer des Gefechts blieb es für dich vielleicht unbemerkt, doch ein Gesundheitsaspekt spielte in meiner Beurteilung überhaupt keine Rolle. Auch bin ich der Ansicht, dass niemand ein schlechtes Gewissen haben muss, nur, weil er ab und an zu Fast Food greift.

    Ich akzeptiere ebenso wenig, dass du mir den schwarzen Peter zuschieben willst, frei nach dem Motto "selbst schuld, wenn du zu Maces gehst". Egal, ob ich mein ehrlich verdientes Geld in die Imbissbude oder in einen Gourmet-Tempel trage, ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit und Höflichkeit erwarte ich von allen, denen ich freundlich gegenübertrete.
    walkingwomen @Berni5,. es war keineswegs so gemeint, wie Du es aufgefasst hast. Eher ironisch. Überhaupt wollte ich niemals unfreundlich sein.
    Völlig richtig, Du kannst dein Geld ausgeben , wo immer Du willst.
    Trotzdem antworte ich, was ich empfinde und lasse mir das von niemanden nehmen.
    bearbeitet
    SPV Ein grandioser Erfahrungsbericht, und auch noch mit Happy End, allerdings nicht bei MD :-D
    Bitte schreib öfters solche Satirebeiträge. Sie retten meinen Tag :-)


  4. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    3. von 3 Bewertungen


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    Stell dir vor, du sitzt bei einem frischgezapften Bier und appetitlich anmutenden Speisen an deinem kleinen, aber feinen Tisch, umrahmt von bunten Lichtern und flotter Pop-Musik.
    Und dann … ja, dann fliegt eine muskulöse, wenn gleich auch hübsche Dame an deinem Tisch vorbei, saust durch die Lüfte und wird von den zwei athletischen männlichen Vorzeigeakrobaten, die sie soeben in den Varietéhimmel katapultiert haben, wieder aufgefangen. Wow! Genau so erging es uns im Varieté Et Cetera an der Herner Straße in Bochum, für dessen Sonntagabend-Special „Satt und lustig“ ich meiner besseren Hälfte zum Geburtstag zwei Eintrittskarten geschenkt hatte. Das natürlich in der durchaus berechtigten Hoffnung, von ihr mitgenommen zu werden … Glück gehabt!

    Im Preis von 54,- € pro Person ist ein opulentes Abendbüfett inbegriffen. Dazu ein Zwei-Personen-Tisch in der ersten Reihe, direkt an der Bühne. Hinzu kamen jeweils noch zwei Getränke zu einem sehr fairen Preis. Im Ganzen also etwa die Summe, die ich für einen guten Sitzplatz im Ruhrstadion des VfL Bochum ausgeben würde, inklusive einer Bratwurst und einem Becher Fiege-Bier.

    Allerdings bekommt man meiner Meinung nach in einem Fußballstadion selten so gute Unterhaltung geboten wie im Varieté Et Cetera. Denn hier bieten erstklassige Akrobaten und Entertainer eine tolle Performance, die uns begeistert und das zu einem Lohn, der sicherlich Lichtjahre von dem entfernt ist, was den Profi-Kickern für ihre Fußballkünste „hinterhergeworfen“ wird. Aber zurück zum Positiven: Ein superfreundlicher Empfang, ein hervorragendes warmes Büfett mit Fisch, Fleisch, Geflügel, jeder Menge ansehnlicher Beilagen, einem appetitlichen Vorspeisen und Dessertmenü, inklusive fortwährendem Nachschub. Dazu ein sehr freundlicher und professioneller Service, was will Mann, bzw. Frau mehr?

    Wenn man dann noch so gut unterhalten wird wie wir beiden, von attraktiven sportlichen Damen und Herren, die mit Fuß-Bällen jonglieren, sich im Rad harmonisch zur Musik winden und wenden, die eine erstklassige Tanzeinlage bieten, Kraftakrobatik in Perfektion, dazu schwarzhumorige Zauberei mit Slapstickeinlagen, die witzig und mit musikalischen Persiflagen durchs Programm führen, schlussendlich über Tische fliegen (s.o.), dann kann man nur sagen: Chapeau!

    Ein hervorragendes Preis / Leistungsverhältnis, wir haben herzlich gelacht, sehr gut geschmaust und alle Darbietungen sehr genossen. Fünf wohlverdiente Sterne!

    P.S.: Parkplatz anbei (kostenlos) und ÖNV in direkter Nähe.

    geschrieben für:

    unbekannte Branche

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  5. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

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    Bernd und Bine bummeln behäbig übers Bochumer Boulevard an der Bongardstraße ...
    Bine stupst Bernd an: „Hömma, watt hältst du von einem Käffchen und ein Stück Kuchen in unser Café am Hellweg?
    Bernd nickt und gönnt seiner besseren Hälfte ein Lächeln.
    „Jau, genau datt gönn wir uns getz.“
    Die beiden biegen auf den Hellweg ab.

    Dann, ungläubiges Kopfschütteln bei Bernd.
    „Nee, datt gibts ja gar nich! Unser Café is weg …“
    Bine tippt auf einen Aushang neben der Eingangstür.
    „Da steht N… E… A anne Tür. Hier hängt auch ein Speiseplan. Ob datt getz ein Feinkostladen is?“

    Bernd staunt: „Komisch, ich dachte immer, NEA, datt wär watt mit Basketball.“
    Bine guckt noch etwas genauer hin.
    „Hier steht nur watt in Englisch. The Deli & Urban Concept Store.
    Deli, is datt nich ´ne Art von Magarine? Vielleicht gibt ´s ja hier doch watt zu futtern.“

    Tatsächlich wagen sich Bine und Bernd in das ihnen noch unbekannte Lokal, weil sie sich trotz ihres fortgeschrittenen Alters vorgenommen haben, neuen Dingen gegenüber offen zu zeigen und sich nicht nur in gewohnten und ausgefahrenen Bahnen zu bewegen. Was allerdings nicht bedeutet, dass sie den Erklärungen zum Konzept des Lokals wie „Genuss und Konsum mit ganzheitlichen social Impact“ auf Anhieb folgen können.

    Da die Kuchenauswahl heute eher begrenzt ist, entscheiden sich die beiden für etwas Handfestes, wie Smashed Kartoffeln (tatsächlich eine zerteilte Pellkartoffel) und Bio-Rührei. Bernd stellt allerdings mit Erstaunen fest, dass geröstetes Brot zum Rührei extra (zwei schmackhafte, aber eher schmächtige Scheiben: + 2,- €) dazu gebucht werden muss.

    Die Lokalität ist so klein bemessen wie früher, aber kreativ-gemütlich und nicht zu eng bestuhlt. Die Bedienung ist flott und super-freundlich, geduldige Erklärungen inklusive. Denn nicht alles erschließt sich Otto-Normalverbraucher auf Anhieb ... Es gibt Soulfood ebenso wie Slowfood, aus der modern handmade cuisine. Viele Produkte sind zero waste und zum Teil aus „gerettetem Gemüse“. Die kuratierten (?) Produkte stammen von lokalen Anbietern, die nur nachhaltig produzieren. Aber, was um Himmels willen, ist „infused organic water“ ?!!

    Wie dem auch sei, Nachhaltigkeit und Frische sind ja grundsätzlich sehr gute Absichten. Das Essen kommt zügig, es sieht optisch sehr ansprechend aus und schmeckt auch prima. Die Menge erscheint insgesamt etwas knapp bemessen, zumal die Preise ebenso hochwertig sind wie die hauseigene, interessant klingende Produktpalette (z.B. „ofengeröstete Aprikosen-Tomatensuppe mit Chili-Öl“).

    Doch Rührei (aus 3 Bio-Eiern) für 6,-Euro, ohne Brotbeilage, das ist schon eine echte Hausnummer, wenn man bedenkt, dass drei mittelgroße Bio-Eier im Einkauf zusammen etwa einen Euro kosten! Für meine Kuhmilch im Cappuccino bezahle ich übrigens noch einmal 0,30 € extra ...

    Da es uns aber sehr gut mundet und der Service vorbildlich ist, bin ich auch bereit, etwas mehr zu bezahlen. Regelmäßig können wir uns das aber nicht erlauben. Sicherlich haben nachhaltig produzierte und lokal bezogene Produkte ihren Preis. Ob diese hier angemessen sind, ist nur schwer zu beurteilen.

    P.S.: Über die vielen ungewohnten Begrifflichkeiten (s.o.) ließe sich noch genüsslich streiten. Aber der Name „NEA - The Deli & Urban Concept Store“ klingt doch recht sperrig, eher elitär und nicht sehr einladend. Gerade hier im Ruhrpott hätte ich mir einen bodenständigen Titel gewünscht.
    („Bei Omma“ / „Auszeit“ / „Grün und lecka“ / „FAT -Frisch Auffen Tisch“ / „Zum lachenden Huhn")
    Meine Wertung: Knappe vier Sterne.

    geschrieben für:

    Restaurants und Gaststätten / Cafés in Bochum

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    15.

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    FalkdS Danke, hat Spaß gemacht, das zu lesen…
    Glückwunsch zum Daumen
    SPV Auch von mir super smashing Glückwünsche zu diesem schönen, mit etwas Ironie gespickten Bericht und zum verdienten "Green Thumb Award" :-) Beim Lesen der über die Internetseite abrufbaren Speisekarte musste ich mir über dieses heillose Durcheinander von englischen, französischen und deutschen Begriffen vor Lachen auf die Schenkel klopfen Vermutlich kommt so was bei der Jugend aber gut an. Ich finde es nur zum Schreien komisch :-D
    Berni5 Das Augenmerk hauptsächlich auf junge (gebildete) Personen als Kundschaft zu richten, erscheint mir bei dem durchaus ehrenwerten Anliegen von Nachhaltigkeit mit den entsprechend hohen Preisen kein kluger Schachzug zu sein ...
    Trotzdem drücke ich dem Betreiber / der Betreiberin ( heißt sie vielleicht Nea Deli ? ) die Daumen!


  6. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

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    Der Aldi (Albrecht Discount) Supermarkt – schlicht und preiswert.
    Auf diese kurze Formel ließe sich wohl die ursprüngliche Verkaufsphilosophie der Albrecht Brüder Karl und Theo kürzen. Entsprechend sah das Ambiente in ihren Einkaufsläden aus. Doch was zu Tante Emmas Laden - Zeiten gar kein Thema war, wurde spätestens im neuen Jahrtausend zu einem Problem ...
    Ich persönlich habe mich noch nie für den bewussten Billig-Charme und das „Ich stolpere über Paletten und habe Sorge von den gestapelten Kartons erschlagen zu werden“ - Gefühl begeistern können. Auch die Frage, ob zwei Einkaufswagen aneinander vorbei passen und wer wem, wann und wo die Vorfahrt gewährt, ist eine, über die ich in einem Supermarkt eigentlich nicht nachdenken will … Doch, siehe da, in den letzten Jahren wurde endlich mehr ins Interieur der Aldi-Läden investiert und tatsächlich führte das zu größeren und helleren Verkaufsflächen und freundlicher wirkenden Regalen.

    Eine der wenigen Relikte vergangener Tage existiert aber noch in Bochum-Altenbochum, in Nähe der Wittener Straße, am Marktplatz. Plant Aldi womöglich dieses Exemplar der Aldi-Historie zu einer touristischen Sehenswürdigkeit, einem weiteren Stück ruhrpöttischer Industriekultur werden zu lassen? Mitnichten. Ein Neubau scheitert zurzeit wohl an den Einsprüchen weiterer Besitzer des aktuellen Gebäudebestandes. Wie dem auch sei, von Zeit zu Zeit nutze ich das aktuelle Aldi-Geschäft in meinem Viertel trotzdem zum Einkauf, meistens allerdings auf sanften Druck meiner besseren Hälfte („Bärli, wir müssen mehr sparen…“) und mit dem entsprechenden, dieser verzwickten Situation geschuldeten, Unmut.

    Dabei habe ich gegen das Sortiment (qualitativ über die Jahre verbessert; und mein Gott - diese vielen Süßigkeiten!), die Preisgestaltung (vergleichsweise günstig) und vor allem auch die Servicekräfte (überwiegend hilfsbereit, freundlich und zeitweilig sogar humorvoll) in diesem Supermarkt wenig einzuwenden.

    Letztendlich ist es dann doch „nur“ der verstaubte Charme von Kartons, überfüllten Regalen, die Enge der Gänge (...das nächste Covid kommt bestimmt) und die Schlangen an den - viel zu wenigen - Kassen, die mich ab und an schaudern lassen und mein Einkaufsvergnügen vor Ort erheblich schmälern. Würde ich aber das Ganze rein wirtschaftlich betrachten und neben dem ordentlichen Service nur noch meinen Geldbeutel als Maßstab nehmen, müsste dies – trotz des eigenen Unbehagens - einer meiner favorisierten Supermärkte sein.
    „Alles könnte so einfach sein - isses aber nicht.“ ( frei nach Fanta 4 )

    geschrieben für:

    Lebensmittel in Bochum

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    16.

    walkingwomen Dieser Aldi ist mir noch sehr bekannt. Ich finde ihn und fand ihn selten ansprechend. Aldi und günstige Preise ? ich kaufe auch gern günstig ein, finde aber bei Aldi für mich selten gute Alternativen.
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    Faktencheck+Fakt Daumenglückwunsch, unser Aldi ist modern, hell und freundlich. Trotzdem zählt er nicht zum Einkaufsvergnügen. Die Preise sind dort inzwischen ganz schön gehoben!
    Kulturbeauftragte Glückwunsch auch von mir, da möchte ich mich Falk anschließen, was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht! Bei mir (gelber Aldi) wurde vor einigen Monaten komplett umgebaut, sodass ich es inzwischen auch ansprechend finde.
    Kulturbeauftragte Habe ich es schlecht in Erinnerung, dass in Bochum es reichlich Leerstand gegeben hat, dass sich diesbezüglich eine andere Lösung für das Problem finden ließe?! Mag es auch nicht, wenn es (wie beschrieben) so eng innerhalb eines solchen Marktes zugeht!


  7. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    10. von 10 Bewertungen


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    Fast jede Stadt bietet Restaurants, Cafés und Kneipen, deren Besuch sie ihren Gästen besonders ans Herz legt. In meiner Wahlheimat Bochum würde man Touristen immer zu einem Bummel durch das Bermudadreieck mit seiner besonderen Kneipenkultur raten. Doch auch am Rande der City und in den anderen Stadtteilen Bochums gibt es zahlreiche Gaststätten und Lokale, die man guten Gewissens empfehlen kann. Die gutbürgerliche Küche der „Mutter Wittig“ gegenüber vom Kaufhaus Balz (seit November 2021 übrigens Besitzer der Gaststätte) an der verkehrsberuhigten Bongardstraße, unweit vom Hauptbahnhof gelegen, zählt sicherlich dazu.

    Das 1872 fertiggestellte Gebäude wurde anfangs nur als Bäckerstube genutzt, aber im Jahr 1916 wagte die Hebamme Amelia „Emma“ Wittig einen mutigen Schritt und richtete mitten im ersten Weltkrieg hier eine Schankwirtschaft ein. Nach ihrem Tod (im Jahr 1932) übernahm Tochter Mia die Gaststätte, ab 1936 ihre Schwester Änne samt Ehemann Wilhelm Heer. Diese beiden gaben dem Lokal im Gedenken an die Gründerin auch den Namen „Mutter Wittig“.

    Der furchtbare Bombenangriff auf Bochum im November 1944 legte die Innenstadt in Schutt und Asche, etwa 1300 Menschen fanden dabei den Tod. Obwohl die Gaststätte der Mutter Wittig dabei erheblich beschädigt wurde, konnte es vom Ehepaar Heer in den folgenden Jahren in mühevoller Kleinarbeit wiederhergestellt werden. 1948 wurde schließlich der noch heute so beliebte Biergarten vor dem Haus eingerichtet. Ende der 60ger geriet die Kneipe in eine wirtschaftliche Schieflage und Werner Heer (Nachfolger von Wilhelm) beschloss in der Not einen Koch einzustellen, um aus der Schank- eine Speisewirtschaft zu machen. Das war wohl seine Rettung, denn danach brummte das Geschäft wieder. Seit dem Jahr 1989 steht das Gebäude der Gaststätte übrigens unter Denkmalschutz.

    Wer nun also nicht „nur“ gut essen, sondern dabei einen Hauch von Bochumer Geschichte verspüren möchte, der ist gut beraten, der „Mutter Wittig“ einen Besuch abzustatten. Das Gebäude wirkt von außen einladend, wenn auch nicht sonderlich spektakulär. Das ändert sich spätestens beim Betreten des Lokals. Dekorationen im Renaissancestil, kleine Skulpturen, zahlreiche Gemälde (mit eigener Beleuchtung) und wunderbare Fensterverzierungen schaffen eine stimmige nostalgische Atmosphäre. Die Kellner im klassischen Outfit, mit guten Manieren, inklusive eines Schusses trockenen Ruhrpotthumors, runden diesen Eindruck noch zusätzlich ab.

    Zum Essen: Ich bestellte Leber (vom Schwein) mit Kartoffelpüree an Apfelscheiben zu 13,90 €. Meine Göttergattin begnügte sich mit einer veganen Lasagne zu 12,90 €. Die teuersten Gerichte (Rotbarsch, bzw. Maispoulardenbrust) kosten hier übrigens 20,90 €, die Preise bleiben also insgesamt in einem erträglichen Rahmen.

    Mein Gericht (ich hätte mal nach einem Seniorenteller fragen sollen) besteht aus einem Berg selbstgefertigtem Püree (+ 2 Apfelscheiben) und einem „Haufen“ aus Leberstücken. Die Leberstücke sind sehr dünn geschnitten, sie kräuseln sich beim Braten etwas und sehen dann nicht mehr ganz so toll aus, zumal Zwiebeln als Sud nichts rausreißen, wenn man nicht noch ein paar Röstzwiebeln draufpackt. Ein zusätzliches Salatblatt hätte der Optik gutgetan, es wäre ja nur wenig Aufwand.

    Die Leber schmeckt aber ordentlich, die dickere Version (wie sonst üblich bei der Griechin) gefällt mir allerdings besser. Meine bessere Hälfte - sie probiert natürlich – findet die dünnere, etwas trockenere Ausgabe, leckerer. Geschmackssache eben. Das Püree ist prima, die Sauce auch, nur etwas knapp bemessen. Die vegane Lasagne meiner Liebsten sieht nicht nur gut aus, sie mundet ihr auch. Mein Daumen – ich probiere natürlich – geht ebenfalls nach oben. Alles in allem sind wir zufrieden und pupensatt. Die Bedienung war sehr gut, das Ambiente toll, die Preise angemessen. Getränke sind vielleicht eine Idee zu teuer, aber das ist leider ein weit verbreiteter Trend. Ein Besuch von „Mutter Wittig“ lohnt sich jedenfalls, es sei denn, man mag keine geschichtsträchtige Umgebung. Uns hat es dort gut gefallen.

    P.S.: Eine Maispoularde ist offensichtlich ein Hühnchen, das überwiegend mit Mais gefüttert wurde. Eine längere Mastzeit, größeres Gewicht, gelbliche Farbe und ein aromatischerer Geschmack sind wohl weitere Kennzeichen. ;o)))

    geschrieben für:

    Restaurants und Gaststätten in Bochum

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    17.

    Ausgeblendete 15 Kommentare anzeigen
    eknarf49 Mein letzter Besuch bei Mutter Wittig war vor den Corona-Zeiten. Schön, dass Du nun mit Deiner Bewertung zeigst, dass es sich immer noch lohnt, dort einzukehren. Danke dafür und natürlich Glückwunsch zum Daumen.
    Lumilla Lieber Berni5,

    vielen Dank für diese ausgesprochen schmackhafte Bewertung und die wunderschönen Fotos. Die Geschichte zur Entstehung des Restaurants finde ich wunderschön beschrieben und bedanke mich für diese Informationen. Sollte ich jemals in Bochum sein, werde ich bei Mutter Wittig einkehren.

    Deine Bewertung hat jedenfalls die Auszeichnung der Woche verdient. Herzlichen Glückwunsch zur Bewertung der Woche!

    Grüße, Lumilla
    Sedina Eine wunderschöne Geschichte und ich vermute, dass Amelia mit ihrer Schankwirtschaft auch eine Gelegenheit zu heftigeren Flirts gegeben und ihrer Hebammentätigkeit damit zugearbeitet hat ;-)))

    Ein herzlicher Glückwunsch zur absolut verdienten Wochenkrone!
    Sedina Ach ja Berni, ich hab "Schmittmanns Weihnachten" vorgemerkt. Jetzt ist wohl nicht die richtige Zeit dafür ... ;-)))
    Puppenmama Herzlichen Glückwunsch zu Deinem schön bebilderten und klasse Bericht, zum grünen Daumen und zum Wochenkrönchen. bearbeitet
    Berni5 Vielen Dank für die vielen lieben Glückwünsche !
    P.S.: Sedina
    "Schmittmanns Weihnachten" ist auch außerhalb der Weihnachtszeit absolut lesenswert, eine wunderbare Erzählung. Signiert auch von mir zu bekommen ... ;o)
    Sedina Ich hab ja gesehen, dass es da noch mehr gibt ...
    .... allerdings habe ich mein Papa-Probetraining und selbst das für Opas bereits erfolgreich absolviert und das nächste Harti-Hoppel-Enkelkind hat erst wieder im April Geburtstag ;-)))
    Wie schade, dass ich auf Dich erst durch die jetzige Auszeichnung aufmerksam geworden bin.


  8. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    bestätigt durch Community

    „Hier sieht es doch gemütlich aus …“, ich deutete auf den Eingang eines feineren, asiatischen Restaurants an der Venloer Straße in Köln-Ehrenfeld.
    „Ja, das "Hanoi", das käme infrage. Die bieten allerdings nur vegane Gerichte an.“
    Mein Neffe Jan strahlte mich an, so als ob dies eine gute Nachricht für uns wäre.
    „Ach…“, sagte ich, um Zeit zu gewinnen. „Vegan ist ja voll im Trend.“
    „Vor allem auch umweltfreundlich, nachhaltig und tierschützend…“, ergänzte Jan.
    Ich nickte eifrig, sah mich aber weiter nach einer Alternative um und fand auch etwas.
    „Da vorne, zum Bunten Burger, das klingt doch vielversprechend … na, was meinst du?“

    Jan schüttelte den Kopf.
    „Supergesund, superlecker. Und vegan. Ein sehr beliebtes Lokal, aber da finden wir um diese Zeit keinen einzigen Platz mehr.“
    Pottverdorrie, es musste doch in Köln – Ehrenfeld irgendjemanden geben, der in seinen Menüs auch tote Tiere verarbeitete.
    „Die Pizzeria, da hinten!“, rief ich verzweifelt.
    „Die Pizzeria Piccola, ja das ginge zur Not, da sündige ich auch schon mal. Aber etwas weiter unten an der Venloer, da kommt das MeiWok. Mein absoluter Favorit.“
    Okay, wenn ich schon einmal von meinem Neffen in Köln zum Essen eingeladen wurde, dann sollte ich ihm wohl die Auswahl überlassen. So viel Vertrauen sollte doch sein.

    Vor dem dem Lokal ein paar Tische und Stühle, über dem Eingang prangte das Logo: „MeiWok“. Von Vegan keine Spur. Ich atmete auf ... drinnen zeigte sich das kleine Restaurant leider hoffnungslos überfüllt, zu eng und viel zu laut.
    „Haben wir ein Schwein…“, rief mein Neffe und eilte auf einen kleinen Tisch mit zwei Stühlen zu, der soeben frei wurde.
    Hoffentlich … haben die auch Schwein, ergänzte ich gedanklich und nahm Platz. In diesem Tohuwabohu war an ein Gespräch kaum zu denken, geschweige denn an genussvolles Essen. Ich bin zu alt für sowas, dachte ich mir und versuchte mich trotz meiner Hörgeräte bei der Kellnerin in Lippen-lesen. Ihre Empfehlungen klangen interessant, ich entschloss mich für gebratene Nudeln in roter Bete und selbstgefertigter Erdnusssauce, inklusive Knoblauch und weiterer Gemüsesorten.

    „Ist das mit Huhn oder mit Schweinefleisch?“, schrie ich die Bedienung an, um mir Gehör zu verschaffen.
    Schlagartig trat Stille ein. Die junge Frau starrte mich aus großen Augen an.
    „It´s just a joke…“, erklärte mein Neffe, mit einem gequälten Grinsen.
    „Na, da hat er ja nochmal Schwein gehabt…“, meinte die Kellnerin augenzwinkernd.

    Ja, tatsächlich war es ein veganes Restaurant, das Lieblingsrestaurant meines Neffen! Doch ich musste zugeben, es schmeckte mir vorzüglich. Und dann gab es noch ein leckeres, echtes Bier dazu. Prost, Mahlzeit! Mein Neffe strahlte, seine Nudeln mit Spinat-Tofu, Knoblauch und extra Chili, schienen ihm ebenfalls zu munden. Ich ertrug den Lärm, die etwas schroffe Bedienung, und die Enge des Raumes. Letztendlich bezahlte mein Neffe 12,- bzw. 14,- € für unsere Gerichte, was ich durchaus angemessen fand.
    Fazit: Schlichtes Ambiente, aber bunt und gemütlich. Mir persönlich war es etwas zu eng. Eine etwas unwirsche Kellnerin, aber die versteht man vor lauter Lärm sowieso kaum. Etwas wenig Fleisch ;o), aber das braucht man eigentlich auch gar nicht. Lecker ist es trotzdem!

    geschrieben für:

    Restaurants und Gaststätten / Asiatische Restaurants in Köln

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    FalkdS Danke für den Tipp, vegan steht noch nicht wirklich auf meinem Zettel der Wunschlokale… bearbeitet
    Berni5 Ich bin auch kein Veganer. Aber wenn es so gut schmeckt (s.o.), halte ich es für eine gute Alternative.
    Sedina Ja so einen Jan habe ich auch, sogar in gerader Linie verwandt .... ;-)))
    Calendula Salat und Gemüse sind mir zwar immer willkommen, aber nur vegan mag ich auch nicht.
    Dein Bericht brachte mich zum Schmunzeln und ich finde, dass ein "veganer" Daumen dran gehört. ,-)
    bearbeitet
    Kulturbeauftragte KLasse Bewertung, Glückwunsch zum veganem Wok-Daumen, auch wenn ich die von dir bevorzugten Gerichte selbst nie bestellen würde.


  9. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    1. von 36 Bewertungen


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    „Kultur, Kultur!“ Na klar, wollte Kaminski die unterstützen.
    Aber eine „Kultur-Abgabesteuer“ von 5% auf den Hotel-Übernachtungspreis? Was hatte sich die Stadtverwaltung von Köln bloß dabei gedacht? Er hatte doch schon an einem einzigen Tag für ÖNV-Ticket, Zoo, Seilbahn und Schokoladenmuseum bereits über 50,- € ausgegeben. Das waren doch auch keine Peanuts, das war doch Förderung genug!

    Und dann noch dieses „Businesspaket“. Auf der Hotelrechnung: 3,50 €. Was sollte das denn sein, wofür denn bloß? Etwa Strom für ´s Laptop? Oder als Gegenleistung für das Hotel-WLAN? Okay, okay, er hätte an der Rezeption danach fragen sollen, jetzt war es nicht mehr zu ändern. Die Business-Getränkepauschale (jederzeit Wasser oder Saft im Foyer) für 1,50 € dagegen gefiel ihm sogar … keine schlechte Idee des Hotels Regina.

    Doch bei einem Grundpreis von 110,- € für sein kleines (12qm?) Einzelzimmer waren diese Zusatzbeträge trotzdem ärgerlich, fand er. Na, immerhin war das Zimmer mit dem Nötigsten ausgestattet und wirklich sehr sauber hergerichtet. Pluspunkt. Einen Wasserkocher oder eine Minibar gab es hier aber leider nicht. Auch keine Bar in Maxi, da hätte er sich abends gerne noch einen Absacker gegönnt. Schade, kleiner Minuspunkt.

    Ausgiebig geduscht hatte er jedenfalls, trotz des Retro-Duschvorhangs. Immerhin sah der, wie auch alles andere im Bad, gepflegt aus und da die Menge des Duschwassers umweltfreundlich und ökonomisch sparsam ausgeteilt wurde, gab es auch keine Überschwemmung. Hurra!

    Danach machte Kaminski noch fünf Kniebeugen und zehn Liegestütze. Im Adamskostüm. Er atmete keuchend, erhob sich mühevoll und sah zum Fenster hinaus. Einmal in Ruhe recken und strecken. Upps, schnell den Vorhang wieder zugezogen! Vom Firmenhof gegenüber hätte man ihn vielleicht beobachten können. Ja, die direkte Lage des Hotels war nicht gerade top (vorne Straße, hinten Firma), aber das hatte seine Nachtruhe später zum Glück nicht geschmälert. Der viel zu große Bettbezug, indem sich das Oberbett auf Wanderschaft begab, schon eher. Und die Heizung. War aber eigene Doofheit gewesen, er wollte sie doch nur kurz mal … und hatte dann vergessen, sie auszudrehen. Sie funktionierte jedenfalls prächtig.

    Am Morgen hätte er sich dann gerne ein tolles Frühstück gegönnt, schließlich war er gestern vom Bahnhof Köln-Ehrenfeld zum Hotel, von dort zur U-Bahn, in den Zoo, durch den Rheinpark bis zum Dom und wieder zur U-bahn gelatscht. Später vom Hotel Regina noch einmal nach Ehrenfeld, um dort zu Abend zu speisen. Und noch später wieder zurück ins Hotel. Viele tausend Meter zu Fuß und tausende verbrannter Kohlehydrate. Doch Rührei mit Speck, Müsli und Cornflakes, leckeren Obstsalat und viel frisches Gemüse, Croissants und portionierbaren Quark, all das suchte er hier vergeblich. Da blieb Kaminski nur ein kurzes, schlichtes Frühstück mit Wurst und Käse und mittelprächtigem Kaffee aus der Thermoskanne. Kein guter Start in den Morgen, was für ein Jammer! Kaminski war ein wenig enttäuscht. Ein schöner Urlaubstag sollte doch stets mit einem tollen Frühstück beginnen, so wie er es woanders schon oft genossen hatte.

    Das konnte dann auch die halbwegs zentrale Lage des Hotels (10-15 Min. bis zur U-bahn und dem Bahnhof Ehrenfeld) nicht gänzlich ausgleichen, ebensowenig die wirklich sehr freundliche und außerordentlich hilfsbereite Art der Hotelbesitzer. Schlussendlich beschloss Kaminski dem Hotel Regina ein anderes Mal noch eine zweite Chance zu geben, allerdings zu einem viel günstigerem Preis. Den hatte er nämlich im Nachhinein bei booking entdeckt und sich deshalb noch ein letztes Mal geärgert. Aber wie hieß es so schön: Über Dinge, die man nicht mehr ändern kann, sollte man sich auch nicht mehr den Kopf zerbrechen...

    geschrieben für:

    Hotels in Köln

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    Sedina ....auch von mir!
    'Der' Volker Kaminski ist ja sogar vom selben Baujahr ;-)))
    bearbeitet


  10. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

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    Gähnende Leere. Kein Fahrgast zu sehen, kein Zug weit und breit. Tatsächlich, es wird gestreikt. Jetzt heißt es für mich: tief durchatmen … und den Tag neu planen. Ob ich nun ein paar Stunden früher oder später nach Bochum zurückkehren werde, das juckt doch niemanden ernsthaft.

    Also verlasse ich die kunstvoll gestaltete Eingangshalle des Köln-Ehrenfelder Bahnhofs (echt sehenswert!) und begebe mich auf die Venloer Straße, stadtauswärts. Jetzt zur Beruhigung erst mal einen leckeren Cappuccino trinken … hier sind doch so viele kleine Cafés und Bistros, da sollte sich doch was Passendes finden lassen, oder?

    Zum Beispiel in diesem schmalen, gelben Gebäude da vorne: Café Madame Tartine, das sieht doch gemütlich aus. Draußen sitzt man an wenigen Tischen im lebhaft-lauten Rummel der Venloer Straße und läuft außerdem noch Gefahr, mit einem falschen Schritt seit-oder rückwärts, von einem der rasenden Kölner Biker/innen (die teilen sich den Bürgersteig mit den Fußgängern) frühzeitig ins Nirwana befördert zu werden. Nicht so mein Ding, ich begebe mich also ins Café hinein ...
    Klein, aber gemütlich. Schlichtes, unaufgeregtes Ambiente mit kleinen Farbtupfern, wie z.B Blumen auf dem Tisch. Die Bedienung klappt gut, die junge Frau wirkt tiefenentspannt und freundlich.

    Der Cappuccino kommt dann recht zügig und schmeckt ... Gottseidank ... lecker!
    Mein Stückchen Rhabarber-Kuchen (es gibt nur eine kleine Auswahl) sieht sehr appetitlich aus, vor allem wegen der paar frischen Beeren drumherum (nette Idee). Er ist ebenfalls lecker und ruckzuck aufgefuttert. Getränk und Kuchen kosten 7,50 €. Noch akzeptabel, wie ich meine. Die junge Frau schenkt mir zum Abschied noch ein freundliches Lächeln. So beginnt meine ungeplante Sightseeingtour in Köln. An einem zuvor angekündigten Streiktag der DB ... immerhin darauf ist bei ihr Verlass ;o))).

    P.S.: Eine Toilette war innerhalb des Cafés nicht zu entdecken (doch zum Glück war ich nicht in Not).
    Das sollte aber unbedingt verbessert werden!

    geschrieben für:

    Cafés in Köln

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    ubier Da schließe ich mich an. Macht beim Lesen Spaß! Und ich finde ja auch, dass so ein porzellanfarbener Tiefspüler jeden Gastraum verschönert…
    Berni5 ubier: Ein Tiefspüler direkt im Gastraum wäre natürlich ein besonderes "Highlight"... ;o)
    Abgesehen davon ist ein WC - z.B. für jemanden wie mich, der
    "Prostata" hat, ein Muss.
    Sedina ...zu meinem Glück hatte der gemütliche intime Weihnachtsmarkt an der Venloer eines..... ;-)))
    Glückwunsch zum Grünen Daumen!