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  1. Userbewertung: 1 von 5 Sternen

    22. von 31 Bewertungen


    Letzten Mittwoch, etwa 18h 30, HORNBACH-Baumarkt in Krefeld. Wir wollen eine Ware zurückbringen, die wir einige Tage zuvor gekauft, aber dann nicht gebraucht hatten. Gerät doch nicht kaputt, Glück gehabt. Schließlich gehören wir zu der Generation, die noch Dinge repariert.
    Ich starte also mit Ware und Kassenbon bewaffnet Richtung Eingang, als eine männliche Stimme hinter mir brüllt: „Heee, Sie daa!!!“
    Überwältigt von soviel Höflichkeit, fühle ich mich im ersten Moment gar nicht angesprochen, also legt der freundliche Mensch nach und herrscht mich an, ich solle gefälligst einen Einkaufswagen nehmen, sonst komme ich da nicht rein.
    Wohlgemerkt: ich will da nicht HINEIN. Nicht in die Verkaufsräumlichkeiten. Ich will zur Information, die etwa drei Meter rechts neben dem Eingang liegt, abgetrennt von den anderen Kassen, um das Ding zurückzugeben, das ich ganz offensichtlich in der Hand halte, was ich dem netten Mitarbeiter zu sagen versuche, was den wiederum aber ganz offensichtlich nicht interessiert. Nun habe ich weder Zeit noch Lust, mit einem Typen zu streiten, der sich wichtig vorkommt, weil irgendwo auf seinem Ärmel „Security“ steht. Mein Partner holt also einen Einkaufswagen, während der andere Mensch lautstark weiterpoltert.
    Nochmal wohlgemerkt: Da soll ich so wenig als möglich anfassen, in manchen Geschäften stehen sogar Schilder, die Kunden darauf hinweisen, Dinge nicht unnötig in die Hand zu nehmen. Und dann soll ich einen Wagen nehmen, um damit eine Ware, die ich ohnehin bereits in der Hand halte, etwa fünf Meter weit zu transportieren. Ja, macht echt Sinn.
    Nun hatten wir kurz vorher tatsächlich überlegt, noch einige Kleinigkeiten einzukaufen. Ist das vielleicht die Strategie dahinter? Einem Kunden, der sich womöglich nur informieren möchte, einen Einkaufswagen aufzudrängen, damit er dann, wenn er ja schon mal da ist, doch noch etwas kauft? Ach ja, der Sicherheitsabstand. Es ist ohne Einkaufswagen schließlich absolut unmöglich, ein paar Schritte Abstand zu dem Menschen vor mir an der Kasse zu halten. Abstand, den man normalerweise sowieso einhält, sofern man nicht am Pin-Code der Bankkarte anderer Leute interessiert ist. Und mit dem sperrigen Ding an der Hand ist es ja auch wesentlich einfacher, anderen Kunden auszuweichen, die mit ihrem Wagen, vollbeladen mit zwei Schraubenmuttern, bereits in der Schlange stehen und damit zwangsläufig die Durchgänge blockieren.
    Aber ich bin ja ein friedliebender Mensch. Nachdem wir den so dringend benötigten Einkaufswagen ungefähr drei Minuten lang in Gebrauch hatten, habe ich ihn sogar noch zurückgebracht und NICHT einfach im Eingang stehen gelassen. Folglich haben wir beide, also mein Partner und ich, ihn natürlich angegrapscht…..igitt….
    Fazit: über die Sinnhaftigkeit von Einkaufswagen lässt sich streiten – über die Höflichkeit von Mitarbeitern nicht. Ja, auch – oder vielleicht besonders – unqualifizierte Aushilfen repräsentieren das Unternehmen. Wenn ich als Kunde bereits am Eingang angeschrien werde, überlege ich mir gut, ob ich dort tatsächlich nochmal HINEIN will.
    Bei so viel überschäumender Kundenfreundlichkeit ist es kein Wunder, dass der Internethandel boomt. Gut, ich habe das Gewünschte nicht sofort am selben Tag. Aber es wird mir direkt an die Haustür zugestellt, kontaktlos und ohne Einkaufswagen. Ich muss nicht mit meinem Privatauto durch die Gegend fahren, spare Zeit und Sprit. Weniger Autos – besser für die Umwelt. Und ich brauche mich auch nicht mehr über die Inkompetenz so mancher Angestellter ärgern. Etwa jener, der mir auf meiner Suche nach einer bestimmten Farbe von Sand die unterschiedlichen Farbtöne - mitleidig lächelnd - damit erklären wollte, dass der Sand bloß nass geworden ist, weil er anscheinend noch nie bemerkt hat, dass die Säcke verschiedene Chargen-Nummern haben…
    Und da war dann noch der ambitionierte junge Mitarbeiter, der uns auf die Frage, ob der auf der Website angebotene Aquarienunterschrank ausgestellt sei, mit großen Augen anschaute: “Öööhhh….wir haben da nur schwarz und weiß…“ Die neben ihm stehenden vier verschiedenen Brauntöne hat er wohl nicht erkannt, schade.
    Bei HORNBACH trifft kompetente Beratung auf zuvorkommende Freundlichkeit – da entdecke ich als Kunde doch gerne meine Möglichkeiten. Die Möglichkeit, eben anderswo einzukaufen!

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    Baumärkte in Krefeld

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