Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation

Bewertungen (9 von 119)

Ich möchte die Ergebnisse filtern!

  1. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    bestätigt durch Community

    Der Dom zu Xanten ist in vielerlei Hinsicht sehr interessant und immer wieder für einen Besuch gut.
    In vorrömischer Zeit befand sich an dieser Stelle ein Gräberfeld, vielleicht auch mit einem Versammlungsort für Totenfeiern verbunden. Damals lebte hier eine vorwiegend bäuerlich geprägte, germanische Bevölkerung.
    Das änderte sich schlagartig dann, als die Römer in unmittelbarer Nähe zu dem Gräberfeld ihr Oppidum mit einigen 10000 Bewöhnern errichteten. Diese mittelgroße Stadt besaß ein Amphitheater für 10000 Besucher, eine riesige Thermenanlage, Tempel, öffentliche Gebäude, Bürgerhäuser, Kasernen etc.

    Nach dem - durch die Franken erkämpften - Abzug der Römer blieb das gesamte Oppidum jahrhundertelang leer, denn die jetzt hier siedelnden Franken bevorzugten ihre gewohnten Holzgehöfte, einzeln stehend mit viel Platz drumherum. Das Stadtleben war nicht ihr Ding.
    Im beginnenden Mittelalter änderte sich das aber wieder. Es traten Kaufleute und Heilige ins Rampenlicht, deren Gebeine (bzw. Teile davon) als anbetungswürdige Reliquien verehrt wurden. Die Werbung der Prediger für diese Reliquien funktionierte bestens, und große Wallfahrten wurden zu deren Aufbewahrungsorten veranstaltet.

    Genau das ist der Grund, warum die Reste des römischen Oppidums nebenan wieder interessant wurden: Säulen, Steine, Ornamante befanden sich ja kostenlos zur Selbstbedienung quasi in Reichweite. Also verschwanden Stadtmauer, Tempel, Thermen und Haus für Haus und wuchsen auf dem ehemaligen Gräberfeld zu Dom, Kirchen und festen Häusern heran.
    Interessant ist, dass man nicht gleich im Oppidum neu gebaut hat. Wahrscheinlich war die Heiligenverehrung (in diesem Fall war es der Märtyrer St. Viktor, der unter dem jetzigen Dom in einer Grabkammer lag) so stark, dass man direkt neben und über dem Heiligen bauen wollte.

    So kommt es, dass unter dem Xantener Dom einige Hundert Gräber aus vorrömischer und auch römischer Zeit liegen, die die Stellung und Anordnung der tragenden Säulen und Wände beeinflusst haben, denn es war den alten Baumeistern wichtig, kein Grab durch den Bau des Domes zu zerstören.

    Heute besticht St. Viktor's Domkirche durch ein faszinierendes Übermaß an leuchtendem Rot, das durch das Westfenster in den Innenraum strahlt - vorausgesetzt, die Sonne scheint....
    Sehr kunstfertige Altäre und Schnitzwerke gilt es zu erkunden, und in der Krypta sind noch Reste der alten Grabkammer St. Viktor's zu sehen - zumindest soll es sich darum handeln.
    Nicht vergessen werden soll der mit feinem Rippengewölbe filigran gestaltete Kreuzgang, der durch eine Seitentür des Doms betreten werden kann.

    geschrieben für:

    katholische Kirche in Xanten

    Neu hinzugefügte Fotos
    1.

    Kulturbeauftragte Der St. Victordom ist wirklich eine Schatzkammer an Geschichte(n), auch wenn ich sie bisher noch nie in seinen Einzelheiten erspäht habe, weil es so viel zu sehen gibt!

    Glückwunsch zur Begrünung!
    Ausgeblendete 9 Kommentare anzeigen
    Schroeder Psst... planenundbauen... Xanten war doch Colonia und nicht bloß poppeliges Oppidum ;-))
    Sir Thomas Xanten lohnt sich also nicht nur wegen des archäologischen Parks. Danke für diesen tollen blitzbegrünten Beitrag, lieber planenundbauen. Und Gruß aus d e r Colonia, T.
    Kulturbeauftragte @Schroeder - so viel Zeit muss sein, den Rest nicht einfach unter den Tisch fallen lassen :-/

    Es hieß komplett: Colonia Ulpia Traiana (Xanten) und nicht zu verwechseln mit SIRS HEIMAT - Colonia Claudia Ara Agrippinensium wie es der latainer es gesagt hätte ;-)
    Sir Thomas keine Sorge, liebe Düsseldorfer Neustädterin. Dat wird schon nicht verwechselt
    Kulturbeauftragte (ganz leise flüster) bei den nicht Rheinländern kann man es ja nie wissen.. bloß sag es nicht weiter ;-)
    Schroeder Colonia mit welchem Gründernamen hintendran war erst mal ein Rechtstitel.
    Bürger einer Colonia waren römische Staatsbürger andere z.B. in einem oppidum nicht automatisch.
    Grüße vom Nicht-Rheinländer.... ;-)
    Nike Mit dem Fahrstuhl durch die Jahrtausende bis runter zu dem Römern ....
    Sehr interessant geschrieben, daher Glückwunsch zum Grünen Xantener Daumen!
    LUT Zu recht begrünt! Mein Glückwunsch, planenundbauen!
    Schalotte Klasse ge- und beschrieben. Glückwunsch zum grünen Daumen und Danke, für diesen tollen Beitrag!


  2. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    2. von 4 Bewertungen


    Etwas versteckt, mit unscheinbarer Zufahrt und Mini- Hoteleingang duckt sich dieses Lindner unter der Übermächtigkeit der Fußballarena, in die dieses Businesshotel integriert wurde.

    Auch drinnen dominieren mehrere Hundert Quadratmeter große Stadionfotos an den 20 Meter hohen Wänden von Rezeption, Lounge und Bar - man wird von König Fußball erschlagen!

    Gegen diese farbenfrohe und lebendige Üppigkeit fallen die Hotelzimmer drastisch ab - alles beige und grau, konferenztauglich und kühl.
    Die Zimmer sind den Preisen angemessen ausgestattet, Kaffee- und Teezubereiter stehen bereit, auch die Bäder haben den üblichen, gehobenen Geschäftshotel- Standard.

    Aber gemütlich oder gar Wohlbehagen vermittelnd ist hier nichts.
    Man ist froh, wenn man wieder abreisen kann.

    Da lob ich mir doch das Lindner in Leipzig - zu allem Ungemütlichen das krasse Gegenteil, und die Küche ist um Klassen besser!
    Da braucht man ja auch nicht dem Fußball gegenüber unterwürfig zu sein.....

    geschrieben für:

    Hotels in Leverkusen

    Neu hinzugefügte Fotos
    2.



  3. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    Da steht er unerschütterlich seit 900 Jahren, der etwas begradigte Turm aus den Zeiten der Christianisierung des wilden Germanien.
    Man sieht ihm das Alter nur bei genauem Hinsehen an - links unter der Turmuhr über den beiden Fenstersäulen stehts geschrieben.
    Innen im Turmgewölbe allerdings wird es sofort klar, dass hier romanische Baumeister gewerkelt haben.

    Hier ist auch die Quelle der Energie, denn auch unter dem Kirchplatz sind immer noch starke Energien zu spüren. Leider hat man das Kirchenschiff samt Chorraum im 18. Jahrhundert mit gewaltigem Schnitzwerk überfrachtet, so dass der Gesamteindruck etwas gelitten hat.
    Die alte Kirche sah sicher besser proportioniert aus, und auch der umgebaute Turm ist ziemlich hässlich in der oberen Hälfte geworden.

    Aber die heutige Kapelle unter dem Turm : ein herrlich mystisch - kraftvoller Ort der Einkehr und Stille.
    Hier hört man nur noch den eigenen Herzschlag und kann auf gepolsterten Bänken beruhigt entspannen und über die kitschig beleuchtete Marienfigur in der uralten Turmmauer sinnieren.

    geschrieben für:

    katholische Kirche / Kultur in Körbecke Gemeinde Möhnesee

    Neu hinzugefügte Fotos
    3.

    Tikae Quelle der Energie und spürbar ?
    Bevor ich in dem Wortzauber deiner Bewertung entschwebe, hätte ich das gern etwas intensiver erklärt.
    Bitte.
    eknarf49 Bei unserem Besuch in Körbecke war die Kirche leider geschlossen, aber die Unstimmigkeiten bei den Proportionen des Baus waren klar zu erkennen. Danke für Deinen Bericht, den ich jetzt erst gelesen habe.


  4. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    Die alte Dorfkirche Opherdicke, eine Kleinbasilika aus dem frühen 12. Jh., ist ein wunderbares Beispiel für den architektonischen Irrweg, alte Baustile nachzumauern, ohne dass hierfür zwingende Gründe vorliegen.
    So wurde ein schlichte, romanische Dorfkirche aus dem 12. Jh. durch protzige Basilika- artige Chor- und Querhausanbauten in den Jahren 1868 bis 1870 neoromanisch verkitscht.

    Von außen sieht es schon fragwürdig aus, aber von innen steht man als Baumeister fassungslos vor der Erfindungsgabe des Berufskollegen Hartmann, der in der Tradition der lichtdurchfluteten Gotik einfach romanische Rundbogen in mehreren Etagen übereinander gesetzt hat.

    Der Gegensatz zu den echten, kleinen romanischen Fenstern im nordwestlichen Gebäudeteil ist überdeutlich! Hier ist auch der Platz, wo sich eine Besichtigung dieser Kirche unbedingt lohnt, denn erlesene Kapitelle mit Drachen, Sagenfiguren und herrlicher Ornamentik sind noch aus 1120 erhalten geblieben.
    Die Alten waren eben konsequent und stilistisch besser, auch wenn die damaligen technischen Möglichkeiten alles sicher etwas schwieriger gemacht hatten. Der Kirchenhügel war bis 1861 der Begräbnisplatz der gesamten Umgebung, wohl auch schon zu Zeiten vor der Kirchengründung.

    Die alte Dorfkirche ist als offene Kirche gekennzeichnet, was aber keineswegs heißt, dass sie tagsüber immer geöffnet ist.
    Man muss halt ggf. mehrfach anreisen, denn die Betreuung wird von freiwilligen Helfern durchgeführt, die eben nicht immer Zeit haben.

    geschrieben für:

    evangelische Kirche in Holzwickede

    Neu hinzugefügte Fotos
    4.

    Kulturbeauftragte Ich war so oft in Holzwickede gewesen, doch dieses Kleinod ist mir, bis zu dieser Bewertung, fremd gewesen... Danke für den Tipp, wird bei Gelegenheit nachgeholt!


  5. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    2. von 5 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Vor etwa 1000 Jahren war es üblich, große Kirchen über die Gräber von Heiligen zu setzen. Da Soest gerade keinen Heiligen hatte, wurden die Gebeine des heiligen Patroklus aus Frankreich nach Soest gebracht. Nun ist er der Namensgeber des Soester Doms, der wie eine feste Burg mit mächtigen Mauern, wenig Licht und unzählbaren Steinquadern aus Soester Steinbrüchen Ehrfurcht gebietet. Der Dom ist nicht so alt wie die direkt angrenzende Marienkirche, aber viel gewaltiger und ausgedehnter, denn der im Süden verlaufende Kreuzgang und weitere klösterliche Gebäude bilden ein Ensemble von katholischer Machtfülle.
    Dazu passen auch die ständig im Inneren patrollierenden Wächter, die bisweilen grimmig die zahlreichen Besucher mustern, um Unbefugte aus ihrem Dienstbereich fernzuhalten. So was kennt man ja aus dem Kölner Dom, aber im gemütlichen Westfalen wirkt es schon recht deplaziert.
    Die neuen sehr bunten Verglasungen halten die Sonne draußen, es ist ziemlich finster im Dom, der darüber hinaus an Sonn- und Feiertagen meist noch mit Weihrauchwolken vernebelt ist. Aber St. Patrokli bietet viel Kultur und Baugeschichte in seinen meterdicken Wänden. Viele Generationen von Steinmetzen und Meistern der Bauhütte haben detailreiche Kunstwerke aus Stein hinterlassen: wunderbare Kapitelle und Säulenverzierungen, herrliche Türeinfassungen und Treppenanlagen.
    Auch die Stukkateure und Maler konnten zeigen, was sie drauf hatten: Gewölbeausmalungen vom Feinsten zeigen Bibelszenen und Mariendarstellungen. Besonders empfehlenswert ist der Besuch der älteren Krypta, denn hier walten noch die ursprünglichen "heiligen" Energien, die die alten Kirchenoberen zu diesem Bauplatz hingezogen haben. Nicht wenige Besucher müssen nach kurzem Verweilen die Krypta wieder verlassen, weil sie hier der Schwindel überkommt.
    Stellt euch mal zwischen die Säulenreihen, die von West nach Ost verlaufen, man spürt starke magnetische Wechselkräfte, die u. a. von dem unter der Kirche verlaufendem Wasser angeregt werden.
    Seit vielen Jahren wird immer nach dem 6. Dezember eine wunderbare Krippenlandschaft unter dem mächtigen Turm aufgebaut. Sehr westfälisch, mit Fachwerk, Gänsen, Schinken und Mühlrad. Ein Besuch im Dom sollte dann unbedingt eingeplant werden!

    geschrieben für:

    katholische Kirche in Soest

    Neu hinzugefügte Fotos
    5.

    Kulturbeauftragte ÄHH, da habe ich wohl ne Frage (wie auch immer), wann gab es denn Wächter, die auf einem Aufpassten?! Im Sommer am Samstag gab es sie jedenfalls nicht...
    Ausgeblendete 5 Kommentare anzeigen
    eknarf49 Herzlichen Glückwunsch zum GD, und Danke für den interessanten Bericht.
    Schalotte Gratuliere zum grünen Daumen. Ein sehr runder Bericht, mit vielen interessanten Informationen.


  6. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    4. von 464 Bewertungen


    Meine Bewertung für Juli 2014 fällt doch etwas moderater aus als bei den Vorgängern. Die Lage des Stadthotels ist natürlich bestens, um die Altstadt zu erkunden oder um den Bahnhof in zwei Minuten zu erreichen. Natürlich ist es daher hier auch so richtig laut, und alle Zimmer zur Nikolaistraße sind tagsüber recht dämmrig. Zum Frühstück im Sommer in den Keller zu gehen, muss man allerdings mögen, mir hat das nicht gefallen. Ansonsten gibt es nicht viel zu meckern - netter Service, leckere Speisen, pfiffige, aber recht kleine Bäder und ein unschlagbar günstiges Preis/ Leistungsverhältnis runden den Gesamteindruck nach oben hin ab. Parken kann man im öffentlichen Parkhaus direkt neben dem Hotel (aber Vorsicht: pro Tag fallen hier 26,- € an!)

    geschrieben für:

    Hotels in Leipzig

    Neu hinzugefügte Fotos
    6.



  7. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    2. von 3 Bewertungen


    Klein aber fein - eine gute Seat / Hyundai Werkstatt mit kleinem Verkaufsraum. Hier wird der Kunde gut betreut, nur die große Auswahl an Fahrzeugen fehlt natürlich bei dieser Betriebsgröße. Aber das Auto der Begierde wird schnellstens besorgt, so dass keine lange Wartzeit nervt. Eine empfehlenswerter KFZ- Fachbetrieb!

    geschrieben für:

    Autohäuser in Schwerte

    Neu hinzugefügte Fotos
    7.



  8. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    2. von 4 Bewertungen


    Ehemals ein prächtiges Anwesen für einen mächtigen Fürstbischof, ist die Schlossanlage heute ein wunderbares Ausflugsziel und ein schöner Ausgangspunkt für Wanderungen auf der Schlösserroute. Die Innenräume sind nicht so bezaubernd wie das Äußere, aber dafür kann man im Schlossrestaurant künstlerisch gut speisen, denn Koch Lauter ist auch ein phantasievoller Maler und Gestalter.
    Besonders zu empfehlen sind die Bänke im Barockgarten vor dem Schloss, dort kann man in der Sonne sitzen, auf die geniale Schlossfassade blicken und zwischen Putten, in Stein gehauenen Ebern und Buxuspyramiden fürstlich relaxen....

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen / Museen in Nordkirchen

    Neu hinzugefügte Fotos
    8.

    alligateuse Oh, das Schloss in Nordkirchen steht auch noch auf meinem Besuchsplan. Ich war vor ca. 2-3 Jahren schon in der Gegend, habe es damals aber zeitlich nicht geschafft.


  9. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    Dieses romanische Kleinod aus dem 12. Jahrhundert lockt mit seinem berühmten vergoldeten Antwerpener Schnitzaltar viele Besucher, auch aus dem Ausland, nach Schwerte. Leider ist das bronzene Portal fast immer verschlossen, und seit Sommer 2013 ist eine Besichtigung gar nicht mehr möglich, denn die Kirche wird innen umfassend saniert. Alle wertvollen Kunstgegenstände aus vielen Jahrhunderten sind ausgelagert oder hinter Bretterverschlägen geschützt. Im Frühjahr 2014 soll aber die Sanierung abgeschlossen sein, und man kann an den Marktvormittagen (Mittwoch und Samstag von 10:00 - 13:00 Uhr) wieder eintreten. Dann finden auch wieder die Marktmusiken mit wechselnden Musikern in der Kirche statt. Bis dahin gibt es manchmal Bauhütten- Konzerte auf der Kirchen- Baustelle.
    Update 29.9.2014: die Sanierung ist noch immer in vollem Gange, neuer (optimistischer) Eröffnungstermin ist jetzt Weihnachten 2014! Im Oktober soll mit der Montage der neuen Orgel begonnen werden.....

    geschrieben für:

    evangelische Kirche in Schwerte

    Neu hinzugefügte Fotos
    9.

    eknarf49 Nachträglich herzlichen Dank für den Bericht. Ich hatte inzwischen an einem Markttag (Samstag) die Chance den restaurierten Innenraum zu beichtigen.