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Ich besuchte das Hotel Rhön Residence gemeinsam mit einer Gruppen von Freunden und Bekannten. Wir hatten ein Gruppen-Arrangement ausgehandelt, welches 2 Übernachtungen im Einzelzimmer mit Frühstück und Abendessen - jeweils in Buffetform - beinhaltete (kostete ca. 124 Euro) und auch Schwimmbad und Sauna-Nutzung mit einschloss. Anreise also Freitagabends, Abreise Sonntag nach dem Frühstück.81.
Ich kam Freitagabend nach einer stressigen Autofahrt an und checkte nur fix ein, da meine Freunde schon wie verabredet im Speisesaal beim Essen zusammensaßen. Die offizielle Buffetzeit am Abend war auf 20 Uhr beschränkt. Insofern war etwas Eile geboten, wenn ich noch mit einem Hauch von Entspannung essen wollte. Für unsere Gruppe war extra ein Tisch reserviert, ein entsprechender Aufsteller stand auf dem Tisch. Eine Reservierung gab es auch für andere Gruppen. Mir gefiel das, so hat man nicht das Problem, mit einer größeren Anzahl Personen einen Tisch suchen zu müssen. Beim Umschauen registrierte ich das weitere Publikum. Da war bunt gemischt von Ehepaaren, die wohl hier zum Wandern hergekommen waren bis hin zum Sekretärinnenclub, die hier Wellness und Ampullenkuren machen.
Das Buffet ist am Ende des Speisesaals neben dem Tresen angeordnet, nicht sonderlich groß und ein wenig ungünstig in die Ecke gezwängt. Das führt automatisch zu Staus, weil eigentlich immer nur 1 Person in die Ecke passt, aber auf beiden Seiten das Essen steht. Mir war der Raum am und um das Buffet persönlich zu knapp bemessen. Das Essen selbst war reichhaltig, leere Behälter wurden schnell ausgetauscht, die Speisen waren ordentlich angerichtet. Der Geschmack war solide, ein wenig convenient, keine Ausreißer. Ungewöhnlich fand ich, dass am Samstagabend Spanferkel angeboten wurde. Ein Koch schnitt dies vor den Augen der Gäste frisch auf den Teller. Die Qualität war gut. Es gab auch vegetarische Speisen, Salate und Nachtisch.
Was mir gefiel war mein Zimmer. Ich hatte das Glück, ein Riesenzimmer - eher eine Suite - zu erwischen. Küche. Bad, Wohnraum und Schlafraum, alles sehr großzügig mit neutralen Holzmöbeln - hell - ausgestattet. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, und so war mir auch der Stil der Einrichtung ziemlich egal. Für 1 Person war das Zimmer fast zu groß, aber ich wollte mich nicht beklagen ;-) Alles war sauber und ordentlich, auch das Bad und die Küche. Allerdings hat das Bad schon bessere Tage gesehen und sollte demnächst mal renoviert werden. Hier waren schon einige Dinge nicht mehr ganz in Ordnung bzw. stark abgenutzt.
Das Frühstück wurde auch im Restaurant eingenommen. Hier gab es das übliche Angebot, Brot, Brötchen, Butter, Aufschnitt, Marmelade, Cerealien, frisches Obst. Zusätzlich wurden Rührei, Würstchen und gekochte Eier als warme Speisen angeboten. Der Kaffee stand in Warmhaltekannen auf dem Tisch und wurde nachgefüllt, wenn er alle war. Die Qualität des Frühstücks war in Ordnung, die Auswahl ok.
Ab 21 Uhr war die Hotelbar geöffnet. Sie wurde von einem Mitarbeiter, den wir schon aus dem Restaurant kannten, aufgeschlossen. Er war auch den ganzen Abend dann der Einzige, der hier die Getränke zapfte bzw. Cocktails mixte und an die Tische brachte. Dadurch dauerte es mitunter eine ganze Weile, bis jeder sein Getränk vor sich stehen hatte. Aber er "arbeitete" die Bestellungen ab und vergaß auch niemanden. Zudem war er sehr freundlich und machte so Einiges mit seinem Lächeln wett. Die Preise für die Getränke waren im normalen Bereich. Das Ambiente der Hotelbar ist allerdings etwas hausbacken.
Das Schwimmbad und die Saune habe ich nicht aufgesucht, ebensowenig wie die Walking-Strecken oder die nähere Umgebung. Das Wetter war einfach zu schlecht, und ich hatte etwas Anderes vor. An manchen Stellen im Hotel sieht man bei aufmerksamem Hinschauen schon, dass hier eine Renovierung gut tun würde, andere Stellen sind frisch gemacht. Hier passiert wohl laufend etwas.
Bleibt noch zu erwähnen, dass das Einchecken und Auschecken problemlos war, die Servicekraft sehr freundlich und hilfsbereit war. Die Rezeption ist allerdings nicht die ganze Nacht lang besetzt.
Fazit für mich: die Gegend ist wunderschön, hier werde ich definitiv nochmal herfahren. Wenn die Konditionen beim Hotel so bleiben, werde ich auch hier wieder einchecken. Das Preis-Leistungs-Verhältnis war einfach klasse. Insgesamt habe ich einen recht positiven Eindruck, aber mit noch Luft nach oben, mit nach Hause genommen.
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Bitte beachten!82.
Dieses Lokal bietet ausschließlich Sonderöffnungszeiten für Gruppen, Clubs, Vereine und Familienfeiern nach telefonischer Voranmeldung.
Boßeln, die Mordsgaudi, eine friesische "Sportart" (bei uns auch gern Kugelschubsen genannt), gehört seit vielen Jahren zu meinem Jahresprogramm. Das heißt, einmal im Jahr, vorzugsweise zur Grünkohlzeit, miete ich die Kutscherstube in Bevern, einem Vorort von Bremervörde, einfach komplett. Gemeinsam mit vielen Freunden und Bekannten verbringe ich dann hier einen tollen Tag mit Boßel-Arrangement, der bis in den späteren Abend andauert. Wir sind jedes Mal um die 50-60 Personen und bilden immer drei bis vier Boßelgruppen, die mit je einem gut gefüllten Boßelwagen losziehen.
Zum Boßeln muss man wissen, dass man es ganz ernsthaft oder spaßig sehen kann. Uns ist in erster Linie der Spaß wichtig, Zentimeterzählen oder es zu genau nehmen war und ist immer zweitrangig. Boßeln ist nämlich in einigen Gegenden auch ein richtiger Sport, es gibt eine Liga, es werden bei offiziellen Veranstaltungen auch die Straßen gesperrt. Aber Boßeln ist auch einfach eine richtige Gaudi mit Bewegung in der Kälte, Geselligkeit und Glühwein oder anderen etwas höherprozentigen Getränken. Nur nicht zu ernst nehmen, einfach mal vom Alltag abschalten.
Wenn wir in Gruppen boßeln, starten wir zeitversetzt, denn man braucht doch immer so einige Zeit, bis man vorwärts kommt. Zuerst müssen pro Boßelwagen 2 Gruppen gebildet werden, die gegeneinander boßeln. Jede Gruppe bekommt eine eigene Kugel. Der Boßelwagen wird die ganze Zeit mitgeführt und enthält heiße und kalte Getränke. Das ist immer Absprache, bei uns wird der Wagen immer mit alkoholfreiem und alkoholischen Punsch bestückt, dazu gibts 3 Flaschen Buntes, also Sahnelikör, was mit Rhabarber und was mit Kirsch. Auch Cola und Wasser und Bier kommt bei uns immer mit. Ergänzend liegt noch ein Käscher auf dem Wagen, um Kugeln, die in den Graben fallen , leichter wieder herausholen zu können.
So ausgestattet begeben wir uns jedes Malauf eine ca. 7 km lange Tour durch den Ort, asphaltierte Promilleschleichwege und den Wald. Die Kugeln werden geschubst, an fast jeder Kreuzung wird ein Schlücksken aus einer der Pullen genommen oder ein Punsch getrunken. "Kreuzung" ist mittlerweile ein geflügeltes Wort in unserer Gruppe. Auf der Hälfte der Strecke, am Umkehrpunkt, befindet sich eine überdachte Feuerstelle mit einer Rund-um-Sitzgelegenheit. Sie dient uns zum Aufwärmen und Mal-hinsetzen, denn die Wirtsleute machen dort ein Feuer und bieten Kaffee mit frischem Butterkuchen an. Der Kuchen ist jedes Mal köstlich, das Feuer warm und die Stimmung bombastisch. Wenn alle sich genügend aufgewärmt haben und satt sind, geht es zurück zur Kutscherstube, natürlich werden bis zum Schluss die Kugeln geworfen und fleissig die Würfe gezählt. Glücklicherweise sind die Regeln auch noch mit einigen Prozenten im Kopf zu verstehen ;-)
In der Kutscherstube gibt es Grünkohl und Schnitzel satt oder auch ein vegetarisches Gericht, und ich meine SATT. Kaum ist eine Fleischplatte oder eine Schale mit Gemüse oder Kartoffeln leer, so wird sie direkt von dem freundlichen und fleißigen Service aufgefüllt. Schlussendlich ist man so dermaßen pappsatt, dass von oben nix mehr reingeht. Zum Abschluss des Essens gibt es oft noch einen kleinen Schluck aufs Haus.
Es mag sich so anhören, als wenn wir einen Tag lang nur mit Alkoholtrinken verbringen würden. Nein, ganz so ist es natürlich nicht. Das in der Kutscherstube angebotene Boßel-Arrangement kann ja individuell gestaltet werden, was die Befüllung des Boßel-Wagens angeht, sowie auch das abschließende Essen im Lokal. Wenn man hinterher noch Autofahren muss, trinkt man entweder gar nichts oder nur einen Schluck. Darauf kommt es auch nicht an, jeder kann das so handhaben, wie es gefällt. Wir wollen einfach ein wenig feiern, es soll ruhig auch mal etwas rustikal zugehen, dabei wollen wir aber dennoch Bewegung und frische Luft.
So ein Boßeltag ist immer ein rundum gelungener Tag, zu dem nicht zuletzt das prima Team um Elke und Frank, die Inhaber der Kutscherstube, beitragen. Alles passt perfekt, freundlicher schneller Service, leckeres Essen, reichliche Portionen und dabei doch recht günstig. Schon im Vorfeld telefoniere ich mit Elke, bespreche die Details des Tages, und genauso wird es dann von Seiten der Kutscherstube ausgeführt. Ich erinnere mich noch an einen Winter, in dem wir nicht hätten boßeln können, weil es soviel geschneit hat, dass die Kugeln nicht gerollt wären. Und da fährt Frank doch mit einem Schneeschieber vorm Auto die gesamte Strecke am Morgen ab und schiebt uns den Weg frei sozusagen.
Ich bin immer wieder begeistert, wie prima die Organisation klappt und wie problemlos die Absprachen getroffen werden können und alles so klappt, wie man sich das vorstellt. Das Bezahlen zum Schluss ist auch recht unkompliziert, hier gibts keine Cent-Fuchser ;-)
In der Kutscherstube kann man übrigens auch das Walddiplom erlangen, das man bei einer schönen Planwagenfahrt ablegen kann. Das habe ich noch nicht ausprobiert, mir ist immer eher nach Bewegung zumute.
Fazit: In jedem Fall organisiert die Familie Perthel einen schönen Tag, Abend oder eine Ausfahrt perfekt, dabei freundlich und hilfsbereit und vielen Ideen gegenüber aufgeschlossen. Für mich steht fest, dass ich auch im nächsten Jahr wieder hier boßeln werde. Dafür lohnt sich auch der Weg aus Hamburg ;-)
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Anfang März 2013 brach ich mir nach einem Sturz den Humeruskopf, war in der Orthopädie-Praxis Eidelstedt in Behandlung und bekam dort eine Physiotherapie verschrieben. Die Arztpraxis und die Physiopraxis liegen direkt nebeneinander und sind durch denselben Eingang zu erreichen. Da ich gehandicapt war, freute ich mich, dass ich nur eine Tür weitergehen musste und direkt in der Physiopraxis stand.83.
Ich sollte zunächst 10 physiotherapeutische Behandlungen bekommen und benötigte Termine dafür. Dies war anfangs schwierig, da fast alle Termine ausgebucht waren. Ich sollte aber doch zügig mit der Physiotherapie anfangen und konnte nicht 14 Tage auf den ersten Termin warten. Fast wollte ich schon wieder gehen und mir eine andere Praxis suchen, dann aber fand die Dame an der Rezeption doch noch zeitnahe Termine für mich. Wieauchimmer. Dann machte ich gleich feste Termine für alle Behandlungen, zeitlich war ich ja flexibel, da ich krank geschrieben war.
Ich bekam einen festen Therapeuten, Tarek Fejry, der mich die ganze Zeit begleitet hat. Lediglich 2-3 Male behandelte mich jemand anders. Ich empfand einen festen Therapeuten als sehr gut, da dieser dann den Fortschritt der Behandlung immer gut beurteilen konnte. Zunächst wurde besprochen, wie der Unfall passiert war und wie die Behandlung erfolgen sollte. Wichtig war, dass die Schulter nach dem Bruch wieder mobilisiert werden musste. Dies war anfangs sehr sehr schmerzhaft, aber ich war hochmotiviert und hielt die Schmerzen aus. Tarek Fejry ist ein einfühlsamer Therapeut, der mich sehr unterstützt hat. Er hat ein freundliches Wesen und wirkte immer positiv auf mich ein. So manches Mal war ich deprimiert, weil ich wenig Fortschritte machte. Aber in so einer Situation ist man wohl häufig ungeduldig, und das war und bin ich auch. Tarek Fejry hat mir gleich am Anfang phrophezeit, dass es eine längerwierige Geschichte wird. Insofern ist meine Ungeduld wohl fehl am Platz.
Anfangs waren also Pendelübungen angesagt, später versuchte ich dann mit dem Arm langsam an einer Sprossenwand "hochzukrabbeln", was mir mit der Zeit immer besser gelang. Zwischenzeitlich bekam ich von Kristina Böhme ein, zwei Male eine Lymphdrainage und Massage, als Tarek Fejry verhindert war. Das tat auch sehr gut, und Kristina Böhme ist ebenso eine sehr sympathische und freundliche Therapeutin. Ein einziges Mal behandelte mich auch Matthias Böhme, der Inhaber. Er zeigte mir spezielle Übungen mit dem Theraband für zuhause, die ich auch brav mache, nach wie vor. Er hatte viele Tipps für mich, was ich als hilfreich empfand. Zudem erklärte er mir anhand eines Modells meine Schulter, so dass ich besser verstand, wo ich jetzt drauf hintrainieren muss.
Die letzten Wochen war ich regelmäßig 2-3 Mal pro Woche in Behandlung, die Fortschritte sind groß, aber ich werde wohl noch einige Zeit benötigen, bis alles wieder normal funktioniert. Dies liegt allein daran, dass ich durch die Folgen des Bruchs jetzt eine Sehnenreizung der Supraspinatussehne und der langen Bizepssehne davongetragen habe. Jetzt heißt es ein gesundes Mittelmaß zu finden zwischen aktiven Übungen und Pausen, damit sich die Reiziung zurückbildet. Ich fühle mich aber hier in der Physiopraxis gut aufgehoben und hoffe, dass sich die Heilung schnell einstellt.
Wenn man erstmal Termine hat, kann man sich darauf verlassen, dass man pünktlich dran kommt. Die Wartezeiten bei den Behandlungen sind gering. Die Damen an der Anmeldung sind alle sehr freundlich.
Für die Behandlung muss man sich ein eigenes Handtuch mitbringen, was auch - wenn Platz ist - dort für die Dauer der Therapie in Schließfächern eingeschlossen werden kann. Wenn man seins vergessen hat, gibts natürlich dort auch welche vom Therapeuten. Ansonstense sind die Behandlungsräume sauber, zweckmäßig und hell. Toiletten gibt es für die Patienten hier leider keine, man muss die Patienten-Toilette der Arztpraxis benutzen. Da gibt es allerdings nur eine einzige für Männlein und Weiblein, und mitunter sieht die aus wie ... ;-(
Bei meiner aktuellen Behandlung werde ich vom Therapeuten Felix Schulze betreut. Auch er ist superfreundlich, kompetent und sehr motivierend. Ich bekomme auf Wunsch Übungen für zuhause gezeigt, die mir auch schon weiter geholfen haben.
Ich kann die Physiopraxis Böhme wirklich empfehlen, einzig die Schwierigkeiten bei der Terminvergabe am Anfang lassen mich zunächst nur 4 Sterne vergeben.
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Ich gehe seit schon seit einigen Jahren in die Engelslocke, ich mag beim Thema Frisur ein wenig Kontinuität. Ähnlich wie mein Arzt meine Gesundung oder die Heilung eines gebrochenen Fußes begleitet und über meine gesundheitlichen Macken Bescheid weiß, so kann mein Friseur meine "Haar-Entwicklung" begleiten. Eine Vertrauensperson also, und so sehe ich das auch. Ich kam eher per Zufall auf die Engelslocke, eine Freundin ist schon mal hingegangen und in dem Moment, als ich einen neuen Friseur suchte, kam mir dieser Name in den Sinn. Ich bin also gewissermaßen in kalte Wasser gesprungen, als ich mir hier einen Termin geholt habe.84.
Da ich dort also niemanden kannte oder mir jemand empfohlen wurde, war ich auf den 1. Termin dort gespannt. Ich geriet an Alex, einen von damals drei Mitarbeitern dort neben der Chefin Sultan. Das ist nun schon 2-3 Jahre her in etwa. (Aktuell schmeißen nur zwei Leute den Laden, Alex und seine Kollegin. Sultan hat Babypause und ist nur manchmal da.) Ehrlich, es war mein großes Glück. Es war sowas wie "Liebe auf den ersten Blick", natürlich nur im Sinne meiner Haare ;-)
Ihr müsst wissen, dass ich ein Typ Frau bin, die sich nicht so sonderlich viel aus Mode, Schminke und dem ganzen Schnickschnack macht. Auch bei der Frisur habe ich nicht viel Lust, stundenlange Fönarien oder Styling-Exzesse zu erleben. Insofern zählt bei mir das Praktische, und so sahen meine Haare auch aus. Einfach wachsen lassen, mal ein wenig so, mal ein wenig anders hingekämmt, mittlerweile gut schulterlang. Nennen wir es kontrollierter Wildwuchs. Ich hatte aber immer Angst vor so millimetergenau angelegten Beeten und beließ es daher aus Bequemlichkeit einfach so. Und ab hier kommt dann Alex ins Spiel.
Bei unserem ersten Zusammentreffen schaute er mich an und fragte mich, was ich mir denn vorstelle, vielleicht eher etwas skeptisch schauend. Dann kamen die magischen Worte aus meinem Mund: ach, ich bin ganz offen, ich brauche eine Veränderung, eine Typveränderung, du kannst also machen, was du denkst, auch abschneiden soviel du willst. Glaubt mir, da begannen Alex' Augen zu leuchten, ein breites Lächeln erschien auf seinem Gesicht, und es war ihm deutlich anzusehen, dass er auf einen solchen Spruch gewartet hatte. Es ist ja eher so, sagte er mir, dass die meisten Kunden wissen, was sie wollen, oder glauben es zumindest, und ihn eigentlich nur als verlängerten Arm der Friseurhandwerkskunst sehen, der ihnen die 2 cm abschneidet oder Strähnchen färbt, also das, was sie vielleicht nicht selbst können. Es gibt wohl meist eine sehr konkrete Vorstellung, wie man hinterher aussehen will. Und dann kam ich, völlig offen gegenüber Neuem. Und da durfte Alex dann ran:
Ich saß also vor dem Spiegel, Alex stand hinter mir und drapierte meine Haare mal so, mal so. Ich sah ihm an, dass er überlegte und sich vorstellte, wie ich wohl so oder so aussehen würde. Ich blieb gelassen und ließ ihn machen. Nach einer Weile schlug er mir vor, meine Haare um ein ganzes Stück zu kürzen, sie um eine Nuance heller als meine natürliche Haarfarbe zu färben (ich hatte noch Reste von Blondierung drin) und den Scheitel auf die Seite zu verlegen. Ich sagte nur zu ihm, du machst das schon, ich bin zu allem bereit, was meine Haare betrifft. Er wusch sie dann erst einmal, ich kehrte zu meinem Platz am Spiegel zurück und ließ ihn machen. Er mischte eine Farbe an, die meiner Naturhaarfarbe recht gut entsprach, einen Tick heller war, und trug sie auf. Nach der Einwirkzeit spülte er sie ab, und jetzt konnte es erst so richtig losgehen.
Schnippschnapp, da war'n die Haare ab, oder so ähnlich, sie fielen und fielen, lange Strähnen, kurze Strähnen, da lagen sie also um mich herum auf dem Fußboden, meine Begleiter über eine lange Zeit. Lieb hatte ich sie gewonnen, aber die Liebe verging, als auch meine Liebe im realen Leben mich verließ. Also trennte ich mich davon, um auch äußerlich zu dokumentieren, dass ein neues Leben beginnt, ich eine andere bin. Ein bisschen sentimental war ich dann aber doch. Und so erzählte ich Alex meine Geschichte, die er sich anhörte, und ich hatte nicht das Gefühl, dass das in einem Ohr reinrauscht und im anderen wieder raus.
Nun waren also die Haare ab. Ich schaute noch garnicht so richtig hin, wollte erst das Endergebnis sehen und bewerten. Jetzt kam das Haarefönen dran, Alex benutzte kunstvoll die Rundbürste. Mein Gott, so kriege ich das zuhause nie hin, dachte ich. Beim Friseur sieht immer alles so einfach aus. Aber Alex zeigte mir später, wie ich doch ein fast identisches Ergebnis erzielen würde, gewußt wie. Das Fönen war geschafft, jetzt noch ein wenig hier und ein wenig dort gezupft, nachkorrigiert und dann fixiert. Ferdsch!
Ich schaute mich an, und was ich sah, war zunächst etwas fremd, aber es gefiel mir. Eine Frau mit einer Art Pagenkopf, glänzende Haare, vielleicht im ersten Moment etwas brav anmutend. Doch es kommt ja darauf an, was drinsteckt ;-) Ich war ein total anderer Typ geworden, aber es gefiel mir. Endlich versteckten die Haare nicht mein Gesicht, sondern sie zeigten es auf vorteilhafte Weise. Ich lächelte. Geschafft! Glücklich!
Ich könnte jetzt noch erzählen, dass die Engelslocke ein wenig orientalisch anmutet, Tapeten mit entsprechenden Mustern dort verklebt sind, der Raum sehr hoch ist, weil Altbau, dass die Bilder auf der Internet-Seite nicht mehr stimmen, denn zwischenzeitlich wurde renoviert. Geblieben sind die großen Spiegel, die Preise, die Freundlichkeit der beiden Mitarbeiter. So Dinge wie, einen Kaffee oder Wasser angeboten zu bekommen während des Besuchs, das erwähne ich noch so am Rande, aber das Wichtigste für mich ist, dass mir hier vernünftig die Haare geschnitten werden, dass ich mich wohlfühle. Das ist der Fall. Für mich immer nur bei Alex. Ist ähnlich wie eine Sandkastenliebe ;-)
p.s. ich habe jetzt noch fix 2 Fotos hochgeladen, allerdings nur auf die Schnelle mit dem Smartphone geknipst
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Angelockt durch die Beschreibung, die mir das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ, kaufte ich für 24,90 Euro den Groupon-Gutschein für das persische 3-Gänge-Menü im Café Tabi. Ich gehe regelmäßig mit Groupon-Gutscheinen essen, weil man da so schön und relativ günstig neue Lokale ausprobieren kann. So war ich mit meiner besten Freundin dann auch im Café Tabi, ich hatte zuvor mit der Angabe meines Gutschein-Codes reserviert.85.
Das Lokal ist sehr klein, höchstens 20 Plätze innen, einige Plätze draußen, aber das war bei dem kühlen Wetter keine Option für uns, dort saß auch niemand. So gaben wir als erstes unseren Gutschein ab und hatten dann freie Platzwahl. Es waren nur 2 Tische belegt. Wir nahmen den 2er-Tisch direkt am Eingang, weil er einen schönen Blick nach draußen hatte. Nachteil, immer wenn die Tür aufging, kam ein (kalter) Luftstrom herein. Ich würde beim nächsten Mal einen anderen Tisch aussuchen, um das zu vermeiden. Alle Tische waren mit weißen Tischdecken eingedeckt, die jedoch einige Flecken aufwiesen, nicht nur an unserem Tisch, auch am Nachbartisch konnten wir das entdecken. Da das Lokal so klein ist, sitzt man sehr nah beieinander. Vis-a-vis vom Eingang befindet sich der Tresen und der Durchgang zur Küche und zur Toilette.
Eine freundliche Dame, vielleicht Frau Tabi höchstpersönlich, bediente uns, sie nahm zunächst die Getränkewünsche auf. Wir bestellten eine Schorle, Kirsch und Rhabarber, beides lecker. Zum Spaß schauten wir uns auch die Speisekarte an, sie enthielt pro Speisengruppe vielleicht fünf Gerichte. Für uns war das aber nicht relevant, da wir ein festgelegtes Menü bekamen, aber nur um mal zu schauen, was es denn sonst noch so gäbe.
Dann ging es auch schon los mit dem 1. Gang. Von den angekündigten Speisen kamen der Thunfisch-Bohnensalat und der persische Kartoffelsalat, ergänzt durch ein kleines Stück Quiche. Optisch waren die einzelnen Speisen als Klecks auf einem länglichen, leicht eckigen Teller angerichtet, der größer nicht hätte sein dürfen, da er sonst nicht auf unseren kleinen Zweiertisch gepasst hätte ;-) Also alles einmal durchprobieren, mit dem Kartoffelsalat fing ich an. Er war ok, aber nicht überragend, mir irgendwie zu fest, klebrig und zu gehaltvoll. Dann aß ich das Stück Quiche, ich kann allerdings noch nicht mal sagen, was für eine Geschmacksrichtung es war, irgendwie neutral, aber nicht schlecht. Schlussendlich der Thunfisch-Bohnensalat, der sehr säuerlich war, meine Freundin vermutete sogar, dass er einen Stich hatte. Ich fand auch, dass er etwas zu säuerlich schmeckte, ob das so sollte oder nicht, das weiß ich nicht. Dies war der einzige Essensgang, der auch optisch ein wenig etwas hermachte, da die drei Speisen schön auf dem Teller drapiert waren und mit etwas bräunlicher Sauce (weiß nicht, was es war) verziert waren.
Dann ging es schon mit dem nächsten Gang, den Hauptspeisenvariationen weiter. Zunächst wurde jeder von uns ein Teller mit einer Portion Reis und Butter drauf gebracht. Dann folgte ein größerer Teller mit 3 Schälchen, die jeweils eine kleine Portion Hauptspeise enthielten. Die freundliche Dame erklärte uns zwar, um was es sich jeweils handelte, aber ihr Deutsch war für uns schwer zu verstehen, so begnügten wir uns einfach mit unserer Neugier und beschlossen, einfach mutig zu sein und alles zu probieren. Zunächst gingen wir nach der Optik und probierten zunächst das Rindergulasch (mit persischen Kräutern und Bohnen), das mir ganz gut schmeckte, meiner Begleitung nicht so. Es war zartes Fleisch und eine schöne Sauce, sehr schmackhaft. Dann nahmen wir von der Hähnchenbrust (in Berberitzen-Aprikosensauce). Diese Speise schmeckte sehr intensiv nach Aprikose, vielleicht ein wenig zu sehr für meinen Geschmack. Schlussendlich probierten wir von der Speise, an die wir uns am wenigsten ran trauten. Sie war in einer sehr! dunklen grünlich-braunen Sauce und hatte – für mich – einen eigentümlichen Geschmack. Ich kann gar nicht sagen, ob da Spinat dabei war, oder was das Grüne eigentlich war. Mir sagte diese Speise am wenigsten zu, meine Begleitung mochte sie gern.
Die Menge in den Schälchen war in Ordnung. Es war für jede von uns 1-2 Esslöffel da, ausreichend zum Probieren. Satt waren wir hinterher auf jeden Fall beide. Diese Hauptspeisen waren nicht sonderlich fürs Auge angerichtet, es war einfach praktisch, dass drei Schälchen auf den Teller passten.
Zum Abschluss gab es hausgemachte Pannacotta, zu meinem Leidwesen mit Kirschen und Kirschsauce, die ich leider nicht vertrage. So naschte ich nur von den nicht mit Sauce beträufelten Stellen, die auch sehr lecker waren. Meine Begleitung war ganz angetan und aß meine Kirschen freundlicherweise auf ;-)
Zwischen den einzelnen Gängen war nicht viel Zeit, sie wurden immer kurz nach dem Aufessen des vorangehenden Ganges gleich gebracht. Nach dem Verzehr der Nachspeise warteten wir jedoch recht lange - bestimmt 15-20 min – bis dann die neu eingetroffene zusätzliche Service-Kraft unsere Frage nach einem Mokka oder einer Kaffeespezialität beantwortete. Einen Mokka gab es nicht, wir bestellten einen doppelten Espresso. Unsere Teller waren derweil noch nicht abgeräumt, was dann beim Bringen der Espresso-Tassen etwas schwierig wurde, da die Zweiertische doch recht klein sind und keinen Platz für irgendwas Zusätzliches bieten. Einen doppelten Espresso hätte ich mir größer vorgestellt, vielleicht sah er auch in den riesigen Tassen nur so wenig aus. Zucker wurde uns nicht gebracht, wir verzichteten dann auch darauf, danach zu fragen.
Nach dem Essen und Trinken verspürte ich ein Bedürfnis und suchte die Toilette auf. Hier gibt es nur eine einzige für Männer und Frauen. Sie befindet sich direkt gegenüber zum Eingang zur Küche. Die Toilette ist sauber und ausreichend groß.
Fazit: nur aus der Erfahrung dieses Abends würde ich das Lokal nicht noch einmal aufsuchen. Ich kann gar nicht sagen, dass mir etwas total gegen den Strich ging. Aber vielleicht ein wenig die etwas forsche Art, den Groupon-Gutschein unmittelbar nach dem Betreten des Lokals einzufordern, vielleicht die mir geschmacklich nicht so zusagenden Speisen, vielleicht der etwas ungünstige Platz an der Tür. Auch meine Begleitung war nicht so zufrieden und fand zudem den Preis nicht angemessen. Mit dem Groupon-Gutschein hatte ich 25 Euro gezahlt, die eigentlich 50 Euro wert sein sollen. Sie fand das etwas überhöht.
Ich bin jemand, der mit arabischer oder orientalischer Küche vertraut ist und sie auch gern mag. Allerdings ist die persische Küche vielleicht doch nicht so ganz mein Fall, und ich bleibe lieber bei syrischen oder libanesischen Speisen.
Ich habe die fast ausschließlich sehr guten Bewertungen für dieses Lokal auf anderen Plattformen gelesen, aber ich habe ehrlich bewertet und nichts beschönigt. Ich kann nur 3 Sterne vergeben, das Lokal ist ok, aber für mich nichts Besonderes.