Bewertungen (115)
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Ich poste selten negative Restaurantbewertungen spontan, da ich befürchte, dass eine Kritik aus dem Bauch heraus unfair sein könnte.71.
Aber in diesem Fall bin ich mir zu sicher, um noch mal eine Nacht drüber schlafen zu müssen.
Kebab Collection ist für mich die überteuerte und unnötig aufgebrezelte Version einer stinknormalen Dönerbude.
Die über dem Tresen hängende handgeschriebene Speisekarte listet -zig Gerichte auf, darunter allein 13 Döner-Varianten (die in der kleinsten Version zwischen 5,90 und 6,90 Euro kosten). Nach den zwei, drei Minuten, die fürs Studium der überladenen Karte nötig sind, bestellt und bezahlt man an der Kasse – und erhält wie bei Vapiano einen Buzzer, der einen informiert, wenn das Gericht fertig ist.
In keinem anderen Imbiss musste ich so lang darauf warten wie heute Abend. Die Zutaten wurden von zwei Angestellten, die sich häufiger untereinander beraten mussten, zusammengeworfen und dann von der Kassiererin ausgeben. Auch das dauerte: Mein Gericht, in dem sich frischer Salat befand, wartete mehrere Minuten unter der Heizlampe, bis die Kassendame die Zeit fand, es mir auszuhändigen.
Kebab Collection sieht sich laut der eigenen Homepage als "Systemgastronomie", vergibt Franchise-Lizenzen und spricht aktiv Investoren an. Damit werden sie aber aus meiner Sicht erst dann erfolgreich sein, wenn sie das eigene System so weit optimiert haben, dass man zum doppelten Preis (im Vergleich zu einer normalen Dönerklitsche) auf Essen durchschnittlicher Qualität nicht doppelt so lang wartet.
Abgerundet wurde der heutige Abend dadurch, dass ich nach einem ca. 30-minütigen Restaurantaufenthalt (ich hatte mir auch noch einen 2,20 Euro teuren Espresso gegönnt) vor dem Toilettenbesuch mit der unfreundlichen Frage abgefangen wurde, ob ich denn Gast sei. Offenbar konnte ich dies überzeugend genug bejahen und durfte mich daher in den ersten Stock begeben, dessen Toilettenbereich komplett dunkel war. Wer einen ausreichenden Tastsinn hat, findet die Lichtschalter aber relativ schnell.
Vielleicht ist auch das ein Tipp für die Franchise-Bibel: Selbst Toiletten sollten benutzerfreundlich sein. Mittlerweile gibt für die Lichtsteuerung ja schon sehr fitte Sensoren. (Aber sollte man das als Kunde franchisewilligen Gastronomen wirklich erklären müssen?)
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Ich bin gerade durch Zufall auf die Bewertungen zur Deutschen Bahn AG gestoßen.72.
Um die ganzen meiner Meinung nach unfairen Verrisse ein bisschen auszugleichen, poste ich aus Fairnessgründen mal einen Vier-Sterne-Beitrag.
Ich habe die Bahn im Lauf der Jahrzehnte als Wochenendpendler genutzt (Berlin-Hamburg), als Tourist und als Geschäftsreisender. Sowie als Flugpassagier, der wegen mangelhafter Verträge zwischen einzelnen Airlines bei wegen Verspätung verpasster Anschlussflüge statt auf einen früheren Flug mit einer anderen Gesellschaft auf die Bahn abgeschoben wurde.
Dabei kam es immer mal wieder zu Pannen - wie in jeder Branche. Die wurden bei der Bahn aber immer seltener, ich habe erhebliche Verbesserungen erlebt.
Gleichzeitig gab es selbst in Zeiten, als die Bahn eigentlich wirklich primär unflexibel war, Lichtblicke. Etwa an einem Heiligabend, als ich wegen eines Fahrplanfehlers irgendwo im Osnabrücker Land gestrandet war und dann von einem Triebwagenfahrer, der eine waggonlose Lok überführen musste, vorn im Führerhäuschen an meinem Bestimmungsort abgesetzt wurde.
Wie im wahren Leben gilt in solchen Fällen auch bei der Bahn: Gutes Zureden hilft! Wenn manche Kommentatoren Zugführern ähnlich gehässig begegnen, wie sie hier die Bahn "dissen", wundert es mich nicht, wenn sich Bahn-Angestellte für sie nicht sämtliche Beine ausreißen.
Ansonsten: Was ist die Alternative?
Bei kürzeren Entfernungen (bis zu ca. fünf Bahnstunden) ist Fliegen für mich eher nervig, da damit zu viel tote Zeit verbunden ist (Gepäck abgeben, Sicherheitskontrolle, Rumsitzen, etc.).
Autofahren finde ich noch unangenehmer. Vor allem auf meiner Hauptstrecke Hamburg-Berlin: Mit der Bahn dauert sie 1 Stunde 40 Minuten, mit dem Auto um die drei Stunden. Wenn man Glück hat.
Wenn man mit der Bahn Pech hat, dann sitzt man dennoch bequem im Zug (und kann sich teilweise am Platz mit Speisen und Getränken versorgen lassen). Oder am Bahnhof, wo es ebenfalls meist eine annehmbare Infrastruktur gibt.
Wenn man auf der Autobahn Pech hat, ist man Stau-Geisel. Man ist in einer Blechkiste gefangen und hat keinerlei Ausweichmöglichkeiten.
Jetzt ratet mal, warum ich selbst in Zeiten, als ich noch ein Auto besaß, auf manchen Langstrecken lieber Bahn fuhr. ;-)
Der Kundenservice der Bahn hat sich im Lauf der Zeit auch verbessert. Neben der Telefon-Hotline habe ich auch den Twitter-Service der Bahn als sehr hilfreeich erlebt. Teilweise wusste das Social-Media-Team mehr über den Zug, in dem ich gerade saß, als das Bordpersonal.
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Wir landeten gestern durch Zufall in der Newton Bar, da eine Hamburger Freundin in ihren Geburtstag hineinfeiern wollte und sich unsere Restaurantrunde zu schnell aufgelöst hatte.73.
Im Erdgeschoss war kurz vor Mitternacht (das Bild passt in Berlin ja) "der Bär am Steppen" - proppenvoll, gute Stimmung, laute Club-Musik.
Auf Wunsch der Jubilarin verzogen wir uns in die N-Lounge im ersten Stock, da dort auch Feines aus dem Humidor genossen werden kann.
In für mich neuen Cocktailbars bestelle ich als ersten Referenzcocktail meist den Mai Tai. In der Newton Bar gibt es ihn nicht nur in der puristischen Version ohne Fruchtsäfte im Old-Fashioned-ähnlichen Glas, sondern auch als saftigere, aber nicht weniger gehaltvolle Variante im Longdrinkglas (13€, Stand: November 2014). Wie der anschließende Zombie, bei dem ich ebenfalls viele Vergleichsmöglichkeiten habe, gehörte dieser Newton-Mai-Tai zu den besten, die ich bisher probierte.
Kleine Einschränkung des positiven Ersteindrucks: Obwohl es in der N-Lounge sehr viel ruhiger war als unten um Erdgeschoss, mussten wir bei Bestellungen und Nachfragen recht offensiv um Servicekräfte buhlen.
Was ich wirklich ärgerlich fand, war die Tatsache, dass eine Dame, die von einem anderen Bewerter uncharmant als "dragon lady" bezeichnet wird, Kunden, die 13€ pro Cocktail zahlen, vor dem Toilettengang 50 Cent abzuknöpfen versucht. Bei öffentlichen Toiletten mag das okay sein. In gehobeneren Läden gehe ich aber nicht davon aus, für den Besuch solcher Örtchen Geld in der Tasche haben zu müssen.
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Als sich das Xiao Xiang noch am ursprünglichen Standort in der Uhlenhorster Mozartstraße befand, gehörte es wegen seiner authentischen kantonesischen Küche viele Jahre lang zu meinen chinesischen Lieblingsrestaurants in Hamburg. Beim ersten Mittagessen am Lehmweg schwächelte der Service etwas. Aber das war kurz nach der Eröffnung und lag wohl auch daran, dass beide Locations damals noch parallel betrieben wurden. Beim jüngsten Besuch präsentierte sich das Restaurant jedoch wieder in Top-Form – wir genossen "das perfekte chinesische Dinner".
Das lag zu einem großen Teil daran, dass wir nicht deutsch-individuell, sondern chinesisch-kollektiv zu siebt am runden Drehtisch schlemmten. Ich traf mich mit einer deutsch-chinesischen Freundin vorab und wählte mit ihr einen bunten Querschnitt des Xiao-Xiang-Angebots aus. Mit Schwerpunkt auf Dim Sums, da es mit diesen kleinen Häppchen noch besser möglich war, eine besonders große Vielfalt auszuprobieren:
– Si Chiu Fong Zao (gedämpfte Hühnerfüße in schwarzer Bohnensauce)
– Ha Gao (gedämpfte Reisteigtaschen gefüllt mit Krabben, Bambus und grünem Speck)
– Gao Choi Gao (gedämpfte Reisteigtaschen mit Hundeschnittlauch (Knoblauch) und Krabben)
– Siu Mai (gedämpfte Wan-Tan-Teigtaschen gefüllt mit Schweinefleisch und Krabben)
– Chiu Chou Feng Guo (gedämpfte Klebreismehltaschen gefüllt mit Gemüse, Erdnüssen und Krabben)
– Lo Pak Gou (gebratene Rettichkuchen)
– Wu Gok (Taro-Kroketten gefüllt mit Schweinefleisch und Sauce)
– Cha Siu Chung Fan (gedämpfte Reisteigrollen mit geröstetem Schweinefleisch – Cha Siu sind mit roter süßlicher BBQ-Sauce marinierte und dann gegrillte Schweinefleischstücke, die in Scheiben geschnitten wurden)
– Ha Mai Chung Fan (gedämpfte Reisteigrollen gefüllt mit trockenen Krabben)
(Ich habe jeweils die Schreibweisen und Beschreibungen aus der Speisekarte übernommen.)
Als Hauptspeisen, die alle sieben Mitesser ebenfalls testen konnten, bestellten wir:
– "Entenküsse" (knusprig gebratene Entenzungen mit chinesischem Salz und Pfeffer)
– Kanton-Grillteller: Ente und Schweinebauch mit knuspriger Haut
– gebratenes Tong Choi (grüner "Wasserspinat" mit Knoblauch)
– geschmorte Auberginen mit Hackfleisch
Sämtliche Speisen waren nach einhelliger Meinung der Siebener-Runde ein Hochgenuss und dürften in ihrem Abwechslungsreichtum auch solchen Gästen zusagen, die den Reiz der chinesischen Küchen noch nicht so für sich entdeckt haben. (Ich sollte hinzufügen, dass ich selbst normalerweise kein ausgesprochener Dim-Sum-Fan bin. Durch die hervorragende Qualität dieser Speisen im Xiao Xiang ändert sich das aber langsam.)
Die Stunde der Abrechnung verlief stressfrei: Die Rechnung für unsere à la carte bestellten 13 (!) Gänge (plus Desserts einzelner Teilnehmer sowie diverse Wässer, Biere, Weine, Sakes und Schnäpse) belief sich auf schlappe 171,39 Euro, also knapp 24,50 Euro pro Person.
China-Restaurants sind nicht unbedingt Orte, die einem einfallen, wenn man an besonders zuvorkommende Bedienung denkt. Der Service im Xiao Xiang war aber wie bei fast allen vorherigen Besuchern nicht nur effektiv, sondern auch sehr freundlich. Am Ende hatten wir noch einen netten Plausch mit den Betreibern, die uns die China-Spezialitäten in der Vitrine im Eingangsbereich erläuterten.
Ein klasse Abend, der Lust aufs nächste Mal machte. Hoffentlich auch dann in größerer Runde, denn dies ist die beste Art und Weise, die Gaumenfreuden der kantonesischen Küche und speziell des Xiao Xiangs optimal zu genießen.geschrieben für:
Restaurants und Gaststätten / Chinesische Restaurants in Hamburg
Neu hinzugefügte Fotos
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Ich kann das da hoam nur aufgrund der spätnächtlichen feucht-fröhlichen Nachbereitung der Qype City Night im September 2014 beurteilen. Der Wirt, der eigentlich Feierabend hatte, erbarmte sich unserer durstigen Schar und servierte uns bis spät in die Nacht/den Morgen feine gekühlte Erfrischungsgetränke.75.
Hervorzuheben sind sind das süffige Stiegl Goldbräu (Fl. 0,33l: 2,90€, Stand: September 2014), der Small Hill white (Rebsorten: Welschriesling, Sauvignon Blanc, Gelber Muskateller; 0,2l: 6,50€), "Wiener Gemischter Satz trocken" (Rebsorten: Chardonnay, Riesling, Grüner Veltliner; 0,2l: 5,50€) und was immer der Wirt einem an österreichischen Schnäpsen empfiehlt (ab 2,50€ für 2cl).
Bis auf einen würzigen Wurst-Snack habe ich beim Erstbesuch keine feste Nahrung ausprobiert - über Letzere berichte ich, wenn ich ein zweites Mal "da hoam" bin.
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Die ursprüngliche Location des San Michele in der Jarrestraße kannte ich nicht, die aktuelle probierte ich kurz nach dem Umzug im Mai 2014 in größerer Runde aus. Es war ein rundum gelungener Abend ohne irgendwelche "Kinderkrankheiten", die bei neuen Standorten kurz nach der Eröffnung schon mal passieren. Die Erfahrung der Betreiber machte sich bezahlt.76.
Das San Michele ist zweigeteilt: Am Eingang befinden sich ein kleiner Feinkostenladen, eine Antipasti-Theke und ein paar caféartige Tische, an denen man sich für einen schnellen Wein, Espresso oder Snack niederlassen kann. Hinten liegt der eigentliche Gastraum.
Hier wurden wir bestens bewirtet, angefangen mit ein paar Antipasti aufs Haus. Die mundeten so hervorragend, dass wir zusätzlich auch noch Antipasti "San Michele" bestellten (12,90 pro Person, Stand: Mai 2014). Überschneidungen mit dem salamilastigen ersten Gruß aus der Küche gab es nicht. Es kamen so viele kleine Schälchen mit eingelegtem Gemüse, mit Käse und anderen Leckereien auf den Tisch, dass es sich als gute Entscheidung erwies, sich jeweils zu zweit eine Portion zu teilen - schließlich wollten wir uns noch zwei weitere Gänge gönnen (primi piatti e secondi).
Nach einem gelungenen Pasta-Gang (feine Ravioli) erhielt ich perfekt zubereitetes und mit schlotzigem Risotto gereichtes Ossobuco (Kalbshachse nach Mailänder Art, 18,50 Euro); ein raffiniert gewürztes Schmorgericht, das - wie mir gerade Wikipedia verriet - wörtlich als "Knochen mit Loch" übersetzt wird. In dem Loch verbirgt sich das Knochenmark, das ein besonderes Highlight ist.
Beim eigenen Dessert musste ich passen, konnte aber bei manchen der Mitessern die hausgemachten Kreationen probieren. Ein wunderbarer Schlusspunkt!
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Genau so wie das Dormero muss ein Vier-Sterne-Stadthotel sein: moderne, geräumige Zimmer mit Sound-System und iPod-Docking-Station, eine so schnelle wie freundliche Rezeption, Sauna und Fitnessbereich (leider kein Pool), ein reichhaltiges Frühstücksbüfett und eine Bar mit anständigen, nicht überteuerten Cocktails.77.
Was das Domero darüber hinaus noch ganz besonders auszeichnet: keine versteckten Extrakosten! Während andere Hotels (vor allem solche, die ohnehin schon gehobene Zimmerpreise nehmen) durch kostenpflichtiges WLAN moderne Wegelagerei betreiben, ist der Internet-Zugang im Dormero inklusive. Ebenso wie der Inhalt der Minibar (verständlicherweise nur Bier, Wasser, Saft), aktuelle Kinofilme, internationale Fernsehsender und sky-TV. Fürs Internet gibt es einen eigenen Flachbildmonitor mit Tastatur.
Das einzige, was im Dormero kein Vier-Sterne-Niveau hat, ist der Zimmerpreis: ab 59 Euro pro Doppelzimmer (keine Einzelzimmerermäßigung, Stand: Juni 2014). Der kann aber an bestimmten Tagen auch stark steigen, auf bis zu 159 Euro.
Hier kehre ich gern wieder ein. Das einzige Problem: Was will ich in Hannover? ;-)
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Das Fischrestaurant Taka ist seit Anfang April 2014 eine willkommene Ergänzung des Gastroangebots in der Papenhuder Straße. Auf deren knapp 300 Metern zwischen Mundsburger Brücke und Uhlenhorster Weg gibt es schon ein japanisches, ein fränkisches, ein deutsch-frankophiles und zwei italienische Restaurant, zwei Cafés, eine Weinstube sowie bald wieder einen Griechen.78.
Jetzt also auch Fisch. Ich probierte kürzlich im Sonnenschein an einem der Straßentische den Mittagstisch: Lachsfilet mit Bratkartoffeln und Gemüse (6,90 Euro, Stand: April 2014). Was ich bekam, war bis in die kleinsten Details perfekt. Zu Anfang wurde frisch geröstetes Brot mit Knoblauchbutter und Aioli gereicht, gefolgt durch eine Fischsuppe und einen Salat. Das alles kam sehr zügig, wofür die so professionelle wie freundliche Bedienung um Verständnis bat: Mittags hätten die meisten Kunden halt wenig Zeit.
Der Lachs als Hauptgericht überzeugte ebenfalls, außen leicht knusprig, innen zart, begleitet durch kleine Portionen Bratkartoffeln und Rosmaringemüse. Dazu einen spanischen Sauvignon Blanc (Acantus, €5/0,2l), der zu den besseren Vertretern meiner Lieblingstraube zählte.
Ich gebe normalerweise fünf Punkte nur für absolute Überfliegerleistungen auf Gourmet-Niveau. In diesem Fall hat sich das Taka die Höchstwertung auch durch das sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis des mittäglichen Angebots verdient.
Abends erhält man im Taka eine große Auswahl an Meze (türkischen Vorspeisen) und unterschiedlichen gegrillten Fischgerichten (das "Ausgangsmaterial" kann man in einer Kühltheke vorm Tresen begutachten).
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Jefe Avelino Garcia Ortega und Koch Walter Kalabinski sind seit knapp 35 Jahren (!) ein eingespieltes Team: Sie betrieben das Promilokal Benedict in der Dorotheenstraße und wechselten dann in die Wandelhalle des Hauptbahnhofs, wo sie rund 15 Jahre lang hervorragende Tapas und eine feine Paella servierten. Wegen Letzterer war ich dort Stammgast. Vorletzte gemeinsame Station war die Tapasbar Pata Negra in der Domstraße, außerdem kennt man ihre Tapas durchs jährliche Duckstein-Festival.79.
Seit rund vier Jahren residieren sie in der Altstadt im historischen Krahnstöver Haus, als Nachfolger der Kneipe Zum lustigen Klempner. Ich war dort vor allem mittags zu Gast – mich beeindruckte sofort, wie viel Liebe zum Detail Küchenchef Kalabinski in die günstigen Mittagsgerichte steckt.
Nach einem schmackhaften Aioli-Dip mit viel Knoblauch-Kick hatte ich z. B. beim ersten Besuch für 6,50 Euro ein mit Rosmarin gebratenes Makrelenfilet, dazu Paprika-Fenchelgemüse und Papas arrugadas (kanarische Runzelkartoffeln) mit roter Mojo-Sauce. Alles perfekt umgesetzt, so dass ich ohne großes Zaudern nur fünf Punkte vergeben kann – verbunden mit einem Kompliment ans Avelino-Duo für die beständige Qualität seiner Speisen, die im Lauf der Jahrzehnte nicht nachgelassen hat.
Täglich gibt es zwei wechselnde Mittagsgerichte, über die man sich auf der Website informieren kann.
Vegetarier sollten diesen Absatz überlesen: Avelino Garcia Ortega – ein charmanter Gastgeber, der bei entsprechendem Interesse mit südländischem Mitteilungsbedürfnis aufwartet – erzählte mir, er sei passionierter Jäger und erlege das in seinem Restaurant kredenzte Wild selbst. Im Herbst ist es wieder so weit.
Er ist zudem Rioja-Experte und importiert einige seiner Weine selbst. Weinkritiker Mario Scheuermann schwärmte mal von seinen Weinschätzen. Noch heute hat Garcia Ortega Jahrgangs-Raritäten, die bis in die 50er Jahre zurückreichen. Wem also nach etwas Besonderem gelüstet (vielleicht ein Jahrgangswein, der zu einer Geburtstagsfeier passt?), einfach mal nachfragen!
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Ich war zwar im Gegensatz zu Schwerie nie Stammkunde bei Gräber Räder, hatte aber mal häufiger in der Gegend zu tun und schaute ab und zu wegen Kleinigkeiten vorbei. Selbst dabei wurde ich von Chef Norbert Gräber immer ausgesprochen freundlich behandelt. Mir ist vor allem in Erinnerung geblieben, dass ich mal Ventilkappen kaufen wollte, die ich aber einfach geschenkt bekam - obwohl ich, wie gesagt, kein wirklich regelmäßiger Kunde war.80.
Schwerie schreibt davon, dass man bei Gräber "auch Neuräder" erhält. Das stimmt, ist aber leicht untertrieben. Mir machte damals jeden Tag aufs Neue beim Vorbeigehen der Blick ins Schaufenster große Freude, denn dort waren u. a. exquisite Eigenproduktionen zu bewundern.
Gräber vertreibt auch Edel-Bikes der Firma idworx aus Wachtberg bei Bonn, die weit über meiner persönlichen preislichen Schmerzgrenze liegen (ca. 3000 bis 6000 Euro) und die ich nur deswegen kenne, weil ein früherer Schulfreund bei deren Vertrieb mitarbeitet(e) und mir mal bei einem Jahrgangstreffen von den seiner Meinung nach perfekten Produkteigenschaften vorschwärmte. Gräber Räder ist einer von nur zwei Hamburger Läden, in denen diese feinen Teile zu haben sind.