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    Schulausflug ins KZ Neuengamme.

    Parken kann man nur an der Straße, das bemerkte ich sofort, und dass sie Straße auch ziemlich eng ist, sah ich auch gleich. Ob man woanders besser parken kann, weiß ich nicht, denn der Bus fuhr uns direkt vor den Eingang und holte uns dort auch wieder ab.

    Wir betraten sogleich einen großen Platz, an dem mehrere Häuser stehen. Zwischen zwei großen Häusern waren kleine Steinwände platziert. Diese Steinwände stellen den Grundriss der ehemaligen Baracken dar, wo die Inhaftierten unter grausamen Umständen schliefen. Aber nochmal zum Platz hinter dem Eingang zurück. Das ist der sogenannte Appellplatz, wo die Häftlinge morgens und abends durchgezählt wurden. Währenddessen durften sie sich nicht bewegen und wenn mal ein Inhaftierter nicht erschien, so wurde das gesamte Areal durchkämmt. Währenddessen mussten die anderen Personen still auf dem Appellplatz stehen bleiben. Man sieht, Kollektivstrafen waren an der Tagesordnung, wozu ich später noch mehr berichten werde. Wenn einer vom Appellplatz weglaufen wollte, wurde er sofort erschossen.

    Auf besagtem Appellplatz lernten wir unsere Guidin kennen, die gleich nett und sympathisch wirkte und sogleich Fragen zum gesamten Konzentrationslager beantworten konnte.

    Da wir eine angemeldete Schulklasse waren, hatte unsere Guidin ein paar Aktivitäten vorbereitet. Jetzt gingen wir in eine Nische mit einigen Sitzgelegenheiten, wo wir Fragen stellen sollten. So erfuhr ich, dass obwohl Neuengamme kein Vernichtungslager wie Auschwitz war, ungefähr 35-45 tausend Menschen ihr Leben verloren. Und das nicht nur durch Mord durch die SS, sondern auch durch die belastende Arbeit und gegebenenfalls durch Folter.

    Dann breitete unsere Guidin ein paar Bilder auf dem Fußboden aus. Auf diesen Bildern waren Soldaten zu sehen, Inhaftierte Menschen, Hinrichtungen,.... Nun sollte jeder sich ein Bild aussuchen, von dem er sich angesprochen fühlt. Etwas ziellos schaute ich mir die Bilder an, bis ich eins sah, was mich sofort nachdenklich stimmte. Drauf zusehen waren mehrere Leichen, die von (meiner Vermutung nach) SS-Offizieren in den Ofen des Krematoriums gebracht wurden. Diese Äußerung tat ich kund und die Guidin erklärte: ,,Alle Arbeiten hier im KZ mussten von den Häftlingen selbst gemacht werden. Dazu zählt das Bauen der Häuser, das Verfrachten von Leichen ins Krematorium und auch die Küche wurde von Häftlingen betrieben. Unter den Häftlingen gibt es nämlich eine Art Hierarchie, also besser und schlechter gestellte Inhaftierte. Die besser gestellten hatten einfachere Aufgaben zu erledigen und sie wurden nicht so schnell bestraft wie die anderen, denn alle Häftlinge waren der Willkür der SS-Offiziere schutzlos ausgeliefert. Darüber hinaus können auch die höheren Gefangenen die Inhaftierten mit niedrigem Status bestrafen." Das musste ich erst einmal verdauen. Häftlinge, die für die SS arbeiten, Leichen verbrennen und und und...

    Als nächstes sollten wir uns mit Biographien beschäftigen. Dazu gingen wir in den ersten Stock des Ausstellungsgebäudes in einen Raum. Wir durften uns Biographien aussuchen und die wichtigsten Infos rausschreiben. Ich entschied mich für Miloš P. aus Slowenien, dessen Vater zuerst wegen öffentlicher Nazikritik inhaftiert wurde. Dann sollten Hakenkreuz-Flaggen anlässlich Hitlers Geburtstag aufgehängt werden. Miloš' Mutter weigerte sich jedoch welche aufzuhängen, wenn nicht ihr Mann nach Hause käme. Dann wurde die Mutter deportiert, weil sie ,,gegen das Dritte Reich" und damit politisch Andersdenkende sind. Miloš hingegen wurde wegen Mitgliedschaft in einer Befreiergruppe deportiert. In Neuengamme fand dann die Familienzusammenführung statt.

    Da alle das erst einmal schlucken mussten, bekamen wir eine Viertelstunde Pause, in der ich erstmal die Toiletten inspizierte und für sauber befand.

    Nach der Pause bekamen wir freie Zeit, in der wir uns die komplette Ausstellung ansehen sollten. Ich begann im Erdgeschoss und arbeitete mich langsam hoch. Jeden einzelnen Raum kann ich hier nicht beschreiben, dann säße ich morgen noch dabei.

    Bemerkenswert ist aber das Modell der gesamten Anlage, die im Erdgeschoss steht. Neben den Unterkünften der Inhaftierten sah man die Unterkünfte der SS-Offiziere sowie deren Garagen. Zusätzlich sah man die KZ-Gärtnerei, den Haftbahnhof, das Krematorium und das Gebäude, wo die Firma Walther mit Inhaftierten via Zwangsarbeit ihre Waffen hergestellt haben.

    Im Obergeschoss sind neben den Biographien mehrere Räume, einer zeigt, wie diese Holzbaracken von außen ausgesehen hat. Zusätzlich wurden persönliche Gegenstände von Häftlingen gezeigt, diese wurden nämlich abgenommen und auch die Haare wurden jedem Häftling abgeschnitten. Natürlich können die Männer und Frauen dort nicht nackt laufen, es gibt nämlich eine blau-weiß gestreifte Uniform, die aus einer Mütze, einem Hemd und einer Hose besteht. Die Damen haben dies als Kleid. Darauf befanden sich farbige Dreiecke, die jedem zeigen, ob der Gefangene ein Jude, Homosexueller, Krimineller oder politischer Gefangener ist. Dort im Raum werden auch die Außenlager von Neuengamme aufgezeigt. Viele davon befinden sich selbst in Hamburg, andere nördlich, andere südlich davon. Eins ist bei mir in der Region, nämlich das Außenlager Lütjenburg-Hohwacht.

    Im nächsten Raum steht, dass das KZ Neuengamme durch das Deutsche Rote Kreuz befreit wurde. Durch diesen Raum bin ich allerdings nur im Laufschritt gegangen, weil ich zurück zum Treffpunkt musste.

    Nun ging es zu einer Schlenderei über das Gelände. Zuerst ging es an die Grundmauern vom ehemaligen ,,Strafblock", wo Häftlinge eingesperrt wurden, wenn ein SS-Mann das so wollte. Die Zellen sind dort sehr klein, sie messen 3 Meter Länge und 1,50 Meter Breite. Der Häftling kann wirklich was gemacht haben, aber auch durch die Willkür eines SS-Mannes dort gelandet sein. Zum Beispiel: Wenn ein Häftling einen SS-Offizier sah, musste er sich verbeugen, die Mütze auf die Knie schlagen und durfte ihn nicht ansehen. Wenn der SS-Mann behauptete, der Häftling habe sich nicht schnell genug verbeugt oder ihn angesehen, konnte der Inhaftierte in den Strafblock kommen, selbst wenn der Häftling alles korrekt ausgeführt hat.

    Gaskammern gab es in Neuengamme keine, allerdings wurde der bereits erwähnte Strafblock zu einer ,,Ab-und-an-Gaskammer" umfunktioniert, das heißt, es wurden Vorrichtungen eingebaut, mit denen man das tödliche Zyklon B in die Räume des Strafblocks leiten und so die Menschen vergasten. Dies geschah allerdings nur an zwei Tagen während des Betriebs als KZ.

    In einem Haus in Sichtweite des Strafblocks hatte die Firma Walther eine Niederlassung, wo Inhaftierte und Mitarbeiter gleichermaßen arbeiteten. SS-Männer arbeiteten hier nicht oder führten nur Kontrollgänge durch.

    Wir gingen weiter zum Krematorium. Oder genauer gesagt zu dem, was vom Krematorium noch übrig ist. Das ist nämlich nur eine Platte, auf der ein Gedenkstein liegt. Auf besagtem Gedenkstein hat man, gemäß jüdischer Tradition, Steine statt Blumen niedergelegt. Im Krematorium wurden die Leichen der Häftlinge nebeneinander hingelegt und verbrannt. Das mussten allerdings auch die Häftlinge übernehmen.

    Vorher, als Neuengamme noch Außenlager vom KZ Sachsenhausen war und viel weniger Häftlinge hatte, gab es das Krematorium noch nicht. Da wurde ein Hamburger Bestatter gerufen, der die Leichen mitnahm und sie bestattete. Dies wurde mit der Zeit zu aufwändig und man baute das Krematorium, wo die Leichen ausnahmslos verbrannt wurden. Angehörige konnten die dabei entstandene Asche gegen Gebühr mitnehmen, allerdings war nie klar, wessen Asche man mitnahm. Denn das wurde nie überprüft.

    Von da aus gingen wir zu den Garagen der SS-Männern. Autos aus vergangenen Tagen kann man dort nicht ansehen, wohl aber die Geschichten des KZs, vor allem über die Zeit direkt danach. Das KZ wurde danach nämlich als normales Gefängnis benutzt und es wurden mehrere Gebäude, wie die Holzbaracken (Unterkünfte der Inhaftierten), abgerissen. Auch wurde über die Pensionierung der SS-Offiziere gesprochen. Sie konnten, aufgrund ihres öffentlichen Verdiensten die Pension eines Beamten erlangen. Den Überlebenden geht es genau so, die müssen es jedoch einklagen, was von Überlebenden und Angehörigen gleichermaßen als Demütigung wahrgenommen wurde.

    Und weiter ging es, ans Hafenbecken. Dort wurde, für den Export der im Arbeitslager gefertigten Gegenstände, aus einem kleinen Fluss ein befahrbarer Hafen gebaut, natürlich von Häftlingen. Dies geschah unter so schrecklichen Bedingungen, dass man vom ,,Todeskommando" sprach. Inhaftierte, die dort arbeiteten, überlebten in der Regel nicht mehr als zwei Wochen.

    Vom Hafenbecken aus ist es nur ein Steinwurf zur ehemaligen Ziegelei. Einer der drei Flügel ist öffentlich zugänglich gemacht worden. Dort befindet sich nichts besonderes drin, für uns hatte man jedoch Stühle hingestellt, wo wir über die Arbeitskommandos sprachen. Auch hier wieder, untergeordneter oder übergeordneter Häftling, hier wurden auch Unterschiede gemacht. Die höheren Gefangenen und intelligenten bekamen Arbeit in der Ziegelei, wo sie mithilfe von Maschinen Ziegel aus Lehm brannten. Den Lehm beschafften die Gefangenen niedrigen Grades, sie gruben vor der Ziegelei nach Lehm und brachten es in die mehrfach erwähnte Ziegelei. Als unbeliebteste Arbeit galt der Bau des Hafenbeckens, denn da starben reihenweise Menschen. Ist ein Häftling ums Leben gekommen, wurde er einfach durch einen anderen oder neuen Häftling ersetzt.

    Ein paar hundert Meter gingen wir durch den Wald zum Haus des Gedenkens mit Mahnmal und Skulptur. An die Skulptur bin ich aus Zeitgründen nicht gegangen, wohl aber ins Haus des Gedenkens. Im Erdgeschoss, rechts hinter dem Eingang, liegen unter schwarzen Tüchern Bücher der SS-Offiziere, wo Häftling und Nummer draufstehen. Die Nummer bekam ein jeder Häftling auf den Arm tätowiert.

    Über ein paar Stufen gelangt man auf die Galerie, wo etliche Namen von Gestorbenen auf Listen an der Wand stehen. Da sieht man, wie viel Menschen ermordet oder durch schlechte Lebensumstände gestorben sind. Ich habe mir nicht mal alle Listen angesehen, denn beim Anblick der Namen wurde mir schwindelig.

    Ich ging dort noch einmal auf die saubere Toilette und danach zum Bus zurück nach Hause.

    Das KZ Neuengamme ist für Besucher geöffnet. Der Eintritt ist frei, es kostet nur eine Führung und Snacks in der Cafeteria. Eine komplette Mahlzeit kann man dort jedoch nicht einnehmen. Das Ausstellungsgebäude und der Rest der Anlage ist bis auf das Haus des Gedenkens durch Rampen und Aufzüge barrierefrei gemacht.

    Fazit: Die Sternevergabe fällt mir hier schwer. Sollte ich die Taten von damals bewerten, bekäme es laut golocal Richtlinien nur einen Stern. Da aber mit viel Liebe zum Detail ein Ort der Erinnerung hergerichtet hat, der auf sympathische Weise von der damaligen Zeit im KZ berichtet, vergebe ich hier doch die Höchstnote.

    So etwas darf sich nie wiederholen!

    geschrieben für:

    Museen / Denkmalbehörde in Hamburg

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    kisto Ich finde solche Gedenkstätten bedrückend. Glückwunsch zum grünen Daumen!
    Kulturbeauftragte Glückwunsch zum Daumen. Kann deine (zwiespältigen) Erfahrungen bestens nachvollziehen, weil ich selbst als Teenager ebenfalls mit meiner damaligen Klasse einen KZ (Auschwitz) besuchen musste, weil es zum Unterrichtsstoff gehörte. Wenn ich selbst daran denke (auch wenn es höchstwahrscheinlich noch krasser sich darstellt, als ein"Durchgangslager, wie Neuengamme es war) bekomme ich noch Jahrzehnte später richtig Gänsehaut...

    Die von dir erwähnte Skulptur ist eben die, die ebenfalls an der Ruine von St. Nikolai in der Stadt zu finden ist. Mehr unter: https://www.golocal.de/hamburg/freizeitanlagen/pruefung-edith-breckwoldt-am-mahnmal-st-nikolai-YUY9V/
    Philipp Vielen Dank für deinen Glückwunsch, liebe Kulturbeauftragte. Im KZ Auschwitz war ich noch nie.
    schnurzinchen Vielen Dank für diesen überaus wichtigen Beitrag, der seine Auszeichnung zu Recht erhielt - dazu meine Glückwünsche!
    eknarf49 Da ich die Gedenkstätte noch nicht kenne, habe ich den Bericht sehr interessiert gelesen. Auch mich hätte das sicher sehr beeindruckt. Danke für Deinen ausführlichen Text.
    Puppenmama Danke für Deinen klasse und interessanten Bericht.
    Herzlichen Glückwunsch zum verdienten grünen Daumen.
    Erida Danke für diesen bedrückenden, aber äußerst wichtigen Bericht. Herzlichen Glückwunsch!
    Sedina Schön, dass Ihr das mit der Schule gemacht und den Blick für das Grauen geschärft habt, das sich wirklich nicht wiederholen darf.
    Glückwunsch zum Bericht und zum Grünen Daumen!
    Philipp Vielen Dank für eure Glückwünsche.

    @Sedina: So etwas darf sich wirklich nie wiederholen. Da waren wir uns alle einig.

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    Foto vor Ort

    Hach ja, die Elbphilharmonie...

    Mein Besuch dort ist schon ein paar Tage her und ich hatte genug Zeit, die Eindrücke sacken zu lassen.

    Es war an einem Samstag, draußen war es warm und wir hatten herrliches Wetter. Nachdem wir zu Fuß durch die Speicherstadt gegangen sind, sahen wir schon die Elbphilharmonie und wollten ihr sogleich einen Besuch abstatten.

    Das Ticket, welches zum großen Erstaunen kostenfrei ist, war schnell gekauft und wir bestiegen die Rolltreppe. Voll war sie! Nach oben ließ die Steigung immer mehr nach und bald waren die Stufen kleiner als bei jeder normalen Rolltreppe.

    Hinter der Rolltreppe gelangt man an ein Fenster, das einen grandiosen Ausblick auf den Hamburger Hafen bietet. Von diesem Raum aus ging es über eine weitere Rolltreppe und danach über ein paar Stufen zur Plaza, der Aussichtsplattform.

    Ja, hinter der zweiten Rolltreppe gibt es noch ein paar Stufen zu bewältigen. Für Rollstuhlfahrer gibt es aber auch einen Aufzug, der von ganz unten (Eingang) zur Plaza fährt.

    Jetzt wollte ich erstmal auf die Außenplaza, also der Weg außen um das Gebäude. Hamburg ist eine bunte Stadt, das weiß ich jetzt. Ich sah die Elbe mit ihrem nicht ganz so appetitlichen Wasser und den Hafen. Bei meinem Weg hörte ich ab und an ein komisches Pfeifen, welches auch schon den Unmut anderer erregte. Mehrere Ausflugsschiffe fuhren dort, inklusive einem Raddampfer. Okay, das Rad dient nur der Show, denn fahren tut das älter aussehende Schiff mit einem normalen Motor.

    Mehr ins Staunen hat mich die schmale Seite mit Blick auf die Stadt gebracht. So etwas habe ich noch nie gesehen! Postpostmoderne Häuser, die futuristischer als in manchem Sci-Fi Film sind. Unten, auf der Straße, fuhren ,neben normalen Autos, Miniautos für nur eine Person, in der man eine Stadtrundfahrt machen kann. Natürlich nur für Führerscheinbesitzer. Ja, Hamburg ist eine bunte Stadt.

    Mit dem Gang auf die lange Seite mit Blick auf Hamburg verschwand die Aussicht etwas, denn schon das benachbarte Haus ist etwas höher als die Aussichtsplattform, und so kann man nur die Skyline bewundern. Natürlich auch nicht schlecht, aber das Haus hat mich schon etwas gestört. Das ist schon der halbe Stern Abzug.

    Zu der Skyline gehört auch der Blick auf den Kirchturm vom Michel und der St. Nikolaikirche, der Blick zum Fernsehturm. Der Fernsehturm beherbergte übrigens mal ein Restaurant, das aber aus Sicherheitsgründen geschlossen wurde.

    Weiter ging es auf der Plattform. Den breitesten Punkt gab es dann auf der schmalen Seite mit Blick auf den Hafen. Auf der Elbe fuhren weiterhin die Schiffe, inklusive einem großen Kreuzfahrtpott. Das zog natürlich die Besucher wie wild auf die Seite und schnell wurde es voll, sodass wir beschlossen, erst einmal im Café ,,Störtebeker" Einzug zu halten. Das Café befindet sich auf der Plaza und setzt auf Selbstbedienung.

    Drei Tresen gibt es in dem schmalen Raum. Zwei an den schmalen Seiten, wo man Kaffee besetellt und einen langen Tresen für süße und herzhafte Snacks. Meine Wahl fiel auf einem Cookie für zwei Euro und eine Vio-Bio-Limo (Preis vergessen). Der Tresen mit den Snacks und ein Tresen für Kaffee waren unbesetzt und so stellten wir uns an den anderen Tresen, wo vor uns zwei ältere Herrschaften noch eifrig mit der Bedienung auf Englisch über den Kuchen diskutierte. Ein anderer Tresen wurde nicht besetzt und so trat hinter uns schon ein Gemurre auf, dass doch endlich ein anderer Tresen geöffnet wurde. Dies geschah auch nach einer gefühlten Ewigkeit, also teilte sich die Menschenmenge auf beide Tresen auf.

    Nachdem wir den preislich etwas gehoben Preis bezahlten, gingen wir zu den Tischen und ich muss sagen, so unbequem habe ich noch nie gesessen. Extrem hohe, wackelige Stühle und Tische sagen schon alles. Vorbildlich: Tassen, Besteck und Teller sind recycelbar und daher wiederverwendbar. Das habe ich so noch nie gesehen, ist aber absolut vorbildlich. Der Cookie und die Limo schmeckten auch gut. Trotzdem: Für das Café fällt der nächste halbe Stern weg. Macht also noch vier.

    Bevor ich zurück nach draußen ging, sah ich mich auf der Innenplaza weiter um. Vom Design her habe ich diesbezüglich nichts auszusetzen, es ist schlicht und ergreifend :-D

    Spaß beiseite, die Plaza wurde wirklich getreu dem Motto ,,Weniger ist mehr" gestaltet. Den Besucher erwartet ein warmes Weiß an der Decke und eine große geschwungene Glasfront, die einen Blick auf die Außenplaza bietet, wo man nicht nass werden kann. Der Fußboden dort ist als Kontrast rot geplattet und mit Markierungen für blinde Menschen versehen. Von der Plaza gehen auch die Treppen zum großen und kleinen Saal ab, diese sind aber gesperrt, wenn kein Konzert stattfindet.

    Ich fand einen Shop, in den ich auch ging. Dort gibt es Merchandising zu teilweise gepfefferten Preisen. So nenne ich eine DVD mit dem Eröffnungskonzert für 30€ oder ein Schneidebrett in Form der Elbphilharmonie zum Preis von ca. 270€! Es gibt auch noch Notizblöcke, Aufkleber für's Auto, Schneekugeln mit der Elphi drin und und und... Ich war erschlagen von dem Angebot, dass sich auf mehreren runden Tischen in der Mitte des Raumes präsentiert. Mitgenommen haben wir dann nur einen Magneten und einen Autoaufkleber.

    Jetzt plagte mich aber ein anderes Bedürfnis... Toilette! An der Treppe zu den stillen Örtchen hielt mich ein freundlicher Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes zurück und sagte, dass die Herrentoilette gesperrt sei. Ich solle doch auf die nur mit dem Aufzug erreichbare Toilette oder auf die Toilette beim großen Fenster ausweichen. Letztere steuerte ich dann an und musste 50 Cent bezahlen, was man für diese saubere Toilette natürlich gerne tut.

    Danach fuhr ich zurück mit der Rolltreppe auf die Plaza und ging nach draußen. Auch hier bemerkten wir wieder dieses seltsame Fiepen. Außerdem sahen wir, dass man direkt am Fuße der Elbphilharmonie einen kleinen Park angelegt hat, wo man sich hinsetzen kann.

    An dem Blick konnten wir uns trotz Behinderung an einer Seite nicht satt sehen, also hielten wir immer und immer wieder an um zu gucken und uns den warmen, angenehmen Wind um die Nase wehen zu lassen. Und wieder einmal war ich von der Größe und der Vielfalt Hamburgs angetan. Sowas gibt es in meinem 1200-Seelendorf nicht. Sowieso hat Hamburg einiges zu bieten, wie die Mönckebergstraße, den historischen Hauptbahnhof, die St. Nikolaikirche und die Elbphilharmonie (natürlich keine allumfassende Aufzählung).

    Langsam gingen wir weiter und hatten noch keine wirkliche Lust, das Feld zu räumen. Nach einer weiteren Runde auf der Außenplaza ging es aber schließlich erst mit der kurzen und dann mit der langen Rolltreppe abwärts. Im Schacht mit der großen Rolltreppe wehte es ziemlich, weshalb ich mir die Jacke anzog, die dabei durch den Wind ordentlich durchgeweht wurde. Unten mussten wir dann noch durch ein Drehkreuz und konnten dann gehen.

    Parken kann man übrigens DIREKT in der Elbphilharmonie, dafür gibt man einfach ,,Hamburg - Am Kaiserkai 1" ins Navi ein. Allerdings kostet im dortigen Parkhaus eine Stunde 4,50€, dafür ist aber der Eintritt frei. Man kann natürlich auch woanders parken. Das Ticket bekommt man an einer normalen Kasse ausgehändigt, muss dafür aber, wie erwähnt, nichts dafür bezahlen.

    Fazit: Auch Tage nach dem Besuch bin ich begeistert! Die schönen Ausblicke, die vorbildlichen Utensilien im Café, der freie Eintritt und und und. Aber wegen dem nicht ganz perfekten Service und den leicht eingeschränkten Blick ziehe ich einen Stern ab, lege das Herz aber drauf.

    geschrieben für:

    Kultur in Hamburg

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    62.

    joergb. Schöne Bewertung Philipp, aber verrate uns doch einmal wie Du ein ticket kaufen kannst, wenn der Eintritt frei ist ;-)

    Schreibst Du im vierten Abschnitt ;-)
    Ausgeblendete 22 Kommentare anzeigen
    K.Witt Das ist ein sehr schöner und ausführlicher Bericht. Macht mich noch neugieriger , als ich so schon bin. Dieses tolle Haus will ich mir unbedingt ansehen.
    Ich gratuliere zur Daumen-Auszeichnung.
    joergb. @ Philipp: ich würde das Wort kaufen entfernen. Als Ende verwirrt es nur
    eknarf49 Hallo Philipp, das ist ja mal ein überzeugender Bericht. Danke dafür.
    Sedina Ein schöner Bericht, lieber Philipp, zur Plaza unter der Elbphilharmonie.
    Die Tickets dafür kosten bei Vorbuchung 2 €. Für Einzelpersonen sind restliche Kontingente kostenlos unten am Informationsschalter erhältlich. Ohne Ticket geht es nicht, weil darüber die Besuchermenge in den aus Sicherheitsgründen erforderlichen Grenzen gehalten wird.
    Glückwunsch zum Grünen Daumen!
    Erida Ein ganz toller, intensiver Bericht. Gefällt mir sehr. Herzlichen Glückwunsch!
    Puppenmama Danke für Deinen hervorragenden Bericht und die schönen Fotos.
    Herzlichen Glückwunsch zum verdienten grünen Daumen.
    Männlein Toller Bericht. Glückwunsch zum verdienten GD. Allein wegen der Elbphilharmonie werde ich mit Sicherheit Hamburg besuchen. bearbeitet
    Nike Diese interessante Bewertung wäre mir fast durch die Lappen gegangen. Herzlichen Glückwunsch zur verdienten Begrünung

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    Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    2. von 5 Bewertungen


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    Foto vor Ort

    Ein schöner Ort mit einem ernsten Hintergrund

    Im Internet habe ich vom Mahnmal St. Nikolai in Hamburg erfahren. Vom Turm und dem dazugehörigen Museum. Und die beiden Attraktionen wollten wir uns ansehen. Wo genau die Kirchenruine steht, kann ich nicht sagen, denn in einer so großen Stadt wie Hamburg lässt mein Orientierungssinn oft nach. Es gibt allerdings mehrere Parkhäuser. Der dichteste Parkplatz befindet sich an der Straße ,,Hopfenmarkt", allerdings ist er, wie alle anderen Parkhäuser auch, kostenpflichtig.

    Den Parkplatz haben wir übersehen und fuhren in ein etwas entferntes, teures Parkhaus und gingen in Richtung Kirchenruine. Über mehrere schöne Brücken ging der Weg, denn wir befanden uns mitten in der Speicherstadt.

    Auf dem Vorplatz, das eigentlich das zerstörte Kirchenschiff ist, war ein ziemlicher Andrang von Leuten. Nichtsdestotrotz sah ich mir die Wände, die noch standen, an. Mit dem Bau wurde 1195 begonnen und zuletzt 1874 umgebaut, damals im neugotischen Stil.

    Nachdem wir uns die Wände angesehen haben, wollten wir ins Museum gehen. Dieses befindet sich in der Krypta unterhalb des ehemaligen Kirchenschiffs. Für Gehbehinderte Personen gibt es einen Behindertenlift, alle anderen sollten Treppe steigen.

    Nachdem wir die Tickets zeigen mussten, begaben wir uns in die Räumlichkeiten. Gleich zu Beginn befanden sich Bilder der Kirche vor dem Krieg. Man konnte sehen, wie prachtvoll die Kirche einst war. Kein Wunder, war sie doch einst das höchste Gebäude Deutschlands und bis heute ist der Turm der höchste Kirchturm Hamburgs. Direkt daneben befinden sich alte Fenster, die früher in der Kirche ihren Platz hatten.

    Weiter ging es damit, was die NS-Funktionäre im Bezug auf Hamburg machten.

    Etwas später kamen Luftaufnahmen von Hamburg aus dem Krieg. Alles war zerstört, es stand nur noch die Fassade, aber auch die war stark beschädigt. Von Innenwänden oder Inneneinrichtung war nichts, aber auch gar nichts mehr zu sehen. Alles lag in Schutt und Asche und ich bekam ein mulmiges Gefühl. ,,Was mache ich, wenn sich das wiederholt?"

    Weiter ging es und ich fand Bilder von Orten, die zerstört wurden. Ganz oben waren Bilder von vor dem Krieg, darunter Bilder während der Zerstörung, wieder darunter Bilder nach der Zerstörung und ganz unten waren Bilder von nach dem Wiederaufbau.

    Ein Raum hat sich mir besonders ins Gedächtnis gebrannt, nämlich der, wo es um persönliche Erlebnisse aus dem Krieg geht. Zu sehen, wie Bomben vor einem niederschlagen, zu sehen, dass man nichts mehr hat, von Bombenanschlägen indirekt verletzt zu werden, das ist schon der Horror, selbst für jemanden, der das nicht miterlebt hat.

    Im letzten Raum war dann noch ein großer Nachbau der ehemaligen Kirche, bevor sie zerstört wurde. Darüber, an der Wand, war eine Aussage einer Persönlichkeit, die aussagte, dass Hamburg auch nach dem Wiederaufbau nicht mehr das Hamburg sein wird, dass es einst gewesen ist.

    Damit waren wir durch das Museum in der Krypta gegangen und wir gingen über die Treppe zurück nach oben. Noch einmal bewunderte ich den Kirchturm, bevor ich näher schritt. Ich war neugierig geworden, wie Hamburg denn jetzt aussieht. Oben im Turm ist nämlich in 76 Metern eine Aussichtsplattform, die man bequem über einen Panoramalift erreichen kann.

    Vor dem Aufzug warteten wir und hörten ein Glockenspiel der erhaltenen Glocken der Kirche. Dann kam auch die Kabine und öffnete uns freundlicherweise die Tür. Ich gab dem Lift noch den Fahrbefehl nach oben und er fuhr los. 45 Sekunden dauert die Fahrt nach oben und man hat schon einen schönen Blick auf Hamburg. Dann endlich waren wir oben und ich sage nur wow.

    Durch die Luken hat man den Blick auf eine moderne Weltmetropole, welche die alten Gebäude nicht vermissen lässt. Ein Dorfmensch wie ich kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, denn so groß, mit so vielen Häusern ist kein Dorf.

    Oben auf der Plattform waren mehrere Bilder aufgestellt, die einen Blick vom Kirchturm aufs zerstörte Hamburg zeigten und auch hier stand, wenn überhaupt, nur noch die Fassade.

    An der einen Seite hat man einen wunderbaren Blick von oben auf die Elbphilharmonie. Ich ließ den Blick schweifen und genoss den wunderschönen Blick auf Hamburg, den Hafen und die Elbphilharmonie, aber auch auf das Rathaus, das Zentrum und den Kirchturm des Michels (andere bekannte Kirche in Hamburg). Man konnte auch die historischen Gebäude der Speicherstadt sehen, in der früher wirklich Waren wie Teppiche ,,gespeichert" wurden. Zwischen den Häusern ist genug Wasser, damit Schiffe fahren können und die Waren einsammeln konnten, um sie dann woanders verkaufen zu können. Heute fahren dort keine Warentransporter mehr längst, dafür aber Barkassen, mit denen man eine Rundfahrt machen kann. Als ich das zum ersten Mal gemacht habe, kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus, denn so etwas habe ich noch nie gesehen und woanders gibt es sowas auch nicht, jedenfalls weiß ich nichts davon.

    So, zurück auf den Turm. Ich atmete die frische, klare Luft ein und dachte mir ,,Herrlich". Die Autos, die vorbeifuhren waren klein, die Menschen unten waren klein, nur wir hier oben waren für uns normal.

    Eine Treppe von der Aussichtsplattform nach oben gibt es noch, die ist aber für den normalen Publikumsverkehr nicht zugänglich.

    Jetzt wollten wir wieder nach unten, also warteten wir auf den Aufzug, der die Höhe, auf der er sich gerade befindet, außerhalb und innerhalb der Kabine anzeigt. Auch die Abwärtsfahrt dauerte 45 Sekunden. Zu Beginn der Fahrt nach unten hat man kurz das Gefühl, dass man frei fällt. Das passiert natürlich nicht in echt und nach einer Sekunde kann man die Fahrt unbeschwert genießen.

    Die Anlage hat einen bleibenden Eindruck auf mich gemacht. Das Museum war lehrreich und hat gezeigt, was in Hamburg passiert ist und der Turm hat einfach einen wunderbaren Blick auf die Stadt und den Hafen gegeben. Nach dem Besuch der Elbphilharmonie fuhr ich erneut auf den Turm, weil ich den Blick noch einmal genießen wollte, bevor wir wieder in die Heimat fuhren.

    Der Eintritt kostet für Personen bis 17 Jahren 3€ und für die anderen 5€. Dafür kann man ins Museum gehen und auf den Turm fahren.

    Fazit: Auch einen Tag nach dem Besuch bin ich noch begeistert und werde wiederkommen. Der relativ günstige Eintrittspreis, das informative Museum und der tolle Ausblick vom Turm, wow. Ich vergebe volle 5 Sterne und das Herz und freue mich schon jetzt auf den nächsten Besuch.

    geschrieben für:

    Religiöse Gemeinschaften in Hamburg

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    63.

    Ausgeblendete 55 Kommentare anzeigen
    Tikae Philipp, ich bin beeindruckt .
    Das ist wieder einmal eine sehr informative und lebendige Bewertung .
    Philipp Ui, damit habe ich nicht gerechnet. Vielen Dank für die Glückwünsche und den Daumen, ich freue mich :-)))
    Puppenmama Danke für Deinen wiederumg klasse Bericht, sehr informativ.
    Herzlichen Glückwunsch zum grünen Daumen.
    Tikae

    Jetzt ist er nicht nur langbeinig , sondern auch bekrönt ....:-)
    Glückwunsch !
    Sedina Glückwunsch zur verdienten besonderen Auszeichnung auch von mir.
    Du schreibst "Wo genau die Kirchenruine steht, kann ich nicht sagen". Da kann ich als Hamburger selbstverständlich helfen. An der früheren "Ost-West-Straße", die heute in diesem Bereich "Willi-Brandt-Straße" heißt und eine der Hamburger Hauptachsen ist. 300m westlich der Ruine ist der U-Bahnhof Rödingsmarkt.
    kisto Wow, Glückwunsch auch von mir zu dieser besonderen Trophäe! Höchst verdient erhalten!
    FalkdS Glückwunsch zur Trophäe
    und Danke für die ausführliche Bewertung
    bearbeitet
    Kulturbeauftragte Jung, du machst es mir alles andere als leicht, wenn ich demnächst meine Sicht darauf schreiben möchte... Bei unserem Besuch war es weniger schön gewesen, denn ein sperriger Gerüst versperrte die Sicht :-(. Gut ge- und beschrieben! Doppelten Glückwunsch reichlich verspätet auch von mir!
    Philipp Dankeschön Kulturbeauftragte! Vielleicht besuchst du die Ruine ja nochmal, dann ist das Gerüst vielleicht weg.
    Kaiser Robert Ich bin dort schon oft vorbeigefahren, aber das die Kirche ein Mahnmal ist eine neue Information.

  4. via Android
    Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    2. von 2 Bewertungen


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    Checkin

    Ein empfehlenswertes Ziel

    Es war einmal ein wunderschöner, sonniger Tag Mitte Mai und wir wollten den Bungsberg besuchen. Der Bungsberg ist mit 167,4m ü. NN der höchste Berg in Schleswig-Holstein und eine grandiose Aussicht ist garantiert. Der Berg liegt unweit der Kleinstadt Schönwalde und Mönchneversdorf.

    Man befährt das Gelände über einen nicht asphaltierten Weg, auf dem wir schon eine Begegnung der sonderbaren Art hatten. Nein, keine Aliens, wohl aber Menschen, 4 an der Zahl und drei davon trugen einen langen Ast auf den Schultern, machten aber Platz, als wir mit unserem Auto kamen.

    Der Weg ist schon ein Abenteuer für sich, er besteht aus Sand und ist ziemlich uneben, man hat das Gefühl, dass die Reifen abheben und danach wieder ziemlich unsanft wieder aufsetzen.

    Mitten auf dem Areal gibt es viele Parkplätze, sodass wir auch unser Auto im Schatten parken konnten.

    Und dann sahen wir ihn: Den Fernmeldeturm. Ungefähr 50 Meter über dem Boden befindet sich die Aussichtsplattform, somit ist man höher als auf dem natürlichen Gipfel, dementsprechend ist man auf der Plattform auf dem höchsten Punkt von Schleswig-Holstein.

    Dazu aber später mehr, denn erst wollten wir ins Café, denn auf den Fernmeldeturm konnte man auch später noch gehen. Wir gingen vorbei am Elisabethturm, der 1863/1864 als Aussichtsturm erbaut wurde. Jetzt wird der Turm allerdings saniert und man kann ihn nur von außen bewundern, was an sich schon reicht, denn der Turm ist wunderschön. Schlicht und elegant. Allerdings wurde vor dem Elisabethturm die Fläche neu gestaltet, ich gehe mal davon aus, dass der Turm dem Besucher bald wieder freigegeben wird. Warten wir's ab....

    Jetzt sollte es aber ins Café gehen. Und da schönes Wetter war, nahmen wir auf der kleinen Terrasse des Lokals Platz. Unter dem großen Sonnenschirm saß ich wunderbar im Schatten und alsbald kam auch eine freundliche Dame zu uns und nahm die Bestellung auf. Ich wollte eine kleine Sprite und 3 Kugeln Eis (Schokolade, Milka und meine neue Lieblingssorte Haselnuss). Nach kurzer Zeit kam das Eis in einer Porzellanschüssel an, die die Form eines Blattes hatte. Das Schokoladeneis war schokoladig und cremig, das Milkaeis war ebenso gut und das Haselnusseis einfach nur himmlisch. Aber wo war meine Sprite? Als wir alle schon mit Essen fertig waren, fehlte sie immer noch. Als eine Servicedame am Tisch vorbeiging, fragten wir nach und dann kam das Getränk zum Glück auch.

    Viel zu schnell war das Eis in meinem Magen verschwunden und ich musste zur Toilette, in den Keller des Restaurants. 50 Cent kostet der Toilettengang, für Besucher der Gaststätte (wie ich einer war) ist die Benutzung natürlich kostenfrei. Die Treppe war sehr steil, trotzdem konnte ich sie problemlos überwinden, da meine Beine auch sehr lang sind. Die Toiletten an sich waren sauber.

    Nachdem ich wieder oben war und erneut am Tisch Platz nahm, ließ ich ein wenig den Blick schweifen. Es gab einen kleinen (wirklich sehr kleinen) Spielplatz. Neben ihm führt ein Wanderweg in den Wald. Und der Wald war wirklich dicht, vor mir war nur eine grüne Wand mit ein paar Ästen.

    Als die Rechnung beglichen war, zog es uns endlich auf den Fernmdeturm. Dieser ist um 1970 erbaut worden und hat eine kostenfrei zugängliche Aussichtsplattform in ungefähr 50 Metern. Diese muss man sich ,,erkämpfen", denn dorthin gelangt man nur über ungefähr 215 Stufen.

    Das Treppenhaus könnte dreckiger nicht sein, viele Graffiti und Verewigungen gibt es dort. Immer höher stiegen wir im äußerst hässlichen Fernmeldeturm und bald war die Plattform erreicht. Dort wehte ein ziemlich starker Wind, sodass ich meine Jacke zumachen musste.

    Der Aufstieg hat sich definitiv gelohnt. Man konnte weit in die holsteinische Schweiz mit ihrer einzigartigen Hügellandschaft, vielen Dörfern und wenig Großstädten. Man konnte bis nach Lübeck, Timmendorfer Strand gucken, ebenso wie an die Ostseeküste und an die dort befindlichen Ortschaften. Mehr noch: Der Bungsberg befindet sich auf einer Art Landzunge, man kann also von drei der vier Seiten die Ostsee in ihrer ganzen Schönheit sehen. Für die Urlauber ist das natürlich super und der Einheimische denkt sich: ,,Ach ja, habe ich eine schöne Heimat." Und genau das habe ich mir gedacht.

    Normalerweise soll man auch bis Lübeck gucken können, das ist mir aber nicht gelungen. Trotzdem hat sich der anstrengende Aufstieg gelohnt, denn wo kann man sonst in Schleswig-Holstein so hoch sein? Nirgends. Und die Landschaft ist wirklich klasse.

    Hinab ging's die mehr als zweihundert Stufen und vor allem im oberen Teil kamen uns keuchende Menschen entgegen. Ja, auch ich war oben leicht außer Atem.

    Unten angekommen wollten wir dann doch noch auf den natürlichen Gipfel. Wie auch das Parken und der Eintritt zur Aussichtsplattform ist der Zugang dorthin ebenfalls kostenfrei. Über eine Wiese, auf der man immer nur ein Stückchen zum Gehen mäht, erreicht man dann den wahren Gipfel.

    Da der Gipfel nicht so hoch wie die Plattform ist, hat man dementsprechend auch keinen so weiten Blick über die holsteinische Schweiz. Aber trotzdem, um die Felder anzusehen, die vielen Wildblumen zu genießen oder um einfach nur die Augen zu schließen und der Natur zuzuhören eignet sich der Gipfel besser als die Aussichtsplattform, auf der man eh nur den Wind in den Ohren hat.

    Nach mehreren tiefen Atemzügen und Genießen der Umgebung ging es wieder zurück. Zwischen Parkplatz und Café hat man einen künstlichen Wasserlauf aufgebaut. Das Wasser trennt sich erst in mehrere Zweige ein und wird erst am Ende wieder zusammengeführt, damit das Wasser in den Abfluss laufen kann. Direkt am Wasserlauf besteht der Boden neben den befestigten Wegen aus grobem Kies, was sehr rutschig ist. Das musste ein kleines Kind leider am eigenen Leib erfahren :-/

    Zusätzlich gibt es noch ein Haus, in dem wechselnde Ausstellungen stattfinden. Manchmal gibt es dort auch Workshops, zu denen man sich anmelden kann. Auch Exkursionen von Schulklassen finden dort statt. Jedoch gab es heute dort keine Ausstellung, weshalb das gesamte Gebäude abgeschlossen war. Schade!

    Wir gingen zurück zum Auto, dass wir ja auf dem kostenfreien Parkplatz geparkt hatten. Von dort aus geht es über einen anderen, ebenfalls unasphaltierten Weg zurück zur Hauptstraße. Auch dieser Weg war in schlechtem Zustand, man hatte auch hier das Gefühl, dass die Räder abhoben.

    Fazit: Was für ein Erlebnis! Schöne Aussichten, leckeres Eis und so weiter. Nur für die schlecht ausgebauten Wege zum Parkplatz und vom Parkplatz weg und für das schmuddelige Treppenhaus zur Aussichtsplattform auf dem Fernmeldeturm ziehe ich einen Stern ab. Das Herz lege ich aber oben drauf und werde bald schon wieder kommen.

    Ach ja: Die Aussichtsplattform auf dem Fernmeldeturm ist von November bis März geschlossen.

    geschrieben für:

    Stiftungen / Spielplätze in Schönwalde am Bungsberg

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    Calendula Bei mir verschwinden auch gerne größere Mengen Eis viel zu schnell in meinem Magen. -)))
    Tikae Der langbeinige Philipp beim Gipfelsturm......
    Gut beschrieben !
    Philipp Ui, ein grüner Däumling :-D

    Vielen Dank dafür und natürlich auch für die Glückwünsche. Das freut mich sehr!

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    Idyllisch liegt es ja, das Hofcafé am Dodauer Forst. Nah der B76 zwischen Eutin und Plön. Man muss nur eine eine kleine Straße hereinfahren und bald hat man es gefunden. Parkplätze gibt es zur Genüge, passt.

    Wir verlassen das Auto und das Erste, was wir sehen, sind zwei riesengroße Bäume, die schon komplett grün sind. Rechts herum geht es zum Eingang des Raumes, wo sich der Tresen befindet. Vor dem Eingang steht eine alte Nähmaschine, die als Blumenbeet umfunktioniert wurde. Darunter ein Schild: ,,Kein Kuchen ist auch keine Lösung!"

    Baisertorte, Schoko-Birne oder auch ein klassischer Apfelkuchen, Kuchen und Tortenliebhaber kommen voll auf ihre Kosten. Da ich das nicht vertrage, entschied ich mich für ein Eis. Drei Kugeln sollten es sein, Haselnuss, Stracciatella und Vanille. Eine Kugel schlägt mit günstigen 70 Cent zu Buche. Zu jedem Tortenstück gibt es wahlweise Kaffee oder Tee satt. Das heißt, man kann soviel Tee oder Kaffee trinken, wie man möchte. Dieses Angebot gilt natürlich nicht in Kombination mit dem Eis.

    Der Kuchen und das Eis wird am Tresen bestellt, aber nur der Kuchen wird mitgegeben. Die freundliche Dame hinter dem Tresen packte die Stücke auf den Teller und gab sie uns mit.

    Wo soll man sich denn bloß hinsetzen, dachten wir, als wir wieder nach draußen zu den Sitzplätzen gingen. Man kann auch drinnen sitzen, aber bei schönem Wetter nimmt man gerne draußen Platz. Dort hatte man ein altes Plumpsklo-Häuschen halbiert, entkernt und eine Bank hereingestellt. Nette Idee, aber leider war dieser Sitzplatz besetzt.

    Unter der riesigen Plane fanden wir dann noch einen freien Tisch, den wir sofort in Beschlag nahmen. Kaum später kam eine andere junge Dame und fragte uns, was wir trinken wollen. Die Bestellung lautete Kaffee und für mich eine Sprite. Auch wenn ich mittlerweile Kaffee trinke, mir war einfach nicht danach. Es war mir zu warm.

    Dann, nach kurzer Zeit, kam der Eisbecher an den Tisch. Die Dame schaute sich nach und um, weshalb wir winkten. Sie bemerkte uns und ging los. Bums, da ist ihr der Eisbecher auf dem Tablett umgefallen. Allerdings ist das ganze Eis im Glas (die Kugeln wurden im Glas serviert) geblieben, nur ein paar Streusel schmückten jetzt das Tablett. Trotzdem kam das Eis an unseren Tisch.

    Aber meine Sprite und der Kaffee fehlte noch. Nach ungefähr 10 Minuten (das Eis begann schon zu schmelzen) kam die Chefin, und da wir sie etwas sorgenvoll anblickten, fragte sie uns, was denn noch fehlt. Das war das Stichwort und die andere Dame (die mit dem umgefallen Eisbecher) brachte die Getränke. Sie sagte, dass sie etwas mit der Sprite gekleckert habe, es aber nicht schlimm sei. War es auch nicht, es klebte nicht und ich begann mein Eis zu essen.

    Das Vanilleeis war schön cremig, das Stracciatellaeis hatte viele Schokosplitter und das Haselnusseis war einfach nur lecker. So lecker, dass ich mir am Ende noch eine Kugel davon bestellte. Zusätzlich war das Eis mit einer runden Waffel dekoriert, die angenehm neutral daher kam. Schön knusprig war sie obendrein. Meine Begleitungen, die sich für Kaffee und Kuchen entschieden, ließen verlauten, dass ihnen der Kuchen schmeckt.

    Neben den Tischen stand ein alter Behälter für Heizkohle, dazu gab es einen Brunnen, mehrere Milcheimer und ein Schild: ,,Wenn der Gärtner Urlaub hat, sät der Teufel Unkraut." Wirklich prima.

    Alsbald war der Eisbecher aufgegessen und ich wollte mich etwas auf dem Gelände umsehen. Das Café befindet sich auf einem alten Bauernhof, es gibt ein nicht zugängliches Bauernhaus, in dem sich allerdings der Hofladen befindet. Dann gibt es eine große alte Scheune, dessen heutige Nutzung mir leider unklar ist. Für die kleinen Gäste wird auch etwas geboten. Es gibt mehrere GoKarts, ein Trampolin, eine Rutsche sowie ein Seil, welches zwischen zwei Bäumen hängt und zum Balancieren dient.

    Ein paar Tiere gibt es auch noch. Letztes Jahr hat Mutter Ziege zwei wirklich süße, übermütige Zicklein bekommen. Diese hüpften wie wild im Gehege herum. Ich wollte sehen, was aus ihnen geworden ist. Leider fand ich nur Mutter Ziege. Keine pubertierenden Zicklein, schade.

    Aber im anderen Gehege sah ich ein etwas schüchternes Kaninchen, welches gerade an einer Möhre knabberte und sich von mir wegdrehte, wahrscheinlich aus Angst, ich könne ihm die Möhre wegnehmen, was ich natürlich nicht tun wollte. Schließlich war mein Magen noch mit dem Verdauen des Eisbechers beschäftigt.

    Vorhin erwähnte ich den Hofladen. Da der sonntags geschlossen hat, erzähle ich von meinen Erfahrungen aus dem letzten Jahr. Der Hofladen ist relativ klein, trotzdem beinhaltet er ein kleines Sammelsurium an Lebensmitteln (Käse und Wurst aus eigener Herstellung), vielen Likören (ebenfalls aus eigener Herstellung), Eier, Fische und einiges mehr. Ich empfehle einen Besuch am Samstag, denn da haben Hofladen und Hofcafé ab 14 Uhr geöffnet.

    Öffnungszeiten sind ein gutes Stichwort. Geöffnet ist das Hofcafé nämlich samstags und sonntags von 14 Uhr, das gilt auch für Feiertage. Der Hofladen hat freitags geöffnet(ob sich das lohnt, wenn das Café geschlossen ist?) und am Samstag zu den Öffnungszeiten des Cafés.

    Fazit: Eine Perle inmitten von Feldern, fernab jedes Ortes, trotzdem gut zu erreichen und äußerst beliebt. Einen Stern Abzug gibt es nur für die teilweise ungeschickten Servicedamen. Das werde ich aber im Auge behalten, vielleicht kann ich bald den fünften Stern vergeben.

    Ich komme wieder!

    geschrieben für:

    Cafés in Bösdorf bei Plön

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    eknarf49 Hallo Philipp, vielen Dank für die wirklich erstklassige Bewertung. :-)
    Nike Klasse geschrieben, herzlichen Glückwunsch zur verdienten Begrünung!
    Nun habe ich ein Pfützchen auf der Zunge und gönne mir zum Nachtisch einen Frozen Skyr.
    Puppenmama Wiederum ein erstklassiger Bericht.
    Herzlichen Glückwunsch zum verdienten grünen Daumen.

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    Ein frostiges Erlebnis!

    Unterwegs im schönen Oldenburg in Holstein überkam uns die Lust auf einen Eisbecher. Kurz überlegt, wo denn noch dieses schöne Eiscafe war, wo wir schon öfter leckere Eistüten gegessen hatten. Schnell war uns eingefallen, dass es in der Innenstadt ganz in der Nähe von NKD und Rossmann ist. Auch die Kirche ist nicht weit entfernt.

    Wir betraten das kleine Eiscafé und nahmen auf einer Bank am Fenster Platz. Bumm, es war etwas eng und ich hatte mir meine Knie am Tisch gestoßen. Autsch!

    Nicht viel später kam eine freundliche Dame zu uns und fragte uns nach den Wünschen. Die Bestellung lautete: einen Joghurt mit Erdbeeren, einen Schwarzwälder-Kirschbecher und für mich den Pralino-Becher. Pralino kommt von Praline und dementsprechend bereitete ich mich auf einen edlen und süßen Eisbecher vor.

    Auf das, was dann kam, war ich jedoch in keinster Weise vorbereitet. Drei Kugeln Eis, zwei Mal Vanille und einmal Schokolade. Darüber viel Sahne, in der mehrere Krokantpralinen ihren Platz fanden. Zusätzlich wurde Schokosauce und Krokant verwendet.

    Da der Geschmack von Sahne allseits bekannt sein dürfte, erzähle ich etwas über die verwendeten Krokantpralinen. Diese waren, wie soll ich das ausdrücken, fluffig (?), weich, cremig und herrlich süß. Zusammen mit der Sahne, der Schokosauce und dem Krokant war das einfach nur ein Traum, ganz gewiss ohne Alp davor.

    Kein Eiscafé ohne Eis, und genau darum geht es jetzt. Das Eis an sich war so cremig, dass ich es genossen habe, kleine Furchen mit dem Löffel zu ziehen und mir das dann in den Mund zu stecken. Absolut cremig und verdammt nochmal lecker!!

    Als ich das Eis aufgegessen hatte, machte es sich bemerkbar und reklamierte Platz für sich, den mein Magen allerdings nicht bieten kann. Deshalb ging ich in den Keller zu den Toiletten. Bong, schon wieder Knie gestoßen. Dort angekommen fand ich den Lichtschalter nicht! Also Handyleuchte. Soweit ich das jetzt erkennen konnte, war die Toilette sauber, mehr kann ich jetzt wirklich nicht sagen.

    Oben angekommen, bong. Die Bänke sind halt zu eng für meine 1,90 Meter. Dann bezahlten wir und verließen das Eiscafé wieder, natürlich nicht, ohne dass ich mir ein viertes Mal das Knie stieß. Aua!


    Das Eiscafé kommt hell und modern daher. Die Wände und der Tresen sind weiß-beige gehalten, nur das Gestühl, ein paar Bilder und natürlich die leckeren Eisbecher bringen Farbe ins Café. Eis in der Waffel gibt es nur zum Mitnehmen, den Rest muss man wahlweise im Inneren essen oder auf den Außensitzplätzen verzehren. Die Bedienungen sind auch freundlich und haben immer ein Lächeln auf den Lippen.

    Fazit: Leckeres Eis! Nette Bedienung, stimmiges Ambiente. Nur wegen der Kniegeschichte und den dunklen Toiletten ziehe ich einen Stern ab. Das Herz kommt aber oben drauf.

    Update März 2018: Dieses Mal hatte ich weniger Zeit, also nahm ich zwei Kugeln in der Waffel zum Mitnehmen. 1,10€ werden hier pro Kugel aufgerufen. Und was für Kugeln! Große und superleckere! Ich freue mich schon auf den nächsten Oldenburgbesuch :-)

    geschrieben für:

    Eiscafés in Oldenburg in Holstein

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    Puppenmama Ich nehme den Pralinenbecher!
    Kann mich auch noch an den Bericht erinnern.
    Was solls, nochmals herzlichen Gückwünsch zum grünen Eis-Daumen.

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    Supergut!

    Meine Mutter hatte Geburtstag und die Familie zum Essen ins Chrome eingeladen. Das Chrome hat, wider Erwarten, nichts mit dem beliebten Browser zu tun, sondern bezieht sich auf das äußere Erscheinungsbild des Diners. Jenes ist silbrig-schimmernd und reflektiert die Sonnenstrahlen, weshalb es im Sommer auch nicht zu heiß drin wird.

    Achja, das Diner befindet sich im Gewerbegebiet in Lensahn, unweit der Autobahnabfahrt von der A1.

    Wir fuhren auf den Parkplatz, stiegen aus und betraten die Räumlichkeiten. Gleich hinter der Tür steht ein Schild ,,Wait to be seated" was soviel heißt wie ,,Warten Sie, Sie werden platziert" Da im Innenraum alle Plätze frei waren, überließ uns die Bedienung, eine nette junge Frau die immer lacht, die Platzwahl und wir entschieden uns für einen Platz am Fenster, sodass wir das Treiben im Gewerbegebiet beäugen konnten. Am Tisch lagen nur zwei Speisekarten aus, also mussten wir sie dementsprechend teilen. Als die Kellnerin dies mitbekam, reichte sie uns eine weitere Karte, die sie auch wieder mitnahm, als die Bestellungen aufgegeben war. Die Burger werden in fünf (!) Größen angeboten, aber die letzten drei wären für mich schon zuviel. Mein Vater und ich entschieden uns für einen ,,Thunderbird", welcher wie ein Toast Hawaii belegt ist, nur statt Schinken mit Hähnchenbrust, und meine Mutter entschied sich für einen ,,Olds". Das ist ein normaler Cheeseburger. Wir alle entschieden uns für die Größe XLarge und gaben die Bestellung auf.

    Wie vertreibt sich der golocal User die Zeit? Er sieht sich in der Gegend um und ist begeistert. Von der Atmosphäre her fühlte ich mich wie in einem alten Amerika-Film. An der Wand hingen überwiegend Bilder mit alten Autos, die vor einem halben Jahrhundert topmodern waren. Über dem Tresen hat man Schallplatten (jedenfalls deren Hüllen) aufgehängt und die Tische samt Stühle haben einen altmodischen Touch. Dazu läuft im Hintergrund Rock'n'Roll Musik. Der Fußboden präsentiert sich schwarz-weiß, aber das nur am Rande.

    Ich hatte mich an der Einrichtung noch gar nicht sattgesehen, als der Olds und die beiden Thunderbirds an den Tisch kamen. Großer Burger, einigermaßen viele Pommes und der, wie in der Speisekarte beschrieben, Coleslaw. Weil wir alle nicht wussten, wat dat denn nu schon wieder is, habe ich den Google Übersetzer gefragt und der spuckte als Übersetzung Krautsalat aus. Fakt ist: Vom Krautsalat war nicht viel zu spüren. Der war in einem so kleinen Behältnis auf dem Teller, dass man es schwer hatte, mit dem absolut überdimensionalen Besteck überhaupt an den Krautsalat zu kommen!

    Als nächstes waren die Pommes an der Reihe. Sie waren schön dick, goldgelb, knusprig und gut gewürzt. Zwischendurch kam die freundliche Bedienung und fragte uns, ob alles okay wäre, was wir bejahten.

    Der Burger war so groß, dass man ihn nicht hätte in die Hand nehmen können um abzubeißen, wie es ja bei der großen Konkurrenz teilweise doch Gang und Gäbe ist. Also nahm ich zuerst die obere Hälfte des Brötchens ab und aß es. Wer weiche und lasche Bürgerbrötchen gewohnt ist, wird hier enttäuscht. Klar, es kommen normale Sesamburgerbrötchen zum Einsatz, diese sind allerdings leicht getoastet, weshalb sie leicht knusprig daher kommen.

    Darunter dann der Thunderbird. Hähnchenbrustfilet und Käse habe ich schon ausfindig machen können, aber wo zum Geier ist die Ananas? Nach der ersten Gabel konnte ich sie aber entdecken. Zusätzlich, sozusagen für die Vitamine, sorgten zwei Gurken und eine Tomate - natürlich auf dem Burger

    Der Donnervogel wirkte frisch auf mich. Ja, laut Speisekarte wird alles frisch zubereitet, aber Papier ist geduldig... Jedenfalls war das Hähnchenbrustfilet noch nicht zäh, der Käse einfach nur gut und die etwas versteckte Ananas war saftig und brachte etwas Pep in den ohnehin schon ausgezeichneten Burger.

    Burps, pappsatt waren wir und für mich heißt das, Testen des WCs. Oder eben des ,,Restrooms" wie an der Tür steht. Dahinter gleich die nächste Schwierigkeit: Guys oder Dolls? Ich entschied mich mal für die Guys und war auch richtig. Die Toilette an sich war sauber, nur die Tür zur Kabine hatte einen zwei Zentimeter großen Spalt, weshalb man gut in die Kabine des Andern gucken kann. Geht für mich gar nicht, Sternabzug!

    Wieder am Tisch beglichen wir die 40€ für einen Ölds, für zwei Thunderbirds, zwei Spezi und eine Sprite.

    Fazit: Wer sich in vergangene Tage zurückversetzen lassen möchte, sollte hier vorbeischauen. Leckere Burger (den Rest kann ich nicht beurteilen), angenehme Atmosphäre, gute Portionen und angemessene Preise sprechen für sich. Nur wegen dem Spalt an der Toilettentür ziehe ich einen Stern ab, lege eine Empfehlung aber ausdrücklich drauf.

    geschrieben für:

    Amerikanische Restaurants in Lensahn

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    Tikae Super !
    Mir wurde mal gesagt, wenn das Dach nicht so ist ,dann ist es kein echtes Diner .
    Das muss so .....:-)
    Nike Daumenglückwunsch!
    Auf jeden Fall ist das eine gute Option, wenn man mal in der Gegend ist oder an Lensahn vorbei kommt.
    Dieser mayonaisigen Coleslaw ist allerdings gar nicht mein Ding.
    Philipp Vielen Dank Nike und Puppenmama für eure Glückwünsche.

    @Nike: Von Süsel fährt man nicht lange nach Lensahn.
    schnurzinchen Ein gelungener Bericht über eines meiner Lieblingslokale - vielen Dank dafür, und herzliche Glückwünsche zum Daumen.
    schnurzinchen Der Türspalt, den du bemängelst, ist übrigens auch original: aus den USA kenne ich Toilettentüren nur so - ziemlich unangenehm!
    Philipp Ja, sehr schön findet das keiner aus meiner Bekanntschaft.

    Aber das Lokal ist ja schon genug amerikanisch, da könnten doch wenigstens die Toilettentüren ,,normal" sein.
    Tikae Warum?
    Wenn schon, denn schon .
    Ich finde schon die europäische Variante von Dunkin Donuts zum davonlaufen
    Von meinem Kaffee will ich gar nicht reden. ....:-(
    Tikae Warum nicht ?
    Ich war mal in einem , da war an jedem Tisch ,der an der Wand stand , eine kleine Jukebox .
    Total Zucker !
    Die hätte ich auch gern importiert :-)
    Tikae @Philipp : ich hab das auch nur in Atlantic City gesehen .
    Und absolut funktionsfähig, keine Deko :-)
    ubier Das Chrome und Dein Beitrag ersetzen fast einen Trip in die U.S.A. - Danke dafür!
    LUT Klasse, deine Bewertungen, Philipp! Ich gratuliere hier mal zu allen Daumen! bearbeitet
    Calendula Beim Burger kann ich zwar nicht mitreden, Dein Bericht gefällt mir aber gut. ,-)
    Glückwunsch zum grünen Daumen.

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    Restaurant Korfu in Neustadt

    Schön liegt es da, das Restaurant Korfu in Neustadt, direkt an der Kirche. Oft wollte ich dort essen gehen, aber immer blieb es mir verwährt, sei es wegen Zeitmangel oder keinem Appetit. Heute wurde ich allerdings von meinen Großeltern in dieses Lokal eingeladen, wo ich natürlich zusagte.

    Wir betraten das Lokal und gelangten in einen kleinen Raum, der trotz vieler Tische nicht eng war. Da alle Sitzplätze an den Fenstern besetzt waren, gingen wir durch einen Durchgang in den anderen Raum. Dort waren jedoch alle Plätze reserviert, weshalb wir in den anderen Raum zurückgingen und an einem Tisch an der Wand Platz nahmen.

    Nach kurzer Zeit kam der Kellner zu uns und fragte uns nach unseren Wünschen. Zu dem Zeitpunkt hatten wir noch nicht einmal die Speisekarten erhalten! Das teilten wir dem Kellner mit, der gänzlich ohne Emotionen die Karten dann gab und sofort wieder ging.

    Die Speisekarte war mit griechischen Ornamenten verziert und mit Bildern aus Griechenland geschmückt. Meine Begleitungen entschieden sich jeweils für einen Grillteller (Leber und Gyros mit Pommes) und einen Leberteller (viel Leber und Pommes). Meine Wahl fiel auf Gyros mit Pommes, Reis und Zaziki. Dazu wird ein Salat gereicht, den der Kellner auch ungefähr 10 Minuten nach Abgabe der Bestellung emotionslos an den Tisch brachte.

    Der Salat mundete gar köstlich. Geraspeltes Gemüse, Dressing, Peperoni und eine Olive (mit Kern, das hat ordentlich KNACK gemacht) befanden sich dort. Alles war knackig und saftig und wirkte daher frisch.

    Nach weiteren 10 Minuten erreichte uns der Grillteller, der Leberteller und mein Gyros durch den emotionslosen Kellner. Mein Gyros dann wirklich gut aus. Es gab natürlich Gyros, Reis, Zaziki und eine Orange. ,,Wo bleiben denn die Pommes?" fragte mein Großvater und ich antwortete ,,Kommen bestimmt gleich." Und das taten sie.

    Die Portionen erinnerten an eine optische Täuschung, denn alles wirkte so, als wäre nicht viel auf dem Teller. Nur ein paar Pommes, wenig Gyros, extrem wenig Reis und viel Zaziki. Ich setzte das Besteck an den roten Reis und befand ihn für gut. Da ich nicht so für Reis schwärme, aß ich ihn als Erstes auf und widmete mich dann den Pommes.

    Der Teller, auf dem die Pommes daherkamen, wirkte klein und klein wirkte auch die Anzahl der Pommes, was eine große Fehleinschätzung darstellte. Die Pommes an sich wirkten wie die labberigen Exemplare aus dem Hause McD, aber schon beim Gabeltest knackten sie und auch im Mund waren sie schön knackig und lecker.

    Nach ein paar Gabeln voll Pommes widmete ich mich dem Gyros. Die Portion auf dem tiefen Teller wirkte klein, was allerdings nicht so war. Das Gyros war mit roten Zwiebeln garniert. Die erste Gabel voll Gyros brachte mir ein Lächeln auf mein Gesicht, denn es war gut gewürzt, dunkel, nicht zu weich, nicht zu hart, eben auf den Punkt. Nach einer kurzen Zeit verzog ich allerdings mein Gesicht, denn mit Mal schmeckte das Gyros nach Leber, und Leber mag ich einfach nicht. Ich ließ mir daraufhin ein Stückchen Leber von meinem Großvater geben, um herauszufinden, ob sich wirklich Leber in mein Gyros gemischt hat. Wenn ja, hätte ich meinen Teller zurückgehen lassen. Allerdings schmeckte die Leber etwas anders, für mich noch schlechter als die diffusen Bestandteile im Gyros.

    Zum Zaziki muss ich nicht viel sagen, das war einfach nur gut.

    Als ich aufgegessen hatte, ließ ich meinen Blick durch das griechische Restaurant schweifen. Direkt über mir hing ein großes Bild, das ein griechisches Dort am Meer zeigte. Sofort habe ich mich an Griechenlands Küsten gesehen...

    Hinter der Bank befand sich ein Pfeiler, an dem (künstliches?) Efeu an einem Gitter hing. Zusätzlich hatte man Weintrauben dort befestigt und schon hatte ich einen Ohrwurm (Griechischer Wein...). Auf einem Regal daneben stand das Bildnis einer griechischen Göttin, die dabei war, sich auszuziehen. Zum Glück war es nur eine Statue, sonst hätte ich mich woanders hingesetzt, denn nackte Personen beim Essen zu sehen mag ich gar nicht :-/

    An der großen Fensterfront waren blaue und weiße Gardinen, die genau zum blauen Fußboden und zur weißen Decke passen. Die Stühle kommen braun daher und bringen etwas Abwechslung in den blau-weißen Raum.

    Es lief im Hintergrund Musik mit griechischen Texten und ich habe mich für einen Moment wieder wie in Griechenland gefühlt. Der Kerzenhalter stellte übrigens eine Säule aus dem Olymp dar.

    Nach dem Mahl begab ich mich zur Toilette. Diese war sauber, jedoch fehlte das Handtuch am Waschbecken und die Lautstärke, in der die Musik dort dudelte, befand ich als unangenehm.

    Der Kellner war so eine Wissenschaft für sich, denn er verzog keine Miene, sondern erfüllte unsere Wünsche mit ein und demselben Gesichtsausdruck.

    Fazit: Von einem weiteren Besuch bin ich nicht abgeneigt. Wegen dem komischen Gyros und dem Kellner ziehe ich einen Stern ab. Vielleicht werde ich das Gyros dort demnächst mal wieder auf den komischen Geschmack testen.

    geschrieben für:

    Restaurants und Gaststätten / Griechische Restaurants in Neustadt in Holstein

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    KristinK Danke für deine tolle Bewertung. Hoffentlich schmeckt das Gyros beim nächsten Besuch nicht so komisch. Lecker sieht es auf jeden Fall auf den Bildern aus!
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    Konzentrat Hervorragender Bericht, da fühlt man sich, als sei man selbst dabei gewesen.
    Glückwunsch zum Daumen.
    kisto Toller Bericht, Philipp! Ich gratuliere auch zum verdient erhaltenen grünen Daumen.
    PS: Handtücher werden aus hygienischen Gründen nicht mehr hingehängt (Tummelplatz für Bakterien). Aber zumindest sollten Papiertücher oder ein Handtrockner vorhanden sein.
    Tikae Er mag keine nackten Personen beim Essen ..,..:-))))
    Philipp, das geht wohl den meisten so .
    Aber bei einer Statue würde ich eine Ausnahme machen ;-)
    Cooler Bericht, der hätte auch den emotionslosen Kellner aus der Starre geholt .
    Philipp Danke euch allen.

    @kisto: Einmalhandtücher gibt es dort, die waren nur leider aufgebraucht.

    @Tikae: Der war so emotionslos, den hätte nicht mal der Zirkus zum Lachen bringen können...

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    Bäckerei Brede, das schmeckt man!

    In der Lindenstraße in Pönitz findet man diese Filiale der Bäckerei Brede. Sie bewerben sich unter dem Slogan ,,Das schmeckt man" und das tut man auch. Brede an sich ist eine kleine Kette, die ein paar Filialen an der Ostseeküste und manche im Hinterland haben. Ein kleines Unternehmen also.

    Die Bäckerei wurde umgebaut. Vor dem Umbau gab es nur einen kleinen Raum mit wenig Sitzplätzen drinnen und draußen, sehr oft überfüllt, weil die Schule in unmittelbarer Nähe liegt und man zum Busbahnhof an der Bäckerei vorbeigehen muss. Jetzt gibt es viele Sitzplätze im Innenraum, wozu ich aber später mehr schreiben werde.

    Hinter dem neuen Eingang gelangt man an die Bedientheke. Die Entscheidung fällt einem wirklich nicht leicht! Belegte Brötchen in üppiger Vielfalt, eine der schönen Torten und Kuchen und auch die anderen Gebäcke sind ihr Geld (hält sich in Grenzen) absolut wert. Ich entschied mich nur für einen normalen Kaffee für 1,70€. Dann ging ich zu den neuen Innensitzplätzen und nahm hinten auf bequem gepolsterten Platz mit Blick zum Eingang, damit ich das Treiben an der Theke und auf der Lindenstraße beobachten kann. Nein, diese Lindenstraße hat nichts mit der bekannten Fernsehserie zu tun.

    Ich nippte an meinem Kaffee und war sofort begeistert. Bitter aber nicht zu stark, genau so, wie ich ihn mag. Nicht zu heiß, aber nicht eiskalt. Was soll ich sagen? Absolut perfekter Kaffee! Mittlerweile hat sich der Bereich zwischen Eingang und Tresen deutlich gefüllt, was zwangsweise zu einem Platzmangel führt, denn obwohl angebaut wurde, ist es hinter dem Eingang doch relativ eng.

    Etwas später am Tag war ich mit Begleitung wieder dort. Weil ich noch nichts gegessen hatte entschied ich mich für eine mit Camembert und Preiselbeeren belegte Laugenstange. Da mir ein Kaffee am Tag ausreicht, trank ich eine Fanta. Über diese braucht man glaube ich nicht viel zu sagen ;-)

    Und auch die Laugenstange haute mich vom Hocker. Sie wirkte frisch und der Camembert auch, so als wäre sie gerade frisch zubereitet worden. Wenn ich eins nicht mag, dann sind das alte und trockene Backwaren.

    Jetzt zum Ambiente.
    Man hat hier dunkle, angenehme Farben im Raum verarbeitet. Die Tische sind aus robustem Holz, weshalb ein rustikales Ambiente entsteht. An der einen Wand hat man Backsteine imitiert. Deren wahre Identität blieb allerdings auch nach einem ausgiebigen Klopftest unkenntlich. An einer anderen Wand prangt prominent die Aufschrift BÄCKEREI BREDE an einer Holzwand. Über eine große Fensterfront kann man das nicht immer unspektakuläre Treiben draußen beobachten und vor den beiden letzten Tischen hat man einen Raumteiler gezogen. Steckdosen für das Aufladen von Smartphones fehlen auch nicht, das habe ich so noch nicht erlebt. Man merkt es halt: Umbau 2018. Sitzen kann man auf bequemen Stühlen oder auf einer Bank, die allerdings zu meinem Besuch komplett belegt war.

    Mit dem Umbau hielt auch eine Toilette Einzug. Sie ist zwar räumlich etwas beengt, kommt aber modern und sauber daher.

    Parken kann man kostenfrei auf ein paar Parkplätzen vor der Tür. Außerdem gibt es noch einen großen Parkplatz hinter dem Gebäude.

    Ich wollte das Pfand von meiner Fanta abholen, als die freundliche Dame hinter dem Tresen telefonierte. Als sie mich sah, legte sie sofort auf und gab mir meine 25 Cent. Dabei blieb sie die Freundlichkeit in Person. Danach verließ ich das Café wieder.

    Fazit: Bäckerei Brede, DU gefällst mir! Bietest leckere Köstlichkeiten, siehst gut aus, bist sauber und hast Steckdosen für Smartphones. Ich vergebe hier mal die volle Punktzahl und werde hier noch des öfteren wieder einkehren.

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    Bäckereien / Cafés in Scharbeutz

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    Checkin

    Das ehemalige Gelände der Landesgartenschau Eutin schmiegt sich wie eine Halbinsel an den großen Eutiner See. Ich beginne meine Reise am Zugang von der Straße ,,Am Rosengarten".

    Von dort aus gelangt man zur vor wenigen Jahren neu gestalteten Stadtbucht. Hier hat man einen Blick weit über den See, bis hin zur Fasaneninsel. Direkt über dem Wasser hat man eine Art Brücke gebaut, sodass man quasi auf dem Wasser laufen kann. Man hat auch einen Steg für Personen freigegeben, auf dem man sich oberhalb des Sees auf schmalen Wegen bewegt. Wie an der gesamten Promenade gibt es kein Geländer zum Wasser hin.

    Auch ins Auge sticht die kleine Meerjungfrau, die seit Jahren auf einem Stein sitzend direkt an der Stadtbucht jeden Besucher anguckt. Dort hat man auch Liegen aus Holz installiert. Ich nahm dort auch Platz und beobachtete die kurios-bedrohliche Wolkensituation am Firmament.

    Ich ging weg vom Schloss in Richtung historische Badestelle. Dort sah ich, dass das alte Haus des Gastes abgerissen worden war. Jetzt stand dort ein Zelt und ein Bierwagen wurde aufgestellt, von mehreren Personen geschoben.

    Weiter ging ich auf gut begehbaren Sandwegen. Immer wieder gibt sich der Blick zum See und damit zum Schloss frei. Was mir auch aufgefallen ist, ist dass man die Anzahl der Blumen neben den Wegen doch drastisch reduziert hat. Das finde ich nicht so schön, aber vielleicht werden dort wieder welche angepflanzt.

    Ich ging weiter meines Weges und sah eine Infostation. ,,Eutiner Erinnerungen" prangte dort prominent und ich drückte den Knopf, der die Vorlesung startet. Dort erfuhr ich, dass man auf der Fasaneninsel und drum herum Reste einer alten Siedlung, die etwa 1000 Jahre alt ist, gefunden hatte. Später dann, als das Schloss in adliger Hand war, befanden sich auf der Insel die Fasanen des Adels, woher die Insel auch ihren Namen hat. Heute ist die Insel Privatbesitz und daher nicht mehr zu betreten, was ich eigentlich schade finde, denn von dort hat man bestimmt eine ganz tolle Perspektive auf Eutin. Auch im großen Eutiner See befindet sich die Liebesinsel, allerdings weiß ich über besagte Insel leider nichts.

    Ich ging weiter und sah, dass man kleine Stege vom Weg auf den See gebaut hatte, auf der man sitzen kann und auf den See gucken kann.

    Dann war ich auf einem kerzengeraden Weg unterwegs auf das andere Ende des Parks. Dort fiel mir die Ruhe auf, die dort herrscht. Nur der Wind und ein paar pubertierenden Jugendlichen mit ihrer Rapmusik waren zu hören. Aber auch die Musik verstummte alsbald und es kehrte Ruhe ein. Am anderen Ende angekommen hat man nur einen Weg an den See befestigt, man kann also nicht komplett an den See. Trotzdem fand ich das sehr angenehm und atmete tief durch. Ja, weil dort keine Autos ihre Runden ziehen, ist die Luft dort schön angenehm und durch die Bäume schön sauber.

    Apropos Bäume: Wir haben Frühling und die Bäume bilden erste hellgrüne Blätter. Ein Zustand, den ich wunderschön finde.

    Gar nicht weit entfernt gibt es wieder einen Steg mit Sitzplätzen, den ich aber nicht weiter nutzte. Stattdessen entschied ich mich für einen Platz in einer Hängematte. Dort liegend beobachtete ich erneut den Himmel und mich durchzuckte ein Gefühl ,,Deine Heimat ist sehr, sehr schön." Dieses Gefühl intensivierte sich weiter, je länger ich meinen Spaziergang werden ließ. Und ich wollte ihn wirklich ausgedehnt führen! Als ich aus der Hängematte ausstieg, hatte ich einen Blick auf die historische Badestelle. Sie ist glaube ich noch in Betrieb und man kann im See schwimmen.

    Ich ging langsam über verschlungene Wege zurück in Richtung Stadtbucht. Neben den Wegen entdeckte ich Maulwurfshügel und teilweise zu lang geratenes Gras. Pflege scheint hier doch eher Mangelware als Dauerzustand zu sein, aber egal. Außerdem bemerkte ich Hunde, die trotz Leinenzwang frei herumliefen und Stöckchen holten.

    Ich bog ab in den ,, Rhododendron-Hain". So große Rhododendren habe ich noch nie gesehen! Diese Rhododendren würden auch als Versteck taugen, dafür bieten sie unterhalb der Blüten genug Platz. Da ich mich allerdings nicht verstecken wollte ging ich dran vorbei.

    Kurze Zeit später, ich befand mich auf dem befestigten Weg, sah ich einige Sportler, die Rad fuhren oder durch den Park liefen. ,,Mir ist die Schönheit des Parks wichtig, deshalb gehe ich langsam." Kaum dass ich diesen Gedanken fertig gedacht hätte, fuhr ein Fahrrad so dicht an mir vorbei, dass es mich FAST zu Boden gerissen hätte!! Sonntagsfahrer...

    Wieder an der Stadtbucht angekommen ging ich in Richtung Schloss. Dort hat man eine kleine Terrasse angelegt, auf der man hoch über dem See sitzen kann und einen fantastischen Blick auf den See in Richtung Fasaneninsel, zur Stadtbucht und zum Schloss gucken kann. Diese Fläche ist allerdings auf Grund ihrer Höhe umzäunt.

    Wie ich später sah, gibt es auch einen Pavillon, der einen Blick über fast den ganzen See bieten sollte. Als ich das sah, war ich allerdings wieder auf dem Weg in Richtung historische Badestelle. Dort ging ich noch einige Schritte und als ich zurückkam, bot sich mir ein Spektakel. Viele Möwen flogen kreischend kreuz und quer über die Bucht. Ich wollte es fotografieren, aber die Möwen waren für meine Kamera zu schnell. Schade, aber ich ging weiter und zwar aus dem Park raus, weil jetzt doch bedrohliche Wolken aufzogen.

    Fazit: Im gesamten Park gibt es viele Sitzmöglichkeiten. Außerdem gibt es dort mehrere Spielplätze und einen kleinen Skatepark sowie einen Niedrigseilgaren. Mir gefällt es dort sehr gut. Dort herrscht eine ruhige Atmosphäre und man hat teilweise einen wunderschönen Blick auf den großen Eutiner See und auf Eutin sowie aufs Schloss. Ich möchte hier über die genannten Kritikpunkte hinwegsehen und 5 Sterne inklusive einer absoluten Empfehlung in Form eines Herzes abgeben.

    Ich komme wieder!

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen in Eutin

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    70.

    Papa Uhu + Theo Philipp, guter Junge, das ist Dein Meisterstück - Uhuprima!!!

    und liest sich so traurig - ist alles iO mit Dir?

    Ganz liebe Grüsse...
    wenn Du magst, gerne PN.

    Uhu

    (da war glatt der Server zusammengebrochen)
    ich hoffe, der Kommentar kam an....
    Ausgeblendete 36 Kommentare anzeigen
    Philipp Lieben Dank Papa Uhu für den tollen Kommentar. Mit mir ist aber alles in Ordnung und die Bewertung soll nicht traurig sein. Macht euch um mich also keine Sorgen :-)
    Konzentrat Ich kenne das Gelände recht gut und bestätige gern, dass du alles sehr gut beschrieben hast.
    Glückwunsch zum grünen Daumen und danke für die Fotos.
    KristinK Sehr sehr schöner Beitrag! Vielen Dank dafür und herzlichste Glückwünsche zum Seedaumen :)
    Puppenmama Danke für Deinen klasse und interessanten Bericht und die schönen Fotos.
    Herzlichen Glückwunsch zum grünen Daumen.
    eknarf49 @Philipp - Das ist ja mal eine schöne Bewertung. Leider habe ich die erst jetzt gelesen - klasse!
    LUT Das hast du super beschrieben, Philipp! Ich war jetzt schon bestimmt ein jahr nicht mehr in Eutin. Gut, dass du mich mit deinem Beitrag an einen Besuch erinnerst.
    Glückwunsch zum verdienten Daumen!
    bearbeitet
    opavati® Gelände der ehemaligen Landesgartenschau, nicht ehemaliges Gelände .... ;-)
    opavati® Ich bin nur Ex.-sensibilisiert .. als Bewohner eines Geländes, wo alles irgendwie Ex ist ... ;-) bearbeitet