Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation

Bewertungen (1031 von 2844)

Ich möchte die Ergebnisse filtern!

  1. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    bestätigt durch Community

    Heute möchte ich meine Bewertung mit einer provokanten Frage beginnen: kann ein Museum, auch wenn dieser nicht auf Anhieb als solches erkennbar ist, fast ohne Ausstellungsstücke auskommen? Das mag für Außenstehende sehr ungewöhnlich klingen aber beim „Memorium Nürnberger Prozesse „ ist das fast durchgehend der Fall! Die Idee, die dahinter steckt ist, dass man auf „große Inszenierung“ zu Gunsten von einer detaillierten Darstellung der Hintergründe des ganzen verzichtet. Laut eigenen Angaben wollen sie dadurch eine Distanz (positiv gesehen) schaffen, dass jeder sich seine Meinung über die „Ausgangssituation“ und die individuellen Auswirkungen auf die einzelnen Angeklagten machen kann! Ein solches Konzept ist Anbetracht der Gräueltaten, die hier erstmals vor einem internationalem Strafgerichtshof verhandelt worden sind, mehr als verständlich.

    Was es aus meiner Sicht zu etwas einmaligem macht, dass man nicht nur über den historischen Hintergrund informiert wird, sondern, dass man sich an einem „Originalschauplatz der jüngeren Weltgeschichte“ befindet! In einem Bogen, der zwischen dem 2. Weltkrieg und der Jetztzeit reicht. Es ist ein komplexes und vielschichtiges Thema, das aus zahlreichen Tafeln besteht, anhand derer es nachvollziehbar gemacht wird. Gleichzeitig wird deutlich gemacht, dass um das Militärgericht abhalten zu können, um das es sich hierbei gehandelt hatte, einiges an Vorbereitungszeit bedarf hatte, damit die hohen Nazigrößen weitgehend vor die Anklagebank gestellt werden konnten.

    Nürnberg ist, wie kaum eine andere Stadt in Deutschlands sowohl mit der Nazi Ideologie, als auch nach dem 2. Weltkrieg mit der Auseinandersetzung mit dieser Thematik eng verbunden. Im Memoriam wird die Geschichte danach beleuchtet. Was aber gleichzeitig gesagt werden muss, dass das Gemäuer mit dem man hier zu tun hat, zwischen 1914 und 2020 als Gericht diente. Diese Angabe macht einen großen Unterschied aus: in der Vergangenheit konnte es aus diesem Grund passieren, dass man sich vergebens auf den Weg gemacht hatte, weil der (eher berüchtigte) Saal 600 aufgrund von Verhandlungen für Besucher verschlossen blieb. Dennoch muss erwähnt werden, dass das auch heutzutage passieren kann! Bei Interesse besser vorher informieren! An ausgewählten Tagen, die auf der hier verlinkten HP rechtzeitig veröffentlicht werden, sonstige Veranstaltungen stattfinden können.

    In wenigen Tagen am 20. November jährt sich zum 77. Mal der Beginn der Nürnberger Prozesse. Es war der Beginn, der leider allzu schnell „abflaute“, weil durch das wenige Jahre später beginnende „Bildung des Eisernen Vorhangs“ das Interesse an der Verfolgung der Täter extrem nachgelassen hatte. Eine andere Tatsache ist, dass einige der Nazigrößen sich in den Ausland abgesetzt hatten. Das ist aber ein anderes „Kapitel“ dieser Geschichte! Diese kann aber gleichzeitig Aufzeigen, dass auch mit den Prozessen nicht automatisch alles so reibungslos verlaufen ist, wie man es sich vorstellen kann.

    Was ich spannend fand, dass die „Ermittlungen“ – wie man es heute auch aus den Medien in Bezug auf den Ukrainekrieg kennt, dass „Beweise“ zeitnah eingesammelt werden müssen, um später alles „belegen“ zu können. Bei den Nürnberger Prozessen ist das bereits ab 1943 erfolgt. Unter der Führung des amerikanischen Militärs wurde all das zusammengetragen, was man gegen die Nazis verwenden konnte. Egal ob Fotos, Zeugenaussagen oder durch „Spionage“ erlangte Informationen. Damals wurde auch festgelegt, dass neben den Kriegsverbrechen, auch solche gegen die „Menschlichkeit“ und „Verbrechen gegen den Frieden“ gerichtet haben. Das bedeutete, dass nicht nur der „Völkermord“ sondern auch die systematische Verfolgung und die dadurch resultierenden Folgen im Visier standen! In späteren Verfahren gleichwohl die Besetzung neutraler Gebiete wie Belgien, Tschechoslowakei, Österreich etc verhandelt worden. Die Prozesse dauerten bis zum Jahr 1949. Hier steht der im Mittelpunkt der sich gegen die „Führungsschicht“ der Machthaber im Nazireich gerichtet hatte. Es folgten 12 weitere u.a. gegen Ärzte, Beamte, (Rechts)Anwälte, Diplomaten, sonstige „Profiteure“ etc.

    Man kennt schon die Bilder und Aufnahmen, die während der Verhandlungen entstanden sind. Am Originalschauplatz ist es um einiges bewegender für uns gewesen, als wenn man in den eigenen vier Wänden das auf sich wirken lässt. Es gibt ein „Requisit“, das mir persönlich Gänsehaut beschert hatte: die Anklagebank auf der unter anderem Rudolf Heß gesessen hatte. Es wurde eine Holzbank gewählt, damit es „nicht zu gemütlich“ für die Anwesenden werden sollte! Auf der anderen Seite gibt es aber auch einen „unscheinbaren“ Koffer, der gleichwohl eine wichtige „Rolle“ gespielt hatte: drin wurden die Unterlagen verwahrt, die die Anklage als Beweis benötigt hatte.

    Die berühmten Persönlichkeiten, die auf den hier verlinkten Fotos sehen kann, gehörten zu den Pressevertretern, die zugegen gewesen sind. Da das Interesse sehr groß gewesen ist, wurde stets aufs neue entschieden, wer sich zu den "Auserwählten" zählen kann! Die Berichterstattung, vor allem aus dem Ausland stammenden Journalisten hat ein (wie man es heute sagt) ein großes "Medienecho" verursacht, dass in einem bis dato nicht gekannten Ausmaß erreicht hatte! So kurze Zeit nach dem 2. WK und vor allem, weil sie stellvertretend für die Seite der Angegriffenen stehen, ist es schon logisch, dass es sich so und nicht anders verhielt.

    Auf der anderen Seite das als ein Aspekt, der auch thematisiert wird, ist die Wahrnehmung in der Bevölkerung. Anders als die vorher erwähnten haben viele die „Rechtmäßigkeit“ des ganzen bezweifelt. Sie haben damit argumentiert, dass es zuvor einen „gesetzlichen Rahmen“ für das Vorgehen während der NS Diktatur gegeben hatte, die solche Maßnahmen „legitimiert“ haben. Aus heutiger Sicht verhält sich das größtenteils anders, weil man es aus einer gewissen Distanz (z.B. in diesem Museum) vor Augen geführt bekommt und die Mehrheit der Bevölkerung nur vom „hören-sagen“ her kennt, bzw. es kein Teil der eigenen Biographie sei.

    Selbst, wir als ein Teil der Nachfolgegeneration las die Texte, die dort zusammengetragen wurden. Unter den 24 Hauptangeklagten des ersten Prozesses wurden 3 frei gesprochen. Weitere 12 wurden zum Tode, sonst zur langer Haft, bis „lebenslänglich“ verurteilt. Tja, was mich ziemlich schockiert hatte, dass die Mehrheit von ihnen nur mehrere Monate bis Jahre davon absetzen mussten, selbst im Vergleich zu deutlich geringeren Vorstrafen, die heutzutage verhängt werden! Insgesamt gingen sie „glimpflich“ davon! Selbst etliche der Todesstrafen wurden erst gar nicht vollstreckt!

    Die Geschichte zeigt, wie wir es in den letzten Jahrzehnten aus den Medien mitbekommen haben, kann sich auch an anderen Standorten wiederholen. Ohne dieses Gericht wäre es erst gar nicht dazu gekommen, dass das Den Haager Kriegsverbrechertribunal eingerichtet worden ist. Auch zu diesem Thema werden weitere Tafeln vorgestellt, welche Verbrechen durch sie geahndet wurden. Vielleicht haben noch einige jene in Verbindung mit den Gräueltaten im ehem. Jugoslawien im Sinn, bzw. jenes Völkermord, das in Ruanda verübt wurde. Trotz des schweren Hintergrunds ist es aus meiner Sicht die Kehrseite dessen, wenn Konflikte nicht friedlich gelöst werden können :(. Die Gerechtigkeit kann, so meine ich, durch ein solches Tribunal geahndet zu werden, auch wenn auch jetzt es anderslautende Darstellungen gib!

    Das Memoriam ist eins der neueren Museen in Nürnberg. Es wurde erst im Jahr 2010 eröffnet. Man hat dabei auch an die Barrierefreiheit gedacht. Hier wurde mir sogar gestattet, dass ich den Aufzug benutzen durfte. Wovon solche Regelung abhängt, das ist mir unverständlich! Inzwischen werden in regelmäßigen Abständen kostenpflichtige Führungen angeboten, die seit diesem Jahr stattfinden. Ich habe einst die zur Verfügung gestellten Kopfhörer ausgeliehen, um an bestimmten Stationen weiter informieren zu können. Auch, wenn der Besuch eine kurzweilige Angelegenheit gewesen ist, kann ich es bestens weiter empfehlen! Die wenigen € sind gut dafür „investiert“!

    geschrieben für:

    Museen in Nürnberg

    Neu hinzugefügte Fotos
    61.

    Faktencheck+Fakt Interessant und immer wieder gut, das Nachdenken über diese Epoche wach zu halten.
    Daumenglückwunsch
    Ausgeblendete 4 Kommentare anzeigen
    FalkdS Das ist wieder ein super Beitrag von dir, Danke. Glückwunsch zum Daumen!
    konniebritz Interessant und ausführlich beschrieben!
    1998 war davon noch nichts zu sehen, ich kenne es also nicht. Wenn ich wieder in Nürnberg bin, werde ich es mir anschauen.
    Und natürlich Glückwunsch zum verdienten Daumen!
    bearbeitet
    Konzentrat Sehr interessant, gleichzeitig ein guter Tipp für einen Museumsbesuch an historischer Stätte.
    Glückwunsch zum Daumen.


  2. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    bestätigt durch Community

    In der Nürnberger Innenstadt ist es kein seltener Anblick, dass Altes und Neues sehr nah bei einander liegen können. Auch das Narrenschiff ist so ein Objekt, das mit ihrem Erscheinungsbild an die Vergangenheit erinnern soll. Wie bei dem vor einigen Jahren vorgestelltem „Ehekarusell Brunnen“ bezieht sich die Darstellung auf ein Schriftstück aus dem Mittelalter. Beide Skulpturengruppen wurden vom Bildhauer Jürgen Weber in den 1990-er Jahren geschaffen. Auch diese sollte eigentlich zu einem Brunnen mit Wasserbetrieb werden. Doch, wenn man sich das ganze aus der Nähe anschaut, wird feststellen, dass das zu keinem Zeitpunkt realisiert wurde! Dafür gab es (wie man es sich vorstellen kann) einen Grund: die für die Betriebsnahme vorgesehene Vorrichtung, die das ganze mit Wasser versorgen sollte, sollte (umgerechnet) eine niedrige 6 Stellige € Summe betragen! Die Stadt Nürnberg war nach Rücksprache mit einem Gremium der aus Mitgliedern des Kultusrates zusammen mit Vertretern des Ausschusses der bildenden Künste bestand, lehnte eine solche Forderung seitens des Bildhauers ab! So blieb nur das „Übrig“ was sich auf diesem ungewöhnlichen Schiff versammelt hatte.

    Wie der vor kurzem vorgestellte Hans Sachs hat Sebastian Brant im frühem 16. Jahrhundert eine gewisse Berühmtheit erlangt. Auch dieser hat den Mitmenschen einen Spiegel vorgehalten, was aus seiner Sicht „moralisch Verwerflich“ galt. Was ihn zu einer „Ausnahmeerscheinung“ macht, dass er als erster ein Werk in deutscher Sprache verfasst hatte. Es war so beliebt gewesen, dass es in viele andere Sprachen übersetzt wurde. Hier liegt auch die Überleitung zur dieser Skulpturengruppe. „Das Narrenschiff“ war ein „Bestseller“ schlecht hin, auch wenn man es zu der Zeit anders bezeichnet hatte. Es handelte sich um eine Zusammenstellung von „Moralsatiren“ bei denen in 112, später 114 Kapiteln auf menschliche Schwächen (Narrheit, Blindheit, Irrsinn etc.), die er aus humanistischer Sicht positiv verändern möchte. Wie man es sich denken kann, wird dieses Buch als das wichtigste in seinem Leben angesehen. Gleichzeitig sollte es einen „Gegenpol“ zur verklärten Sicht auf die Antike sein, die diese als das „goldene Zeitalter“ stilisierte. Beim „Das Narren Schyff“, wie es damals hieß, sollte lt. eigenen Angaben: „zu Verbreitung von Vernunft, Weisheit und guten Sitten nutzen“. Es basiert auf den Erfahrungswerten eines „gebildeten Bürgers“, der scharf seine Umgebung beobachtet und deren Tun und Walten nach seinen „moralischen Maßstäben“ hinterfragt. Vor allem, dass jene Personen, die zu viel Geld für sich alleine haben, dass das den „Charakter verdirbt“. Dennoch, so stellt Brant fest, dass durch Selbsterkenntnis kann man sich von dem „Zustand der Narretei“ – so seine These, lösen. Erschienen ist das ganze im Jahr 1494.

    Kehren wir in die Gegenwart zurück. Das weithin sichtbare Schiff basiert auf historischen Flugblättern aus der Entstehungszeit der „Moralsatire“. Auf beiden Seiten des Rumpfes wurden Spruchbänder angebracht. Welcher Verweis dort zu lesen ist, konnte ich aus der Ferne nicht herausfinden können! Was ich im Bezug auf die Skulptur von Jürgen Weber interessant finde, dass es ein Geschenk an die Stadt Nürnberg von einem gewissen Kurt Klutentreter aus Hameln gewesen ist. Es ist die Kopie, die sich dort in der besagten Stadt befinden soll! Mir ist diese auf jeden Fall nicht bekannt! In der fränkischen Stadt ist die in Sichtachse zur Spittalbrücke in der Verlängerung der Königsstraße zu finden.

    Unter den Figuren, die man dort sehen kann, kann man den Sensenmann am besten erkennen. Meiner Ansicht nach, die Maske am Rumpf des Schiffes ist ebenfalls ein Verweis auf „allerlei Narreteien“ - wie man es gleichwohl aus der Entstehungszeit des Schriftstücks von Brant kennt. Manche behaupten, dass die Welt aus Narren bestehen würde aber welche es hierbei im speziellen sind, wäre noch festzustellen ;). Es gibt eine nackte Frau, einen Mann, den man entweder als einen „Lüstling“ (wegen der Hand auf ihrer Brust) bezeichnen kann, als auch einen „Beschützer“. Das ist aber meine Sichtweise, die gegen das „Thema“ an sich sprechen würde.
    In der Frühzeit wurden auch Tieren bestimmte Eigenschaften zugewiesen. Da wäre ein Hund und verschiedene Vögel. Auf der anderen Seite aber auch unterschiedliche Personen bei ihren Tätigkeiten. Bei der Fülle, die das ganze Werk zu bieten hat, ist es eh nicht leicht, sich einen „Reim“ auf das ganze zu machen! Leider habe ich vor Ort keinerlei Hintergrundinfos dazu gefunden. Erst jetzt, eher durch Zufall bin ich auf eine Seite gestoßen, die das was ich bisher ge- und beschrieben habe, beinhaltete! Am besten ist, wenn man sich das selbst aus der Nähe betrachtet und sich sein Bild davon macht! Mir gefällt das Narrenschiff gut, sodass ich eine solche Augenscheinnahme unbedingt empfehlen möchte.

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen in Nürnberg

    Neu hinzugefügte Fotos
    62.

    Ausgeblendete 11 Kommentare anzeigen
    Mr. Somebody "Fremde Fehler ohne Maß, seh'n wir im Vergrößerungsglas. Bei den eig'nen, noch so dumm, dreh'n wir schnell das Fernglas um." (Josef Kral)

    Schöner Bericht, Daumenglückwunsch.:-)
    bearbeitet
    Mr. Somebody Nein, natürlich nicht @Kulturbeauftragte, Bezug nehmend auf deinen informativen Bericht, gefiel mir im Besonderen die Textpassage: "Auch dieser hat den Mitmenschen den Spiegel vorgehalten, was aus seiner Sicht moralisch verwerflich galt."

    Ich fand das obige Zitat ausschließlich zum Beitrag passend, daher bitte keinesfalls einen persönlichen Bezug herstellen.. Selbstredend entferne ich das Sprüchlein auch gern, wenn's nicht gefällt.:-)
    bearbeitet
    Mr. Somebody Stimmt, auf uns alle irgendwie, ich bezog es aber natürlich lediglich auf den Bericht der Kulturbeauftragten.:-) bearbeitet
    konniebritz Wieder mal ein schöner, ausführlicher Bericht.
    Den Ehekarusselbrunnen kenne ich. Das Narrenschiff ist mir damals nicht aufgefallen.
    Glückwunsch zum verdienten Daumen!
    Puppenmama Herzlichen Glückwunsch zu Deinem informativen Bericht und zum grünen Daumen.


  3. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    3. von 4 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Checkin

    Anscheinend macht es einen großen Unterschied aus, ob man beim Eiscafé Cancian in der Siegener Oberstadt etwas auf die Hand nimmt bzw. im selbigem ordert. In den vergangenen Jahren bin ich dort mehrmals eingekehrt. Eins möchte ich sofort besonders erwähnen: es gehört, trotz einiger kleinerer Nachteile von Anfang an zu meinen Favoriten! Das Eis ist einfach köstlich! Der sehr große Andrang und dass davor fast durchgehend die meisten Tische belegt gewesen sind, spricht aus meiner Sicht für die Beliebtheit! Was mir weniger gefallen hatte, dass auch wenn auf den ersten Blick auf die Sauberkeit geachtet wurde, unser Sitzplatz kam mir recht klebrig vor. Zudem hat es einige Zeit gedauert, bis die „Hinterlassenschaften“ der vorherigen Gäste weggeräumt wurden. Auf dieses Thema komme ich noch ein wenig später zurück.

    Wenn man, wie ich sich Richtung Schloss begibt, kommt man praktisch zwangsläufig am Eiscafé Cancian vorbei. Spätestens auf dem Rückweg, weil durch die Einbahnstraßen Regelung gibt es (meiner Erkenntnis nach) keine direkte Verbindung von der Oberstadt zum Bahnhof. Als sich eine Gelegenheit dazu bot, habe ich einen „Stopp“ bei ihnen eingelegt. Preislich sind sie sehr moderat mit ca. 1,50 € pro Kugel. Das kann sich seit dem Sommer aber auch inzwischen geändert haben. Bei der Auswahl gibt es sowohl die bekannten Klassiker als auch wenige, die es andernorts nicht gibt. Eine unter ihnen, für die ich mich entschieden habe, war das sehr leckere Sorbet mit Cassis. Habe befürchtet, dass aufgrund der verwendeten Früchte es säuerlich sein würde. Diesbezüglich wurde ich sehr angenehm überrascht. Leider wie so häufig, bei den sehr hohen Temperaturen draußen, fing das ganze sehr schnell zu schmelzen.

    Nun möchte ich auf den besonderen Hintergrund hinweisen, der mir beim vor Ort verzehr aufgefallen ist. Es ist inzwischen keine Seltenheit, dass aufgrund von Personalmangel sich bei der Bedienung was ändern kann. Das bedeutet in einem solchen Fall, dass man es NICHT an den jeweiligen Tisch getragen wird, sondern sowohl die Bestellung, als auch die Abholung in „Selbstregie“ erfolgt. Man wird darüber hinaus darum gebeten, die „Behälter“ in denen die Eiskreationen serviert werden, auf einem eigens zu diesem Zweck abgestelltes Wägelchen zu tun. Da ich zu dem Zeitpunkt weniger mobil gewesen war, habe ich das nicht tun können. Ein weiterer Grund, der für mich dagegen sprach, waren auch die nicht trittsicheren Pflastersteine, die vereinzelt sehr locker gewesen sind. Kann mir vorstellen, dass ich nicht alleine mit einem solchen Problem mich konfrontiert sah, als jemand anderes es ebenfalls am Tisch beließ!

    Erneut fiel mir schwer mich für einen der Becher zu entschieden. Die möglichen Optionen kann man auf einer Klapptafel mit dazugehörigen Preisen entdecken. Wie man es auf dem Foto sehen kann, gab es bei mir eine Zusammenstellung mit frischem Obst. Wie das ganze geheißen hatte, kann ich nun nicht mehr angeben. Der Eiscafé soll nicht so dolle gewesen sein. Dafür der Malagabecher um so besser. Dennoch war bei den beiden Kreationen weitgehend gleich gewesen. Da habe ich eine gewisse „Kreativität“ diesbezüglich vermisst. Ehrlich gesagt, es ist mir lieber das zu nehmen, was ich mag, statt welche zu „verschmähen“, auf die das nicht zutrifft. Aus diesem Grund ist es nicht mehr so wahrscheinlich, dass ich vor Ort so einen Becher zu mir nehmen würde. Das Eiscafé Cancian ist eine gute Adresse, die man sich bei einem Besuch Siegens nicht entgehen lassen sollte. Da ich einiges als nicht so toll erachte, finde ich an der Stelle ein sehr solides fast perfekt wirklich angemessen. Meine Empfehlung ist an der Stelle gewiss!

    geschrieben für:

    Eiscafés in Siegen

    Neu hinzugefügte Fotos
    63.

    Ausgeblendete 5 Kommentare anzeigen


  4. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    bestätigt durch Community

    Checkin

    In einer Großstadt, wie Frankfurt / Main es ist, würde man es kaum vermuten, dass zwischen den Wohnhäusern und dem besagten Fluss ein sehr gepflegter Park sich versteckt. Gemeint ist die Obermain-Anlage. Laut den Angaben, die ich im Netz gefunden habe, ist seine Fläche 3,1 ha groß. Persönlich hatte ich sie deutlich kleiner eingeschätzt. Eines frühen Morgens beschloss ich mich dort genau umzuschauen und selbstredend einige Fotos davon zu machen. Weit zu laufen hatte ich nicht, weil es fast auf der anderen Straßenseite zu unserem Hotel lag. Zugänge zur Anlage gibt es von der „Hanauer Landstraße“, „Schöne Aussicht“ und von der gleichnamigen „Obermainanlage“, sowie weiteren, die ich auf die schnelle nicht aufzählen kann. Als Orientierung für die Nutzer der Öffis ist zugleich der „Heiliggeist Spital“ und das „Allerheiligentor“ (als Bezeichnung der nächsten StB HS).

    Wie die anderen bisher vorgestellten Parks in Frankfurt geht auch dieser auf das entfernen der einstigen Wallanlagen zurück. Vielleicht liegt drin begründet, dass seine Fläche keinem der geometrisch geplanten Beispiele nur ansatzweise vergleichbar wäre! An einigen Stellen ist es sehr großzügig und weitläufig bemessen, an anderen hingegen sehr schmal und irgendwie „eingequetscht“. Im Wandel der Zeit passt man sich an die Gegebenheiten an, die den Städteplanern zur Verfügung stehen. Für einen Außenstehenden ist es eh spannend zu beobachten, welche Besonderheiten eine solche Grünanlage mit sich bringen kann. Es war nicht das erste mal, dass nicht alle Objekte im öffentlichem Raum, die dort zu finden sind, sofort (und von allen Seiten) ersichtlich sind, worum es sich eigentlich dabei handelt. Das kann durch die vorher erwähnte Bebauung erfolgen, als auch die jeweilige Lage innerhalb der Obermain-Anlage liegen.

    Als „Ausgangspunkt“ würde ich die „Schöne Aussicht“ empfehlen, denn dort kann man den Nachbau des „Literarischen Hauses“ mit seiner original erhaltenen klassizistischen Fassade bewundern. Über diese habe ich bereits vor sehr langer Zeit geschwärmt ;). Wenige Schritte weiter gibt es einen Eingang, den wir sodann betreten. Folgt man dem Weg weiter gibt es eine sehr weitläufige Wiese. Dort begegnet man dem Schriftsteller Lessing und dem Philosophen Schopenhauer. Auf der anderen Seite wiederum liegt ein Kinderspielplatz, der sehr gut angenommen wird. Diesen habe ich nur aus dem Augenwinkel wahrgenommen, weil ich aus besagten Grund diesen nicht mal angesteuert habe. Das lag daran, dass mir nicht der Sinn danach gewesen ist, am frühen Morgen mich mit den Erziehungsberechtigten der Vorschulkinder auseinandersetzen zu wollen bzw. im „Ernstfall“ zu müssen.

    Bei der nächsten Skulptur steht auch der Wandel im Mittelpunkt: der Stadtteil galt sehr lange als ein „sozialer Brennpunkt“, bevor es überhaupt richtig Schick wurde sich in der Gegend eine Immobilie zuzulegen. Die Skulptur trägt den Titel"Wir gehören zusammen" ("Ein Glücksgott für Frankfurt!"). Es soll an jene Frauen erinnert werden, die vor der Aufstellung in den 1990ern körperliche Gewalt erfahren haben, die leider zuvor ein sehr großes Thema gewesen ist. Zum tristen Hintergrund gibt es eine lustige Figur, die an einen Buddha erinnert, wie man es auf einem meiner Fotos sehen kann.

    Nur ein Stück weiter hat man bereits das eine Ende des Geländes erreicht. Dort kann man den Blick über den kleinen Weiher schweifen lassen. Dort gibt es eben eine Skulptur, über die es keinerlei Informationen gibt. Weder vor Ort, noch bei der entsprechenden Denkmalbehörde. Das kann man an dem fehlenden QR Code für deren Internetseite erkennen. Diese hat mir in der Vergangenheit sehr gute Dienste geleistet ;). Bei dem Objekt handelt es sich um einen Kegel aus Terrakotta. Es befindet sich in einem der wenigen Bereiche, die gepflastert sind. Zu sehen sind unterschiedliche geometrische Körper, die über einander gestapelt sind. Zu oberst ist eine Kugel angebracht. Leider, was auch hier jemand es mit Schmierereien verunstaltet hatte. Auch, wenn ich für gewöhnlich keine moderne Kunst mag, ist es aus meiner Sicht eine ansprechende Optik, die mir gefällt. Darüber kann man aber auch, anderer Ansicht sein ;).

    Die Lage des anderen abstrakten Kunstwerks kann ich nicht mal aufzeigen. Grob irgendwo zwischen dem Frankfurter Gott und der Büste Lessings. In dem Bereich, an der Straße – Obermeinanlage. Es sind mehrere stilisierte Wellen aus einem mit unbekanntem Stein zu sehen. Hier gilt das gleiche wie beim vorherigem Objekt.

    In etwa in der Mitte des Parks haben sich dennoch einige historische Mauerreste erhalten, die im großen Kontrast zu den alten knorrigen Bäumen stehen. Einige von ihnen habe ich auch abgelichtet. Diese werde ich bei Gelegenheit nachreichen. Was mich aber nachdenklich stimmt, ist dass bei den wenigen alten Objekten sie gleichwohl mit (weiteren) Schmierereien verunstaltet worden sind. Wie vor kurzem Berichtet, können Graffitis tolle Kunstwerke sein. In diesem Fall dennoch aus meiner Sicht nicht :(.

    Kehren wir aber zum Weiher zurück. Für Naturliebhaber kann es eine spannende Beobachtung werden, wenn sich die verschiedenen Vogelarten dort versammeln. Man darf aber nicht zu „empfindlich“ sein, wenn es um deren Geräuschpegel geht. Persönlich fand ich es sehr laut, als die Graugänse zu schnattern begangen. Bei etlichen Exemplaren soll man, im Gegensatz zu mir, nicht überrascht sein. Schade nur, dass es in der Anlage so sehr wenige Sitzmöglichkeiten gibt. Neben dem Weiher mit seiner Fontäne würde bestens eins gehören. Bei öffentlichen Grünanlagen muss man sie so hinnehmen, wie sie halt sind. Diese hat mir gut gefallen, weil es eine spannende und kurzweilige Entdeckung gewesen ist. Aufgrund der kleineren Defizite, die ich aufgezählt habe, ziehe ich einen Stern ab – fast perfekte 4 Sterne hat die Obermeinanlage aus meiner Sicht verdient. Eine Empfehlung ist somit auch gewiss, wenn man sich in der Gegend befinden sollte!

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen in Frankfurt am Main

    Neu hinzugefügte Fotos
    64.

    Ausgeblendete 6 Kommentare anzeigen
    02 Check ..
    Ein Park, was gibt es da zu sagen? Wie man Lesen kann vieles, was wissenswert und interessant ist.

    Was hat mir besonders gefallen?
    Nun, die ausführliche Beschreibung, die in Details gehende Vorstellung des Geländes. Auch die Materialen wurden beschrieben. Beim Lesen erkennt man, die Bewerterin hat sich mit dem Objekt befasst und viel nachgeforscht.

    Danke für die Sucharbeit und die Bewertung.

    bearbeitet


  5. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    Man kann über einige Geschäfte denken was man möchte aber wenn diese über einige Monate geschlossen bleiben, fällt meistens einem dann sehr stark auf, dass man trotz allem irgendwie angewiesen ist. NORMA hat sich aus meiner Sicht in den letzten Jahren sehr stark verbessert. Auch, wenn es im Netz kritische Darstellungen darüber über die Filiale in Hilden gibt, handelt es sich bei diesem um jene, die sich auf den nicht mehr existierenden Markt in der Gegend, der bereits vor Jahren abgerissen wurde. Für uns war es ein Verweis auf der Tür dass eine solche Gelegenheit im Hildener Norden besteht. Für uns war es somit eine bewusste Entscheidung dahin zu fahren. Das in der Nachbarschaft meiner Mama wurde zu dem Zeitpunkt Umgebaut. Der lange Weg dahin hat sich schon gelohnt :). Das liegt aber einige Monate zurück. Inzwischen ist das keine Option mehr, weil der Umbau längst beendet ist! Aufgrund der mangelnden Alternative sah das davon eben anders aus!

    Kann mich sehr „dunkel“ daran erinnern, dass ich vor Jahren(den) bereits in der vorher erwähnen Filiale mal war. Es war keine gute Erfahrung gewesen. Der Weg wurde ebenfalls bewusst gewählt, weil es eine Neueröffnung in dessen Nähe bei einem Feinkostladen gegeben hatte. Das ist aber inzwischen auch „Geschichte“. Je länger eine solche Begebenheit zurückliegt, ist die Erwartungshaltung um so größer auf das was man in einer neu errichteten Zweigstelle eines Filialisten „vorzufinden“ ist! Man weiß zwar in etwa, wie es andernorts aussieht aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es jeweils vor Ort sich bei den „Kleinigkeiten“ entscheidet, wie man es insgesamt wahrnimmt! Für uns war es eine positive Überraschung gewesen, wenn ich ehrlich sein soll!

    Zugang ist durchgehend barrierefrei. Was mir eine Erwähnung wert ist, dass es zwei Eingänge zu diesem Markt gibt. Das ist dadurch notwendig, weil es eine externe Bäckerei drinnen gibt, die auch am Sonntag geöffnet ist, wenn der Haupteingang an jenem Tag verschlossen bleibt! Mehr darüber im Anschluss. Für Außenstehende sei gesagt, dass die beiden Lebensmittelgeschäfte in einer Wohngegend zu finden sind. Für „Spontanbesuche“ somit nicht geeignet! Dazu gehört aber ein sehr großzügig bemessener Kundenparkplatz, den ich an der Stelle erwähnen möchte. Wir haben (wie sonst auch) die Öffis bis zu HS Hilden Kleef, was nur wenige Schritte von den Adressen liegt, genommen. Dahin kommt man mit 03 (Ortsbus) ab Fritz-Gressart-Platz bzw. ab Düsseldorf Werstener Dorfstraße mit dem 782. Die anderen Optionen sind mit längeren Fußwegen verbunden. Das am Rande erwähnt.

    Auch, wenn dieser NORMA von außen nicht einsehbar ist, kann ich erst dort feststellen, wie weitläufig das ganze bemessen ist! Die Gänge sind sehr großzügig bemessen, sodass auch trotz es einen regen Besucherandrang gegeben hatte, es keine Probleme gegeben hatte, anderweitig auszuweichen. Bei neuen Märkten wird das anscheinend zunehmend mitberücksichtigt! Es hat an den Tagen davor geregnet aber der Boden war sehr sauber gewesen. Vielleicht lag das eben an der Neueröffnung, als auch, dass man eine „ausreichende“ Anzahl an Personal vorzufinden war, die einem weitergeholfen hatte, wenn man etwas bestimmtes gesucht hatte. Das kann sich inzwischen aber auch geändert haben. War dementsprechend seit Monaten nicht mehr dort gewesen, sodass ich das ganze nicht beurteilen kann!

    Was aus unserer Sicht besser gelöst sein könnte, dass man hinterher keine Ablagefläche zur Verfügung hat, wenn man seine Einkäufe verstauen möchte. Das ist auch der Grund für die kleine Abwertung. Wenig später habe ich es in Westfalen anders erlebt. Auch, wenn es sowohl für uns als auch andere sehr unwahrscheinlich ist, dass dieser Norma je angesteuert wird, möchte ich sie dennoch bestens empfehlen!

    geschrieben für:

    Verbrauchermärkte / Lebensmittel in Hilden

    Neu hinzugefügte Fotos
    65.



  6. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    4. von 5 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Jeder kennt es: aus welchen Gründen auch immer, können einige Geschäfte auf einen „abschreckend“ wirken. Dementsprechend meidet man diese. Habe hier und anderswo gelesen, dass NORMA sehr häufig dazu gehört. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass es eben zu den Filialisten gehört, die eher einen nicht so „dollen“ Ruf haben! Hierbei kann aber aus meiner Sicht keine Rede sein! Was ich zuerst erwähnen möchte, dass die hier ersichtlichen alten Bewertungen nichts mit der aktuellen Adresse zu tun haben! Das liegt daran, dass der Markt als solcher erst vor wenigen Monaten komplett neu eröffnet wurde! Kann mir sogar vorstellen, dass aufgrund der Hinweisschilder um einen Neubau handelt. Das vermute ich schon wegen der Optik, weil sie mir in der Form noch nie (mit Glas und Metallverkleidung) untergekommen ist!

    Holzwickede habe ich (wie ich vor mehreren Monaten berichtet habe) bewusst wegen des benachbarten „Sozialkaufhauses“ (auch wenn dieser sich ganz anders dargestellt hatte :( . Bei der Gelegenheit wollte ich mir wenigstens einen kleinen Überblick verschaffen. Schon von außen, kann man erahnen, wie geräumig sich im Vergleich zu den mir bis dato bekannten darstellt! Das kann man auch auf die Gesamtgröße übertragen! Was mir besonders gut gefiel, waren die sehr breiten Gänge, die es hierbei gibt. Auch, wenn es an den Tagen zuvor geregnet hatte, gab es keinen Grund sich über die Sauberkeit zu ärgern! Das ist definitiv ein positives Beispiel, wenn ich an die anderen mir bekannten, die ich in der Vergangenheit angesteuert habe! Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ich diesen NORMA erneut besichen werde. Daher wäre es spannend zu wissen, ob sich das in irgendeiner Weise seitdem verändert hatte! Wie immer ist es eine Momentaufnahme, die sich ggf. (wovon ich nicht ausgehen möchte) geändert haben könnte.

    Das Sortiment ist bekannt und sehr weit gefächert. Es war gleichwohl das erste mal, dass ich bei den Körben mit der „Aktionsware“ welche gesehen habe, die mehrere „Ebenen“ übereinander gehabt hatte. Das war vor allem bei alkoholischen Getränken der Fall gewesen. Diese werden auch in sehr schönen Holzkisten präsentiert. Das hatte schon was. Diese habe ich (weil es etliche andere Kunden im Markt gegeben hatte) nicht abgelichtet.

    Der Zugang ist grundsätzlich barrierefrei. Was aber bei beeinträchtigten Menschen dazu führen könnte, um fremde Hilfe zu bitten, ist eben der vorher erwähne Umstand mit den Körben. Das Personal war sehr freundlich. Leider, als ich nach einem bestimmten Produkt gesucht und diesen nicht gefunden habe, habe ich eine weitere Kraft in diesem NORMA vermisst. Das heißt, dass ich erst sehr lange nach dieser suchen musste. Vielleicht lag es an dem Umstand, dass sie erst kurze Zeit zuvor neu geöffnet haben, dass der junge Mann, an den ich mich gewandt habe, mir keine „befriedigende“ Antwort auf mein Anliegen gegeben hatte. Da hatte ich den Eindruck, dass er sehr wortkarg gewesen ist. Das persönliche Naturell kann man halt nicht ändern. In Westfalen ist das eh so eine „Sache“ ;). Dennoch ist dieser Markt bei mir in guter Erinnerung geblieben. Auch für meine Leser ist es eher unwahrscheinlich, dass sich jemand nach Holzwickede „verirren“ wird. Da ich mehr als zufrieden mit den Gegebenheiten bin, mit dem kleinen Nachteil, den ich erwähnt habe, kann ich es bestens empfehlen.

    Was zusätzlich für mich einen weiteren Pluspunkt gibt, dass es hinter der Kasse eine sehr großzügige Ablagefläche gibt! Schade, dass dort wo ich regelmäßig einkehre, es anders aussieht!

    geschrieben für:

    Lebensmittel / Verbrauchermärkte in Holzwickede

    Neu hinzugefügte Fotos
    66.

    02 Check ..
    Danke für die umfassende Bewertung. Sehr ausführlich und lesenswert.

    Diese Bewertung ist informativ. So kann man sich ein gutes Bild vom neu eröffneten Norma machen .

    Ausgeblendete 7 Kommentare anzeigen
    Faktencheck+Fakt Zu Norma in Lampertheim bin ich gern gefahren. Freundlich, hilfsbereit und gut ausgestattet. Einkaufen macht dort Spaß. Etwas "Besonderes" habe ich immer gefunden.
    Harpye gzgd, ich kenne Norma tatsächlich als...lieber nicht - aber der Kater mag das Katzenfutter


  7. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    bestätigt durch Community

    Aus gegebenem aber traurigem Anlass möchte ich auf eine kleine britische Insel in Hamburg Ottensen verweisen. Eaton Place mutet wie eine Vorstellung dessen, wie der sprichwörtliche 5 Uhr Nachmittagstee auszusehen hat und vor allem in welchem Rahmen. Es ist die Illusion, sich wie in der feinen englischen Gesellschaft fühlen zu dürfen. Über die Pappqueen vor deren Eingang kann man unterschiedlicher Meinung sein aber auch wenn die Preise von vielen Bewertern im Netz als zu hoch kritisiert werden, aus eigener Erfahrung kann ich sagen: es lohnt sich definitiv! Schon vorab das Café gehört definitiv zu meinen Favoriten, den ich euch heute vorstellen möchte! Als die die Adresse vor mehreren Jahren nach einem Bericht in einer Norddeutschen Fernsehsendung mit Freizeittipps angelegt habe, ging ich (noch) davon aus, dass sich bald jemand finden würde, um seine Erfahrungswerte kundzutun. Das ist bisher nicht erfolgt, sodass ich als erste es tun möchte.

    Klischees können so wunderbar sein, wenn man sie bestätigt findet. Das aber in einer sehr positiven Art und Weise! Das ist einer der Gründe, warum wir uns beim Eaton Place so gut aufgehoben und sehr wohl gefühlt haben. Der Raum, in dem das Café untergebracht ist, ist ziemlich klein! Es empfehlt sich besser eine Reservierung vorzunehmen, wenn man sich vom Personal verwöhnen lassen möchte. Am jenem regnerischen Tag waren wird dennoch sehr überrascht gewesen, dass es selbst in der Nachmittagszeit fast alle Plätze (nur bei einem Teil ging das wegen der Coronaeinschränkungen erst gar nicht, weil sie gesperrt gewesen sind) belegt bzw. reserviert gewesen sind. Uns wurde aufgrund dessen Angeboten, dass wir vor dem Lokal platz nehmen könnten in einer Art Pavillon. Das kam aus dem o.g. Grund nicht in Frage. Wir hatten Glück, dass drinnen fast gleichzeitig mit dem Betreten das Ecksofa am Fenster frei geworden war. Voller Vorfreude konnte die „Entdeckungsreise“ beginnen. Trotz das ich vor Jahrzehnten das besagte Land besucht habe, hatte ich bis dato keine Erfahrungen mit Spezialitäten gehabt, die bei Eaton Place angeboten werden.

    Theoretisch könnte es auch bei uns der „Afternoon Tea“ werden aber um das genießen zu können, ist (wie man es auf der HP entnehmen kann) eine Voranmeldung erforderlich. Für gewöhnlich, hätte ich eine Tasse (oder sogar noch mehr) Tee bestellt. Es kam anders: die Auswahl ist so beachtlich, dass man zwischen Mild, vielen Abstufungen bis zum kräftig wählen kann. Sicherlich, wenn ich mich bloß entscheiden könnte :O! Die Bedienung stand zur Verfügung, die ich fragen könnte. Stattdessen habe ich eine (sehr köstliche) Trinkschoki genommen! Im Gegensatz zu dem „allerlei“ was man andernorts bekommen kann, wird diese frisch zubereitet. Das bedeutet, dass (gut einsehbar) die gewünschte Schokoladentorte vor Ort geraspelt wird, bevor sie zu einem Getränkt verrührt wird. Hierbei ist auch der Grund für die kleine Abwertung zu sehen: die junge Dame schien mit meiner Bestellung irgendwie „überfordert“ zu sein. Damit meine ich, dass eine Info mehr als angemessen wäre, als ich bereits die Bestellung abgegeben hatte. Das betraf speziell die weiße Schokolade, die es nur in einer sehr kleinen Menge gegeben hatte. Wir hatten den Eindruck, dass der Kellnerin die nötige „Routine“ gefehlt hatte. Dagegen habe ich nichts einzuwenden aber wenn trotz der Bitte, dass (aufgrund des kleinen Tisches) bestimmte Sachen erst später gereicht werden sollen und dar trotzdem komplett zugestellt wird, da frage ich mich, ob das „Absicht“ gewesen sein könnte. Davon gehe ich dennoch nicht aus! Etwas Ähnliches passierte auch bei einer Getränkebestellung, die erst nach einer Nachfrage zubereitet und verspätet gebracht wurde. Das würde zum guten Service gehören, wenn das nicht notwendig wäre. Auch, wenn es bei meiner Schoki eine Mischung aus den Sorte weiße und Milch gegeben hatte, die zuerst auf meine Skepsis traf, war ich danach angenehm überrascht, wie köstlich sie gewesen ist. Für den (sehr starken) Espresso soll das gleiche gelten.

    Der Grund, warum ich mich nicht bei den Teesorten für eine bestimmte entscheiden konnte, liegt daran, dass es ganze 29 Sorten (in höchster Qualität) zur Auswahl stehen. Diese werden (stilecht) in einer silbernen Teekanne serviert. Für mich alleine wäre eine solche nicht zu schaffen. Egal welche man für sich wählt, sie kostet 8,90 € pro Person. Für einen Darjeeling oder Assam bzw. den sehr selten angebotenen „weißer Tee“ (Verkauf im Einzelhandel liegt der Preis bei mind. 7 € / 100 g) finde ich das mehr als angemessen! Bei einer solch alten Tradition, wie es auf den britischen Inseln seit Jahrhunderten „zelebriert“ wird, kann man sich in diesem Haus daraus verlassen, dass eine solche Auswahl vom Betreiber selbst im Herkunftsland geordert und persönlich zusammengestellt wurden. Wenn man ein Liebhaber dieses Getränks sein sollte, wie es bei mir der Fall ist, kann man in einem weiteren Shop (in der Ottenser Haupstraße 46) ebenfalls für Zuhause erworben werden. Wie sie jeweils schmecken, kann man auf einer eigenen Karte erfahren, sonst kann man sich vertrauensvoll ans Personal richten!

    Unabhängig von der Uhrzeit kann man zu seinen Getränken auch kleine Snacks bzw. Gebäck und Kuchen ordern. Für jeden Geschmack ist das passende dabei. Angefangen beim Frühstück mit Speck und Bohnen, über Scones, Shortbread (eine Art Keks), Petit Four bis zu Sandwiches, die wir tatsächlich genommen haben. Wir waren angenehm überrascht, wie schnell man davon satt wurde. Auf einer süßen Etagere werden 3 verschiedene Sorten zubereitet worden: eins mit einer pikanten Thunfischcreme, ein weiteres traditionelles mit Frischkäse und Gurke. Unser Favorit war der mit dem rotem Cheddar. Das ganze für überschaubare 7,90 €.

    Noch bevor ich die Platte komplett zu ende hatte, entschloss ich mich noch was Süßes hinterher zu ordern. Auch der London Cheesecake (4,50 Euro) war ein Gedicht! Wenn ich an den leckeren Karamell denke, werde ich zum pawlowschem Hund! Von der Größe ist er selbst für gute Esse (wie ich es bin) kam zu schaffen! Einfach nur Yummi! Gefüllt ist er mit Mandarinen und ist wunderbar fluffig. Das und einiges mehr wird mehrmals in der Woche in der eigenen Bäckerei hergestellt. Das merkt man auch am Geschmack! Aus meiner Sicht war der Kuchen nicht zu süß gewesen und der Boden schön knusprig (aus englischer Keksmasse – Hobnobs).

    Das Ambiente kann man nicht mit wenigen Worten beschreiben. Es wirkt wie ein Wohnzimmer mit Stühlen und Sofas, sowie (wenigstens bei unserem Besuch) einem Bild der jungen Queen Elisabeth neben dem Bedientresen. An den Wänden gibt es mehrere Fahnen und andere Andenken, die an das Königreich erinnern. Auf dem Sofa, wo wir platz genommen haben, gab es Kissen mit Jagdhunden, die ich lustig fand. Der hochwertige Holzboden sorgt ebenfalls für eine angenehme Atmosphäre. Das stille Örtchen liegt ein wenig versteckt (neben der Küche) ist aber pikobello sauber gewesen, als ich es aufgesucht habe. Was möchte man denn mehr!

    Es ist erneut sehr lang geworden, aber bei einem meiner Favoriten halte ich das für angemessen :). Trotz der kleinen Defizite möchte ich definitiv meine Empfehlung fürs Eaton Place in Hamburg aussprechen! Dass das Lokal dem englischen Betreiber am Herzen liegt, konnte ich mich bei einem Austausch mit ihm im Nachhinein überzeugen. Seiner Einladung werde ich bei der nächsten Möglichkeit gerne folgen und das kann ich anderen nahelegen. Falls man sich ein Bild von dem ganzen machen möchte, ist das auf der hier verlinkten HP möglich!

    geschrieben für:

    Tee / Cafés in Hamburg

    Neu hinzugefügte Fotos
    67.

    Ausgeblendete 7 Kommentare anzeigen
    02 Check ..
    Meisterlich und sehr, sehr ausführlich beschrieben. Da wurde auf alle Details eingegangen. So kann jeder Leser sich ein gutes Bild von der Location machen.

    Danke.
    Gratulation und Glückwunsche zum gD.
    Konzentrat Na wenn das mal keine tolle Einladung zum Tee ist.
    Vielen Dank für den feinen Bericht.
    Und natürlich Glückwunsch zum Daumen.
    Pelikaan Gut beschrieben und GwzgD.
    Ich trinke fast ausschließlich Tee, grüner Tee am liebsten :)


  8. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    2. von 2 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Mannheim ist eine Stadt, bei der man nicht immer auf Anhieb erkennt, wie alt sie tatsächlich ist! Sie wurde während ihrer Geschichte mehrmals zerstört, damit sie hinterher aufzubauen. Nur an wenigen Beispielen lässt sich aber aufzeigen, dass es sich anders verhält. Zu diesen Orten gehört unter anderen der hiesige Marktplatz mit dem Brunnen und der Kirche, zusammen mit dem historischen Rathaus, die man nicht auf Anhieb als solche erkennt. Zwischen der Gründung Mannheims 1613 und dem Aufstellen des Brunnens sollten über 150 Jahre vergehen in denen aus einem unbedeutenden Bauerndorf eine „Musterstadt“ im barocken Sinne des Wortes entstehen konnte. Die „große Geschichte“ hat dazu beigetragen, dass das notwendig gewesen ist. Dieser Brunnen soll als ein Fingerzeit verstanden werden. Wie in der Zeit üblich gewesen ist, handelt es sich um Personifikationen, die hier im Mittelpunkt stehen. Zu diesen komme ich etwas später zurück, denn nicht alles was man für alt hält, muss es tatsächlich auch sein! Das musste ich selbst feststellen, als ich nach Hintergrundinfos dazu gelesen habe.

    Die Monarchen vergangener Zeitalter haben meistens dann ein „Machtwort“ gesprochen, wenn es im eigenen Interesse war. Bei minderjährigen ggf. durch den jeweiligen Vormund, wie es hierbei der Fall gewesen ist. Mit dem erteilten Marktrecht konnte sich demensprechend auch der Ort als solcher entwickeln. Die große Bedeutung als Residenzstadt sollte aber erst im ersten drittel des 18. Jahrhunderts erfolgen. Noch bis heute gibt es eine gewisse „Rivalität“ zu der vorherigen – Heidelberg. Es war nicht mehr „Zeitgemäß“ sich in ein „altes Gemäuer“ zurück zu ziehen, dass nur noch als „Gerippe“ vorhanden ist. Der Aufwand, um das bewohnbar zu machen, wäre (laut der Einschätzung einiger Fachleute) deutlich höher gewesen, als eine „Bleibe“ nach der neuesten Mode errichten zu lassen. Dennoch ist anzumerken, dass es schon Überlegungen gegeben hatte, das „Alte“ irgendwie zu beleben. Es heißt, dass es eine weitere Skulpturengruppe in einem allegorischen Kontext von einem Schüler des Düsseldorfer Bildhauers Grupello in Heidelberg gegeben hatte. Die andere Darstellung war aber im Gegensatz zu diesem kein Verweis auf den Wandel, der sichtbar gemacht werden soll, sondern auf die vier Elemente. Ob es diese Skulpturengruppe weiterhin gibt, kann ich nicht beantworten. Mir ist sie jedenfalls völlig unbekannt!

    Hier begegnen wir erneut dem kunstliebendem Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz Sulzbach, der Mannheim zeitlebens als seine „Lieblingsresidenz“ bezeichnet hatte, wieder. Dennoch galt auch seine Leidenschaft seine eigenen Ideen in Schwetzingen verwirklichen zu wollen. Da wären wir erneut bei diesem Objekt, das hier im Mittelpunkt steht. Man könnte meinen, dass der Brunnen anlässlich der 150. Jubiläums der Gründung Mannheims in Auftrag gegeben wurde. Das Jahr stimmt zwar schon aber es war für sein „Rückzugsort- Schwetzingen“ gedacht! Dort stand es auch vor dem Schloss. Erst 1767, vier Jahre danach, ist das passiert! Es muss aber gesagt werden, dass es dabei einige Änderungen gegeben hatte. Statt der Verehrung der zum Regierungsbereich gehörenden Flüsse Rhein, Neckar, Mosel und Donau, wurde die Personifikation der Stadt – Mannheimia und der Götterbote Merkur von dem Bildhauer von Johann Matthäus van den Branden, Sohn von Peter van den Branden, der das vorherige Werk schuf, für Mannheim angepasst und nach den Wünschen des Kurfürsten verändert.

    Wir sehen eine barbusige Frau, bei der nur der Unterleib mit einem Tuch bedeckt wird, das eine eigentümliche Krone auf ihrem Haupt trägt. In der rechten Hand hebt sie (demonstrativ) den Stadtplan. Unter ihren Füssen liegt ein Füllhorn mit Früchten, den ein Putto hält. Weit über ihr scheint Merkur zu schweben, mit seinem Äskulapstab in der einen und die goldene, strahlende Sonne in der anderen Hand

    Auf der Rückseite gibt es eine weitere Figur: einen bärtigen Mann, der scheinbar von der Mannheimia in „Schutz“ genommen wird. Es ist kein geringerer als der Vater Rhein. Wenn ich ehrlich sein soll, „Vater Rhein“ sieht hierbei reichlich ausgemergelt aus! Was vor allem dabei ins Auge fällt, sind seine dürren Beine. Im Gegensatz zu den beiden Personifikationen sitzt er zu den Füssen der Stadt. Auf der anderen Seite gibt es eine weitere Darstellung. An einigen Stellen wird die Vermutung aufgestellt, dass es sich um die Mosel handeln könnte. Das halte ich für sehr abwegig, denn es ist ein weiterer Mann, der in der gleichen Position sich befindet, wie gerade beschrieben. Es ist durch die Lage der Stadt am Neckar naheliegender, dass es dieser Fluss in die Gruppe einbezogen wurde.

    Das Erscheinungsbild der Städte ist durch den Wandel und Handel bestimmt. Das soll hierbei versinnbildlicht werden. Die Hauptfiguren stehen stellvertretend dafür, dass alles „wächst und gedeiht“. In Verbindung mit dem Füllhorn ist es ein Wunsch des Auftraggebers gewesen, dass das in Erfüllung geht. Man kennt gleichzeitig auch, dass die Fürsten der Barockzeit gerne mit Wasserspielen ihre eigene „Stellung“ demonstrieren wollten. Hierbei wäre das auch theoretisch möglich gewesen. Es ist gleichzeitig interessant zu wissen, dass dessen Betrieb erst Jahrzehnte später tatsächlich überhaupt möglich war! Mehr als ein Jahrhundert lang gab es ausschließlich Handbetrieb, bevor dieser 1887 an die städtische Wasserversorgung angeschlossen wurde. Leider habe ich den Marktbrunnen zu keinem Zeitpunkt bei meinen Besuchen der Stadt in Betrieb gesehen. Höchstwahrscheinlich lag es an den jeweiligen Jahreszeiten.

    Auch, wenn im Mittelpunkt des ganzen die bisher beschriebenen Figuren stehen, kommt so eine Komposition nicht ohne einen Sockel aus. Dieser kam aber erst 1771 hinzu. Als Zier wurden erneut weitere Putten hinzugefügt. An allen vier Seiten gibt es lateinische Inschriften, die auf die zeit und den Kurfürst Carl Theodor verweisen. Was mir weniger gut gefällt, dass trotz das man auf den ersten Blick dem Eindruck hat, dass man es mit einem „original“ der besagten Zeit zu tun hat, handelt es sich um eine Kopie aus Epoxidharz, die anstelle der sehr stark verwitterten Sandsteinfiguren bei der Restaurierung von 1978 – 1981 ersetzt worden sind. Davon habe ich erst nach einer sehr langen Recherche erfahren und keineswegs vor Ort. Was mich sehr erstaunt hatte, dass seitdem 3 weitere male notwendig gewesen war. Was mich dennoch stört, dass aus meiner Sicht wenigstens eine Reinigung bei der durch die Vögel verursachen Verschmutzungen erneut sinnvoll wäre. Das ist auch gleichzeitig der Grund für die Abwertung.

    Was ich aber nicht herausfinden konnte, seit wann der Brunnen als solcher eingezäunt ist. Auf den Fotos, die ich im Netz gefunden habe, die vor 2008 aufgenommen wurden, ist das noch gar nicht vorhanden. Es liegt daher nahe, dass es bei der damaligen Restaurierung an diesen Schutz gleichwohl gedacht wurde. Auch, wenn ich nun den Kontext kenne, dass dessen Erscheinung inzwischen keine Historische mehr ist, gefällt mir der Marktbrunnen ausgesprochen gut. Gleichzeitig gehört er zu meinen Favoriten, auch wenn mich dessen verschmutzung stört. Wenn man selbst in den Quadraten unterwegs sein sollte, unbedingt sich ihn anschauen, wie ich es getan habe! Meine Empfehlung ist an dieser Stelle gewiss!

    geschrieben für:

    Denkmalbehörde / Freizeitanlagen in Mannheim

    Neu hinzugefügte Fotos
    68.

    02 Check ..
    Danke für die sehr ausführlich und top informative Bewertung. Das was man hier lesen kann, findet man in keinem Stadtführer.

    Auch die Ausführungen zum Haus "Sulzbach" sind informativ. Auch diese Bewertung zeigt, was man selbst aus einer Brunnenbewertung "herausholen" kann.


    bearbeitet
    Ausgeblendete 4 Kommentare anzeigen
    02 Check ..
    Gleich noch Gratulieren und beste Wünsche senden zum grünen Daumen.


  9. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    2. von 2 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Checkin

    Wenn ein Name zu einem Geschäft passt, dann ist es hier: Buchheim 25! Es ist einer jener Funde, die ich bei meinem Rundgang durch den Kölner Stadtteil Mülheim durch Zufall entdeckt habe. Ohne, dass ich mich vor einem Regenschauer in eine Einfahrt (die sich als Vorgelagerte Ausstellungsfläche dieses Buchhändlers herausstellte) unterstellte, würde ich eher an der Adresse vorbei gehen. Was mich ein wenig überrascht hatte, dass es vor der Tür (ungeschützt) ein Korb gestanden hatte, in dem sich kostenlose Lektüre befunden hatte. Erst später habe ich sie mir angeschaut. Dabei handelt es sich um welche, die zum Teil um Jahrzehnte älter als ich waren. Kann mir bestens vorstellen, dass sie dennoch ihre Liebhaber finden können. Davon gehe ich aus, weil wie ich mitbekommen habe, diese „Sammlung“ auf andere einen gewissen Reiz übt, mindestens kurz rein zu schauen!

    Das Bücher mich „magisch“ anziehen, das habe ich schon öfter thematisiert ;)! Kenne kein anderes Antiquariat, bei dem auf einer solch winzigen Fläche so extrem viele Schmöker und andere anbietet, wie es an dieser Stelle ist! Das mit der hier verwendeten Bezeichnung hat es zwei Bewandtnisse. Zum einen, die ich bereits erwähnt habe, auf die Buchheimer Straße mit der Hausnummer dazu. Die andere weist auf die potentielle Idee, die dahinter steckt: ein neues Heim für die Bücher zu finden. Diese werden zum Teil gestiftet, wenn man sie nicht mehr benötigt. Eine andere Option ist wenn man hochwertige, antiquarische Werke aber auch Spiele hat, dass diese an Buchheim 25 verkauft werden können. Da weise ich, dass das nur nach vorheriger Terminabsprache möglich ist.

    Aus meiner Sicht macht es einen Unterschied aus, ob man die günstigen Angebote vor der Tür durchschaut oder mit jenen im Inneren zu tun hat. Bei den letztgenannten sind sie nach Themen sortiert. Aus meiner Sicht empfehlt es sich an den sehr versierten und sympathischen Buchhändler zu wenden. Das was ich mir erhofft habe, dass ich eine Sammlung vervollständigen kann, war das nicht der Fall gewesen. Das wäre doch ein schöner Zufall, falls das sich erfüllt hätte ;). Das sind die besonderen Begebenheiten, die nur das wahre Leben „liefern“ kann. Klar wurde ich fündig und das ist einer der Gründe, warum ich von Buchheim 25 so begeistert bin!

    Kehren wir aber dazu vor die Tür zu den dort abgestellten Kisten. In jeder von ihnen werden solche, die jeweils für einen bestimmten Preis zu haben sind. Es kann, wie bei mir passieren, dass einzelne Titel unter dem falschen unter ihnen einsortiert wurde. Leider im Gegensatz zu den vergleichbaren Antiquariaten wird keine weitere Preisangabe im inneren des Buches versehen. So passiere es, dass ich hinterher sehr überrascht gewesen war, als ein deutlich höherer genannt wurde, als das was an jenem Regal zu lesen war! Die (vermeintlich) passende Summe habe ich bereits parat. War unentschlossen, ob der genannte Preis wert wäre, ausgegeben zu werden. Mit der Reaktion des Betreibers habe ich mein WOW-Moment gehabt: er meinte süffisant – „auf das eine Buch kommt es nicht an“! Das passiert mir sehr selten aber ich war wirklich baff gewesen! Ich habe es tatsächlich zu dem Preis bekommen, der meiner Ansicht nach, zu entrichten wäre :)! Das was hinterher kam, hat mich um so mehr verblüfft: laut den Angaben des Betreibers sollen sich in dem Sortiment mehr als 10.000! Einzelexemplare befinden! Da braucht man schon reichlich Zeit und wenn man, wie ich von Sachen aus Papier nicht die Finger lassen kann, auch einiges an Geld ;)!

    Bei der vorher erwähnten Menge ist es meistens ein Spagat sie auch alle unterzubringen. Das kann sich auch aus meiner Sicht als ein Nachteil herausstellten. Zum einem ist das Lädchen, in dem es verkauft wird, nur wenige m² groß. Durch diese Tatsache bedingt, wird diese Fläche fast vollständig ausgenutzt. Ich liebe Bücher, aber nicht wenn sie im „Weg“ stehen. Es soll nicht heißen, dass mir das ganze keinen Spaß gemacht hatte. Ganz im Gegenteil! Das führte (gewissermaßen) zur leichten Irritation, weil ich befürchtete, dort wie der sprichwörtliche „Elefant im Porzellanladen“ zu wirken. Hatte meine Bedenken, dass ich (unabsichtlich) Chaos verursachen könnte. Das ist zum Glück ausgeblieben aber dennoch ein eigenwilliges Gefühl blieb bei mir übrig, den ich nicht mal näher bezeichnen kann! Wie auch immer, bereits nach dem einem Bauch gehört Buchheim 25 zu meinen Favoriten, den ich euch gerne vorgestellt habe! Für Bücherfans wie mich, eine wahre Fundgrube, die aber erst zur Mittagszeit öffnet ;). Da ich an der Stelle eine Empfehlung gewiss!

    geschrieben für:

    Antiquariate / Buchhandlungen in Köln

    Neu hinzugefügte Fotos
    69.

    Ausgeblendete 2 Kommentare anzeigen


  10. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    bestätigt durch Community

    Checkin

    Aus eigener Erfahrung heraus kann ich feststellen, dass es einen Unterschied ausmachen kann, an welchem Tag man das UNESCO WELTKULTURERBE KASSEL WILHELMSHÖHE besucht. Bei dem Besucherzentrum dort gibt es saisonal unterschiedliche Öffnungszeiten:

    November– März: Fr–So und feiertags 10–16 Uhr
    April–Oktober: Di–So und feiertags 10–17 Uhr

    Durch diesen Umstand habe ich gänzlich auf deren verweis an der Stelle verzichtet. Dennoch bei unserem ersten Besuch vor mehreren Jahren war trotz das sie noch mehrere Stunden offen sein sollte, fanden wir diese verschlossen. Habe versucht hinterher die dazugehörige Adresse herauszufinden aber das gestaltete sich schwieriger, als ich es mir eigentlich vorgestellt habe. Da sich im Sommer die Gelegenheit dazu bot, dass ich die Stadt ein weiteres Mal besuchen konnte, habe ich direkt vor Ort gezielt dieses Informationszentrum via App (was erstaunlich gut geklappt hatte) angelegt. Das ist schon ein Vorteil, denn sonst würde es zur gleichen Situation führen, wie gerade beschrieben!

    Wenn man mit den Öffis zur »Wilhelmshöhe« vom gleichnamigen Bahnhof mit der Tram 1 fährt, kommt man automatisch darauf zu. Es ist gleichzeitig die Endhaltestelle der besagten Linie. Untergebracht ist die Info, was ich vor Ort eher als einen Nachbau gehalten habe, in einem kleinem Fachwerkhäuschen. Dieses wurde zuletzt 2008 fachmännisch saniert. Erreichtet wurde es bereits 1898 durch den Architekten Georg Karl Wilhelm Kegel. Laut der Denkmalbehörde, der es unterstellt ist, war es eine bewusste Entscheidung erneut das sichtbar zu machen, was über Jahrzehnte unter dicker Putzschicht verborgen war: die Fachwerkkonstruktion! Es ist ein gelungenes Beispiel, wie man mit solchen historischen Bauten umgehen kann und sie hinterher einer neuen Nutzung übergibt!

    Auch, wenn das Häuschen nach außen hin recht klein erscheint, kann man all das dort vorfinden, was diese besonderen Kulturstätten im Park gegenüber insgesamt als auch einzeln sowohl auf sich haben und welche jeweilige Bewandtnis dahintersteckt. Man kann es als „Selbstmarketing“ bezeichnen aber bei einer solchen international wichtigen Sehenswürdigkeit wie diesem UNESCO WELTKULTURERBE KASSEL WILHELMSHÖHE ist das aus meiner Sicht mehr als legitim! Zu lesen gibt es auf mehreren Bannern die Geschichte der verschiedenen Bauten, als auch jener Hintergrund der Entscheidung über das oben genannte Gremium und allem was dazugehört. Die unterschiedlichen Bereiche kann man nicht auf Anhieb überblicken. Das liegt daran, dass man dort von einem Teilbereich zum nächsten gelangt. Alles ist selbstredend barrierefrei erreichbar.

    Das Besucherzentrum ist eins von mehreren, die ich vor bzw. im Park selbst angesteuert habe. Die andere ist im Zugangsbereich des Wahrzeichen Herkules zu finden. Da ich dort aber nicht wie hier an eine eigene Adresse gedacht habe, muss es bei der Erwähnung belessen. Was mir bei beiden sehr gut gefallen hatte, dass einige der ausgelegten Postkarten kostenlos zu haben waren ;). An dieser Stelle hat das aber nicht alle, die sich dort befunden haben, übertragen. Was mich zusätzlich dazu bewogen hatte, mich genauer umzuschauen, waren die ausgelegten Infomaterialien zu den anderen Museen, die man innerhalb des Parks besuchen kann. Falls man dennoch weitere Fragen haben sollte, kann man sich an das Fachpersonal wenden. Da ich diese Hilfe nicht benötigt habe, kann ich dementsprechend keine weiteren Angaben dazu geben.

    Was ich zum Schluss erwähnen möchte, auf der Rückseite also dort wo die Tramhaltestelle sich befindet, ist eine der wenigen Möglichkeiten überhaupt seine Notdurft verrichten zu können. Egal um welche Uhrzeit ich diesen Raum betreten habe, gab es keinen Grund zur Beanstandung. Man soll aber wissen, dass die Aussentür sehr schwergängig ist.

    Aus meiner Sicht ist das Besucherzentrum eine gute Ergänzung zu dem Areal in dem die vorher erwähnten Sehenswürdigkeiten zu finden sind. Es ist einem selbst überlassen, ob man vor bzw. nach einem Besuch von diesen ansteuert. Kann mich aber (weil es beim ersten Mal nicht mal ersichtlich war, warum es verschlossen blieb) noch nicht gänzlich dafür begeistern, auch wenn ich es als einen Favoriten ansehe, sodass ich sehr solide 4 Sterne für angemessen finde. Das muss aber nicht jeder so sehen. Meine Empfehlung an der Stelle ist dennoch gewiss!

    geschrieben für:

    Museen in Kassel

    Neu hinzugefügte Fotos
    70.

    Ausgeblendete 7 Kommentare anzeigen
    02 Check ..
    Von Vorteil ist wenn ein längerer Zeitraum überblickt werden kann. Das ist hier Fall, den die Bewertung war schon Mal da. Die Bewertung spiegelt ihre enorme Erfahrung wieder, ist präzise, informativ und sehr ausführlich. Dazu gut zu lesen.

    Danke für die Arbeit.