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Bewertungen (398 von 2844)


  1. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    1. von 8 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Die Stadt Aachen ist ein sehr geschichtsträchtiger Ort bei dem das zum Teil erst auf den zweiten Blick ersichtlich wird. Eins unter diesen Sehenswürdigkeiten habe ich mir heute ausgesucht, um es an dieser besonderen Stelle als mein 2850. Beitrag bekannt zu machen. Wenn man innerhalb der Altstadt unterwegs ist, kann man den Elisenbrunnen nicht verfehlen! Einen Verweis möchte ich sofort anzeigen: die hier verlinken Darstellungen beziehen sich nur indirekt auf den historischen Brunnen, sondern auf das angrenzende, gleichnamiges Eiscafé!

    Die Kurstadt Aachen verzichtet bewusst auf den Zusatz "Bad" in ihrem Namen! Das erfolgt zum einen, weil sie einen großen Wert auf die 1. Stelle in den Nachschlagewerken legen! Als ein weiterer Grund werden die damit verbundenen Kosten genannt, die bei einer solchen Namensänderung entstehen würden! Erwähnenswert finde ich, dass es insgesamt über 30 sprudelnde Quellen in dem Gebiet gibt! Sie zählen deutschlandweit zu den "Ergiebigsten" überhaupt!

    Um die Bedeutung des Bades ermessen zu können, kann man innerhalb der Kolonnaden, die einen Teil des Elisenbrunnens ausmachen, auf mehreren Tafeln nachlesen, welche prominenten Besucher vergangener Epochen es seit dem Frühmittelalter in Aachen gab! Zu ihnen gehören unter anderem: Karl den Großen, Kaiser Heinrich IX. Kurfürstin Anna Maria Luisa de Medici, Zar Peter der Große, Wilhelm von Oranien, Prinzessin Luise von Mecklenburg-Strelitz (spätere Königin von Preußen). In einigen Quellen heißt es, dass es den Zusatz "Kaiserquelle" getragen hat. Es sind nicht nur Adelige gewesen sondern auch Albrecht Dürer, sowie unzählige andere, die dort genannt werden. Leider hat mich meine Erinnerung getäuscht, weil ich davon keine Fotos gemacht habe. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich das nachholen!

    Das klassizistische Ensemble entstand 1832. Über einen Teilbereich habe ich bereits berichtet: auf der linken Seite ist die Aachener Tourist Information untergebracht. Sie bietet auch welche zu diesem Denkmal an. Das am Rande erwähnt! Leider, wie so häufig ist der Gang mit dem Brunnen ein Nachbau der wegen starker Zerstörung im zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut werden musste. Wenn man davor steht, soll man es auf sich wirken lassen, weil es aus meiner Sicht etwas besonderes darstellt! Mit sehr viel Liebe zum Detail wirkt es auf mich, als ob es sich nie anders dargestellt hätte! Das Gebäude kann man mit seinen 80 Metern wohl kaum auf einem Bild festhalten! In deren Mitte gibt es einen markanten Rundbau, von dem aus man in die beiden Richtungen laufen kann. Dieser Teil ist gegenüber dem "Rest" ein wenig hervor, was aus meiner Sicht eine besondere Ausstrahlung besitzt! Die Säulen davor trennen und verbinden gleichzeitig alles miteinander. Unterhalb der Kolonnaden gibt es ähnliche architektonische Elemente, die im Vergleich dazu aber kleiner bemessen sind. Darüber aber auch eine Kassettendecke. Dass es auf der Rückseite auch noch Türen gibt, habe ich inzwischen längst "verdrängt" ;).

    Egal zu welcher Jahreszeit man sich rund um den Elisenbrunnen bewegt, ist dieser immer im Betrieb! Es handelt sich um eine schweflige Heißwasserquelle mit 32 Grad Temperatur. Es gehört zu den Heilwässern, die einen üblen Geruch aufweisen aber gesund sein sollen ;). Nun kennt ihr das Objekt auch, das aus meiner Sicht kein weißer Fleck bleiben darf! Vor allem weil es zu meinen Favoriten zählt!

    Leider muss ich mir einen weiteren Favoriten aussuchen, der als der zu Anfang erwähnten runden Zahl vorgestellt wird... Wie der Lauf der Dinge ist: musste mehrere andere Adressen als geschlossen melden... ein bekanntes Thema, auch wenn es sich um meine Favoriten gehandelt hat :(!

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen in Aachen

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    1.

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    ps.schulz Könnte es sein, dass im letzten Absatz die Autokorrektur einmal zugeschlagen hat, und es statt "schwerfällige" "schwefelhaltige" heißen soll ?
    Kulturbeauftragte Nun habe ich es geändert und ergänzt! Leider muss ich mir ein anderes Thema zu der oben genannten Zahl "suchen", weil mehrere meiner Favoriten in Dresden nicht mehr existieren :(!
    Kulturbeauftragte Danke für den (nachträglichen) Daumen, der in der Nacht kam ;). Mr. Somebody, daher nicht "verspätet" :)!


  2. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    2. von 2 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Bei schönem Wetter haben wir vor wenigen Tagen einen Ausflug nach Heidelberg unternommen. Einer der Wege hat uns in die dortige Altstadt geführt. Es hat mich sehr geändert, dass trotz dass ich direkt vor der Adresse stand, ein Check-in nicht möglich gewesen war, aus welchen Gründen auch immer! Das hat sich auch an anderen Stellen wiederholt :(. Meiner Begegnung für das Eiscafe Roma in Heidelberg tut es aber keinen Abbruch ;)! Für die Lage war ich von allen positiv überrascht! Bereits die lange Schlange vor dem Verksufstresen versprach, dass es nicht nur Touris, wie wir es sind, sondern auch Einheimische, die das besondere schätzen! Erneut waren alle Tische besetzt, was in meinem Augen ein sehr positives Zeichen für die Beliebtheit darstellt! Klar, Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel! Hier aber kann ich wirklich bestätigen, dass sich ein Besuch wirklich lohnt!

    Das Eiscafe Roma liegt auf der Rückseite der evangelischen Kirche (wenn ich mich recht entsinne Heiliggeist). Die Kugel kostet, trotz dieser Lange moderate 1,70 €. Wenn ich ehrlich sein soll, mit der Auswahl war ich ein wenig überfordert. Es hat recht lange gedauert, bis ich mich für Maskapone Kassis und Malagaeis entschieden habe. Mein Partner hat zusätzlich Straziatella gewählt. Alles hat köstlich geschmeckt! Selbst an Rum wurde nicht gespart! Yammi, so wie wir es Lieben! Einfach topp!

    geschrieben für:

    Eiscafés / Cafés in Heidelberg

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    2.

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  3. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    1. Bewertung


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    Kann selbst nicht mal sagen, wann ich zum ersten Mal eins der Hefte zu den verschiedenen Themen der Geschichte bzw. den historischen / politischen Hintergründen durchgeblättert habe. Das liegt schon Jahrzehnte zurück, als Verwandten ein Exemplar (zur Begrüßung) mit den Rechten und Pflichten eines Bürgers erhalten haben. Vielleicht täuscht mich meine Erinnerung, dass es von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) stammt, dennoch ist das alles andere, als abwegig. Die Publikationen dieses „Anbieters“ legen kostenlos an zahlreichen Standorten aber auch, wenn man sich auf der hier verlinkten HP umschaut, kann man es dort erwerben / runter laden. Als ich mehrere unter ihnen in Museen entdeckt habe, konnte ich nicht anders, als sie mitzunehmen. Sie bieten sehr eine weite Bandbreite an! Wo soll ich da anfangen! In folgenden werde ich es jedenfalls versuchen, wie man es von mir kennt ;).

    Bpb bietet interessierten einige Möglichkeiten sich über Zusammenhänge zu informieren. Das heißt, dass sowohl aktuelle Beiträge über die Demokratie zu finden sind, als auch das Vergangene verständlich dargestellt. Egal, ob einzelne Epochen, Länder, Organisationen oder Biographien und Hintergründe zu politisch / gesellschaftlich relevanten Themen bilden den Kern des Sortiments. Darunter auch welche zu den Religionen (darunter die negativen Erscheinungen – zwischen den verschiedenen „Extremen“), Medien und allgemeine Veröffentlichungen zum Demokratieverständnis (Grundgesetz / Gewaltenteilung / Regierungsbildung, Frauenwahlrecht, EU, Demografischer Wandel, Klima, Gewerkschaften etc.).

    Es muss aber auch gesagt werden, dass (wie ich selbst herausgefunden habe) nicht alle der Titel kann man sich in gebundener Form zuschicken lassen. Da empfehlt es sich diese Online in Augenschein zu nehmen. Das ist auch als Download auf das jeweilige Gerät möglich. Bei der vorher erwähnten Option werden keine Versandkosten innerhalb Deutschlands erhoben. Bei größeren Mengen (was man aber eher bei Großabnehmern der Fall ist) kann man diese unter der jeweiligen Publikation am Ende der Seite unter „Informationen zur Bestellung“ finden. Je weiter man sich damit beschäftigt, wird man feststellen, dass einige der Erscheinungen des bpb für kleines Geld zu haben sind. Das ist vor allem bei bestimmten Reihen der Fall.

    Die bpb existiert seit 1952. Seit dieser Zeit wird im Sinne der demokratischen Meinungsbildung agiert. Mag sein, dass sich die jeweiligen Fragen geändert haben, es ist eine Möglichkeit sich mit diesen auseinander zu setzen. Die Hefte erscheinen vier Mal im Jahr. Seit dem Beginn sind dementsprechend mehrere Hundert zusammengekommen. Auch, wenn das was sie anbieten höchstens wenige Jahre alt sein dürfte, ist es insgesamt eine beachtliche Menge, die zusammenkommt!

    Daneben gibt es auch Beiträge zum runterladen, Apps und Filme (die zum Teil preislich im 3-stelligem Bereich liegen…). Ein Blick kann sich insgesamt als lohnend herausstellen. Als ich selbst eins dieser Hefte in den Händen gehalten habe, wollte ich schon wissen, ob bereits hier bei Gl jemand über diese ungewöhnliche Mittel der Demokratie, wie es auch auf der HP zu lesen ist, berichtet hat. Wie ich feststellen konnte, war es nicht mal die hier angelegte Adresse zu finden. Um so mehr wollte ich eine solche Darstellung, wie die vorliegende abgeben. In seiner historischen Kontinuität versteht sich bpb als ein Medium, das sich von Anfang an gegen die davor liegende Zeit und im besonderem das was die Diktatur(en) ausmacht. Die junge BRD hat sich in der „Verantwortung“ gefühlt, etwas dagegen zu unternehmen. Lt. Den Angaben auf ihrer Seite sind sie direkt dem Innenministerium unterstellt. Es gibt ein „Kontrollgremium“, das aus 12 Sachverständigen und 22 weiteren Bundestagsmitgliedern besteht, die alle 4 Jahre wechseln (können). Habe eine Meldung mitbekommen, in der es hieß, dass das besagte Ministerium die Mittel für kommendes Jahr (extrem) stark kürzen möchte. Ob das tatsächlich durchgeführt wird, sei abzuwarten.

    Ein Teil der Einnahmen wird durch Vorlesungen, Tagungen, Publikationen und Fortbildungen, für die man sich anmelden muss, erzielt. Daneben auch die vorher erwähnten Medien. Es wird kontrovers darüber diskutiert, welche Folgen es haben wird, wenn eine sehr hohe 8-Stellige Summe wegfällt. Kaum ist diese Meldung erschienen, wird von einigen diese Entscheidung als unangemessen verurteilt. Als Argument werden die sich mehrenden „Anzeichen“, die sich gegen die Demokratie richten, unabhängig aus welcher Richtung diese kamen. Es ist eine Arbeit, die aus meiner Sicht nur marginal bis gar nicht wahrnimmt, es sei denn, wenn man sich mit dem Thema (wie es bei mir der Fall ist) beschäftigt. An den Artikeln, die bei bpb erscheinen, sind verschiedene Personen beteiligt. Diese kann man in jeder Ausgabe nachsehen. Was bei mir mit einem Heft begann, kann auch der Bogen von diesem aus, weiter führen, durch das was ich hier zusammengetragen habe. Sicherlich ist es, nicht nur für mich, ein anderer Weg sich auf bestimmte Inhalte „einzulassen“ bzw. seine Kenntnisse (ich habe mich für historische Zusammenhänge interessiert) vertiefen bzw. erweitern möchte! Für mich gibt es nur eine gerechtfertigte Gesamtwertung: volle Zustimmung und Favoritenherz dazu!

    geschrieben für:

    Sonstige Behörden in Bonn

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    3.

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    konniebritz Sehr schön und ausführlich beschrieben.
    Ich werde gleich mal auf die Website gehen und schauen, was es dort so gibt.
    Glückwunsch zum grünen Daumen!
    Kulturbeauftragte Konni, wenn du mal das Museum "stille Helden" bei euch in Berlin besuchen solltest, dort gibt es eine umfangreiche Auswahl an den besagten Heften und sogar paar begleitende Bücher zum Thema. So war es jedenfalls als ich es besucht habe. Der Eintritt ist übrigens frei!
    Faktencheck+Fakt Lesenswertes gibt es auch bei "Demokratie braucht Inklusion" Berlin 10117, Mauerstraße 53.
    Ist manches sehr aufschlussreich und wissenswert.
    Auch brauchbar für die Probleme dieser Zeit.


  4. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    bestätigt durch Community

    Nach einem Rundgang durch den Stadtteil Geresheim, als ich die Straßenbahnhaltestelle Schönaustraße angesteuert habe, entdeckte ich wenige Meter davon entfernt, eine unscheinbare Stele, die ich an dem Ort noch nie richtig wahrgenommen habe. Vielleicht liegt es darin begründet, dass einige Sträucher / Bäume diese verdecken. Durch die Hintergrundgeschichte bedingt, habe ich keine Sehenswürdigkeit daraus erstellt, sondern ein Ort einer religiösen Gemeinschaft, die bis vor einigen Jahrzehnten hierzu finden war.

    Der jüdische Teil der Bevölkerung hatte es über Jahrhunderte hinweg, nicht einfach seine religiöse Zugehörigkeit nach außen offen, durch einen entsprechenden Bau, zu zeigen. Das änderte sich erstmals erst im Laufe des 19. Jahrhunderts, als die ersten Synagogen errichtet worden sind. Die veränderte liberalere Gesinnung machte den Wandel erst möglich.

    Das sollte sich erneut nach der Reichskristallnacht, am 9.NOVEMBER 1938 dramatisch ändern, wie ich bereits bei dem “Synagogenmahnmal” bereits erwähnt habe, (s. ggf. auch unter: https://www.golocal.de/duesseldorf/religioese-gemeinschaften/synagogenmahnmal-YURsV/), die im Gegensatz zu meinen Vermutungen in Gerresheim keine Rolle gespielt hatte, auch wenn hier für den Verlust Brandstiftung die Ursache gewesen ist! Doch dazu etwas später.

    Etliche Jahrzehnte, nachdem der einstige Lehen des Kaisers an als Stift an Bedeutung verloren hatte, doch noch bevor die seine städtische Selbstständigkeit eingebüßt hatte, wurde eine Synagoge errichtet, an die dieses Mahnmal erinnern soll.

    Die Geschichte dieses Gebetshauses ist recht kurz: 1875 wurde das Grundstück von der Gemeinde erstanden und bebaut. Für das ganze wurde die stolze Summe von 5100 (preußischen) Talern ausgegeben. Der Grund, warum bei dem Pogrom verschont geblieben ist, liegt drin begründet, dass das Haus nicht mehr religiös genutzt worden ist. Das wurde bereits, da zu wenige Gemeindemitglieder vorhanden waren, um es regelmäßig Gottesdienste abhalten zu können! Zudem wurde durch den Bau der “neuen Synagoge” auf der heutigen Kasernenstraße, die aufgrund der “Landflucht” und der Eingliederung Gereesheims zu Düsseldorf, an “Attraktivität” gewann.

    Aus den Gründen wurde sie bereits 1917 an einen Kaufmann veräußert, der das einfache Gebäude als Lager genutzt hatte. Da hat keiner es gewagt, in den 1930-er Jahren anzufassen, aus welchem Grund auch immer!

    Der schmucklose Bau hat, trotz negativer Vorzeichen und eines desolaten Zustands, bis in die 1980-er Jahren bestand gehabt. Eine Interessengemeinschaft wollte die einstige Synagoge in eine Begegnung- und Denkmalstätte umwandeln, die vor allem jungen Menschen den Hintergrund nahebringen sollte. Sie selbst waren es, die die Idee für die Nutzung gehabt hatten, doch es kam anders :-/

    Es war erneut eine schicksalhafte Nacht im Februar des Jahres 1984. Eigentlich sollte die heute in der Altstadt beheimatete “Mahn- und Gedenkstätte” hier zu finden sein, doch es kam anders! Bei einem Brandanschlag ist der gesamte Dachstuhl ein Opfer der Flammen. Die eh marode Mauer wurde mit rechtsradikalen Schmierereien verunstaltet, sodass dem Abriss im Jahr 1987 nichts mehr im Wege stand.
    An einigen Stellen habe ich gelesen, dass es Überlegungen gab, die Synagoge neu zu errichten und sie tatsächlich als Begegnungsstätte nutzen zu wollen. Von der Idee wurde aber (so wie es aussieht) Abstand genommen, denn diese Nachricht ist bereits vor ca. 20 Jahren aufgestellt worden. Das Mahnmal bestätigt die Annahme, dass es nicht weiter verfolgt wird.


    Wer, wann die Stele an dieser Stelle angebracht hatte, konnte ich, trotz aller Bemühungen, nicht in Erfahrung bringen. Es ist ein Mahnmal, der die hier aufgeschriebene Geschichte (verkürzt) vorstellt. Schade ist, dass die Oberfläche nicht wirklich gepflegt wird, denn so bemoost wie die Stele aussieht, ließ sich der erwähnte Text vor Ort kaum lesen. Erst zu Hause konnte ich es richtig entziffern. Da es aber so ein wichtigen Hintergrund besitzt, möchte ich die volle Zustimmung ausdrücken, weil man sonst es eher nicht wahrnehmen würde.

    geschrieben für:

    Religiöse Gemeinschaften in Düsseldorf

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    4.

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  5. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    1. Bewertung


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    Checkin

    In den vergangenen Jahren haben wir mehrmals Franken angesteuert: mal war es ein kompletter Urlaub aber bei Aschaffenburg war es ein Tagesausflug gewesen. Aus eigener Erfahrung heraus kann ich sagen, dass diese Region einige Überraschungen bereithält, die man erst vor Ort wahrnehmen kann. Bei einer Stadt wie diese, weiß ich nicht mal, wo ich anfangen soll?! Um ehrlich zu sein, hat die Zeit nicht mal ausgereicht, damit wir alles uns anschauen konnten, was dort alles angeboten wird! Wie so häufig macht eine solche Entdeckungstour am meisten Spaß, wenn das Wetter mitmacht. Leider war das an jenem Tag nur bedingt der Fall gewesen. So waren wir schon froh als wir das Schloss Johannisburg erreicht haben! Am Nachmittag ging es dann weiter zum „Pompejanum“. Zwischen den beiden führt der Weg am Main vorbei. Was mir dabei sehr gut gefallen hat, dass dieser bestens ausgeschildert ist! Der an den Schlossgarten angrenzt, wird als Themenpfad „den Süden entdecken“ genannt. Es ist die Mischung aus Landschaft, Bepflanzung und weiteren Details bei dem man sich in die fernen Gefilde versetzt fühlt.

    Manchmal soll man sich nicht von dem täuschen lassen, wie es sich einem Darstellt! Das vorher erwähnte „Sehnsuchtsbild“ mit seinen historischen Bauten dienten König Ludwig I. von Bayern als „Inspirationsquelle“. Wie der Name „Pompejanum“, das in den Jahren 1840-48 entstanden ist, vermuten lässt, stand römisch-antike Architektur „Pate“ bei diesem Projekt. Der Weg dahin beginnt in einem kleinem Garten. In einer Nische wurde ein Brunnen installiert. Das kühle Wasser kann in der warmen Jahreszeit für Erfrischung sorgen. Im Verlauf gibt es aber auch weitere, an denen das möglich wäre.

    Kann nicht mal mit Sicherheit sagen, wie lang der Pfad ist, dennoch ist es ein Kontrast, wenn man zuerst einen (künstlich) angelegten Garten mit geometrisch Angelegten Pflanzenbeeten vor sich hat und dann (im übertragenen Sinne) auf die „Natur“ trifft. Dennoch im 19. Jahrhundert hat man diese (weiterhin) als eine Art „Kulisse“ verstanden. Sie sollte gleichzeitig „inspirierend begeisternd“ sein, als auch ein Abbild dessen sein, was insgesamt „Erstrebenswert“ / Fern erscheint. In der besagten Zeit war Italien eben so ein Sehnsuchtsort, der als „Projektionsfläche“ gedient hat! Was mich daran so begeistert, ist die Illusion, dass es schon den bekannten Aufnahmen des Landes sehr nahe kommt! Auch, wenn man persönlich nicht jenes kennen sollte, gibt es heute ganz andere Möglichkeiten, als das sich ein einfacher Arbeiter vor ca. 170 Jahren sich je erträumt hätte! Wie man es sich aber denken kann, auch dieser landschaftlich geprägte Bereich wurde während des 2. WK stark zerstört, sodass zum Teil einiges neu angelegt wurde bzw. regelmäíg umgestaltet wird! Das ist aber aus meiner Sicht eine notwendige Fortführung dessen, was es einst ausgemacht hat!

    Auf verschlungenen Wegen ist man zwischen knorrigen Bäumen unterwegs. Es muss aber gesagt werden, dass dieser nur eher für fite Personen geeignet ist (größtenteils!)! Um zu diesem Bereich zu kommen, müssen einige Stufen bewerkstelligt werden. Hinter dem sog. „Frühstückstempel“ liegt ein kleinerer Teil, so es auch für Rollifahrer möglich ist, sich das ganze aus einer gewissen Distanz anzuschauen! Das empfehlt sich auch so, wenn man sich gerne den Wind um die Nase wehen lassen möchte :)!

    Was ich ein wenig lustig finde, dass bei dem Hinweisschild, der den Weg weist, die griechische Ornamentik verwendet wurde ;). Es sind jene Linien, die entfernt an ein Labyrinth erinnern. Persönlich hätte ich ein anderes Muster gewählt, der eher in die angedeutete Richtung wiese… Das ist aber an der Stelle wertungsfrei zu verstehen!

    Für gewöhnlich, wie ich vor einigen Monaten erwähnt habe, manchmal findet sich etwas spannendes, was bisher hier auf GL völlig unbekannt ist! Erneut zeigt sich auch bei mir, dass es nicht immer ein Bereich sein muss, der zu den „üblichen“ Vorlieben von mir zu gehören scheint! Es ist erst einer der wenigen Beiträge, bei denen die Natur im Mittelpunkt steht! Weil ich keine weißen Flecke mag, habe ich in der Ausführlichkeit darüber berichtet!

    Was ich darüber hinaus mitteilen möchte, wenn das Wetter besser sein sollte, laden zahlreiche Holzbänke bereit, die geradezu zum Verweilen einladen! So erging es mir jedenfalls! Einfach den Blick über den Main schweifen lassen und einfach den Augenblick genießen! Eine schöne Vorstellung, wenn ich daran denke! Mit den Zahlreichen Aus- und Durchblicken in die Landschaft, was kann es im Urlaub / einem tollem Ausflug schöner sein! Meine Empfehlung ist an der Stelle gewiss!

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen in Aschaffenburg

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    5.

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  6. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    Vorsätze sind dazu da, um gebrochen zu werden ;)! Frei nach Loriot: „Leben ohne Bücher ist möglich, aber sinnlos“ :D! Keine Ahnung, wie oft ich es mir vorgenommen habe, dass ich an einem solchem öffentlichem Bücherregal ohne etwas davon raus zu nehmen. Es kam aber ganz anders! Bei der hier angegebenen Adresse handelt es sich nur um eine annähernde. Das liegt daran, dass es sich um eins der ungewöhnlichsten Aufstellungsorte, die mir in der Vergangenheit aufgefallen ist! Das liegt daran, dass es eine der Ecken des Wartehäuschens an der S-Bahn-Haltestelle Heidelberg-Schlierbach-Ziegelhausen sich befindet! Genau genommen, an dem Steig, der Richtung Mosbach führt! Die „gesammelten Werke“ habe ich mir genauer angeschaut, weil ein Regenschauer uns auf dem Weg zur wenige Meter entfernten „Gutsleutkapelle“ überrascht hat und wir diesen ein wenig abwarten wollten.

    Habe sehr lange überlegt, ob ich diesen Favoriten von mir eigentlich vorstellen soll. Das vor allem,weil es in einem Stadtteil liegt, der kaum von anderen Touristen angesteuert wird. Es ist schon erwähnenswert, dass die besagte HS fast 10 Min. vom hiesigem HBF entfernt liegt! Darauf muss man sich schon bewusst einlassen! Für mich persönlich war es allemal sehr lohnend gewesen!

    Bisher (bis auf eine Ausnahme) kenne ich solche öffentlich zugängigen Bücher Abgabe- / Mitnahmestellen als solche fest verschlossenen, die in der Regel fest installiert an einem bestimmten Ort zu finden sind. Wie man es auf meinem Foto sehen kann, handelt es sich um einen handelsüblichen Regal, der jedem frei zu Verfügung steht. Es ist eine Stelle, wo das Geben und Nehmen gleichberechtigt nebeneinander möglich ist. Wie ich an verschiedenen Stellen bereits geschrieben habe, ist es stets eine Mischung, die regelmäßig wechseln kann. Je nach dem, was die Menschen hierhin ablegen, so kann es von mal zu mal sich anders darstellen! Für mich war es ein unerwartetes Highlight unter denen, die ich in Heidelberg kennengelernt habe! Manchmal hat man, wie ich einfach Glück! Man findet so manches passende, wie es bei mir, dass man die Bücher und Zeitschriften sehr gut erhalten oder sogar als neuwertig zu bezeichnen sind! Auch, wenn ich es mir anders vorgenommen habe, konnte ich einige „Wälzer“ für mich beanspruchen ;). Da nehme ich eins vorweg: so ein Favorit darf kein weißer Fleck bleiben!

    Dieser Regal ist ein positives Beispiel dafür, dass die eingestellten Druckerzeugnisse weder unangenehm gerochen haben, noch ein Fall für die „Tonne“ gewesen sind, wie ich es öfter in der Form erlebt habe! Weil schon von weitem ersichtlich gewesen ist, wie ordentlich sich das ganze darstellt, liegt es aus meiner Sicht nahe, dass sich jemand um das Ganze kümmern muss! Wie immer sonst, ist es eine Momentaufnahme, die hoffentlich sich seitdem nicht geändert hatte!

    Um die zahlreichen Bücher in Ruhe durchzugucken, bräuchte ich wesentlich mehr Zeit, als ich mich tatsächlich aufgehalten habe! Das lag auch daran, dass einige von ihnen in mehreren Reihen hinter einander zusammen gestellt waren. Was soll ich sagen: theoretisch könnte jeder hier fündig werden, wie es bei mir der Fall gewesen ist! So kann ich feststellen, dass man auch an sehr unscheinbaren, ja den „typischen Anziehungspunkten“ fernen Ecken eines Ortes auch solche verborgenen (Schätze) finden kann! Da kann es von mir nur eine Gesamtwertung geben: volle Zustimmung und Favoritenherz dazu!

    geschrieben für:

    Büchereien in Heidelberg

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    6.

    Harpye ich liebe diese Dinger - und dieser sieht toll aus. Hier bei uns haben wir nur ein Tauschregal an der Fensterbank eines Nachbarhauses - nach Regen sieht das immer sehr mitgenommen aus.
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    Kulturbeauftragte Da habe ich einige andere "geplündert" (abgesehen von dem, der im Anschluss vorgestellt wird...). Mehr an den passenden Stellen :)!
    Konzentrat Eine der besten Erfindungen der Neuzeit. Zumindest im analogen Bereich.
    Danke für den Bericht.


  7. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

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    Checkin

    Der Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM) ist eine Sozialeinrichtung, die nicht nur bei mir sehr gut angekommen ist. Wie ich an den verschiedenen Stellen zum Teil vor Jahren geschrieben habe, kann man auch auf die Kleiderkammer in Haan übertragen: es ist eine tolle Fundgrube, wenn man sich mit Kleidung für kleines Geld eindecken möchte! Es ist eine jener Adressen, die wir mehrmals in vergangenen Jahren angesteuert haben. Dies war jeweils eine bewusste Entscheidung gewesen. Das liegt daran, dass zum einen daran, dass sie nur stundenweise an bestimmten Tagen / Uhrzeiten geöffnet haben. Darüber hinaus, ist es stets mit einer gewissen Anfahrtszeit verbunden. Der Grund ist, dass die Bus HS „Nachbarsberg“ nur von einer Linie (SB50) nur zweimal in der Stunde angesteuert wird. Dieses liegt in einem Wohngebiet, das über der Stadt liegt und (von Ausnahmen abgesehen) kaum von Ortsfremden (wegen der damit verbundenen Steigung) als „Ziel“ ausgewählt zu werden.

    Auch für mich war es eine überraschende Entdeckung gewesen, als ich bei der anderen Adresse im Kreis Mettmann davon erfuhr! Durch die Coronaeinschrenkungen bedingt, war in beiden Läden häufig mit (zum Teil langen) Wartezeiten zu rechnen! Je nach dem, um welche Uhrzeit man dort ankommt, ist es sehr wahrscheinlich, dass das auch heutzutage der Fall sein wird! Die Besonderheit, die ich euch nicht vorenthalten möchte, ist dass trotz sie je 2 h offen haben, sie vielen Menschen ermöglichen wollen, sich dort umzuschauen. Aus diesem Grund ist ein Besuch (wenn ich mich recht entsinne) zuletzt auf Max. 30 Min. beschränkt gewesen! Mir hat das völlig ausgereicht, weil wenn man weiß, was man gerne möchte, kann man sich gut zu recht finden.

    Durch die verglaste Front kann man ein wenig ins Innere reinschauen. Was ich an dieser Sozialeinrichtung so toll finde, dass für die jeweiligen Bestandteile der Garderobe ein festgelegter Betrag angegeben wird! Habe ein Zettel an der Kasse gesehen, der darauf hinweist, dass die „Abgabe“ nur an „Bedürftige“ erfolgt. Dazu werden aber keine weiteren Angaben gemacht. Zu keinem Zeitpunkt habe ich erlebt, dass nach einem entsprechenden Nachweis verlangt worden wäre!

    Wie bei allem vergleichbaren Anbietern sind auch sie auf Spenden angewiesen. Die Warenannahme ist auf der Rückseite des Gebäudes zu finden. Dort gelten die gleichen Öffnungszeiten, wie beim Geschäft. Darüber hinaus ist es auch möglich Montagabend zwischen 19.00 und 20.00 Uhr zu tun. Davon ausgeschlossen sind dennoch Bücher und alles was „Kabel“ hat, sowie Möbel.

    Der Andrang, den wir jeweils hier mitbekommen haben, zeugt schon aus unserer Sicht dafür, dass es sich bei der Kleiderkammer Haan um eine beliebte Adresse handelt. Es ist aber auch zu beachten, dass das ggf. auf die knapp bemessenen Öffnungszeiten zurückzuführen ist. Man soll sich nicht wundern, dass der Haupteingang an einer anderen Stelle zu finden ist, als das was man hier hinterlegt ist! Dieser liegt in einem Innenhof hinter der Gaststätte, die man schon von der vorher erwähnen HS aus sehen kann! Erwähnenswert finde ich auch, dass es (ausnahmsweise ;) ) einen sehr großzügig bemessenen (Einwohner?)Parkplatz davor gibt. Da ist aber ein wenig Glück erforderlich, wenn man eher zu einer späteren Uhrzeit kommen sollte.

    Das Sortiment besteht weitgehend aus Kleidungsstücken und Schuhen für die ganze Familie. Toll ist, dass diese sowohl nach Farben, als auch nach den Größen sortiert wird! Man braucht nicht viel „Aufwand“, falls man etwas bestimmtes suchen sollte. In den vergangenen Jahren habe ich mehrmals diese Kleiderkammer angesteuert. Jedes mal bin ich auch fündig geworden. Das ist bei mir alles andere als selbstverständlich. Das kann ich aus eigener Erfahrung her sich deutlich anders darstellen. Habe sogar eine kleine Skulptur ergattert, die auf einem separaten Tisch mit der Aufschrift „Zu verschenken“ abgelegt wurde. Jetzt ziert sie eins meiner Bücherregale.

    Das Personal ist meistens freundlich. Der Verkaufsraum ist nicht auf Anhieb sofort in seiner Gänze zu erfassen. Was mir weniger gut gefallen hatte, dass bei den Umkleidekabinen sehr klein bemessen sind, als auch dort der Vorhang sich sehr Mühsam zuziehen ließ. Das gerechtfertigt aus meiner Sicht einen kleinen Abzug. Die Damen versuchen eine „bunte“ Mischung zusammen zu stellen. Das kann ich auch bestätigen. Innerhalb des Geschäftes gibt es ein paar Bereiche, die eng ausfallen, wenn sich dort mehrere Personen gleichzeitig befinden. Darauf soll man sich auch einstellen. Insgesamt ist dieser ungewöhnliche Laden eins meiner Favoriten, der kein weißer Fleck bleiben soll! Meine Empfehlung ist an dieser Stelle gleichwohl gewiss!

    geschrieben für:

    Second Hand / Bekleidung in Haan im Rheinland

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    7.

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  8. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    bestätigt durch Community

    Checkin

    Wenn mir vor 10 Jahren, als ich mich auf GL angemeldet habe „erklären“ würde, dass ich über einen BAUM schreiben würde, das würde ich für unglaubwürdig halten! Ok, eine Darstellung von einem nahem Naturschutzgebiet und Grünanlagen bzw. Spielplätzen dort stehen noch aus. Aber ein einzelner BAUM?????????? Was soll an einem solchen „Naturdenkmal“ so besonders?! Bei spontanen Entscheidungen, wie jene im letzten Jahr nach Bückeburg zu fahren, kann man ohne sich vorher informiert zu haben, zu einer „Entdeckungsreise“ werden! Was ich ein wenig schade fand, dass der Weg innerhalb des Parks bis zu dieser Süntelbuche gar nicht ausgeschildert ist :(. Habe selbst mit einem Übersichtsplan eine weile gebraucht, um zuerst den sog. „Rosengarten“ zu finden, neben diesem sich der riesige Baum befindet! Wenn man das Schloss durch den Hintereingang Richtung Park verlässt, muss man sich nach links wenden und auf der gleichen Seite halten, um diesen Bereich zu erreichen. Das wäre mein einziger Tipp, um annähernd sich bei den Gegebenheiten zurecht zu finden!

    Rund um die Adelshäuser gibt es häufig Grünanlagen, die zum Teil auf eine lange Bestehensdauer zurückblicken können. Innerhalb solcher kann man beobachten, wie bestimmte Teilbereiche den eigenen Wünschen, Vorstellungen angepasst wurden. Vor allem in der Barockzeit wollte die privilegierte Schicht die Natur nach eigenen „Maßstäben“ und Möglichkeiten (möglichst akkurat) „gedeihen“ lassen! Es galt als schick, das was vor der eigenen Haustür lag, als einen Bestandteil dessen anzusehen. Es gibt zahlreiche Beispiele, welche „Moden“ es in einem solchem Rahmen gegeben hatte! In welch einem krassen Gegenteil steht, diese alte, knorrige und vor allem imposante Rotbuche dazu!

    Was mir in Bückeburg gefällt, dass man sowohl die historische als auch botanische Seite anhand von Tafeln bestens nachvollziehen kann! Man erfährt unter anderen, dass in den vergangenen Jahrhunderten aufgrund des Wuchses und ihrer (nicht selten) „verkrüppelten“ (ja so wird das auch vor Ort so genannt!) Erscheinung als „Hexenholz“ oder „Teufels-Buche“ bezeichnet. Man darf aber nicht vergessen, dass in einer Zeit, wo man sich vieles nicht erklären konnte, es reichlich Aberglauben gab! Man sah in ihnen ein „böses“ Omen, die (angeblich) mit den beiden Umschreibungen in Verbindung gebracht wurden! Bis ins 19. Jahrhundert hinein gab es noch rund um Bad Nenndorf (was ich persönlich nicht kenne) ausgedehnte Wälder mit hunderten von Exemplaren dieser Buchenart. Heutzutage sind annähernd ca. 50 Stück in dem Gebiet, das ihr auch ihrem Namen gab, erhalten. Dass sie so selten sind, hängt auch damit zusammen, dass sie im Schnitt ca. 100 Jahre werden können. Es gibt aber Ausnahmen darunter. Dazu zählt diese in Bückeburg. Ein weiterer Aspekt ist aber auch, dass eben weil ihr Wuchs sich so gar nicht für die Möbelherstellung eignet, sie quasi bei neu Bepflanzugen „vernachlässigt“ worden ist!

    Im Schlosspark gibt es nur eine einzige Sintelbuche! Wenn man vor ihr bzw. unter ihrem Kronendach steht, dass einem deren „Dimension“ einfach nur gigantisch vorkommt! Das ist jedenfalls bei mir der Fall gewesen! Diese Rotbuchenart wird nicht größer als 20-30 Meter, dafür kann die sehr gewundene Laubkrone deutlich weiter reichen! Kann nicht mal selbst eine Angabe machen, welche „Ausmaße“ diese im Speziellen einnimmt! Als ich auf sie zugesteuert war, hatte ich eher den Eindruck gehabt, dass es sich um mehrere Bäume handeln könnte, die ggf. zusammengewachsen sind. Das hat sich hinterher dementsprechend relativiert!
    Was ich zuerst erwähnenswert finde, dass wenn man sich den Park und diese Buche anschauen möchte, keine zusätzlichen Kosten dadurch entstehen. Das Areal ist frei für die Allgemeinheit zugängig. Das ist nicht immer selbstverständlich, weil einige den „extrem teuren“ Eintritt bemängelt haben! Das ist nicht meine Sichtweise, sondern ich gebe das hier an, was mir öfter im Netz aufgefallen ist! Nun möchte ich zu der besonderen Geschichte kommen, die hinter diesem Naturdenkmal steht!

    Man schrieb das Jahr 1907, als das damals regierende Fürstenpaar Georg und Marie-Anna von Schumburg-Lippe ihre Silberhochzeit (25. Jubiläum) begangen haben. Anlässlich dieser Feier wurde ihnen eine solche Pflanze geschenkt! Laut den Angeben, die mir vorliegen, soll sie bereits zu diesem Zeitpunkt mehrere Jahre alt gewesen sein! Sein Altar wird auf mehr als 120 Jahre geschätzt! Damit ist sie eine der ältesten überhaupt, die man in Niedersachsen finden kann!

    Habe lange überlegt, welche Gesamtwertung hierbei angemessen wäre! Fand es schon sehr bemerkenswert, dass sie mich irgendwo an einen Regenschirm erinnert hatte. Was die eigen Vorstellungskraft bewirken kann ;). Diese Sintelbuche ist definitiv mein Favorit, das kein weißer Fleck bleiben soll! Daher finde ich komplette Zustimmung an der Stelle angemessen! Dennoch auch, wenn es sich um eine kurzweilige Angelegenheit handelt! Im Sommer mit den sehr hohen Temperaturen draußen war es zudem eine Wohltat sich unter ihr zu stellen, was ich auch anderen empfehlen möchte!

    geschrieben für:

    Umweltschutz in Bückeburg

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    8.

    02 Check ..
    Wieder eine herausragende Bewertung!

    Die Fagus sylvatica var ist eine Varietät der Rotbuche. Dese scheint eine Adresse zu haben. Schade, dass die SüntelBuchenallee nicht erwähnt worden ist.

    Es erfordert ein hohes Können und sehr viel Erfahrung wenn man einen Baum bewertet. Die Bewertung ist ser ausführlich, umfangreich und informativ. Gut zu lesen und brilliant vorgestellt.

    Danke. Supi Bewertung, mit der Erfahrung von über 10 Jahren geschrieben. Nochmals Danke, bin beeindruckt.
    bearbeitet
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    Sedina Ich gratuliere auch sehr herzlich,
    Dein 10jähriges zeigt mir GoLocal aber erst für diesen Mai an !?
    Kulturbeauftragte Da "renne" ich anscheinend der Zeit voraus ;). Habe sogar heute mit jemanden darüber gestritten, dass Mai "nur" 30 Tage hätte ;)!
    FalkdS Danke, Danke, Danke, Kulturbeauftragte.
    Es erfreut mich so, dass du die erforderliche Erfahrung, das hohe Können hast, ein Baum zu bewerten, so wie es der selbsternannte Nabel golocals schrieb.
    Spaß beiseite, IRONIE AUS

    interessant zu lesen,
    Glückwunsch zum Buchendaumen


  9. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    2. von 2 Bewertungen


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    Bei einigen Menschen scheint sehr früh der berufliche Werdegang „vorgezeichnet“ zu sein. Das kann man auch auf den hier verehrten Wissenschaftler Denis Papin übertragen. Dennoch war bei dem gebürtigen Franzosen aus Blois nicht ersichtlich, dass er, als er mit gerade mit gerade ca. 14 Jahren das Studium der Medizin begann, sie nicht an Patienten verwenden sollte, sondern sein Wirken in eine andre Richtungen führen wird! Was noch hinzu kommt, dass er fern der Heimat in Kassel auf diese Art geehrt wird! Aber alles der Reihe nach.

    Bei unserem Spaziergang durch die Kasseler Innenstadt sind wir eher zufällig ans „Ottoneum“ gelangt, vor dem der Brunnen (bzw. Denkmal) steht, gelangt. Es ist ein bemerkenswertes Kunstobjekt, das ihm zu Ehren 1906 vom Verschönerungsverein aufgestellt hatte. Der Standort wurde bewusst gewählt, weil das Gebäude dahinter, in dem sich zuvor das erstes freies Theater Deutschlands befand, nach 1695 zu einer Art (Vorläufer) einer wissenschaftlichen Hochschule umgebaut wurde, zu Papins „Forschungslabor“ umfunktioniert wurde. Da greife ich ein wenig zu forsch vor.

    Man könnte meinen, dass nach dem Ende des 30-jährigen Kriegs sich in den Jahren nach 1648 ein „wenig Ruhe“ eingekehrt wäre. Dem war es aber nicht so. Das absolutistische Frankreich unter Ludwig XIV. ging nicht zimperlich mit den Hugenotten, zu denen auch die Familie des Dargestellten gehörte, um. Wie viele Seiner Landsleute floh der promovierte Arzt zuerst nach London. Dort begann ab 1675 seine Forschungstätigkeit auf dem eigentlichen Gebiet, das ihn zu einem „Spezialisten“ machte: Physik mit dem Schwerpunkt Hydraulik und experimentelle Versuche mit Dampf. Ab 1679 fungierte er als Assistent von Robert Hooke (28.07.1635 Freshwater – 14.03.1703 London). Dieser gilt bis heute als ein „Universalgelehrter“, weil er Grundlagenforschung betrieb und daraus resultierende Erkenntnisse (nach ihm benannte „Gesetze“) bis heute (in veränderter Form) weiterhin bestand haben. So habe ich gelesen, dass das Quecksilberthermometer eine seiner Erfindungen gewesen ist! Auch, wenn er als ein „Exzentriker“ galt, war er einer der Mitglieder der noch bis heute angesehenen „Royal Society“, die ihn gleichzeitig zu seinem „Forschungsdrang“ veranlasst hatte! Bei einem solchen „Lehrmeister“ (auch wenn er als kauzig galt) war der „richtige“ Partner an der Seite, um sein erstes Patent 1681 anzumelden. Es heißt, dass Hooke „allergisch“ auf die Entdeckungen der „Kollegen“, die er selbst für sich beansprucht hätte. Kann mir in einem solchen Kontext auch vorstellen, dass es ein Grund gewesen sein kann, warum Papin im gleichen Jahr aus London fortging, um als Leider einer der Fakultäten der „accademia publica di scienze“ in Venedig zu werden. Das ist nur eine Vermutung, die zwar realistisch ist, die ich aber nicht weiter belegen kann. Wer mehr über das Wirken und Leben von Robert Hooke erfahren möchte, kann ich diese Seite empfehlen: https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie-abitur/artikel/robert-hooke

    Nach einem erneuten Lehrauftrag in London sollte ab 1684 für die nächsten 20 Jahre Hessen zu seine Wirkungsstätte sein. Dennoch zuerst in Marburg. Was mich ein wenig verwundert hatte, dass man ihn nicht im Bereich der Medizin gewesen ist, sondern im Fach Mathematik! Wie ich vor Jahren geschrieben habe, wurde diese als eine der ersten Universitäten, die von einem protestantischen Herrscher (hier Philipp der Großmütige) 1527 gegründet wurde. Schon aus diesem Grund besaß sie eine Art „Sonderstallung“ unter den Lehranstalten, weil sie selbst den talentierten Männern offen stand, die sich das finanziell gar nicht leisten könnten! Mehr unter: https://www.golocal.de/marburg/freizeitanlagen/collegium-philippinum-der-hessischen-stipendiatenanstalt-YUJ7u/

    Bereits ein Jahr nachdem Papin nach Marburg berufen wurde, erhielt er dort 1688 eine akademische Lehrerlaubnis, die er bis 95 inne gehabt hatte. Danach sollte ein weiterer Umzug folgen: kein geringerer als der damals als sehr fortschrittlich geltende Landgraf Karl von Hessen-Kassel ihn in seine Residenzstadt holen ließ. Über diesen werde ich an der passenden Stelle in gewohnter Ausführlichkeit berichten. Was aber in dem Zusammenhang für erwähnenswert finde, dass dieser im regen Austausch mit führenden Wissenschaftlern seiner Zeit sich befunden hatte: unter anderem mit Gottfried Leibniz. Auch, wenn Denis zu der „Riege“ der späteren Fakultätsmitglieder der von dem Landgraf gegründeten „Collegium Carolinum“ bestens passen würde, kehrte er bereits 1707, zwei Jahre vor deren Gründung, nach London zurück. Die 12 Jahre, die dazwischen lagen waren in seinem Wirken sehr prägend gewesen.

    Eine solche „Partnerschaft“ wie zwischen dem Wissenschaftler und dem Landesherrn von Kassel muss im Kontext der Zeit betrachtet werden: als ein Souverän hatte er nicht nur das „Wohl“ der Untertanen im Sinn, sondern wie andere Herrscher auch, ein „Prestigegewinn“ für sich selbst! Es zeigt sich, dass die aus den oben erwähnen Gründen beschlossenen „Maßnahmen“ ein Zugewinn für die eigene Selbstdarstellung bedeutet: mit der Erlaubnis, dass sich die Hugenotten in seinem (vom 30-jährigen Krieg) entvölkerten und eher „bescheidenem“ Land, das zudem in einigen Teilen zerstört blieb, sich niederlassen durften, dass auch auf diesem Weg solche Menschen wie Papin es ebenfalls getan haben.

    Was wäre Kassel ohne sein Schloss Wilhelmshöhe gewesen! Das ist ein „Projekt“ das die beiden Männer miteinander verband: ein beliebtes Mittel der absolutistischen Herrscher waren die sog. Wasserspiele, werden sie als ein Highlight innerhalb des UNESCO ERBES angesehen! Seit über 300 Jahren ein beeindruckendes Schauspiel bei dem das Wasser aufgrund der Schwerkraft in diversen Kaskaden, Brunnen und Fontännen die Betrachter erfrischt und erfreut. Das wäre sicherlich in der Form dem Karl in den Sinn gekommen aber sicherlich nicht für jedermann zugängig. Durch verschiedene Versuche und Experimente der technischen Seite des ganzen ist im Grunde genommen ein „Verdienst“ von Denis Papin. Die Lorbeeren aber fallen zu der Zeit dem Auftraggeber zu, der das ganze finanziert hatte und auch diesen besonderen „Tüftler“ engagiert, sowie ihn für seine „Zwecke“ eingestellt hatte!

    Der Erfindergeist kann vieles bewirken aber wenn die Technik sich als nicht so stabil herausstellt, wird das dann von anderen aufgegriffen, sodass man es Jahrhunderte später mit einer anderen Person in Verbindung bringt. So geschehen bei dem Vorläufer der Watts Dampfmaschine, die eigentlichen eine Weiterentwicklung eines Patents von Papin gewesen ist. Es ist vielleicht bittere Ironie, dass aufgrund von territorialen Auseinandersetzungen zwischen den Herrschern in dem Gebiet zwischen Fulda, Werra und Weser eine Nutzung eines Antriebs eines Schiffs ihn zu einer Rückkehr nach London veranlasst hatte. Um zu schlimmer, dass dort ebenfalls ihm kein wirtschaftlicher Erfolg mehr beschieden sein sollte. Was mich nachdenklich macht, dass man nicht mal weiß wann er in London gestorben sei (letzte Meldung stammte von 1712) und wo sich einst seine Grabstätte befunden hatte. Bisher habe ich gedacht, dass die Mitglieder der royal Society auch finanzielle Vorteile daraus ziehen konnten. Bei ihm wurde ich aber eines „besseren“ Belehrt: den Hinweisen nach war er zuletzt verarmt und alleine gewesen, was ich in einem solchen Kontext für wirklich bedauernswert halte.

    So düster soll aber meine Darstellung nicht enden! Seine Rolle wurde durch die Nachfolgegeretaionen in diesem Brunnen in Kassel gewürdigt. Wie das Henschelbrunnen wurde auch dieses von dem Bildhauer Hans Everding (Gelsenkirchen 1876 - Kassel 1914) geschaffen. Die Bronzeskulptur, die einen nackten Jüngling zeigt, soll auf eine seiner Erfindungen hinweisen: das zuletzt erwähnte Wasserboot, das mithilfe einer Vorrichtung sich unter diesem Element bewegen konnte. So wie ich es verstanden habe, soll es ebenfalls durch Dampfkraft betrieben worden sein. Ein solches Gefährt hält diese Figur in den Händen. Das was ich fälschlicher Weise für einen Delfin gehalten habe, ist aus der Nähe betrachtet deren Antrieb. Bei der dicke, die das Fahrzeug aufweist, habe ich es vor Ort für einen Blatt gehalten aber auch das war eine falsche Schlussfolgerung von mir. Beide Arme sind, wie man es sehen kann, in die Höhe gehoben, um seine Last besser halten zu können. Insgesamt scheint der junge Mann eher eine schmächtige Figur verpasst, die aus meiner Sicht dem Zeitgeschmack angepasst wurde.

    Auch dieser Brunnen war im Betrieb gewesen, als ich mir ihn aus der Nähe betrachtet hatte. Laut den Angaben, die ich im Netz gefunden habe, die Becken und der Sockel auf dem sie Bronze angebracht wurde, ist aus Marmor hergestellt worden. Unten gibt es einen Bassin, die an eine verschnörkelte „Sprechblase“ erinnert. Das ist jedenfalls meine Assoziation. Warum sie so kunstvoll daher kommt, kann ich mir nicht erklären, denn sie besitzt in dem Wasserkreislauf keine Rolle. Dem folgt eine „Basis“, die die dicker ausfällt als der Teil darüber. Auf beiden Seiten gibt es Kartuschen, in denen (was mir entgangen ist) etwas eingraviert wurde.

    „Geschaffen vom Kasseler Bildhauer
    Hans Everding (1876-1914).
    Er erinnert an den
    Physiker Denis Papin (1647-1712),
    der als Hugenotte nach Hessen geflohen,
    in Kassel 1695-1707,
    meist hier vor dem Ottoneum,
    seine Versuche mit der Dampfkraft vornahm“

    Die beiden Schalen sehen wie Muscheln aus. Diese sind sehr detailreich ausgestaltet. Darauf folgen weitere Emblems. Das eine zeigt das Konterfei eben des Denis Papin, wie man ihn auf zeitgenössischen Bildern „verewigt“ hatte. Hier ist es nicht erkennbar aber was was im Netz fand, war eine damals sehr beliebte Locken-Perücke. Das Gesicht wird im Profil abgebildet auf einer (Bronze?)Platte. Im Gegensatz zu den aus Stein hergestellten kann man sie auch nach über 100 Jahren bestens erkennen. Die andere sind zum Teil sehr stark verwittert. Dem Gesamterscheinungsbild tut es dennoch keinen Abbruch! Was mir ebenfalls gut gefällt, dass nicht nur die Muscheln auf das nasse Element verweisen, sondern auch die beiden Fische aus denen das Wasser sprudelt ebenfalls. Man braucht schon eine Weile, um das alles auf sich wirken zu lassen! Hier ist volle Zustimmung angebracht, die ich auch an der Stelle vergeben möchte!

    geschrieben für:

    Museen / Kultur in Kassel

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    9.

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    Sedina Den geflüchteten Hugenotten hat auch Hamburg einiges an Wohlstand zu verdanken .....
    Glückwunsch zum Grünen Daumen!


  10. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    3. von 6 Bewertungen


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    Das Münsteraner Museum für Kunst und Kultur gehört seit langer Zeit zu meinen Favoriten auf diesem Gebiet! Zwischen Mittelalter und Gegenwart reicht auf 2 Etagen die Bandbreite in diesem Haus, das direkt gegenüber dem Dom liegt. Geschichte in vielen Facetten, zu der auch die gerade erwähnte religiöse Stätte dazugehört. 1000 Jahre in wenigen Worten zusammenzufassen ist kaum zu schaffen! Wie bereits vorgestellten Stadtmuseum auch, wird von Zerstörungswut, Wandel und Neuanfang berichtet. Die Künstlernamen, die hier ausgestellt werden, kann man in jedem Nachschlagewerk finden. Sie lassen das Herz jeden Kunstliebhabers höherschlagen: Cranach, Munch, Klee, tom Ring, Liebermann und sehr viele andere weitere! Auch, wenn ich die zeitgenössischen Strömungen nach dem 2. WK nicht mag, wird häufig darauf hingewiesen, dass sie sich bei anderen einer großen Beliebtheit erfreuen.

    Erwähnenswert finde ich, dass es mit seinen 7.500 m² eins der größten seiner Art ist, das ich persönlich kenne! Dafür habe ich (inkl. knipsen) ca. 1,5-2 h benötigt. Neben der Dauerausstellung gibt es in regelmäßigen Abständen zeitlich begrenzte Ausstellungen, die weit im Voraus geplant werden, weil dahinter mitunter ein sehr großer Aufwand steckt. Wenn man auch diese, wie wir vor wenigen Monaten ansteuern sollte, muss man dementsprechend zusätzliche Zeit einplanen!

    Es gibt zwei Gründe, warum ich heute über dieses besondere Museumkomplex berichten möchte: der erste ist sofort ersichtlich – dieses soll im Mittelpunkt meiner 2800.! Bewertung stehen! Gleichzeitig ist es aber auch der 50., den ich in westfälischem Münster vorstelle! Nach außen hin wirkt das 2014 neu eröffnete Bau recht kühl mit seiner Betonfassade, doch davon soll man sich nicht „täuschen“ lassen, bezüglich dessen, was im Inneren auf einen wartet! Das wird erst dann ersichtlich, wenn man die Ausstellungsfläche in der 1. Etage betritt!

    Anfangen möchte ich aber mit einer allgemeinen Darstellung. Der Zugang ist durchgehend barrierefrei. Innerhalb des Hauses kann man sowohl verschiedene Treppengänge, als auch die Aufzüge benutzen. Wie man anhand von den architektonischen Aufnahmen, die ich beigesteuert habe, ist zudem ersichtlich, dass die Geschichte der Einrichtung weiter reichen muss, als ein knappes Jahrzehnt! Laut eigenen Angaben reichen die Anfänge bis ins Jahr 1908. Innerhalb der 51 Räume befinden sich einige davon weiterhin in dem einstigen im Stil der Neorenaissance gebautem Gebäude.

    Der Eintritt zum LWL (Landschaftsverband Westfalen-Lippe) Museum für Kunst und Kultur ist mit seinen 9 € mehr als moderat zu bezeichnen! Es hat mich selbst überrascht, dass innerhalb dieser Sammlung es über 350.000 Gemälde, Grafiken, Skulpturen, Möbel, Münzen, Kunsthandwerk, Plakate und Landkarten gibt! Gehe schon davon aus, dass ein „gewisser“ (ggf. hoher) Anteil davon gar nicht ausgestellt wird! Bevor man sich auf den Weg zu diesen und weiteren Highlights aufmacht, ist es erforderlich seine (sperrigen) Sachen, die eine bestimmte Größe überschreiten, in einem der zahlreichen Schließfächer (gegen Pfand) unterzubringen. Wie so oft: je später man selbst dort sein sollte, desto wahrscheinlicher ist es, dass man auf die kostenpflichtige Garderobe (kann sich aber inzwischen geändert haben) zurückgreifen muss! Die letztgenannte ist ausschließlich an Wochenende und Feiertagen besetzt. Diese findet man auf der linken Seite im Foyer hinter den Kassen. Auf der anderen Seite, falls man Hunger oder Durst haben sollte, gibt es eine Cafeteria (Drittanbieter), die wir selbst nicht besucht haben. Erwähnenswert ist, dass die Buchhandlung Walter König eine seiner Dependancen dort besitzt. Darüber habe ich aber bereits geschrieben.

    Das LWL Museum bietet ein breites Spektrum an Objekten, die auch von ihnen selbst mit Superlativen in Verbindung gebracht werden können. Da wäre die älteste Tafelaltar mit menschlichen Darstellungen jenseits der Alpen. Man muss kein Fan von religiöser Kunst sein, um sich für eins der anderen Bereiche begeistern zu können! Wie wäre es dann mit den Gemälden, die eine Bandbreite vom Mittelalter bis in die Gegenwart umspannt! Egal, ob eine Studie oder ein „Ölschinken“ mit einem historischem Kontext, wenn selbst meine Begleitung von einigen von ihnen angetan gewesen ist, dann will das schon was heißen!

    Immer noch nicht überzeugt?! Was mich ist staunen versetzt hatte, war das Kunstgewerbe. Dieses ist in verschiedenen Räumen anzutreffen. In Westfalen hat die Adelsgeschichte einen großen Stellenwert. Auch, wenn einige den Einwand gelten lassen, können, dass diese Zeiten längst „vorbei“ sind, darf man nicht vergessen, dass speziell Münster bis 1802 ein eigenständiges kirchliches Fürstentum gewesen war. Das „Amt“ als solches „sicherte“ den entsprechenden Familien sowohl gesellschaftliche Anerkennung, als auch es diente als eine „Projektionsfläche“ für die eigenen Wünsche und Pläne! Clemens August von Wittelsbach war einer von ihnen, der das Stadtbild nachhaltig bis heute geprägt hatte! Was ich leider sehr schade fand, dass auch wenn auf ihn und seinen (genialen) Baumeister Johann Conrad Schlaun innerhalb der Adelsgeschichte eingegangen wird, über das hiesige Schloss (heute Uni) gibt es vor allem die entsprechenden Pläne. Das was mich mehr interessiert hätte, wäre die (nicht mehr vorhandene) innere Gestaltung gewesen… Das war eine individuelle Vorstellung, was ich gerne hätte, was sich aber in der Ausstellung nicht in der Form widerspiegelt. Aus meiner Sicht ist es aber kein Grund für eine Abwertung.

    Innerhalb der zuletzt genannten Bereichs kann man sowohl einen historischen Kamin finden (was ich eigentlich außerhalb der eigenständigen Wärmeversorgung von Einst), was in einem Museumskomplex wohl kaum "vorhanden" ist! Daneben auch mehrere Wandteppiche, die mindestens 300 Jahre und mehr alt sind! Solche Kontraste, können eben den Unterschied ausmachen!

    Wenn man zwischen den einzelnen Besuchen im LWL Museum verstreichen lässt, wie es bei mir der Fall gewesen ist, kann zudem auch entdecken, dass neue Bereiche dazu gekommen sind. Die einstige Baustelle wurde zu mehreren Kabinetten, bei denen das bürgerliche und adelige Mobiliar mit (weiteren) Gemälden aber auch hochwertigem Porzellan und passenden Gläsern und Besteck trumpfen kann! Wenn selbst ich, die sich stundenlang in solchen Museen aufhalten kann, ohne das ich das Bedürfnis nach einer Pause verspüre und aufgrund der Fülle der Fall ist, dann kann man sich das seine denken!

    Als ein weiterer Nachteil kann ich auch die Tatsache anführen, dass es einen Bereich gibt, bei dem die Rollifahrer auf Hilfe angewiesen sind. Das Betrifft die Sonderausstellungsfläche im Endgeschoss. Zu dieser gelangt man über einige Treppen. Wie mir versichert wurde, soll es eine separate Möglichkeit geben, wie das bewerkstelligt werden kann! Mir ist diese aber nicht bekannt! Was mich sehr begeistert hatte, dass beim Museum für Kunst und Kultur gleichwohl dort (für private Zwecke) fotografiert werden kann. Sollte das nicht erwünscht sein, wird das entsprechend gekennzeichnet. Persönlich habe ich jene über Barbarossa und den mir bis dato unbekannten deutschen Barockmaler Wolfgang Heimbach besucht. Ein weiterer Besuch ist geplant, bei dem Werke aus der eigenen Sammlung zum Thema Sommer (Darstellungen um 1900) präsentiert werden!

    Bei solchen doppeltem Anlass, wie das Vorliegende, gehört aus meiner Sicht eine solche „monumentale“ Darstellung dazu (auch wenn andere nicht diese Ansicht vertreten ;) ). Wie immer gilt: am besten selbst testen und den persönlichen Favoriten unter den Sammlungsobjekten finden! Volle Zustimmung von uns und ein Herzchen selbstredend dazu!

    geschrieben für:

    Kultur / Museen in Münster

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    10.

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    Sedina Museal? Dann muss ich Dank meines hohen Alters wohl verschärft gratulieren! ;-)))
    Konzentrat 5 Sterne für das Museum und fünf Sterne für den Bericht dazu. Plus Daumen :-)
    Glückwunsch.