Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation

Bewertungen (1)


  1. Userbewertung: 1 von 5 Sternen

    2. von 7 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Die Sanitätshaus Richts + Chedor Orthopädietechnik GmbH unterhält insgesamt 8 Sanitätshäuser in Dortmund, Hamm, Werl, Soest, Beckum, Lippstadt und Brilon. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Werl.

    Am 29.05.2018 verordnete mir ein niedergelassener Chirurg in Soest auf meinen Wunsch eine Orthese der Marke Bauerfeind ManuLoc. Freundlicherweise wurde aus der Praxis in dem nahegelegenen Sanitätshaus Richts + Chedor in Soest angerufen, um dort die sofortige Verfügbarkeit der Orthese zu überprüfen. Wir fuhren also von der Praxis direkt zum Richts + Chedor Sanitätshaus in Soest, wo uns die dort vorrätige Orthese unmittelbar ausgehändigt wurde.

    Sehr zu meiner Verwunderung wollte man in dem Sanitätshaus Richts + Chedor allerdings keine sofortige Bezahlung, sondern teilte stattdessen freundlich mit, dass ich eine Rechnung an die auf dem Rezept vermerkte Adresse bekommen würde - für ein Einzelhandelsgeschäft eine doch eher unübliche Praxis.

    Die Orthese war weder mit einem Verkaufspreis an der Verpackung ausgezeichnet, noch wurde der Preis beim Verkauf genannt. Leider fragte ich auch nicht gezielt nach...

    Am 02.06.2018 bekam ich von der zentralen Verwaltung des Sanitätshauses Richts und Chedor aus Werl eine Rechnung über 119,00 Euro.

    Natürlich hatte ich zuvor den Preis einer solchen Orthese recherchiert. Der marktübliche Verkaufspreis liegt zwischen 49,95 Euro bis 65,00 Euro (inkl. Versand) in der bei dieser Orthese gängigen Größe, die ich im Sanitätshaus Richts + Chedor gekauft hatte. Bei der Recherche hatte ich sowohl Internethändler ais auch Sanitätshäuser und Apotheken berücksichtigt, die online versenden.

    Der von Richts + Chedor berechnete Preis lag somit bis zu 140 % über dem niedrigsten Preis, zu dem man die identische Orthese in der von mir benötigten Größe kurzfristig in anderen Geschäften bestellen konnte.

    Selbstverständlich war mir durchaus schon klar, dass ich in einem stationären Sanitätshaus im Einzelhandel mehr bezahlen muss, als wenn ich das identische Produkt im Internet bestelle. Im Vertrauen auf die Fairness des stationären Handels habe ich den Preis der Orthese beim Kauf leider nicht gesondert hinterfragt. Dass die Orthese aber bei Richts und Chedor rund 100 % bis 140 % über dem marktüblichen Verkaufspreis - also weit mehr als dem doppelten Preis - berechnet wird, damit konnte ich nun wirklich nicht rechnen...

    Hätte man mich - wie im Einzelhandel üblich - die Orthese gleich beim Erwerb im Sanitätshaus bezahlen lassen, hätte ich den Artikel bei diesem enormen Preisunterschied gar nicht erst genommen und meine Schiene ein oder zwei Tage länger getragen. Durch das Bezahlen per Rechnung wurde aber dafür gesorgt, dass ich bei Erhalt der Rechnung die Orthese naturgemäß bereits einige Tage in Gebrauch hatte. Eine Rückgabe war daher selbstverständlich nicht mehr möglich.

    Ist diese Vorgehensweise so wohl beabsichtigt? Und sind derartig überteuerte Preise - auch bei anderen Produkten - bei Richts u. Chedor die Regel?

    Die Orthese ist verschrieben, die "Zeche" zahlt die Krankenkasse oder Krankenversicherung und somit die Versichertengemeinschaft. Warum wundere ich mich also, dass meine Krankenversicherungsbeiträge jedes Jahr kräftig ansteigen. Ich muss unwillkürlich an all die alten Menschen in den entsprechenden Pflegeeinrichtungen und Altenheimen denken, die für ihre benötigten Hilfsmittel auf Sanitätshäuser wie Richts + Chedor angewiesen sind und meist keine Möglichkeit haben, Verkaufspreise dieser Produkte zu vergleichen. Sicher generell schon ein sehr einträgliches Geschäft! Hier treibt man es aber etwas zu arg, meine ich!

    Ich rate dazu, generell die Verkaufspreise zu vergleichen. Vor einem Kauf bei Richts und Chedor unbedingt. Wer dazu technisch oder aus anderen Gründen selbst nicht in der Lage ist, sollte sich dafür Hilfe von Familienangehörigen oder Freunden erbitten. Es schont bei Sanitätsprodukten mit Zuzahlung die eigene Kasse, bzw. ansonsten die Solidargemeinschaften der Krankenversicherungen und Krankenkassen. Da braucht man sich nicht wundern, wenn die Kranken- und Pflegekosten explodieren.

    Selbstverständlich habe ich das Unternehmen Richts + Chedar Orthopädietechnik GmbH in Werl angeschrieben und um Stellungnahme zu der überhöhten Rechnung gebeten. Eine Antwort blieb man mir leider schuldig, offenbar gängige Praxis in diesem Unternehmen, wie man auch schon in anderen Bewertungen auf anderen Portalen lesen kann...

    geschrieben für:

    Rehabilitationswesen / Orthopädietechnik in Soest

    Neu hinzugefügte Fotos
    1.

    joergb. Schöne Bewertung. An Ihrer Stelle würde ich Ihre Krankenkasse einmal anschreiben, mit Rechnungskopieund Ausdrucken oder Links zu den Online-Shop Preisen. Es wäre spannend zu erfahren, wie die Krankenkasse auf diesen erhöhten Preis reagiert. bearbeitet
    Ausgeblendete 4 Kommentare anzeigen
    Yamp Vielen Dank. Genau das wird auch geschehen, die Krankenversicherung bekommt die entsprechenden Informationen.

    Ich hatte auch eine Anzeige nach § 138 Abs. 2 BGB in Erwägung gezogen, allerdings sind vermutlich nicht alle Merkmale dazu gegeben. Zwar erfüllt der geforderte Preis möglicherweise diesen Straftatbestand, allerdings lässt sich die außerdem notwendige, besondere Schwäche- oder Zwangssituation bei mir vermutlich nicht nachweisen.

    Man hat mich zwar beim Kauf in Unkenntniss über den später geforderten Preis gelassen und wohl auch ausgenutzt, dass die Orthese ganz offenbar - da ärztlich verordnet - jetzt in diesem Moment benötigt wurde, damit ist aber vermutlich die Zusatzbedingung des § 138 Abs. 2 BGB noch nicht erfüllt.

    Rechtlich ist also eher nichts zu machen, es bleibt dem Verbraucher aber überlassen, bei welchem Händler er seinen Bedarf deckt.

    Und dass Richts + Chedor generell wohl eher teurer ist, konnte ich auch in anderen Bewertungen schon lesen.
    bearbeitet
    Reisender68 Zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnug für eine wirklich gut geschriebene Bewertung!

    Wie hier zu ersehen, ist Vertrauen nicht unbedingt immer angebracht. Wenn man die Ware erhält, ohne dass man informiert wird, wie hoch der Preis ist. muss man mittlerweile wirklich vorsichtig sein.
    Genau wie hier beschrieben, scheint es eine gängige Praxis zu sein, nicht gleich Vorort auf die Bezahlung zu bestehen, damit der Kunde die Möglichkeit der Rückgabe verwirkt.
    Exlenker Hilfreicher Beitrag, der zu Recht begrünt wurde. Glückwunsch dazu!
    Und man freut sich auf viele weitere Beiträge von Dir!
    Puppenmama Herzlichen Glückwunsch zu Deinem interessanten Bericht und zum grünen Daumen.
    Die Erfahrung habe ich auch schon gemacht.