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  1. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    3. von 5 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Wer wo hinzieht, braucht früher oder später mal eine Apotheke. So ist es auch hier bei uns, im liebenswerten Dürerkiez mitten in der großen Stadt. Und da ist sie nun, die Apotheke zum Zirkel: ein freundliches Eckgeschäft, das von außen dank Blumenschmuck und zurückhaltender Dekoration sehr einladend wirkt, das einerseits traditionsbewusst und andererseits topmodern ist. Also genau richtig für Menschen wie mich, die in Gesundheitsfragen eher zimperlich sind und die Mittelchen gegen die Wehwehchen lieber von echten Menschen kaufen als im anonymen Netz oder in der Kettenapotheke. Spätestens seit mir eine befreundete Apothekerin, die in einer Kette tätig war, vor Jahren mal einen Schlag aus ihrem Berufsalltag erzählt hat, mache ich einen großen Bogen um solche Medikamenten-Supermärkte.

    Aber hier ist es prima: Die beratenden Damen und Herren verhalten sich genau so, wie es sein soll - freundlich, fachkundig und diskret. Was mir gleich angenehm aufgefallen ist: Es werden auch (preiswerte!) Hausmittel angeboten und nicht unbedingt die teuren Produkte aus der aktuellen TV-Werbung. Von letzteren hört man schon mal: "Ach, davon würde ich Ihnen eher abraten, probieren Sie erst mal xxx."

    Glücklicherweise bin ich nicht allzu oft hier, aber wenn sich mal eine Erkältung ankündigt, dann stehe ich sofort auf der Matte und decke mich mit allem ein, was die zu erwartende Malaise verkürzen könnte. Natürlich ist sowas immer vorrätig. Selten kommt es mal vor, dass ich mit einem Rezept auftauche und das Medikament bestellt werden muss. Auch das läuft schnell und zuverlässig, außerdem kann man über die Webseite Vorbestellungen für Medikamente tätigen, was extrem praktisch ist. Und es gibt einen Botendienst, den ich allerdings noch nicht in Anspruch genommen habe.

    Hier kaufe ich gern auch einfach mal so Gummibären aus reinem Fruchtsaft mit Aufdruck "Friedenauer Saftbären", die ich als Mitbringsel verschenke. Natürlich weiß ich ebenso wie das ganze Team, dass die Gummibärchen keinesfalls vom Apotheker persönlich in mühsamer Wochenendarbeit zusammengekocht und handgeformt werden, sondern dass dieses Produkt vermutlich in jeder Apotheke dieser Erde mit regionalisiertem Aufkleber verkauft wird, aber das macht nix. Sie schmecken.

    Und noch etwas ist super: Die Apotheke gehört zu den Gewerbetreibenden im Malerviertel, die sich für den Kiez einsetzen. Man unterstützt soziale Projekte ebenso wie das Sommerfest in der Cranachstraße oder das Cranachdinner im September. Vorbildlich!

    geschrieben für:

    Apotheken in Berlin

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    21.



  2. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    Ich denke, man kann Stammgast in einem Haus sein, auch wenn man nur alle paar Jahre mal vorbeikommt. Denn so gehts mir mit dem Hotel am Seetor.

    Dieses hübsche kleine Hotel habe ich mal entdeckt, als ich vor mindestens 10 Jahren mit einer Freundin im Umland unterwegs war. Das Städtchen Angermünde fand ich toll, und das Hotel wirkte so freundlich und gemütlich, dass ich die nächste Gelegenheit beim Schopfe packte, um hier mit dem aufmerksamsten Ehemann aller Zeiten ein feines Wochenende zu verbringen. Wir wohnten preiswert und angenehm in einem hübschen Zimmer und hatten zum Abendessen hier eine wunderbare Fischplatte, die uns beiden in außergewöhnlich guter Erinnerung blieb. Abgesehen davon umkurvten wir den Mündesee und strolchten durch Angermünde - eine zauberhafte, kleine Stadt, deren mittelalterlicher Stadtkern erhalten geblieben ist. Angermünde ist nämlich die friedlichste Stadt der Welt, denn immer wenn ein Krieg vorbeikam, saß der jeweilige Bürgermeister auf der Stadtmauer und schwenkte eine weiße Fahne. Daran kann man erkennen, dass die Angermünder zu den klügeren Menschen gehören. Immerhin ist der bekannteste Angermünder der Schriftsteller Ehm Welk, dem wir beispielsweise das schöne und lustige Buch DIE HEIDEN VON KUMMEROW verdanken.

    Bald darauf kamen wir mal im Winter vorbei, zu einem kleinen Sonntagsausflug im Schnee und natürlich mit Mittagessen im Hotel am Seetor. Und es war wieder ein reines Vergnügen. Das Restaurant präsentierte sich hell, freundlich und gut beheizt. Die junge Servicekraft war aufmerksam und lustig, und die Speisekarte bot viel regionale Küche zu gästefreundlich kalkulierten Preisen. Als Hauptgang hatte ich einen sehr guten, saftigen Wels mit Meerrettichsoße auf einem außerordentlich gelungenen Gemüsebett. Köstlich! Der Göttergatte gönnte sich Lachsforellenfilet mit Honig-Senf-Soße.

    Und wir ließen nicht locker, denn als nächstes stand ein Familienwochenende auf dem Programm. Hinterher waren wir alle hoch zufrieden, auch mit dem Hotel: Die Zimmer sind in hellen Farben hübsch eingerichtet, die Betten sind gut, die Bäder recht großzügig. Alles passt zusammen und atmet einen angenehm frischen ländlichen Charme, nix ist überkandidelt. Dies ist eben ein richtig nettes, kleines Hotel ohne großen Schnickschnack. Für 65,00 Euro pro Doppelzimmer (!) gab es ein Frühstücksbüffet mit sehr gutem Kaffee und den üblichen Zutaten. Dazu wieder der überaus aufmerksame und fröhliche Service - alles prima. Die Lage des Hotels ist bestechend: nur ein paar Meter bis zum schön restaurierten und witzig dekorierten Marktplatz oder auf der anderen Seite zur Uferpromenade des Mündesees.

    Ach ja: Die Fischplatte war wieder ausgezeichnet!

    geschrieben für:

    Hotels in Angermünde

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    22.



  3. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    13. von 25 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Zwei Ex-Kreuzberger und Neu-Friedenauer beim ersten gemeinsamen Schloßstraßenbummel, da darf die Currywurst nicht fehlen! Curry 36 hatte ja über 25 Jahre gewisse Maßstäbe gesetzt - mal sehen, was die Konkurrenz so treibt!

    Der erste Eindruck: lotterleer am Freitagnachmittag. Nur zwei Kunden vor uns. Ha! Sowas hätte es bei C36 nie gegeben. Dort stehen sich inzwischen von Mittwochabend durchgängig bis Sonntagmittag die Touristenhorden die Beine in den Bauch. Gar lustig war es, ihnen beim Currywurstessen zuzukucken, und wenn sie sich gegenseitig fotografierten oder die Mami anriefen: "Jo mei, i bin jetzt do bei Cörrie sechsunddreißig, maanst, sull i glei amol noch an Ketschap für dahoam mitbringen?" Oder so ähnlich.

    Hier in Steglitz steht man vor einem blitzblank geputzten Container, in dem zwei Frauen (ausdrücklich Frauen, keine Damen!) werkeln. Die unsrige war offenbar leicht missgestimmt. Sie grummelte vor sich hin, verhörte sich dann auch prompt bei der Bestellung und warf mir einen muffligen Blick zu, als hätte ich mir gerade eben erst ausgedacht, die Boulette doch lieber mit Senf zu bestellen. Aber sie packte das ketchupverunreinigte Boulettchen anstandslos dorthin, wo schon eine andere Fehlbestellung stand (aha!) und war dann sehr zuvorkommend, was die mögliche Scharfausstattung der selbstverständlich ungedärmten Currywurst betraf.

    Und diese Currywurst, meine Damen und Herren Feinschmecker, Nichtkostverächter und Vielfraße, war ein Gedicht! Wunderbar im Geschmack und in der Konsistenz, außen leicht knusprig in frischem (!) Öl genau richtig gebraten. Der Ketchup - ein Traum: tomatenfruchtig, leicht süßlich mit dezenter Schärfe. Die ordnungsgemäße Versorgung mit scharfen Gewürzen und Chilikörnern gelang ebenfalls beim ersten Versuch. Mit 1,65 pro Wurst war sie etwas teurer als C36, aber jeden Cent wert. Der Jubel der beiden Ex-Kreuzberger und Neu-Friedenauer kannte keine Grenzen. So sind wir nun auch fastfoodmäßig endlich im Süden angekommen.

    Warum aber dann nur 4 Sterne? Ganz einfach: Die Boulette war grauenhaft. Einfach nicht essen. Bitte! Also Boulette weglassen und stattdessen die Currywurst essen - die mit Darm probier ich beim nächsten Mal. Natürlich nur zu Recherchezwecken und damit ich auf golocal was zu schreiben hab ;-)

    geschrieben für:

    Imbiss in Berlin

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    23.

    Nike Einfach klasse be - und geschrieben, Schlorrndorf. Der Beitrag ist ein Fall für den Grünen Daumen Award !
    Ausgeblendete 12 Kommentare anzeigen
    Schlorrndorf @Turdus: Du bist jedenfalls herzlich willkommen, ganz egal, ob hier im Dorfkiez (Kiezdorf?) oder in der tobenden Mitte. Ich mach gern ne kleine Führung!
    Nike Und schwupp ist er da ... der GD ... ich gratuliere auch. Er ist so was von verdient ... immer wenn ich eine Bewertung von Schlorrndorf lese habe ich das Gefühl "da musst du sofort hin!" :-))
    Tikae Nike da bilden wir wohl gleich ne Reisegruppe ....Glückwunsch Schlorndorf :))
    Sir Thomas Ham'S an Ketschap do herinnen? Sehr vergnüglich geschrieben, Vaehrteste. Das like des Currywurstpapstes ist in diesem Falle übrigens mindestens soviel wert wie der Daumen. Weitamachn ! :-))
    Schlorrndorf Wer ist denn hier der Currywurstpapst? Egal, wer es ist, dann bin ich die Curryqueen! Oder gibts die schon?
    opavati® Schade, dass hier wieder mal eine Dublette produziert wurde. Den Platz gab es schon, mit 11 Bewertungen


  4. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. von 3 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Hier tobt das Leben (... soweit das in Friedenau möglich ist!)

    Wenn man in Friedenau ausgehen möchte, einen Abend angenehm beschließen will oder vorm Schlafengehen ein Nightcap braucht, dann ist man in der Offen Bar goldrichtig. Wir waren zu viert hier - nach einem guten Essen wollten wir einfach noch gemeinsam was trinken, und irgendwer kam auf die Idee: Man könnte ja mal wieder einen Cocktail schlürfen! Also, nix wie rein, und siehe da: Am Freitagabend gegen 22:30 Uhr konnten wir auch gerade noch vier Plätze finden.

    Die kleine Bar wirkt gemütlich, es gibt viele unterschiedliche Sitzmöglichkeiten, mit und ohne Barhocker, so dass sich viele Singles, Pärchen und kleinere Gruppen hier einfinden und offenbar ganz wohl fühlen. Auch wenn der Laden voll ist, kann man sich unterhalten, denn die Musik war zu dieser Stunde zwar laut, aber nicht kommunikationsfeindlich.

    Der Service kam sofort an unseren Tisch geeilt und entpuppte sich generell als fix und freundlich. Das Publikum war so gemischt, dass wir uns auch als Gäste jenseits der 40 willkommen fühlten. Die Cocktails waren riesig und preislich okay. Mein Planter's Punch hätte gut für vier durstige Bauarbeiter gereicht - naja, das ist jetzt vielleicht eine Spur übertrieben ... aber ich empfand es als sehr preisgünstig, dass dieser Eimer mit viel Stoff nur 8 Euro gekostet hat. Auch der Wein war für eine Bar erstaunlich günstig mit Preisen um die 4 Euro (0,2).

    Da dies eine Raucherbar ist, sollte man sich darauf gefasst machen, dass geraucht wird. Daher erübrigt sich auch die Diskussion darüber, ob und warum das schlecht und/oder ungesund ist. Wer das nicht abkann, bleibt am besten draußen. Als Ex-Raucherin macht es mir glücklicherweise nix aus, mit Rauchern zusammen zu sein oder mal ein paar Stunden im Qualm zu verbringen. Irgendwie fühlte ich mich hier wie in einer anderen Zeit ... als es ganz normal war, dass Menschen in Kneipen, Restaurants, in der U-Bahn und sogar oben in den Doppeldeckerbussen! geraucht haben und dies auch ohne schlechtes Gewissen, ohne Rumgewedel, unnatürliche Sitzhaltung, verschämtes Vordietürlatschen und Rechtfertigungen genießen konnten. Das waren noch Zeiten!

    Das einzige, was ich hier ein bisschen vermisst habe, ist ein gewisser Charme, der USP, also das Alleinstellungsmerkmal, irgendwas Besonderes, das diese Bar von anderen unterscheidet. Und das ist der einzige Grund, warum ich nicht die volle Sternenpracht vergeben kann. Aber vielleicht entdecke ich das ja beim nächsten Mal!

    geschrieben für:

    Bars und Lounges in Berlin

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    24.

    von Money Komme mit den Glückwünschen aus Unterfranken kaum mehr nach. Herzlichen Glückwunsch nach Berlin!
    Ausgeblendete 7 Kommentare anzeigen
    Ein golocal Nutzer Gratulation auch von mir.
    Eine schöne Beschreibung. Bei uns gibt es so was ja
    leider nicht mehr. Da könnten fast Neidgefühle aufkommen.
    Nike Urlaubsbedingt erst jetzt gelesen. Herzlichen Glückwunsch auch noch von mir!
    Meinidol Da würde es mir bestimmt auch gefallen. Durch die Bewertung kann ich mit das gut vorstellen. Gratulation.
    Falls du mal in Chemnitz bist, geh in die Bar Maroon, wird dir sicher auch gefallen. :)


  5. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    1. von 2 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Ein toller Maler und noch dazu einer aus Werder - und ich habe die Ehre, ihn zu kennen, und zwar schon seit ein paar Jahren. Der "Inselmaler" Wilfried Mix - so nennt man ihn hier.

    Wilfried Mix ist künstlerischer Autodidakt: Er zeichnet und malt seit seiner Kindheit, aber ursprünglich hat er aufm Bau gelernt, ein Handwerker also, der schon früh den künstlerischen Ausdruck für sich entdeckte. Später - nach der Wende - wurde er Werbegrafiker. Heute lebt er wieder in seinem Elternhaus in der Fischerstraße, das er liebevoll zum Atelier mit einem kleinen "Lädchen" umgebaut hat, wo er nach wie vor seiner Tätigkeit als Grafiker nachgeht und wo man unter anderem seine Werke im Original, aber auch als preiswerte Drucke kaufen kann.

    Am Anfang standen Zeichnungen und Skizzen - Werder, die Havellandschaft und das Wasser - ließen ihn als Motive nicht mehr los. Mit der Zeit wurde Wilfried Mix mutiger: Er wagte sich an großformatige Ölbilder, die er im Auftrag malen durfte, und vor allem entdeckte er immer mehr seinen eigenen Stil: den fantastischen Realismus. So sind viele Bilder entstanden, die einerseits witzig und andererseits oft durchaus kritisch die Entwicklung der Landschaft, das Werder-Image und die Umwelt behandeln. Da gibt es das mittlerweile im ganzen Havelland berühmte Gemälde vom aufgeschnittenen Apfel, in dessen Innerem die Insel Werder liegt. Das Havelwasser fließt über den Rand in ein nicht näher bezeichnetes anderes Universum - Werder als Idylle, als Obststadt und als Oase in der Wildnis ... Dieses Bild findet sich als Startseite auf seinem Internetauftritt.

    Viele seiner Bilder gefallen mir unglaublich gut, zum Beispiel seine Ostsee-Bilder. Für eine noch laufende Ausstellung in Zinnowitz auf Usedom hat Wilfried Mix eine Reihe von Werken geschaffen, in denen er die Entwicklung der Ostseeküste karikiert und kritisiert: Eine Möwe sitzt bei Nacht auf einer Buhne - die Pfähle sind erleuchtete Hochhäuser, die als gefährliche Fremdkörper aus dem Meer ragen.

    Aber man kann nicht nur seine tollen Bilder im Internet sehen, sondern ihn auch selbst besuchen. Am besten ruft man vorher an, denn der Künstler ist oft unterwegs. Wenn ich in Werder bin, gehört ein Besuch bei Wilfried Mix dazu, denn er ist nicht nur ein begabter Maler, sondern auch ein sehr netter und kluger Mensch, der viel erzählen kann. Und außerdem muss ich doch unbedingt wissen, woran er gerade arbeitet!

    geschrieben für:

    Kunstgewerbe / Grafikdesign in Werder an der Havel

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    25.

    Ausgeblendete 6 Kommentare anzeigen
    Nike Danke, ein toller Bericht. Den Künstler und seiin Atelier kannte ich in der Tat noch nicht und den Internetauftritt des Künstlers werde ich mir heute Abend auch noch genüsslich zu Gemüte führen. :-)
    Schlorrndorf Maler und Grafiker wurde nicht akzeptiert - jetzt hab ich aus "Grafikdesign" eine Kunsthandlung gemacht ... ma kieken!
    Nike Das "Apfel - Bild" ist genial - alleine die Idee schon!
    Nike herzlichen Glückwunsch! Der Grüne Daumen ist absolut verdient !
    limmat Respektvoll beglückwünsche ich Dich zu dem großartigen Bericht; aber auch zu dem verdienten "GD", vielen Dank!
    Ein golocal Nutzer Hätte mich schwer enttäuscht, wenn es den hierfür nicht gegeben hätte.
    Meinen herzlichen Glückwunsch zum GD.
    Schlorrndorf Vielen lieben Dank für die guten Wünsche! Ich sehe gerade, dass ich 1000 "Gefällt mir's" für Bewertungen hab. Und nun sonne ich mich in meinem Ruhm ...


  6. Userbewertung: 2 von 5 Sternen

    3. von 4 Bewertungen


    Wenn ich mich mal als Berlinerin so richtig ärgern will, dann geh ich an den Potsdamer Platz. Es gibt wenig akzeptable Gastronomie hier, was ich ziemlich ätzend finde. Und zu den Lokalitäten, die ich mittlerweile meide, gehört bedauerlicherweise auch das Lindenbräu im Sony Center. Wenn ich in der letzten Zeit mal hier war, dann alleine. Denn wenn ich hierher jemanden mitnähme, müsste ich mich mit ca. 90 % Wahrscheinlichkeit fremdschämen bzw. mich ärgern.

    Denn leider hat sich das Lindenbräu mir in letzter Zeit nur als Touristenabzocke erster Güte präsentiert. In den ersten Jahren war es hier richtig gut. Ich war zur Berlinale oft mittags hier, habe eine Leberknödelsuppe gegessen, eine Limo getrunken und bin dann wieder im Kino verschwunden. Manchmal war ich mich mit Freunden oder Kollegen hier zum Essen verabredet, oder wir kamen abends nach erfolgtem Kulturgenuss mal auf ein Getränk vorbei. Wir sind sogar öfter mal vom Tipi am Kanzleramt hierhergelaufen, denn Herr Schlorrndorf war vom hiesigen Bier und besonders vom Weizenbier stark begeistert. Mir gefiel vor allem, dass es hier alkoholfreies Weißbier gab. Das kannte ich bis dato nur aus Bayern. Also prinzipell alles prima ...

    Doch wie sang schon Hilde Knef so schön: "Von nun an ging's bergab." Zur langen Nacht der Museen kamen wir zu sechst hierher, eine kleine Gruppe gutgelaunter Berliner inmitten von lärmenden Touristen, die dem Bier sehr eifrig zusprachen. Es war so gegen 23 Uhr, und wir waren hungrig und durstig von so viel Kunst und Bildung. Oben war es recht voll, Personal war nicht zu sehen, und wir erspähten einen Tisch, der gerade frei geworden war. Also nahmen wir Platz, doch als dann endlich ein Kellner kam, begrüßte er uns nicht etwa oder reichte uns Speisekarten oder Ähnliches. Nee, sondern er tat erst so, als sähe er uns nicht - ein bisschen wie im Kindergarten - und auf Nachfrage blaffte er uns an, er würde uns hier nicht bedienen, denn wir dürften uns nicht einfach hinsetzen, wo wir wollten. "Das ist hier mein Tisch, und hier bestimme ich", sagte er und dann fügte er noch hinzu, dass es ihm egal wäre, ob und wo wir Plätze fänden.

    Nun hat man ja irgendwie auch Verständnis für überfordertes Servicepersonal, das inmitten von lärmenden und saufenden Horden schuften muss. Aber abgesehen davon, dass wir weder lärmen noch saufen wollten und man uns das vermutlich sogar ansehen konnte, hat mein Verständnis gewisse Grenzen. Wir sind dann gegangen, und ich habe etwas getan, was ich niemals vorher und niemals nachher getan habe: Ich schrieb eine Mail an die Betreiber des Lindenbräu. Auf die bekam ich keine Antwort. Naja ...

    Aber an diesem Ereignis liegt's nicht allein, dass ich der Lokalität keine Zuneigung mehr schenken kann. Zwischendurch war ich immer mal wieder hier, alleine und vor allem wegen der Leberknödelsuppe. Mit der Zeit wurde das Essen immer teurer - Backkartoffel mit Sauerrahm 9,50 Euro, Leberknödelsuppe jetzt 4,50 Euro ... naja. Die letzten Suppen waren mal kochend heiß, mal lauwarm und einmal sogar versalzen, möglicherweise durch zu langes Einkochen. Erstaunlich für Convenience - jedenfalls vermute ich das. Vor allem aber: Schade!

    Der Hauptgrund jedoch, warum ich hier nicht mehr gern und in den letzten Monaten gar nicht mehr zu Gast bin, ist nach wie vor der Service. Das Personal ist oft mufflig oder wirkt extrem gestresst. Das muss ich nicht haben.

    Und wenn Herr Schlorrndorf und ich mal Appetit auf das leckere Bier haben, dann gehen wir ins Hopfingerbräu am Hauptbahnhof - dieses Lokal gehört zu denselben Betreibern wie das Lindenbräu, aber es gibt einen Unterschied wie Tag und Nacht zwischen beiden. Zum Beispiel habe ich am Hauptbahnhof bisher nur freundliches Personal getroffen. Und preiswerter ist es außerdem ...

    geschrieben für:

    Brauereien in Berlin

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    26.

    PeterJ Schade! In den letzten Jahren fand ich das Lindenbräu immer ganz angenehm, wegen der Hausbiere. Gegessen habe ich dort noch nicht.
    Ausgeblendete 4 Kommentare anzeigen
    Schlorrndorf Wie gesagt: Wegen des wirklich guten Biers gehe ich jetzt immer zum Hauptbahnhof. Die dritte "Schwester" am Brandenburger Tor, hab ich noch nicht ausprobiert.
    PeterJ Wenn ich in der Gegend bin und gutes Bier trinken will (z. B. vor einem Essen in der nahe gelegenen Peking-Ente), habe ich keine Lust, extra zum Hbf. zu radeln. Das geht alles von der Trinkzeit ab! ;-)
    Schlorrndorf Die "Peking-Ente" mag ich auch sehr gern - und kennst Du fürs Bierchen schon das Mommsen-Eck am Potsdamer Platz? Das Haus der 100 Biere!
    PeterJ @Schlorrndorf, ich sehe gerade, dass ich das Original-Mommseneck in Charlottenburg kenne (das aber Wert auf die Feststellung lebt, dass es mit der Kneipe am Potsdamer Platz nichts zu tun hat ;-) ). Ich habe mal in der Gegend gewohnt.

    Bedauerlich finde ich, dass das Mommsen-Eck vom Fass fast nur Industriebiere hat ...


  7. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    2. von 2 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Schon kurz nach unserem Einzug in den Dürerkiez - es war Winter - kamen wir hier zum ersten Mal vorbei, doch bis wir endlich zum ersten Mal einkehrten, dauerte es eine Weile.

    Dann war es so weit: Wir hörten, dass an Himmelfahrt im LUCAS gegrillt werden sollte, und wir dachten uns: Hier gehts bestimmt eher ruhig zu, und es gibt bestimmt keine grölenden, besoffenen Kerle mit Fahrradklingeln, sondern fröhliche Friedenauer, die den schönen Tag mit ihren Familien genießen. Das LUCAS sieht nämlich aus wie ein total seriöser, netter und lustiger Laden. Und so war es, und nicht nur das: Es gab feine Lammbouletten und Merguez, beides vom Biobauern im Umland, dazu selbstgemachte leckere Salate, alles ganz prima! Als besondere Spezialität wurde eine Berliner Weiße serviert, die ich noch nicht kannte: die Zille-Weiße - angenehm herb und sehr feinperlig frisch. Und die trinke ich jetzt immer, wenn wir hier sind, denn seitdem kommen wir öfter her.

    Bei schönem Wetter sitzen wir am liebsten im schattigen Gastgarten und läuten mit grüner Weiße für mich oder mit leichtem Weißwein für Herrn Schlorrndorf, den aufmerksamsten Ehemann der Welt, den Feierabend ein. Dann bleiben wir ein Stündchen oder so, lesen, reden, genießen die Ruhe und die gepflegte Dorfatmosphäre. Und mehr und mehr habe ich das Gefühl, dass wir nicht die einzigen sind, die hier ihren Dämmerschoppen nehmen. Der LUCAS ist beliebt in der Umgebung. Kein Wunder: Der Service ist immer freundlich, ein Lächeln zur Begrüßung gehört ebenso dazu wie die Frage nach dem Getränkewunsch und die schnelle Übergabe der hübsch und schlicht gestalteten Speisekarte, wo neben den Standardgerichten auch unterschiedliche Weinentdeckungen aus dem Spätzleland angeboten werden (genau richtig für Herrn Schlorrndorf!) sowie wechselnde saisonale Köstlichkeiten. Zurzeit lockt der Pfifferling ... da werden wir wohl bald wiederkommen! Die Preise sind zivil: Hauptgerichte ab ca. 10 Euro.

    Auch drinnen sitzt man ganz gut. Die Räume wirken recht frisch renoviert und vielleicht aus diesem Grunde eher restaurant- als kneipenmäßig. Ein bisschen sehr edel und gehoben, dabei irgendwie kühl, und das passt für mich nicht so hundertprozentig zum rustikalschwäbischen Speiseplan und zur Außenwirkung dieses typischen Dorfgasthofs, wobei das durchaus liebevoll gemeint ist. Vielleicht fehlt einfach die Patina, die durch Jahre und Jahrzehnte in einem Lokal erst wachsen und gedeihen muss ... Denn eigentlich ist auch hier drinnen alles hier in Ordnung. Es gibt ein paar unauffällig hübsche Dekorationselemente, regionale Kunstobjekte, alte Fotos und Ähnliches, bequeme Stühle, einfache Tische und einen geräumigen Nebenraum, der wohl für größere Gruppen gedacht ist.

    Touristen verirren sich nur selten hierher in den Dürerkiez, also auch kaum in dieses Lokal. Schade eigentlich! Denn hier ist es auf ganz relaxte Weise berlinerisch mit einem Hauch süddeutschen Charmes und insgesamt ein bisschen wie früher: eine sehr tolerante, freundliche Atmosphäre, wo auch Prominente aus Kultur und Politik in Ruhe mal was essen können, ohne dass fotografierende Fans und/oder kreischende Horden über sie herfallen. Niemand kümmert sich hier um sie. Es dreht sich nicht mal jemand um. Allerhöchstens kann es mal passieren, dass jemand leise sagt: "War das nicht ...?" und ein anderer antwortet: "Ja, könnte sein ... hab nicht drauf geachtet." - So geht's zu bei uns im Dorf ...

    Heute haben wir hier am frühen Abend ganz gemütlich gesessen, Wein und grüne Weiße getrunken, und die Vögleins in der Hecke tschilpten und tirilierten dazu, dass es nur so seine Bewandtnis hatte. Es war schön.

    geschrieben für:

    Restaurants und Gaststätten in Berlin

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    27.

    Ausgeblendete 2 Kommentare anzeigen
    Sir Thomas Zurecht !! Ein Hochgenuss, meine Liebe. Jedoch: besoffene Kerle: OK, aba wat für Fahrradklingeln?? :-)
    Schlorrndorf @Sir Thomas: Die Fahrradklingel ist das traditionelle Musikinstrument des Berliners am Vatertag. Sie wird gern an einem Spazierstock befestigt, gelegentlich am Mützenschirm, am Gürtel oder auch - man glaubt es kaum - am Fahrrad. Wenn Berliner Männer in früheren Jahren den Vatertag feierten, gehörte zur Ausrüstung ein Spazierstock (mit Fahrradklingel und frischem Grün, z. B. Birkenzweige), ein Strohhut sowie am besten noch ein Kremser, also eine Art Kutsche, auf der möglichst viele Männer mit Strohhut, Stock und Fahrradklingel Platz finden konnten.
    Siri gratuliere nachträglich zum gD!

    "hilfreich"
    "gut beschrieben"


  8. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    1. von 3 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Mit schöner Regelmäßigkeit überfällt mich alle sechs Monate der Jieper, also die Lust auf einen Berg tierischer Proteine, saftig gegrillt oder gebraten, dann hab ich Bock auf Eiweißschock, und mich peitscht die wilde Gier, meine Zähne in deftige, leicht verbrannte Fleischstücke zu schlagen. Angesichts dieser Umstände ist es natürlich prima, wenn ich gerade in Eschwege bin und am besten in der Nähe des Adria-Grills. Denn hier kann ich hundertprozentig sicher sein, dass mein Jieper und ich gut aufgehoben sind.

    Früher sagte man einfach: Ab zum Jugo! Da war es immer nett, die Fleischberge erhoben sich von den wagenradgroßen Esstellern wie die Adriatischen Inseln aus dem Meer, und dazu gab es diese unglaublich leckeren scharfen Zwiebeln nebst Pommes und Reis, selbstverständlich beides gleichzeitig auf der Platte, und zwar ebenfalls in solchen Mengen, dass ich beim Anblick freudig jauchzte: "Oha, Spaß für die ganze Familie!", wenn so ein majestätisches Meisterwerk mediterraner Fresskultur vor mir auf dem Tisch landete. Aber auch wenn es nicht so aussah: Dieser Riesenteller war für mich alleine ... heißa hopsa, war das schön!

    Mittlerweile esse ich weniger als früher, und es gibt auch keine Jugos mehr. Politisch korrekt findet man höchstens mal hier und da ein Restaurant mit kroatischen und internationalen Spezialitäten, eventuell mal eines mit Balkanküche oder mit "Adriatischer Küche". Was geblieben ist, sind die riesigen Portionen, die immer noch liebenswerten Gastgeber und eine häufig seit mehr als - sagen wir mal freundlich - 30 Jahren unverändert gebliebene Innenausstattung, die gern mal dunkel holzgetäfelt das Flair einer Bauernstubeneinrichtung aus einem Möbelkatalog der 70er Jahre bedient. Mittlerweile nachgedunkelt, versteht sich. So ist es auch im Europa-Grill. Zusätzlich stehen und hängen noch einige dubiose Dekorationselemente herum, an denen man am besten vorbeiblickt, um sich lieber auf die Speisekarte und auf den flotten Service zu konzentrieren.

    Hier esse ich meistens Muckalica oder Satarasch - recht preiswert und in wie erwartet großzügigen Portionen. Muckalica wird hübsch mit "Schüttelfleisch" übersetzt und ist eine große Portion angebratenes und geschmortes Fleisch mit viel Gemüse. Satarasch, mein Lieblings-Jugo-Gericht, ist ebenfalls eine Art Gulasch mit Paprikaschoten in einer eihaltigen, scharfen Soße von sahnig feiner Konsistenz. Mir hat's geschmeckt. Herr Schlorrndorf, der aufmerksamste Ehemann der Welt und des Universums, amüsierte sich königlich mit den verschiedenen Grillplatten, die schon wegen ihrer merkwürdigen Namen eine Bestellung wert sind: Hier gibt es eine "Epigramm-Platte" ... dolle Sache!

    Dazu tranken wir Plavac - der entpuppte sich als weinähnliches Getränk, mit dem ich mich nicht recht anfreunden konnte. Ein Dessert passte nicht mehr hinein, mit der Rechnung kam noch ein Schnäpschen aufs Haus, ein Aprikosenlikör, der angenehm kalt serviert wurde.

    Und während ich das hier so schreibe, fällt mir ein: Wär mal wieder fällig, so'n Sataräschlein!

    geschrieben für:

    Imbiss / Restaurants und Gaststätten in Eschwege

    Neu hinzugefügte Fotos
    28.

    Nike Glückwunsch zum GD für diesen wunderbaren, humorvollen Bericht!

    Ha, da hab ich es gut weltmeister. ESW liegt nur ca. 50 km von meiner Heimatstadt entfernt und ich kenne die Innenstadt wie meine Westentasche, war aber ausgerechnet noch nie in diesem Lokal. danke Schlorrndorf für den Tipp. Der nächste Ausflug in Kombi mit dem Hohen Meissner ist schon gebont. :-)
    Siri gratuliere nachträglich zum gD!

    "hilfreich"
    "gut beschrieben"


  9. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    2. von 2 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Wer hätte das gedacht? Wir haben in Berlin das einzige, komplett erhaltene Art-Déco-Theater Europas, ein wunderschönes Bauwerk: das Renaissance Theater. Und ich liebe es.

    Vor einigen Jahren hatte ich das große Glück, gemeinsam mit einer Freundin, die Abonnentin ist, eine Führung mitzuerleben. Das war ganz großartig, wirklich interessant - und ich habe so viel Neues über dieses faszinierende Haus gelernt, dass ich mich unsterblich in diesen Bau verliebt habe. Seitdem gehe ich beinahe andächtig durch das Haus und freue mich manchmal diebisch, wenn ich mit Berlinern herkomme, denen ich etwas zeigen kann, was sie seit Jahren oder manchmal schon seit Jahrzehnten kennen, ohne jemals wirklich hingeschaut zu haben. Genau so ist es nämlich mir ergangen!

    Bei der Hausführung damals bin ich anfangs beinahe im Boden versunken, so hab ich mich geschämt. Pfui Deibel, wie konnte mir das alles entgehen? Seit vielen Jahren hatte ich hier tolles Theater gesehen - immer wieder absolut hochklassige Inszenierungen - aber die Schönheit der Intarsienarbeiten im Zuschauerraum war mir bisher ebenso entgangen wie die Tatsache, dass sich im Rang, der über eine künstlerisch gestaltete Wendeltreppe in Form einer nach oben strebenden Pflanze erreichbar ist, eine Bar mit Nebenräumen befindet, wo ebenfalls Veranstaltungen stattfinden: das Bruckner-Foyer. Hier gibt es beispielsweise ein stilisiertes "Wüstenzelt": ein halbrunder Raum, der mit Messing-Tierfiguren verziert ist. Und außerdem kann man hier vor der Vorstellung oder in der Pause ganz prima sitzen.

    Das Renaissance Theater ist einfach wunderbar, eine kreative Verneigung vor der Kunst, ein Ort, der bei aller Leichtigkeit und Schönheit auch viel Ernsthaftes hat. Bei jedem Besuch entdecke ich etwas Neues, immer noch und immer wieder. Wenn ich im Saal sitze, fühle ich mich wie im Innern eines wertvollen Schatzkästchens - die Architektur ist ebenso einmalig wie die Ausstattung, mit ihren vielen kleinen Details, von den hübsch gestalteten Messingbuchstaben bis zu den Leuchtern und den herrlichen Spiegeln. Welche Liebe zum Theater ist hier spürbar! Was für eine Hochachtung gegenüber der Kunst, den Künstlern und dem Publikum!

    Und noch etwas ist hier einmalig: Man kann blind jede Inszenierung sehen und wird immer ein interessantes, spannendes Stück mit tollen Schauspielern erleben. Dann sitze auch ich gespannt und glücklich im Zuschauerraum, bevor der Vorhang sich hebt, und blicke auf die großartigen Holzeinlegearbeiten, die Szenen aus dem Orient zeigen, und auf den riesigen Kronleuchter, der sich wie ein leuchtender Stern über dem Parkett erhebt.

    Zurzeit mein Favorit ist übrigens das Stück EWIG JUNG - immer ausverkauft, deshalb unbedingt rechtzeitig Karten besorgen! Lasst euch überraschen ...

    geschrieben für:

    Theater in Berlin

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    29.

    konniebritz Ohne Deine Erklärungen zum Renaissance-Theater hätte ich die zahlreichen Details auch nicht gekannt. Dabei war ich öfters zu einer Aufführung dort.
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    bb-dd Ich sehe schon: Für meinen nächsten Berlinbesuch hab ich mal wieder viel zu wenig Zeit eingeplant:-((
    Tolle Bewertung!
    Siri gratuliere nachträglich zum gD!

    "hilfreich"
    "gut beschrieben"


  10. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. von 86 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Angenehme Atmosphäre und super Preis-Leistungsverhältnis

    Zum ersten Mal in Bad Bevensen, in der Lüneburger Heide und in einem Kurort - eine dreifache Premiere. Denn irgendwann kommt die Zeit, da möchte man sich im Kurzurlaub mal ausruhen und so richtig entspannen. Also her mit dem Wellness-Urlaub! Und was gibt es da Besseres als eine Jod-Sole-Therme?

    Das Hotel Carissa liegt nur fünf Minuten Fußweg von der Therme entfernt. Es ist angenehm klein mit 18 Zimmern, verfügt über eine Tennishalle, einen eigenen Wellnessbereich mit Sauna und eine große Terrasse. Wie in Bad Bevensen üblich, bietet es die Übernachtung inklusive Thermeneintritt, und 84,00 Euro fürs Doppelzimmer inklusive Frühstück und Therme für zwei ist wirklich sensationell.

    Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind allesamt unglaublich freundlich. Es scheint, als ob der Betrieb von vier Personen geführt wird. Bis auf den Koch scheinen alle mehrere Aufgaben zu haben. Der Chef ist gleichzeitig Kellner, Barkeeper, Rezeptionist und Schneeschipper. Bei Ankunft wurden wir von einer ebenfalls sehr vielseitigen Dame (Rezeption, Reservierung, Frühstücksservice, Reinigung) durchs Hotel geführt und aufs Zimmer gebracht - diesen Service hat man teilweise nicht mal im Vier-Sterne-Segment!

    Die Zimmer sind, wie es so schön heißt, zweckmäßig eingerichtet. Besonders hervorzuheben der große Schreibtisch, ebenso die Minibar und der geräumige Kleiderschrank. Das Bad ist recht klein, und - wie das Zimmer und das gesamte Hotel - picobello sauber. Da macht es nichts, dass die Ausstattung schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat. Nicht so schön ist der gelegentlich verschwenderische Gebrauch von Reinigungsmitteln und Duftstäbchen. Hier wäre weniger mehr! Super: Im ganzen Haus gibt es kostenloses W-Lan, was leider noch immer nicht überall selbstverständlich ist.

    Beinahe schon komisch, aber irgendwie auch anrührend ist die Innendekoration, die zwischen kreischbuntem Kitsch und vollkommen deplatzierten maritimen Versatzstücken schwankt, irgendwas zwischen türkischer Riviera und Heidschnucke auf Speed. Sehr originell!

    Dies gilt auch für das Restaurant, wo empfindsame Gemüter am besten an den Dekorationselementen vorbeischauen sollten, um sich stattdessen aufs Essen zu konzentrieren, denn das lohnt sich: Das Frühstücksbüfett ist überraschend vielfältig und qualitätsmäßig über dem Durchschnitt - frisches Obst und sogar mundgerecht zerteiltes Gemüse, Räucherlachs, Wurst- und Käsespezialitäten und Aufstriche, die üblichen Cerealien und eine sehr gute Brot- und Brötchenauswahl. Hier gab‘s mit Abstand die besten Brötchen, die ich in den letzten Jahren in einem deutschen Hotel gegessen habe!

    Die Abendkarte bietet regionale Spezialitäten sowie die kurgastfreundliche Schniposa-Küche (Schnitzel, Pommes, Salat), die hier allerdings wirklich überzeugen kann. Alles gut zubereitet, großzügig portioniert und zu zivilen Preisen. Das Kasseler mit Grünkohl und sehr guten Salzkartoffeln war extrem lecker.

    Abends sitzt man schön an der kleinen Bar, wo der Chef persönlich die Cocktails mixt, und das kann er wirklich gut! Er geht richtig in dieser Arbeit auf - als würde er den ganzen Tag nur darauf warten, dass er abends endlich die Bar machen darf. Der Begrüßungscocktail war genau mein Geschmack – fruchtig und nicht allzu stark – auch die alkoholfreien Cocktails sind frisch und lecker. Das Bier- und Weinangebot ist ebenfalls gut und preiswert.

    Fazit: Wir haben uns hier sehr wohlgefühlt und wollen bald wiederkommen.

    geschrieben für:

    Hotels in Bad Bevensen

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    30.

    Ein golocal Nutzer Die Formulierung "Heidschnucke auf Speed" finde ich einfach....pffft , einfach köstlich. Beanspruchst Du das Urheberrecht, oder darf dieses Bonmot verwenden?
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    Schlorrndorf Hallo, Weltmeister - danke für das Kompliment. Du darfst die Formulierung gern verwenden. Die Nennung des Urhebers (icke) solltest Du vornehmen, wenn Du Bedenken hast, dass jemand ankommt und Dich anmault, weil Du das wo abgeschrieben hast. Ist mir übrigens eine Ehre, von Dir zitiert zu werden!
    Nike Schlorrndorf ist unsere geniale Wortschöpferin .... Schniposa - Küche finde ich ebenfalls ganz lustig. :D
    Siri gratuliere nachträglich zum gD!

    "hilfreich"
    "gut beschrieben"