Bewertungen (94)
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Klassisches Büroartikel- und Schreibwarengeschäft mit Anspruch!41.
Die Auswahl ist riesig, und die Preise sind absolut akzeptabel, auch die Beratung stimmt. Ich bin hier Kundin, seit ich vor etwa einem Jahr in die Nachbarschaft gezogen bin. Kein Vergleich mit den üblichen Bürosupermärkten!
Der einzige Grund, warum ich nicht in vollkommen haltlosen Jubel ausbreche, ist folgender: Hier war bei jedem meiner Besuche eine angespannte Stimmung im Team spürbar. Wenn die Chefin nicht anwesend war, redeten die Angestellten über sie. Sowas gehört sich nicht, schon gar nicht in Anwesenheit von Kundschaft, und es hat mich so sehr gestört, dass ich irgendwann einen der Mitarbeiter darauf angesprochen habe. Er reagierte einigermaßen bedröppelt.
Wenn die Chefin anwesend ist, ist die Stimmung beinahe noch gespannter: Sie ist sehr energisch, sagt offenbar gern ihren Leuten Bescheid, und das hat mich genauso gestört. "Warum tut sie das?", hab ich mich gefragt. Möchte sie den Kunden zeigen, dass sie ihren Laden im Griff hat? Hat sie das nötig? Wenn jemand was falsch macht, dann kann man ihm das doch ganz ruhig und freundlich erklären, ohne ihn dabei vorzuführen ... Auf mich hat es merkwürdig gewirkt, dass sie zu mir so freundlich und hilfsbereit war und in der nächsten Sekunde vollkommen umgeschaltet hat, um einen Mitarbeiter wegen einer Nichtigkeit zusammenzufalten.
Vielleicht waren das ja Zufallserlebnisse, oder vielleicht bin ich einfach überempfindlich oder harmoniesüchtig, aber für die Zukunft wünsche ich mir hier beim Einkaufen eine entspanntere Atmosphäre. Wenn ich nämlich in ein Geschäft hineingehe, möchte ich mich wohlfühlen und nicht das Gefühl haben, dass ich ein Krisengebiet betrete.
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Ganz unerwartete Entdeckung am Wittenbergplatz
Wer hätte das gedacht? In Kriechweite vom KaDeWe gibt es ein Schnellrestaurant, wo man zu Kantinenpreisen ziemlich gutes Essen bekommt, das man sich nach Wahl zusammenstellen kann.
Sehr gut schmeckte mir die hausgemachte und dafür extrem preiswerte Minze-Zitronen-Limonade (0,3 für 1 Euro oder 0,4 l für 2 Euro). Die "Burrito Bowl" mit saurer Sahne, Salsa verde, Pinto Beans und Spanish Rice sowie mit unwahrscheinlich guten, offenbar ebenfalls selbstfabrizierten Nachos war prima. In der Schüssel trieb sich außerdem jede Menge Grünzeuch rum - der übliche Eisbergsalat, der dank der milden Guacamole kaum gestört hat. Die Freundin und Kollegin erfreute sich an einem "Classic Guacamole Burrito" für 4,90 Euro. Die Portionen waren kaum zu schaffen.
Angesichts von Qualität (okay) und Preis (niedrig) spielt es keine Rolle, dass man sich hier selbst bedient und hinterher das Geschirr selbst wegräumt. Das Publikum ist überwiegend jung und hip, ebenso wie die flinken Menschen hinter dem Tresen. Dazu passen die schlichte Deko, die rundum abwaschbare Einrichtung und die Musik, die heute (Sonntagmittag) auf Zimmerlautstärke gestellt war.
Für Systemgastronomie ist der Laden mehr als okay, besonders angesichts der Preise und Angebote an den umliegenden Imbissbuden, wo für sehr durchschnittliche Currywürste Apothekenpreise verlangt werden. Wenn man sich preiswert und einigermaßen vernünftig vollstopfen möchte, ist das hier eine gute Adresse!geschrieben für:
Mexikanische Restaurants / Kalifornische Restaurants in Berlin
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Lieblingsbar!43.
Auch wenn ich seit einiger Zeit nicht mehr am Kreuzberg wohne: das Galander ist und bleibt meine Lieblingsbar. Denn hier ist einfach alles top: die Getränke, der Service, die Einrichtung, die Musik, die Dekoration. Diese Bar hat einfach Klasse! Von den Westen des behandschuhten Serviceteams über die dunklen Ledersessel in der Lounge bis zur Barmusik passt alles zusammen.
Am liebsten sitze ich hinten in der Ecke, mit dem Blick Richtung Eingang und auf die beeindruckende Bar mit ihren etagenweise aufgebauten Flaschen. Direkt vor mir schaue ich auf eine unverputzte Ziegelwand mit einem großformatigen Foto aus einem meiner Lieblingsfilme: "Casablanca" - das Bild zeigt Rick, der an Sams Klavier steht. Ach ja ...
Alles ist stilvoll, aber ohne Handstand-Überschlag. Am besten passt das schöne Wort "gediegen". Aber altmodisch ist man hier keinesfalls, eher werden gute Traditionen gepflegt und neu belebt. Neben vielem anderen fällt die Versorgung mit frischem Wasser positiv auf. Jeder Gast bekommt eine Wasserkaraffe, die immer wieder nachgefüllt wird. Knabberzeug wird ebenfalls unaufgefordert gereicht.
Dass die Servicemitarbeiter sich um ihre Gäste kümmern und sich mit Cocktails gut auskennen, ist eigentlich selbstverständlich, aber nicht immer die Regel. Hier stimmt auch das - der allgemeine Umgang miteinander und mit den Gästen ist sehr gelassen und liebenswürdig. Für ein Schwätzchen ist immer noch Zeit, ebenso für spezielle Cocktailwünsche inklusive Erläuterung. Interessierte Gäste können sogar an Getränkeseminaren teilnehmen. Nähere Infos dazu findet man auf der Webseite.
In dieser Gegend wirkt das Galander mit seinem repräsentativen Eingang und mit der eleganten, klassischen Einrichtung ein bisschen wie ein kleiner, blitzender Stern im dunklen Universum. Touristen trifft man selten, Schulklassen nie. Hierher kommt ein angenehmes Publikum - besonders gut für Frauen, denn sie können sich hier ungestört unterhalten. Es gibt viele Einzelgäste und Pärchen, die meisten aus der Nachbarschaft oder Gäste aus den benachbarten Yorck-Kinos, die nach der Vorstellung gemütlich was trinken wollen. Gruppen habe ich noch nie hier gesehen. Die meisten Gäste sind jenseits der Dreißig. Man verabredet sich hier zum Drink am Abend oder zum Gespräch mit einem oder mehreren lieben Menschen, was problemlos möglich ist, denn die ebenfalls klassische, meist sanfte Barmusik läuft auf Zimmerlautstärke. Dazu trinkt man sehr guten Wein, prima Cocktails oder feines Bier.
Hier kann man wunderbar die halbe oder ganze Nacht sitzen, reden, lachen und träumen ...
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Hier ist es schön.44.
Ich habe längere Zeit und ernsthaft überlegt, ob man diesen Geheimtipp überhaupt weitergeben sollte. Hier treffen sich die Leipziger zum Kaffee, zum Bier oder zum Essen. Alle sitzen gemütlich direkt am Wasser, in der Sonne, im Schatten oder im Wintergarten. Es gibt leckeren Kuchen, der selbstgebacken aussieht und schmeckt, und preiswertes, gutbürgerliches Essen in großen Portionen. Bei meinen beiden Besuchen war der Service aufmerksam und lustig. Alles ist einfach und zweckmäßig, wirkt aber durchaus liebevoll gestaltet, von den Gartentischen bis zur Speisekarte, wo man die spannende Geschichte der Gaststätte nachlesen kann.
Die "Elsterbar" ist ein richtig typisches Gartenlokal von der altmodischen Sorte, weder hip noch schick. Man schaut aufs Wasser - die in diesen Tagen besonders schnell fließende Elster - und auf das gegenüberliegende Ufer, wo zwei ganz angesagte Locations liegen: links der Nachbau einer antiken Bireme des griechischen Restaurants Thiseas und direkt gegenüber das Restaurant da Vito mit der schwimmenden Terrasse und den beiden original venezianischen Gondeln, die in den Wellen schaukeln. Im Sonnenschein sieht von hier aus alles hübsch, grün und idyllisch aus, und ich sitze im Halbschatten, lasse es mir gutgehen, trinke ein Bierchen, blinzle in die Sonne und entspanne mich. Die Arbeit bleibt liegen, die Augenlider werden schwer ... oops!
Gestern bin ich bei einer Stadtrundfahrt direkt hier vorbeigekommen. Die junge Guiderin hat mit keinem Wort den von außen so unscheinbaren gastlichen Ort erwähnt. Vielleicht kannte sie ihn nicht, weil sie zu jung war, aber vielleicht wollte sie auch sein Geheimnis wahren: eine Oase der Ruhe mitten in der Stadt. Auch wenn solche Lokale vermutlich weltweit langsam aussterben: Ich hoffe, dass es die "Elsterbar" noch sehr lange geben wird! Und beim nächsten Mal probier ich das Cordon Bleu mit Leberwurst!
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Frau Dr. Schmidt-Hahn ist meine Hausärztin, und zwar, seit sie zusammen mit Frau Dr. Lisser die Praxis übernommen hat. Das sind jetzt ungefähr 10 Jahre oder so ... und die beiden sind immer noch meine Leib- und Magen-Ärztinnen! Sie führen eine ganz normale Kiezpraxis. Weder schick noch durchgestylt. Im Flur hängen sehr schöne Fotos aus dem alten Friedrichshain. Mehr Kunst brauch ich hier nicht.45.
Die beiden Ärztinnen ergänzen sich ganz prima. Neben der hausärztlichen Versorgung und allem, was die Allgemeinmedizin an Sensationen bietet (jährlicher Check etc.), gibt es hier auch Familientherapie. Zusätzlich hat sich Frau Dr. Lisser in Naturheilkunde qualifiziert. Ich habe die homöopathische Behandlung schon ein paar Mal in Anspruch genommen und war positiv überrascht von der Wirkung. (Ich bin nämlich äußerst skeptisch!) Natürlich kann man hier auch andere Untersuchungen vornehmen lassen, wie z. B. EKG, Ultraschall, Labor und Hautscreening.
Beide Ärztinnen sind ruhig und freundlich. Sie nehmen sich Zeit, auch wenn mittlerweile der Andrang größer geworden ist. Hier existieren keine Klassen- oder Kassenunterschiede zwischen privat oder gesetzlich Versicherten. Die Praxis ist toll organisiert, was Schwester Juliane zu verdanken ist, die eine Art Engel ist – einer von der besonders lustigen und bodenständigen Art. Sie nimmt Ängstlichen die Angst und beruhigt die Unruhigen. Da macht das Blutabnehmen richtig Spaß! (Naja ...) Mittlerweile hat sie eine Kollegin bekommen, Schwester Gabi, die ebenfalls sehr kompetent und gelassen ist.
So herrscht in der Praxis immer eine angenehme Atmosphäre. Ich bewundere die unendliche Geduld, mit der das gesamte Team auch sozial und menschlich stark herausgeforderten Patienten begegnet. Manchmal kommt es mir vor, als sei die Praxis ein Anlaufpunkt für besonders quengelige Jung- und Neuberliner, vor allem aus der westdeutschen Provinz. Hier trifft sich eben der ganze Kiez ... Manchmal disqualifizieren sie sich sogar selbst:
Einmal hat einer im Wartezimmer seine Freundin angemault, dass er schon fast eine halbe Stunde warten müsste. Also in Hamburg käme sowas absolut nicht vor, da könnte so ein Arzt gleich dichtmachen. Das wäre ja mal wieder typisch Osten und typisch Berlin. Pfui Deibel!, dachte ich. Keiner hat was gesagt. Die Stammpatienten haben sich bloß angegrinst. Ich liebe solche unerwarteten Momente der Einigkeit. Da geht es mir gleich ein bisschen besser, und alles andere schaffe ich mit diesen beiden vernünftigen Damen und ihren Helferinnen, die alle so gut zuhören können.
Wenn etwas nicht in ihr Fach fällt, greifen die Ärztinnen auch mal ganz selbstverständlich zum Telefon und machen einen Facharzttermin. Auf diese Weise hab ich für eine gerissene Strecksehne am Finger sofort einen Termin beim Chirurgen um die Ecke bekommen. Bewertung folgt demnächst!
Tipp: Dies ist eigentlich keine Bestellpraxis, und zwar aus Prinzip. Man kommt also immer dran. Aber bevor man einfach so hingeht, lieber vorher anrufen und fragen, wie es gerade aussieht. Die Schwestern sagen dann, ob es sinnvoll ist, sofort anzutraben oder besser etwas später. Für Blutabnahmen, Homöopathiegespräche oder -behandlungen, besondere Untersuchungen und Ähnliches werden natürlich Termine vergeben. Meist muss man aber auch ohne Anmeldung nicht lange warten. Beim Lesen der Titanic (liegt hier aus!) bin ich jedenfalls noch nie über die "Briefe an die Leser" hinausgekommen.
Also eine rundum empfehlenswerte Arztpraxis für die ganze Familie, wo man sich gut aufgehoben und gut behandelt fühlt. Das sagt eine, die normalerweise den Kontakt zu Medizinern jeglicher Couleur meidet. Aber hier geh ich hin. Sogar regelmäßig, von wegen Check etc.
Und wenn der junge Ex-Hamburger das hier lesen sollte, dann gebe ich ihm für seinen weiteren Lebensweg die folgenden Worte mit: Schäm Dich, Du Rotzlöffel!
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Wer einen kompetenten, souveränen und vernünftigen Notar sucht oder braucht, ist hier genau richtig.46.
Herr Helbig ist einfühlsam und freundlich, dabei ziemlich schwungvoll und auf sehr angenehme Weise zielführend, vor allem berät er außergewöhnlich vernünftig, behält auch die Kosten im Blick, und er hat etwas, was eigentlich selbstverständlich ist, was aber bei vielen Juristen verloren gegangen ist: Er verfügt über die Fähigkeit, schwierige Sachverhalte verständlich darzustellen, und das macht er sehr gut.
Im Gegensatz zu vielen anderen Juristen ist er weder ein Besserwisser noch ein Wichtigtuer, sondern ganz schlicht und einfach ein intelligenter, erfahrener Mensch, dem man vertrauen kann.
Obwohl er auch Rechtsanwalt ist, übernimmt Herr Helbig fast ausschließlich Notariatsaufgaben, wozu bekanntlich auch familien- oder erbrechtliche Angelegenheiten gehören, die er mit großer Gelassenheit und Sensibilität angeht.
Der angenehm freundliche Umgangston in dieser unschnöseligen, angenehm traditionellen Kanzlei ist ebenfalls ein Grund, warum ich sie empfehlen kann. Hier gibt es keine tobenden Junganwälte und keine haareraufenden Referendare. Alles strahlt Ruhe, Sachlichkeit und Freundlichkeit aus. Sogar die Sekretärin ist nett!
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Eine Einladung brachte mich in dieses Wirtshaus, das gerade so urig und rustikal war, dass man es als Touristin gut aushalten konnte. Das Speisenangebot taumelt ein wenig zwischen bayrischen Spezialitäten und Bewährtem aus der italienischen Allerweltsküche (Steinofenpizza, Pasta), aber warum nicht? Vielleicht muss man ja in dieser Gegend vieles bieten ...
Ich wählte von der Wochenkarte, die mir schon beim Lesen den Mund wässrig machte, selbstverständlich die halbe Bauernente und wurde nicht enttäuscht: Ein knuspriger Riesenvogel materialisierte vor meinen erschrockenen Augen. Er kam in Begleitung einer großen Portion Rotkraut und flankiert von zwei Klößen, dazu verheißungsvoll duftende Soße. Mutig ging ich ans Werk und schaffte einen großen Teil der köstlichen Mahlzeit. Die Soße war ein Traum, der Rotkohl schmeckte wieder mal weihnachtlich, aber gut. Für Münchener Verhältnisse war diese Portion mit 15,00 Euro noch recht günstig kalkuliert, wie ich mir sagen ließ.
Wir mussten ein bisschen aufs Essen warten - kein Wunder! Doch die Wartezeit ging in Ordnung, denn immerhin waren wir 10 Personen, und das Wirtshaus war für einen Samstagmittag erstaunlich gut besucht.
Leider mussten wir hinterher noch arbeiten, sonst hätte ich sicherlich einen Rotwein dazu getrunken! Aber auch mit Gänsewein (oder Entenwein?) hatte ich ein feines Mittagessen.geschrieben für:
Restaurants und Gaststätten / Bayrische Restaurants in München
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Ich bin ganz begeistert, dass diese winzige Pizzeria schon hier bei golocal zu finden ist. Und es gibt sogar bereits eine Bewertung, die ich absolut bestätigen kann.48.
Hier war ich zum ersten Mal kurz nach der Eröffnung. Das muss so ungefähr drei bis vier Jahre her sein. Damals hab ich mich gemeinsam mit einer Kumpeline Stück für Stück durch das Pizzaangebot probiert. Die Pizza war so frisch und lecker, dass wir einfach nicht mehr aufhören konnten. Es war ein unvergesslicher Nachmittag! Leider haben wir relativ schnell schlappgemacht ...
Zur Entlastung des Gaumens haben wir hinterher noch ein bisschen Rotwein getrunken, der ebenfalls vorzüglich war.
Später war ich dann hier eigentlich bei jedem meiner Inselbesuche, um mir wenigstens ein Stück der köstlichen Pizza Calabrese zu holen, bevor ich Richtung Havel weiterging. Und ich gestehe, dass ich mir jedes Mal vorgenommen habe, mal was anderes zu essen. Aber ich hab mich nunmal in diese Pizza verkuckt, und falls ich mich dereinst dran überfressen habe, kann ich ja immer noch die hochgelobten Pastagerichte und die Spezialitäten von der kleinen Tageskarte probieren. Bis dahin bleibe ich der Pizza treu ...
Das Mini-Lokal mit der Imbisstheke ist eigentlich ein richtig tolles, kleines Restaurant, das von den beiden herzlichen Wirtsleuten mit Liebe und Sachverstand geführt wird. Manchmal wünsche ich mir, sie hätten ein größeres Lokal, in dem man zu jeder Jahreszeit schön sitzen kann. Und wer weiß ... vielleicht ziehen sie ja eines Tages um. Und ich werde ihnen sicherlich die Treue halten!
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Immer noch ein guter Tipp fürs Weißbier zwischendurch oder für lange Gespräche in tiefer Nacht. Hier dominiert ländlicher 70er-Jahre-Charme, dazu ein Hauch Rock-Nostalgie irgendwo zwischen Ranch-Bar, Dorfgasthaus und Beatclub, mit in langen Jahren erprobter Landhaus-Einrichtung, die woanders das Publikum in Scharen zur Konkurrenz treiben würde. Aber hier stört's nicht und ist sogar ganz passend, denn es gibt ein ebenso einleuchtendes wie erprobtes Kneipenkonzept: kaltes Bier, laute Musik und gelassener Service. Und deshalb ist der Bahnhof immer noch eine der Locations in Hof, die bei der amüsierwilligen Jugend genauso angesagt ist wie bei etwas älteren Fans einer gepflegten Mucke.49.
Während der Hofer Filmtage ist der Bahnhof ein klassischer Aufenthaltsort für durstige Cineasten, die meist weniger am Essen als an schnell und gut gezapften Bieren interessiert sind. Doch auch die hiesige Pizza ist sehr beliebt, weil lecker und günstig. Außerhalb der Filmtage ist der "Alte Bahnhof" praktisch seit Menschengedenken ein angesagter Veranstaltungsort für kleinere Konzerte, oft von durchaus angesagten Bands.
Die Preise sind zivil, das Bier ist klasse - es gibt mehrere Sorten vom Fass, besonders empfehlenswert das leichte Weizen! Warum gibts das eigentlich fast nirgendwo in Berlin?
Man kann in dieser Kneipe prima rumsitzen, abhängen und quatschen. Problemlos auch bis zum frühen Morgen!
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Seit mehr als einem Jahr lebe ich glücklich und zufrieden im Dürerkiez. Das ist eine eigene, kleine Welt mitten im trubeligen Berlin, nicht direkt eine ländliche Idylle, aber eine Gegend, in der man ruhig wohnt und wo verhältnismäßig wenig los ist - zumindest im Vergleich zur Yorckstraße, wo der aufmerksamste Ehemann aller Zeiten und ich viele Jahre gelebt haben. Hier im beschaulichen Friedenau läuft das Leben deutlich gemächlicher als in Kreuzberg, es gibt viel weniger Autoverkehr, und vielleicht überträgt sich die Stille in den kleinen Straßen mit ihren vielen Bäumen und den hübschen Vorgärten auf den Geisteszustand der Menschen, die hier viel weniger hektisch sind als an der Yorckstraße. Man kennt sich, man trifft sich beim Einkaufen und an der Bushaltestelle. Und man pflegt hier etwas, das sonst in Berlin beinahe ausgestorben ist: Man hält Schwätzchen.50.
Kaum waren wir frische Friedenauer, haben wir uns sofort wohlgefühlt und mit allen Schwätzchen gehalten: im Supermarkt, in der Apotheke, im Blumenladen und im Buchantiquariat. Überall kamen wir ins Gespräch. Ein wichtiges Thema dabei war das Benefizkonzert, die ganze Nachbarschaft redete von der Nathanaelkirche und vom Diakonieladen, und ich dachte: Komisch, sind die hier alle religiös? Ist doch merkwürdig, dass ein Benefizkonzert - ein Gospelchor sang - hier so für Furore sorgt. Wahrscheinlich ist hier sonst nix los, dachte ich, und da freut man sich über jedes kleine Ereignis ... Aber schnell merkte ich: Der Diakonieladen ist eine Einrichtung, die von allen Nachbarn unglaublich geschätzt wird.
Bei der nächsten Gelegenheit war ich auf der Webseite und gleich darauf stand ich im Laden und - jawoll - hielt Schwätzchen mit einer Mitarbeiterin, die so lieb und freundlich und kompetent war, dass ich sofort verstand, warum der Diakonieladen so einen guten Ruf hat. Hilfe zur Selbsthilfe ist das Motto. Neben der Versorgung von Bedürftigen aus den umliegenden Kiezen, aber auch aus ganz Berlin mit Kleidung, Möbeln, Lebensmitteln und Haushaltsgegenständen wird hier auch Unterstützung in Rechtsfragen und beim Ausfüllen von Formularen geleistet. Kleiderspenden, gut erhaltenes Geschirr, auch Möbel sind immer willkommen.
Es dauerte nicht lange, und ich brachte ein paar Sachen vorbei, die sich infolge des Umzugs angesammelt hatten: Garderobe und Hausrat. Eigentlich wollte ich alles auf dem Flohmarkt verkaufen ... Inzwischen sammle ich, auch bei Freunden, und packe Kisten für den Diakonieladen. Bald ist der nächste Besuch fällig.
Auf der sehr informativen Webseite findet man zusätzlich Hinweise auf Veranstaltungen: Basare, Konzerte und Trödelmärkte - natürlich alles zugunsten von Bedürftigen. Und im August ist wieder das jährliche Gospelkonzert in der Nathanaelkirche!