Starbucks kennt man ja. Obwohl im Bahnhof gelegen, ist diese Filiale angenehm gestaltet und gut geeignet, eine längere Umsteigezeit zu überbrücken oder sich schnell einen Kaffee oder eines der anderen Getränke to go zu holen.
Man sollte aber, wenn man schon soviel Geld ausgibt, denn günstig ist es hier definitiv nicht, eines der fancy Beverages nehmen, sofern man den Zuckerschock verträgt. Für eine einfache Tasse Kaffe ist man woanders günstiger und auch besser bedient.

Brezeln, Pizza, Croissants und andere Backwaren auf die Hand. Kann man machen, wenn man auf der Durchreise und sehr hungrig ist, ich würde tendenziell eher woanders einkaufen. Filialen dieser Kette finden sich an vielen anderen Bahnhöfen, diese zeichnet sich nicht sonderlich aus.

Irish Pubs sind ja leider selten geworden, aber in Bochum gibt es glücklicherweise noch eine Miniausgabe eines Pubs, auch wenn er, soweit ich weiß, nicht von Iren geführt wird.
An der Herner Straße, inmitten von Geschäften und Wohnhäusern, bekommt man in der Tat noch ein leckeres Guinness oder einen Cider. Irish Pubs sind ja generell schon sehr urig mit dem ganzen dunklen Holz und der Deko, die man häufig so vorfindet, aber Paddys Pub ist noch eine Spur gemütlicher, weil selbst die Tische am Rand sehr klein sind. Was nicht passt, wird halt passend gemacht. ;-)
Unglaublicherweise wurde hier sogar noch ein Dart-Automat untergebracht, der sich direkt vor den sauberen Toiletten befindet. Also nach dem Geschäft ein wenig aufpassen und die Tür zum Gastraum vorsichtig öffnen, damit man keinen anderen Gast umwirft oder gar einen fliegenden Pfeil von seiner Bahn ablenkt. ;-)
Des Weiteren gibt es leider keine Küche, was ich sehr bedauere, aber man wird hier bestens mit typisch englischen Chipssorten versorgt.
Parken kann man gut vorm Pub an der Straße, aber ich rate dazu, mit der nahegelegenen U-Bahn zu kommen, sonst kann man ja nur Wasser o.ä. trinken, und das geht in einem Pub nun wirklich nicht. :-)

Bacówka ist eigentlich eine polnische Feinkost-Kette, bei der man lauter leckere polnische Spezialitäten kaufen kann.
Ein polnisches Ehepaar, das in Deutschland lebt, hatte sich in den Kopf gesetzt, hierzulande eine weitere Filiale zu eröffnen - und sie haben es geschafft.
Seitdem findet man am Rande der Herner Innenstadt ihren tollen Laden, in dem sie Piroggen, Wurst und allerlei Krakauer Produkte anbieten. Bei Bacówka ist viel Holz verbaut, was es sehr gemütlich macht, obwohl man erst den Eindruck hat, man stünde in einem Metzgersladen. Es gibt aber auch eine Handvoll Tische, an denen man vor Ort speisen kann, denn es gibt wechselnde Mittagsgerichte, wie z.B. mein geliebtes Bigos. ;-)
Alles in allem ein Geheimtipp für Liebhaber polnischer Lebensmittel!

Die Brunnenschänke, eine kleine unscheinbare Kneipe, wird betrieben von dem griechischen Wirt Leftheris. (Ich hoffe, ich habe das jetzt richtig geschrieben.) Woher genau er kommt, kann man schön am Schaukasten draußen und an der Zapfanlage drinnen sehen, denn dort befindet sich jeweils ein Inselumriss von Kreta.

In der Brunnenschänke erwartet den Gast ansonsten ein Gastraum, der zu einem großen Teil nur aus Theke besteht, aber dort sitzt man auch am besten. ;-)
Ausgeschenkt wird hier Stauder, und wenn der Wirt zu später Stunde vielleicht selber ein oder zwei Bier getrunken hat, darf es auch mal ein Schnäpschen aufs Haus sein.
Küche ist leider nicht vorhanden, dafür punktet Leftheris mit langen Öffnungszeiten, die aber nach Laune und Fülle des Ladens (nicht der Gäste) variieren.
Wer also eine klassische Eckkneipe mit einem lustigen Wirt sucht, hier in Essen findet er sie noch.

Das Haus Marnass ist eine Gaststätte, die eigentlich zum gleichnamigen kleinen Hotel gehört, über das ich allerdings nicht viel sagen kann.
Positiv ist hier, dass Stauder vom Fass angeboten wird, und Speisen gibt es auch, soweit ich weiß.

Unser Besuch im Haus Marnass wird aber wohl der letzte gewesen sein, was nicht an der 90er-Jahre-Einrichtung liegt, sondern vielmehr an anderen Gästen und der Wirtin. Ich meckere normalerweise ungern und bin relativ leicht zufriedenzustellen, daher ist es wirklich schade für das Haus Marnass, dass sie sich keine Mühe gegeben haben, uns als Stammgäste zu gewinnen. Was die Wirtin vor Ort nämlich nicht wissen konnte, ist, dass wir eine neue Kneipe für unseren Stammtisch suchten.
Folglich haben wir, nachdem wir uns umgeschaut und ein Pils bestellt hatten, auch Fotos gemacht - für unsere Stammtischleute, und um sie z.B. bei Golocal hochzuladen. Dabei achten wir immer penibel darauf, dass Menschen nicht gut zu erkennen oder am besten gar nicht mit im Bild sind, und dass auch sonst nichts abgelichtet wird, was nichts im Internet zu suchen hat.
Irgendwann machte sich ein anderer Gast dann fertig, um das Lokal zu verlassen, aber nicht ohne uns noch zu sagen, dass es nicht gestattet sei, einfach so Fotos zu machen. Wir hätten fragen müssen, und es könnten ja Leute zu sehen sein, die das nicht wollen, etc. pp. blabla. Wir haben ihm dann höflich aber bestimmt erklärt, dass wir auf sowas immer achten, und dass die Fotos auf Plattformen im Internet ja quasi kostenlose Werbung bedeuten. Er blieb dabei, dass es nicht erlaubt sei, und dass die Wirtin das ja bestimmt auch nicht wolle. Ebenjene stand übrigens die ganze Zeit vor uns am Zapfhahn, konnte das Gespräch also prima verfolgen, rührte sich aber nicht. Ich sagte dann, dass uns das die Wirtin dann ja selber sagen könne, schaute sie dabei noch an - dann wäre es natürlich selbstverständlich, dass wir die Fotos nicht weiterverwenden und auf Wunsch auch vom Smartphone löschen. Die Wirtin gab leider keinen Ton von sich, und der Gast meckerte weiter vor sich hin, wollte mir aber auch keinen Gesetzestext nennen, so dass ich mal hätte nachschlagen können.
Auch als er das Lokal verlassen hatte, sagte die Wirtin immer noch nichts. Ich hatte mindestens mit einem leisen "Der ist halt so, klar könnt Ihr Bilder ohne Menschen darauf hochladen." gerechnet, aber nee, nix, null, nada.
Wir zahlten dann und suchten eine andere Gaststätte für unseren Stammtisch, die sich wahrscheinlich sehr freut, regelmäßig trinkende, speisende und zahlende Gäste bei sich zu haben.

Offenbar scheiden sich hier die Geister, wenn man die anderen Bewertungen so liest - muss also wohl jeder mal selber vor Ort probieren. ;-)

Ich glaube, dass ich schon als Kind bei Speckmann war, aber da hatten sie diese hübsche kleine "Hütte" noch nicht gebaut und auch sonst habe ich keine Erinnerungen daran.
Danach blieb es viele, viele Jahre immer nur bei "Wir müssen mal zu Speckmann!", aber irgendwie ergab es sich nie.
Doch irgendwann wurde alles gut - wir waren gerade in der Nähe, hatten Hunger, alles passte! Also gesagt, getan, wir entschieden uns für Burger und Backfisch, und beides war ausgesprochen lecker! Der Backfisch wird frisch zubereitet, es gab noch eine Sauce nach Wahl dazu, welche übrigens ebenfalls alle selbstgemacht sind. Der Burger war zwar nicht zu vergleichen mit denen, die es in den vielen, neuen, recht teuren Burgerbuden gibt, aber für einen Imbiss erste Sahne.
Die Damen hinter der Theke hatten jede Menge zu tun, aber sie blieben trotzdem freundlich, als wir zunächst den Verkehr aufhielten und mit offenen Mündern auf das Angebot starrten. Die Auswahl ist für diesen kleinen Imbiss schon recht beeindruckend, finde ich: Grillhähnchen, Spare Ribs, Schaschlik, Schnitzel, Gyros, Frikadellen, Brat-/Currywurst, Reibekuchen, verschiedene Salate und und und.

Trotz des immensen Betriebs war alles sauber, und die Toiletten waren auch tipptopp.
Leider gibt es nur ein paar wenige Sitzplätze an "richtigen" Tischen, die hart umkämpft sind. Wir hatten kein Glück und mussten auf Barhockern sitzen, aber auch das war erstaunlich bequem.

Also sollte es erstaunlicherweise Menschen geben, die Speckmann noch nicht kennen - auch trotz diverser Fernsehberichte - ab nach Herne!

Meine Vorredner haben ja leider schon die bittere Wahrheit zu Papier (oder zum Bildschirm) gebracht - der Herner Weihnachtsmarkt hat seine besten Zeiten hinter sich. Und dennoch wird überall immer stolz von den paar Buden berichtet - aber es ist ja auch logisch, dass die Berichterstattung z.B. im örtlichen Lokalteil der Zeitung nicht sehr objektiv ist.
Am oberen Ende der Fußgängerzone gibt es bereits eine Handvoll Weihnachtsbuden, die ich mir aber so gut wie nie angucke, weil dort - vorm City-Center- ja auch sonst nicht viel los ist. Geht man dann die Bahnhofstraße runter, findet man hier und da noch eine Crêpes-Bude oder ein Kinderkarussell.
Unten am Robert-Brauner-Platz geht dann die Post ab! Also für Herner Verhältnisse eben. In der Mitte des Platzes steht ein großer geschmückter Weihnachtsbaum, der zugegebenermaßen ganz hübsch ist, umrahmt von noch einer Handvoll Büdchen mit Imbissessen, Langos (Immerhin!), Fisch (Nochmal immerhin, der Fisch kommt vom Fischhaus Lichte!) und Glühwein. Des Weiteren gibt es eine Bühne, auf der ab und an etwas musikalisches dargeboten wird und - man höre und staune - eine nennenswerte Eierpunsch-Bude! Man muss dazu sagen, dass ich sonst kein großer Eierpunsch-Freund bin, weil mir das Zeug häufig zu sehr nach rohem Ei riecht, aber der Punsch hier in Herne ist durchaus lecker!
Vielleicht könnte mir ein Eierpunsch-Kenner ja mal sagen, ob es daran liegt, dass er wirklich lecker ist, oder daran, dass hier quasi kein Ei drin ist. In dem Fall nähme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil. ;-)

Jeder hat wohl schon mal einen Weihnachtsmarkt gesehen und kann sich in etwa vorstellen, wie es in Essen aussehen mag. Aber neben den üblichen Glühwein- und Crêpes-Buden gibt es hier auch noch ein paar Besonderheiten.

Der Weihnachtsmarkt erstreckt sich durch einen Teil der Innenstadt und befindet sich auf verschiedenen Plätzen und den Straßen dazwischen - kommt man vom Hauptbahnhof, stolpert man fast in die ersten Buden hinein.

Los geht's auf dem Willy-Brandt-Platz mit Bigos, einem leckeren polnischen Eintopf, den man auch nicht überall bekommt. Des Weiteren gibt es hier einige interessante Verkaufsstände und eine Bude mit Schokobrunnen. Zwischendurch ordentlich mit Glühwein spülen, dann weiter zur Rathenaustraße und am nächsten Imbiss die Edelcurrywurst mit Blattgold bestaunen, dann aber lieber das Geld für die nächste tolle Bude sparen. Beim badischen Winzer angekommen (vorm Pfefferkorn), einen weißen und einen roten Glühwein bestellen und sich freuen, weil man den besten Glühwein in Essen trinkt.
Etwas beschwipst einfach ohne Umwege zum Kennedyplatz weitergehen, ein bisschen die Verkaufsstände und das Lichternetz über dem Platz bewundern und den zwischendurch aufgegabelten Apfelglühwein sacken lassen. Da man jetzt ja schon ordentlich Glühwein hatte, eine kleine Pause einlegen, die man ideal mit der (sehr langen!) Wartezeit am Peru-Kartoffel-Stand verknüpfen kann. Ich kenne nur Menschen, die diesen Stand entweder lieben oder verteufeln. Zu verteufeln sind sicherlich die Schlange und die Preise, aber wer einmal eine Papa Renella (frittierter Kartoffelteig mit Hack oder mit Schinken und Käse gefüllt) gegessen hat, kommt normalerweise wieder. Hinter der Theke arbeiten Peruanerinnen im Akkord und alleine dieses Schauspiel ist einen Besuch wert.

Nun ist man gut gesättigt und man kann wieder über Glühwein nachdenken. Neben und hinter der Marktkirche wird man auf dem kleinen Mittelaltermarkt fündig. Hier ist alles etwas dunkler und uriger gehalten, überall laufen "Gewandete" umher, und hier und da brennt ein Feuerchen, wozu wunderbar ein Glühbier passt.

Zum Abschluss geht man eben noch zurück zum Kennedyplatz und nimmt sich frisch vor Ort gebackenes Spritzgebäck und Spekulatius für zuhause mit.
Was für ein schöner Weihnachtsmarktbummel. :-)