Bewertungen (53)
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Das La Paz wurde an einem verregneten Sonntagnachmittag im April von den Organisatoren des Hamburger Golocal-Stammtisches getestet und ist dabei zunächst einmal leider durchgefallen...1.
Das (um es vorweg zunehmen) lag aber einzig und allein am ungelernten, untalentierten, unmotivierten, unaufmerksamen und teilweise sogar unfreundlichen Service. Der Versuch es in der ersten Tageshälfte mit Aushilfskräften statt mit Fachkräften im Service zu versuchen, ist eindeutig gescheitert. Man hätte einen Lehrfilm darüber drehen können, wie man es in der Gastronomie nicht macht.
Als ich in der Location ankam, die wir für eigentlich einen besonderen Stammtisch ausgewählt hatten, saß ein allseits bekannter User aus Pinneberg schon gute 10 Minuten am reservierten Tisch ohne dass ihm Beachtung geschenkt wurde. Da ich schon mal da war... habe ich ihm etwas Gesellschaft geleistet, bevor es mir gelang durch hektisches winken und lautes rufen die Aufmerksam einer männlichen Servicekraft zu erregen Dieser hielt Wort und schicke kurz darauf einen Kollegen vorbei, der schon mal unsere Getränkewünsche aufnahm.
Die beiden Duckstein wurden immerhin zügig, großzügig eingeschenkt und gut gekühlt an unseren Tisch gebracht. Einer geschätzten Userin aus Poppenbüttel, die sich inzwischen zu uns gesellt hatte, wurde dabei zunächst keine Beachtung geschenkt. Es hätte zwar sein können, dass sie uns nur beim Bier trinken zugucken wollte, aber man kann ja wenigstens mal fragen...
Ein weiteres mal wurde wild gestikuliert und diesmal kam eine andere Bedienung an den Tisch. Es stellte sich heraus, dass die Dame gerne erstmal einen "Eimer Kaffee" haben wollte. Der gebrachte "Schluck Kaffee" schmeckte aber immerhin so gut, dass davon zusammen mit zwei neuen Bieren gleich noch ein Schluck bestellt und gebracht wurde. Auf das abräumen des Tisches wurde dabei erstmal verzichtet. Die später auf dem Tisch errichteten kleinen Türme wurden offenbar auch nicht als bedrohlich empfunden.
In der Zwischenzeit habe ich übrigens ein Pärchen bemerkt, das nicht mehr auf die Bedienung warten mochte, aufgestanden und gegangen ist und bei einem anderen Pärchen ist die Dame nach einer Weile aufgestanden und hat Getränke von der Bar geholt. So gesehen: Wir hatten wenigstens einen Service... irgendwie.
Dann wollten wir etwas essen, doch die Bestellung konnte nicht sofort sondern erst in 5 Minuten aufgenommen werden, weil man in der Küche noch nicht soweit wäre.. Welchen strategischen Vorteil diese tatsächlich nur 5 Minuten der Küche gebracht haben sollen, konnten wir nicht erraten. Aber egal, denn die servierten Tapas waren ganz ausgezeichnet.
Probiert haben wir Frittierte Sardinen (6,30€), Rosmarinkartoffeln [4,80€), Champignons mit Gemüsefüllung (5,80€), Spanischen Ziegenkäse (5,20€), gemischte Oliven (3,90€).
Alle Tapas waren reichlich bemessen - wie man auf den Fotos sehen kann - und schmeckten unglaublich gut. Nossek hielt sich an Chili Con Carne, das wohl ebenfalls sehr gut schmeckte, jedoch schon etwas abgekühlt serviert wurde.
Zusammenfassend möchte ich feststellen, dass es mir im La Paz sehr gut gefallen hat. Ja, wirklich. Die Lage ist optimal (1 Minute zur U-Osterstraße), das Ambiente wirkt sehr warm und einladend, die eingespielte Musik passt zur Location, für Sportübertragungen gibt es große strategisch gut platzierte Fernseher, das Lokal bietet verschiedene gute Biere und Cocktails (nicht probiert) an, das Essen ist ganz ausgezeichnet, es gibt Plätze zum draußen sitzen, die Toiletten sind picobello sauber... Das alles ist mir satte 5 Sterne wert.
Der unterirdische Service am Sonntagnachmittag zieht diese Location jedoch auf drei Sterne runter. Das war wirklich grottig und ich habe weiter oben noch nicht einmal alles aufgeführt und u.a. den teils pampigen Tonfall unterschlagen.
Am Abend hat das Personal gewechselt und es waren gelernte Fachkräfte vor Ort. Das war schon ein ganz anderer Schnack. Der Teilnehmer aus Pinneberg war trotzdem bedient und hat das Lokal schon vor uns verlassen. Wir haben dem netten Servicemitarbeiter der uns bedient hat gesagt was uns nicht gefallen hat und er hat zugesagt dies weiterzuleiten. Es gab zur Versöhnung noch einen kleinen Schnaps aufs Haus und von mir eine 2.Chance für das La Paz.
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Es war die Idee für einen der monatlich stattfindenden Hamburger Golocal-Stammtische, die mich veranlasste mit meiner Frau mal ins "Roatan" am Fischmarkt einzukehren und dort die Karibische Küche auszuprobieren.
Da ich nach wie vor nicht gerne telefoniere, nutzte ich mal wieder das Angebot der Online-Reservierung auf der Homepage des Restaurants, was in diesem Fall auch ganz hervorragend geklappt hat. Ich erhielt nicht nur umgehend eine schriftliche Bestätigung meiner Reservierung, sondern später auch noch eine Erinnerung. Es wäre sogar möglich gewesen, die Reservierung nachträglich zu bearbeiten, zu stornieren oder sie an mögliche Gäste weiterzuleiten.
Wie sich herausstellte, wäre eine Reservierung aber gar nicht erforderlich gewesen. Am frühen Abend gegen 18:00 Uhr befanden sich nur noch zwei weitere Gäste in dem farbenfrohen Lokal und wir konnten uns unseren Tisch frei aussuchen.
Die freundliche Bedienung, die uns auch empfangen hat, brachte uns umgehend die Speise- und Getränkekarten. Vor der Bestellung mussten aber erst noch Fotos für dieses Portal gemacht werden und es gab wirklich viel zu fotografieren in dem relativ kleinen Restaurant. Korallen, Fische und anderes Meeresgetier an die Wände gemalt und von der Decke hängend lassen die Gäste ganz schnell vergessen sich am Hamburger Fischmarkt zu befinden und eintauchen in die bunte Unterwasserwelt der Karibik.
Dann gaben wir bei der hübschen Bedienung unsere Getränkebestellung auf. So verlockend es auch war einen der zahlreichen angebotenen Cocktails zu schlürfen, entschieden wir uns dann doch lieber für Bier.
Damit wären wir auch schon beim ersten Punkt, der unsere bis dahin gute Stimmung ein wenig trübte. Wenn man schon satte 4,50.- für ein Glas Holsten (0,5l) aufruft, das sicherlich nicht zu den Perlen Deutscher Braukunst gehört, sollte es zumindest nicht geizig ausgeschenkt werden. Ganz besonders dann nicht, wenn es in Pint-Gläsern serviert wird.
Geizig ausgeschenktes Bier empfinde ich als ausgesprochen ungastlich und ist eine Sache die mich ärgert und von weiteren Besuchen einer Location abhält. Der Eichstrich auf einem Glas sollte nicht erst erreicht werden, wenn sich irgendwann die Schaumkrone gesenkt hat. Er sollte schon beim servieren locker fluffig erreicht sein. Ja, es darf auch gerne ein wenig mehr sein.
So richtig die Stimmung verhagelt hat mir dann aber ein Blick auf die Speisekarte und die von der Homepage teilweise erheblich abweichenden Preise. Wir machen uns immer sehr viele Gedanken darüber, wohin wir zum Hamburger Golocal-Stammtisch einladen. Neben vielen anderen Aspekten zählt dazu natürlich auch die Preisgestaltung der angebotenen Gerichte. Nicht jeder kann oder will sich den Besuch in einem Restaurant leisten, in dem die preiswertesten Hauptgerichte bei 15.- Euro erst anfangen.
Da ich aber fest entschlossen war einen schönen Abend mit meiner Frau zu verbringen, blieben wir trotzdem und wurden dafür immerhin mit überaus interessanten Essen belohnt.
Als kleine Vorspeise bestellte ich mir knusprig gebackene Kartoffeln mit Koriander Sour Cream Dip. Das hört sich zwar total unspektakulär an, aber diese hier waren wirklich knusprig, toll gewürzt und wurden mit einen pfiffigen Dip serviert. Meine Frau hatte während dessen einen sensationellen Salat mit gegrilltem Hähnchenbrustfilet und verschieden exotischen Sausen. Danach gönnte sie sich noch einen Avocado-Mango-Salat, während ich mir ein Papageien-Fischfilet genehmigte. Serviert wurde es mit trockenem (wenn auch sehr leckeren) Reis und etwas einfachen Blattsalat. Hier stimmte aus meiner Sicht das Preis-Leistungsverhältnis nicht einmal ansatzweise, zumal es sich auch um einen sehr preiswerten Exoten handelt.
Da auch das zweite bestellte Bier geizig ausgeschenkt wurde, haben wir es nach dem Essen vorgezogen zu bezahlen und noch woanders einzukehren. Die Rechnung kam in einer kleinen Schatztruhe daher, was ich ganz neckisch fand. Ein letzter Schnaps aufs Haus hätte mich sicher auch gefreut, blieb aber ebenso aus wie zu Beginn des Abends der "Gruß aus der Küche". Aber was soll´s? Hier ist das eben so, woanders ist es anders...
Zusammenfassend kann man sagen, ist dieses Restaurant schon sehenswert und das Essen qualitativ gut. Aber ich werde sicher nicht nochmal hier einkehren, auch und gerade nicht mit dem Hamburger Golocal-Stammtisch.geschrieben für:
Restaurants und Gaststätten / Kubanische Restaurants in Hamburg
Neu hinzugefügte Fotos
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"Soll ich sie für Sie kleinschneiden?"3.
Leider fallen einem die besten Antworten immer erst ein, wenn man eine Nacht drüber geschlafen hat. Ich habe diese Frage, die sich auf meine Pizza bezog, einfach nur verneint. Im Nachhinein hätte ich aber doch ganz gerne gesehen, wie sich unsere Bedienung beim Versuch eine steinharte Pizza zu zerlegen vor ihren Gästen blamiert. Aber der Reihe nach...
Ich war schon gute 20 Minuten früher als vereinbart am Restaurant, das wir für unseren Hamburger Golocal-Stammtisch ausgewählt hatten. Als ich die Tür zum Lokal öffnete wurde ich angesehen, als könnte ich der Kerl sein der im Viertel das Schutzgeld eintreiben soll. Diese Wirkung habe ich manchmal, das kenne ich schon. Doch nachdem ich die Bedienung dann freundlich begrüßt und nach dem für uns reservierten Tisch gefragt habe, entspannte sich diese merklich.
Bedauerlicherweise waren für 19:00 Uhr jedoch zwei Tische für vier Personen reserviert. Da ich nicht sagen konnte auf welchen Namen die Reservierung erfolgt ist, setzte ich mich erstmal an einem mir angebotenen neutralen Tisch und bestellte ein Bier. Das konnte sich die Bedienung jedoch nicht merken und fragte ein paar Minuten später nochmal nach, ob ich einen Wein oder ein Bier bestellt hatte. Ein schnödes Bier scheint in diesem Restaurant, das sich auf seiner Homepage für seinen Wein und Grappa rühmt, wohl selten nachgefragt zu werden. Es muss ziemlich verstörend gewesen sein, als zwei der anderen Gäste später auch nur Bier bestellten.
Nachdem sich kurze Zeit später herausstellte, dass ich offensichtlich nicht zu der Gruppe gehörte für die der gute Tisch am Fenster reserviert war, zog ich mit meinem Bier an den anderen Tisch. Während Nossek, der inzwischen auch eingetrudelt war, und ich dort also wenigstens schon mal ein erstes kleines Bier genießen konnten, mussten Darling und Schwerie noch etwas länger warten, bevor sie ebenfalls etwas zu trinken bestellen konnten. In der Nachbetrachtung frage mich, ob man wohl ein Augenverdrehen gesehen hätte, wenn man bei der Bestellung eines weiteren Bieres genauer hingesehen hätte.
Aus der durchaus sehr ansprechenden Karte wählte ich als Vorspeise den Ziegenkäse und als Hauptgericht eine Thunfisch-Zwiebel Pizza. Letzteres sollte sich als schwerer schwerer Fehler erweisen. Aber soweit bin ich jetzt noch nicht.
Als sogenannter "Gruß aus der Küche" wurde uns Vieren eine überschaubare Menge an grünen und schwarzen Oliven sowie ein Brotkörbchen und ein verschwindend geringer Klacks Knoblauchcreme angedreht. Das Brot war zwar frisch, für den Dip hätte ich jedoch nicht sterben wollen. Immerhin waren aber auch die Oliven gut.
Der gebackene Ziegenkäse war ganz okay, was bedeutet dass man ihn essen konnte. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass diese Vorspeise das einzige Gericht bleiben würde, das ich in diesem Restaurant essen würde. Vermutlich hätte ich ihn sonst noch viel mehr genossen.
Damit kommen wir jetzt zu meiner Pizza.
Ich habe in den Kommentaren unter Darlings Bewertung gelesen, dass man sie vielleicht hätte mitnehmen und als mahnendes Beispiel dafür wie Pizza nicht geht, an die Wand hängen sollen. Das wäre wohl auch problemlos möglich gewesen, wenn man mit einer "Hilti" ein Loch da rein gebohrt hätte. Es handelte sich wohl um die mit weiten Abstand härteste und schlechteste Pizza die jemals ihren Weg auf den Teller eines Italieners gefunden hat.
Den ersten Versuch sie zu schneiden, mache ich noch mit meinem eigenen Messer. Doch es gelang mir nicht einmal dem Pizzaboden einen Kratzer zuzufügen. Dann versuchte ich es mit einem Messer das Nossek mir freundlicherweise reichte. Damit gelang es mir ein paar Stücke herauszubrechen. Das dritte Messer, das mir die Bedienung von einem eingedeckten Nebentisch reichte, war bedauerlicherweise ein Rückschritt hin zum ersten Messer. Nun wurde aus der Küche ein Tomatenmesser geholt (siehe Foto), was mich kurz hoffen ließ, denn ein paar Stücke konnte ich damit aus der Pizza heraus säbeln, bevor ich kurze Zeit später endgültig kapituliert habe.
Nur um sicher zu sein, dass ich mich nicht einfach zu blöd anstelle, habe ich Darling (die sich ganz prächtig amüsierte) versuchen lassen die Pizza in die Knie zu zwingen. Es wäre ja immerhin denkbar gewesen, dass sie als Frau über die bessere Schneidetechnik verfügt. Das war aber nicht so.
Die Bedienung kam wieder an den Tisch und ich drückte ihr mit inzwischen pochender Halsschlagader den Teller in die Hand. Da fragt sie mich doch tatsächlich: "Soll ich sie für Sie kleinschneiden?" Ich blieb aber freundlich und lehnte dieses Angebot ebenso ab, wie das mir dafür ein anderes Gericht zu bringen. Ich wollte diesen Laden nur noch verlassen, wofür die anderen dankenswerterweise viel Verständnis hatten.
Immerhin (und dafür gibt es den zweiten Stern) brauchte ich weder die Pizza noch meine drei Biere bezahlen. Das ändert jedoch nichts daran, dass ich dieses Restaurant mit Sicherheit niemals wieder betreten werde. Das ist zum Glück auch nicht nötig, denn in diesem Viertel der Stadt reiht sich ein Italiener an den nächsten.
Es wären übrigens wohl auch dann nicht mehr als drei Sterne geworden wenn man die Pizza sofort ausgetauscht hätte, statt so einen Zirkus zu veranstalten. Dafür war die Bedienung an diesem Abend insgesamt zu unterkühlt und zu unaufmerksam. Wenn man schon pikiert ist, weil seine Gäste nur ordinäres Bier und keinen edlen Wein bestellen, lässt man es sich zumindest nicht so deutlich anmerken.
Sollte es uns mit dem Golocal-Stammtisch mal wieder in die Neustadt verschlagen, werden wir vielleicht mal das von PeterJ empfohlenen Lokal auf der anderen Straßenseite ausprobieren.
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Seinen letzten Termin beim Tierarzt hatte unser Manchester ausgerechnet zu Beginn einer länger andauernden Frostperiode, in einem bis dahin ausgesprochen milden Winter.4.
Unter anderen Umständen hätten wir unseren Liebling wieder mit nach Hause genommen und zeitnah auf dem Ohlsdorfer Friedhof beigesetzt, so wie wir es vor vielen Jahren auch mit seiner Vorgängerin gemacht haben. In diesem Fall ging das jedoch nicht und wir mussten uns etwas anderes einfallen lassen, um ihm einen würdevollen Abschied zu bereiten. Es war dann die Idee meiner Frau, ihn zunächst kremieren zu lassen um ihn zu einen späteren Zeitpunkt zu begraben.
Mit "Tierbestattung Im Rosengarten" fand sich recht schnell ein Unternehmen, das nicht nur mit einer Filiale in unserer Nachbarschaft vertreten war, sondern auch über ein eigenes Kleintierkrematorium verfügte.
Das war also relativ einfach. Sehr viel schwerer war es dagegen, unseren Manchester in fremde Hände zu geben. Denn zu seinen Lebzeiten haben wir ihn schon niemanden anvertraut und uns war überhaupt nicht wohl bei dem Gedanken, es jetzt tun zu müssen. Doch was blieb uns anderes übrig? Ich rief also dort an, um mich nach den Öffnungszeiten zu erkundigen. Diese werden wie sich herausstellte ziemlich flexibel gehandhabt, so dass eine telefonische Voranmeldung unbedingt anzuraten ist.
Ein Tipp für die Dame am Telefon. Es mag zwar fachlich korrekt sein von Euthanasie zu sprechen, dennoch halte ich die Verwendung dieses negativ besetzten Begriffes für vollkommen unangebracht. Wenn man sich schweren Herzens dazu durchgerungen hat seinen Liebling einschläfern zu lassen, fühlt man sich ohnehin schon schlecht genug. Manchmal ist es besser, sich ein wenig unprofessioneller auszudrücken. Das kommt dann auch nicht ganz so kalt rüber.
Eine halbe Stunde nach meinem Anruf betraten wir die kleine Filiale in der Tarpenbekstraße, wo wir von der Dame am Telefon freundlich begrüßt und dann von einer jungen Mitarbeiterin in ein Nebenzimmer geführt wurden. Da uns weder Kaffee noch Tee oder Wasser angeboten wurden, kamen wir gleich zur Sache.
Wir hatten uns im Internet und auf der sehr informativen und gut gestalteten Homepage der Unternehmensgruppe schon sehr umfassend über die technischen Abläufe und Preise informiert und konnten der Mitarbeiterin daher genau sagen was wir wollten und was wir nicht wollten. Alle unsere Wünsche wurden gewissenhaft aufgenommen. Damit es später zu keinen Verwechslungen kommen kann, wurde (auch zu unserer Beruhigung) ein Begleitkärtchen vorbereitet das nach dem letzten Tierarztbesuch stets bei Manchester verblieb.
Am nächsten Tag war es dann soweit und wir fuhren ein letztes Mal in die Tierarztpraxis, wo Manchester ganz friedlich in meinen Armen einschlief...
Die Mitarbeiterin des Bestattungsunternehmens war zum vereinbarten Zeitpunkt vor Ort und ich legte unseren kleinen Liebling in das für den Transport vorgesehene Körbchen. Was mir hierbei überhaupt nicht gefallen hat war, dass es keine Möglichkeit gab ihn abzudecken und ich ihn offen durch die Praxis zum Auto tragen musste. Meine Frau hat diesen Punkt in einem späteren Telefonat mit der Mitarbeiterin angesprochen und erhielt zur Antwort, dass diese dachte das würde schöner aussehen... Was schöner daran aussieht ,wenn man seinen toten Kater offen durch die Gegend trägt, blieb ihr Geheimnis.
Ein weiterer Punkt der mir missfiel war, dass die gleiche Mitarbeiterin fest zugesagt hatte uns darüber zu informieren, wenn Manchester abgeholt und ins Kleintierkrematorium gebracht wird. Der vereinbarte Anruf blieb aus und die Mitarbeiterin gab die Schuld einer Kollegin, die es versäumt hätte uns zu informieren.
In der Folgezeit verlief dann jedoch alles wie vorgesehen und wir erhielten eine knappe Woche später die von uns ausgewählte Urne mit seiner Asche. Dabei patzte die junge und vermutlich noch ziemlich unerfahrene Mitarbeiterin erneut. Als meine Frau sich wunderte, dass Manchesters Gewicht (danach richten sich die Kosten für die Kremierung) mit 4,4 Kilo angegeben wurde (das wog er auch beim vorletzten Tierarztbesuch bevor er nichts mehr gefressen hatte), sagte diese doch glatt dass es daran liegen könne, dass sich der Bauch eines toten Körpers ja noch aufbläht... Mein Unterkiefer schlug danach deutlich vernehmbar auf dem Boden auf. Da uns jedoch nicht danach war, wegen 20 oder 30 Euro zu feilschen bezahlten wir die auf der Rechnung ausgewiesenen 300 .- Euro und gingen schließlich mit Manchester nach Hause.
Auch wenn hier aus unserer Sicht einiges etwas unglücklich gelaufen ist, finden wir den Gedanken seinen Liebling kremieren lassen zu können um ihn entweder im wunderschönen Rosengarten (dem dieses Bestattungsinstitut seinen Namen verdankt) beisetzen bzw. seine Asche dort verstreuen zu lassen oder in einer Schmuckurne mit nach Hause nehmen zu können um einiges angenehmer, als den dass er beim Tierarzt bleibt wo er der Tierkörperbeseitigung zugeführt wird.
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Das "Westminster" war ein absoluter Volltreffer!!!5.
Damit hatte ich ehrlich gesagt nicht unbedingt gerechnet. Nicht dass ich an der Auswahl der Location gezweifelt hätte, aber an einem Mittwoch gleich zehn Golocals für einen Stammtisch zusammen zu bekommen, hat mich dann doch freudig überrascht.
An dem diesmal ausgewählten, im Souterrain gelegenen Lokal sind wir sicher schon tausendmal vorbeigelaufen, bzw vorbei gefahren. Es befindet sich nämlich in unmittelbarer Nähe des U-Bahnhofes Baumwall, der Bestandteil der historischen Ringstrecke ist, die auf einem Viadukt den Hafen entlang führt.
Das Westminster gehört zu der Art von Bar/Bistro/Restaurants die man betritt und sich sofort wohlfühlt und wo einem anders als in der Speicherstadt und der Hafencity noch klassisch norddeutsche Küche zu bodenständigen Preisen angeboten wird oder man zum Feierabend noch auf ein gepflegtes Bier (König Pilsener und Ratsherrn Zwickel!) einkehren kann.
Die für zehn Teilnehmer des Hamburger Stammtisches gewählte Sitzgruppe direkt an der Tür fand ich angesichts der frostigen Temperaturen etwas unglücklich gewählt. Da hätte ich es schon sehr begrüßt, wenn man im kleinen hinter der Bar befindlichen Bereich ein paar Tische zusammengestellt hätte. Da jedoch nur wenige andere Gäste den Weg ins Westminster fanden und die Tür nicht ständig auf und zu ging, war die reservierte Sitzgruppe für mich okay.
Auf der Tageskarte, die man auch auf der ansprechend gestalteten Homepage einsehen kann, wird am Mittwoch u.a. Labskaus angeboten. Darauf hatte ich mich schon sehr gefreut. Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, ist Labskaus mein Zugeständnis an die fleischverarbeitende Industrie. Die vegetarische Variante ohne Corned Beef ist nämlich nichts anderes als rot gefärbtes Kartoffelpüree, also nicht einmal ansatzweise eine Alternative.
Es sollte sich jedoch herausstellen, dass Labskaus am Abend nicht mehr verfügbar ist. Das hat den einfachen Grund, dass es frisch zubereitet wird und am Abend die Nachfrage in der Regel nicht mehr so hoch ist. Es würde also für die Tonne gemacht werden. Mit dieser Erklärung des Inhabers konnte ich sehr gut leben.
Das von mir stattdessen gewählte "vegetarische" Bauernfrühstück war sehr reichhaltig und immerhin das zweitbeste das ich jemals in einer Gastwirtschaft gegessen habe. Bezahlt habe ich für die Variante ohne Katenschinken 6,90.- € (mit Schinken wären es 8,90.- € gewesen).
Was die Portionsgrößen anbelangt... darüber kann man streiten. Einige Teilnehmer des Stammtisches hätten gerne etwas mehr gehabt, andere haben ihre Portion nicht geschafft. Ich war jedenfalls sehr zufrieden.
Sehr zufrieden war ich auch mit dem unaufdringlichen und jederzeit sehr aufmerksamen Service. So geht Gastronomie!
Dann möchte ich noch ein Wort zu den Toiletten verlieren, die (wie ich persönlich finde) sehr viel über das Restaurant aussagen und somit eine Art Visitenkarte sind. Diese sind hier sehr modern ausgestattet und picobello sauber. Ein Detail sei hier besonders erwähnt, nämlich die fantastisch duftende flüssige Seife. Wenn ich mit meiner Frau das nächste Mal dort einkehre - und ein nächstes Mal wird es ganz sicher geben, da man uns noch das Labskaus schuldig ist - werde ich mich genauer nach der Seife erkundigen. Die will ich nämlich auch für Zuhause haben.
Aus meiner Sicht hat das Westminster für das nette Ambiente, das gute Preis- Leistungsverhältnis und den tollen Service vier bis fünf Sterne verdient. Da ich mich an diesem Abend nicht zuletzt auch in Gesellschaft der anderen Golocals sehr wohl gefühlt habe, vergebe ich für diese Location nicht weniger als fünf Sterne.
Nachtrag:
Eine Woche nach dem Hamburger Golocal-Stammtisch waren meine Frau und ich nochmals im Westminster. Dabei wollten wir noch ein paar Fragen klären und vor allem das Labskaus ausprobieren. Unser positiver Gesamteindruck hat sich dabei bestätigt.
- Das Labskaus wird klassisch mit Corned Beef zubereitet. Es hat eine etwas gröbere Konsistent und ganz ausgezeichnet geschmeckt (Empfehlung).
- Der deutlich höhere Preis beim "Strammen Westminster" ist den schwankenden Einkaufspreisen bei den Krabben geschuldet. Auf der Homepage sollen die Preise nachgebessert werden.
- Die Speise- und Getränkekarte ist beidseitig bedruckt. Die Speisekarte ist relativ gut lesbar, die Rückseite mit den Getränken ist dagegen etwas klein geraten. Sie soll aber zeitnah durch eine gesponserte Speisekarte ersetzt werden.
- Bei der tollen Seife handelt es sich um eine Metro-Produkt. Dieses wird nun sogar extra für mich besorgt und kann in der kommenden Woche im Westminster abgeholt werden.
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Das Jahr 2014 hat noch gar nicht richtig begonnen, da stand nach unserem Besuch im Opernloft auch schon das nächste kulturelle Highlight auf dem Programm. Das Kabarett-Duo Alma Hoppe lud zu "Männer in den besten Wechseljahren" und meine Frau und ich sind dieser Einladung natürlich gerne gefolgt.6.
Das Lustspielhaus befindet sich verkehrsgünstig gelegen im idyllischen Stadtteil Eppendorf und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln am besten über die nahegelegenen U-Bahnstationen Kellinghusenstraße (U3), Hudtwalckerstraße (U1) oder mit dem Bus der Linien 20, 25 und 118 bis Eppendorfer Marktplatz.zu erreichen.
Da einer von uns beiden vor der Vorstellung unbedingt noch ein paar Fotos machen wollte... waren wir bereits eine Stunde vor dem Vorstellungsbeginn vor Ort, wo uns ein gut gelaunter Mitarbeiter an der Abendkasse die für uns hinterlegten Karten überreichte. Wir erhielten ausgezeichnete Plätze an einem Tisch direkt an der Bühne. Die regulären Kartenpreise bewegen sich zwischen 13.- (ermäßigt) und 26.- €.
Bevor wir den Saal betraten, gaben wir jedoch erstmal unsere Jacken bei der freundlichen Dame an der Garderobe ab und sahen uns noch ein wenig im sehr einladend wirkenden Foyer des Hauses um, das vor 20 Jahren von den beiden Kabarettisten die das Duo Alma Hoppe bilden übernommen und seinem ursprünglichem Zweck als Kleinkunstbühne zugeführt wurde.
Das ganze Foyer, in dem sich neben der Garderobe auch eine Bar befindet, ist sehr modern aber liebevoll eingerichtet. In netter Gesellschaft könnte man hier sicherlich auch einfach nur so einen netten Abend verbringen. Kleinere Snacks sind in Form von Landjäger, Brezeln und Käse erhältlich. Die Getränkepreise sind in Ordnung. So zahlt man beispielsweise für einen gut eingeschenkten Pitcher (1,5l) Holsten vom Fass 12.- €. Snacks und Getränke können mit in den Saal genommen werden.
Neben dem Foyer besteht für Gruppen zwischen 25 und 50 Personen die Möglichkeit ab 2 Stunden vor dem Beginn der Vorstellung sowie während der Pause ein Café anzumieten, das dann exklusiv genutzt werden kann.
Der eigentliche Theatersaal verfügt über Plätze für bis zu 350 Besucher und kann auch für private Veranstaltungen angemietet werden. Wie das Foyer wurde auch der Saal sehr liebevoll und mit witzigen Details hergerichtet. Was einem gleich auffällt ist, dass es keine fest installierten Sitzreihen gibt. Stattdessen stehen aufgelockert im ganzen Saal verteilt große und kleine Tische und Stühle. Man fühlt sich sofort wohl.
Lediglich das durchweg ältere Publikum in Alma Hoppes Lustspielhaus empfand ich mal wieder als sehr... speziell. Der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch an meine Ohnsorg-Bewertung. Diesbezüglich können wir aber auch einfach nur wieder Pech gehabt haben. Daher führe ich das hier mal nicht weiter aus und es hat auch keinen Einfluss auf meine Bewertung.
Das Kabarett gilt als rollstuhlgeeignet und barrierefrei. Dies kann ich für den Zugangsweg sowie für das Foyer und den Theatersaal bestätigen. Die Toiletten befinden sich allerdings im Untergeschoss und sind über eine flache Treppe zu erreichen. Ich vermute aber mal, dass es für Rollstuhlfahrer noch eine andere elegante Lösung gibt.
Uns hat es in Alma Hoppes Lustspielhaus sehr gut gefallen und wir werden dort ganz bestimmt mal wieder eine Vorstellung besuchen. Vom ganzen Herzen fünf Sterne für diese kultige Location.
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Es waren einmal mehr Freikarten, die mich kurz nach dem Jahreswechsel in Begleitung meiner Frau ins OPERNLOFT führten. Ich ahnte zwar schon immer dass Oper etwas für mich sein könnte, wäre aber wohl trotzdem niemals auf die Idee gekommen mal eine Aufführung zu besuchen.7.
An jenem Abend stand ein "Sängerkrieg" auf dem Programm. Beim Sängerkrieg kämpfen vier ausgebildete Opernsänger um einen "Goldenen Pokal". Dabei haben die Kontrahenten in mehreren Runden jeweils 90 Sekunden Zeit das Publikum mit kleinen Kostproben aus bekannten Arien von ihren Qualitäten zu überzeugen. Gewonnen hat dabei immer der Sänger oder die Sängerin, die den stärksten Applaus erhält. Nach jedem Vortrag fragt eine gut aufgelegte Moderatorin das Publikum aus welcher Oper oder von welchem Komponisten das gehörte Stück ist. Wer die Antwort weiß erhält zur Belohnung einen Schnaps. Wir haben leider keinen abbekommen...
Das ist jetzt aber nur die Kurzfassung, denn es geht ja hier nicht darum diese Veranstaltung zu bewerten, sondern den Veranstaltungsort.
Das OPERNLOFT befindet sich in der Hamburger Innenstadt und ist hervorragend mit dem eigenen Auto (ein Parkhaus in der Nähe kann zum ermäßigten Preis von 4.- € mitgenutzt werden) oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Es wurde erst vor wenigen Jahren mit dem Ziel eröffnet Kinder, Jugendliche und junggebliebene Erwachsene an das Genre Oper heranzuführen.
Im Eingangsbereich des im Hochparterre gelegenen Foyers befindet sich eine Garderobe, an der man seine Mäntel, Jacken oder Hüte gegen ein geringes Entgelt abgeben kann. Wenige Schritte weiter steht man dann auch schon mitten im großzügig geschnittenen Foyer, das mit seinen vielfältigen Sitzmöglichkeiten (u.a. Sitzkissen auf denen man sich lümmeln kann) und seiner stimmungsvollen Beleuchtung sehr gemütlich wirkt.
Im Foyer befindet sich ein kleines Bistro in dem auch die Abendkasse integriert ist. Hier sind vor, während und nach der Vorstellung kleinere Snacks wie Flammkuchen oder Brezeln und natürlich Getränke (Sekt, Wein, Bier, Cocktails, Softdrinks) erhältlich, die man auch mit in den Saal nehmen darf. Die Preise finde ich allerdings ambitioniert. Wer mit seiner Begleitung jeweils nur drei kleine Bier (Flasche 0,33l) trinkt, ist gleich mal um satte 24.- € ärmer. Immerhin wird hier aber auch das in Flaschen abgefüllte Bier der Gröninger Brauerei angeboten, was mein lokalpatriotisches Herz vor Freude ein wenig hüpfen ließ.
Der eigentliche Theatersaal bietet Platz für ca. 190 Besucher und ist im Wesentlichen in zwei Bereiche aufgeteilt. Vor der Bühne stehen aufgelockert kleine Bistrotische mit jeweils vier Stühlen drum herum. Dahinter befinden sich Stuhlreihen auf einer sanft ansteigenden Tribüne. Auf den Bildern die ich mir zuvor angesehen habe, sahen die Stühle schrecklich unbequem aus. Wenn ich mal ins Theater gehe (oder in ganz seltenen Fällen ins Kino) möchte ich mich in weich gepolsterte Sessel mit Armlehnen fläzen. Ich habe mich also gefragt wie ich auf DIESEN Stühlen sitzen soll. Doch diesbezüglich kann ich Entwarnung geben. Die Stühle sind viel bequemer als sie aussehen und man sitzt ganz hervorragend auf ihnen. Zudem hat man auf allen Plätzen ausreichend Beinfreiheit sowie eine gute Sicht auf die Bühne.
Mit diesem jungen Theater ist den Kulturschaffenden der Stadt mal ein richtig großer Wurf gelungen. Das Konzept um neues Publikum für die Oper zu gewinnen und Berührungsängste abzubauen ist schlicht und einfach genial. Das fängt beim frischen und modernen Interieur an und setzt sich bei den auf 90 Minuten komprimierten Operninszenierungen, den Aufführungen für Kinder oder Veranstaltungen wie dem "Sängerkrieg", bei dem die Sänger auch mal die Bühne verlassen und ins Publikum gehen, fort. Es wäre begrüßenswert, wenn die Verantwortlichen der Stadt solche Projekte stärker fördern würden, statt alle vorhandenen Mittel im Deutschen Schauspielhaus oder der Elbphilharmonie zu versenken.
Meine Frau und ich waren wirklich schwer beeindruckt und hätten uns am liebsten gleich am Folgeabend eine Aufführung von Tosca angeschaut Leider war uns das diesmal aus Zeitgründen nicht möglich. Doch schon bei allernächster Gelegenheit werden wir das OPERNLOFT wieder aufsuchen.
Die Lage ist optimal, das Ambiente sehr ansprechend, das Personal sehr freundlich und hilfsbereit, das Konzept und die Umsetzung mehr als gelungen, das gemischte Publikum ist gut drauf, die Kartenpreise bewegen sich zwischen 23.- € und 34.- € (Ermäßigungen für Schüler und Studenten) bzw. 14.- € bei Familienvorstellungen in einen angemessenen Rahmen. Soweit ist also alles in Ordnung.
Einen Stern ziehe ich jedoch ab, weil ich die Getränkepreise für überzogen halte und was viel entscheidender ist, weil die veraltete beengte Toiletteneinrichtung einer dringenden Renovierung bedarf. Mit dem Nebenmann beim pinkeln in eines von zwei Becken auf Tuchfühlung gehen zu müssen während andere Besucher hinter einem in dem kleinen Raum warten, ist nun wirklich nicht mehr ganz zeitgemäß. Die Toiletten wurden beim Umbau der Räumlichkeiten offenbar vergessen. Sie waren vielleicht ausreichend als vereinzelt mal ein Mitarbeiter der einstigen Druckerei seine Notdurft verrichten musste, aber sie sind es ganz sicher nicht für ein größeres Publikum, das meist zur gleichen Zeit (in der Pause) diesen Ort aufsucht.
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Viele Jahrzehnte haben die Weltstars des Showbiz einen großen Bogen um die Stadt gemacht, was durchaus nachvollziehbar ist. Denn alles was Hamburg bis 2002 für Sport- und Musikveranstaltungen anzubieten hatte, war eine bessere Turnhalle in Hamburg-Winterhude.8.
Es mag ja durchaus Events geben, für die die Alsterdorfer Sporthalle mit ihren gut 4000 Sitzplätzen den richtigen Rahmen bietet, z.B. Schach-Turniere, Bodenturn-Weltmeisterschaften, Parteitage der Grauen Panther, Auftritte des Blasorchesters der Polizei oder indischer Folklore-Tanzgruppen... Aber wirkliche Weltstars ließ der Charme der Halle aus den 60er Jahren eher kalt.
Dem Engagement eines finnischen Investors ist es zu verdanken, dass die Stadt heute mit der O2 World (vormals ColorLine Arena) über eine moderne Mehrzweckhalle mit einen Fassungsvermögen von rund 16.000 Zuschauern verfügt. Neben zahlreichen Top Acts die hier stattfinden, werden in der O2 World auch die Heimspiele der Hamburg Freezers (Eishockey) und des HSV Handball ausgetragen.
Wie beim benachbarten Volksparkstadion werden auch bei Veranstaltungen in der O2 World Shuttle-Busse des HVV eingesetzt, die die Zuschauer vom S-Bahnhof Stellingen zur Halle und zurück bringen. Dabei gelten die Eintrittskarten wie bei nahezu allen Großveranstaltungen in der Stadt auch hier als Fahrkarte. Das klappt nach meinen Erfahrungen mal mehr (Eishockey), mal weniger (Fußball) und mal gar nicht gut (Handball). Bei sonstigen Events klappt es in der Regel mittelprächtig gut. Autofahrern stehen rund um die Spielstätten im Volkspark zwar begrenzt kostenpflichtige Parkplätze (5.-€) zur Verfügung. Insbesondere bei Spielen des HSV und zeitgleichen Veranstaltungen in der O2 World ist von einer Anreise mit dem eigenen PKW jedoch dringend abzuraten.
Hat man die Halle irgendwie erreicht, gelangt man über eine Treppe (eine Rampe ist ebenfalls vorhanden) zu den Einlasskontrollen, die von freundlichen und hilfsbereiten Security-Mitarbeitern der Firma Pütz durchgeführt werden. Obwohl diese Kontrollen schon recht zügig vonstattengehen, können Kunden des Mobilfunkanbieters O2 bei großem Andrang einen besonderen VIP-Eingang nutzen, um schneller in die Halle zu gelangen.
Wenn man schließlich die O2 World betritt, befindet man sich zunächst im sogenannten Umlauf der Halle. Hier können sich Besucher der Sport- oder Konzertveranstaltungen noch mit Fan-Artikeln eindecken, das reichhaltige Fastfood-Angebot nutzen oder sich gemütlich in eines der zahlreichen Restaurants setzen. In verschiedenen Barbereichen des Umlaufs kann man sich wahlweise mit frisch gezapften Holsten, Astra, Duckstein oder Carlsberg versorgen (natürlich auch mit Softdrinks). Anders als im HSV-Stadion nebenan schmeckt das Bier hier auch. Die 4.- Euro für 0,5l sind angemessen, zumal die Getränke überall sehr großzügig ausgeschenkt werden. Da auch alles mal wieder raus muss... finden sich im Umlauf auch ausreichend viele saubere Toiletten (mit Kabinen).
Der Innenraum der O2 World, mit dem großen Videowürfel in der Mitte der Halle, ist schon rein optisch beeindruckend. Das Platzangebot erstreckt sich über einen Ober- und einen Unterrang mit bequem angelegten Sitzplätzen für die "normalen Besucher" sowie über 60 unterschiedlich große Logen, die von Unternehmen und zahlungskräftigeren Besuchern für jede Veranstaltung gesondert angemietet werden können. Auch etwa 80 Plätze für Rollstuhlfahrer mit Begleitperson stehen zur Verfügung. Bei Heimspielen der Hamburg Freezers herrscht in der Halle eine fantastische Atmosphäre. Die Eisfläche wird bei Spielen des HSV Handball oder für andere Events nicht extra abgetaut, sondern nur abgedeckt. Ich habe auch schon Konzerte in der O2 World besucht und finde die Akustik überzeugend.
Es gibt aus meiner Sicht nur eine einzige Sache zu beanstanden. Ich bin der Meinung, dass in einer Mehrzweckhalle in der mit Eishockey und Handball gleich zwei Sportarten beheimatet sind, auch das Sportangebot des Bezahlsenders SKY angeboten werden sollte. Zwar hängen überall im Umlauf ausreichend Fernseher, doch dort laufen nur Veranstaltungshinweise oder das aktuell in der Halle stattfindende Spiel. Dort auch Spiele der anderen DEL-Teams oder Fußball zu zeigen, wäre sicherlich ein toller Service. Ansonsten gibt es von mir aber fünf volle Sterne.
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Es war mal wieder an der Zeit mit meiner Frau ein neues Restaurant auszuprobieren. Dabei viel unsere Wahl diesmal auf das Tapas y Más im Schanzenviertel, ein spanisches Restaurant das wir zufällig mal bei einem Spaziergang entdeckt hatten.9.
Die Speisekarte auf der ansprechend gestalteten Homepage des Lokals las sich gut und so reservierte ich über das bereitgestellte Kontaktformular gleich einen Tisch für den folgenden Abend. Hier hätte ich mich sehr über eine schriftliche Bestätigung der Reservierung gefreut. Eine Versandbestätigung reicht nicht aus und es macht auch nicht wirklich Sinn dort anzurufen um zu erfragen ob die Online-Reservierung geklappt hat.
Da sich der Weg ins quirlige Schanzenviertel mit seinem vielfältigen Gastronomieangebot auf jeden Fall lohnt und wir bestimmt nicht verhungert oder verdurstet wären wenn es mit der Online-Reservierung nicht geklappt hätte, machten wir uns also ohne Bestätigung auf den Weg.
Das im Souterrain eines Eckhauses gelegene Tapas y Más befindet sich nur wenige Minuten vom U- und S-Bahnhof Sternschanze entfernt, was ganz praktisch ist wenn man anschließend noch etwas trinken gehen möchte. Es sollte sich nach unserer Ankunft herausstellen, dass die Reservierung geklappt hat.
Die Begrüßung war sehr freundlich und wir wurden umgehend zu unserem Tisch geleitet, der sich aber leider in einem kleinen Nebenzimmer befand. Auf eine aufwendige Raumgestaltung oder liebevolle Tischdekoration wurde offenbar bewusst verzichtet. Das fand ich sehr schade, denn manchmal ist weniger… einfach nur weniger. Die Tischanordnung in diesem Raum ist aus meiner Sicht gut für kleinere Gruppen geeignet aber auf keinen Fall um einen halbwegs romantischen Abend zu zweit zu verbringen.
Wir nahmen trotzdem Platz und erhielten schon kurz darauf die Speise- sowie eine separate Weinkarte von der hübschen jungen Dame (eine Spanierin mit süßem Akzent) die uns bediente. Da wir fest entschlossen waren die Tapas auszuprobieren, bestellten wir uns zunächst ein San Miguel das uns zusammen mit einem Schälchen entkernter Oliven sowie Weißbrot und köstlichem Aioli gebracht wurde.
Als es schließlich ans bestellen ging hatte uns zunächst der angebotene "Tapas Baum" gereizt, der aus verschiedenen warmen und kalten Tapas bestand. Aber überraschen lassen wollten wir uns dann lieber doch nicht, zumal wir einige Sachen (wie Fleisch) gar nicht essen. Bei der großen Auswahl an Tapas (und anderen Gerichten) war es nicht leicht den Überblick zu behalten. Unsere aufmerksame und geduldige Bedienung kannte die Karte jedoch sehr gut und letztlich haben wir ihr einfach gesagt, was wir gerne hätten. Das hat den Bestellvorgang um einiges erleichtert. Im einzelnen hatten wir:
- Boquerones fritos
- Chipirones fritos
- Patatas arrugadas con mojo
- Tortilla de patatas "Española" 1/4
- Champiñones al ajillo
- Pan y ali-oli
Zwischenzeitig versorgte uns unsere Bedienung zuverlässig mit neuem San Miguel. Ich schätze bei Flaschenbier kann man nicht viel falsch machen wenn man es nur kühl und dunkel lagert. Unser Verdauungsschnäpschen hätten wir auch gerne gut gekühlt getrunken, doch der wurde leider warm in einem gekühlten Glas serviert.
Mit der Rechnung erhielten wir dann noch nochmal zwei sehr leckere "Chupitos de la Casa".
Die Bewertung ist nicht einfach. Ich würde gerne 3,5 Sterne vergeben, was aber nicht geht. Nun bin ich ein wenig hin- und her gerissen. Das Essen und der Service waren ausgezeichnet. Das Ambiente hat mir dagegen überhaupt nicht gefallen und dann war da ja noch die Sache mit der ausgebliebenen Reservierungsbestätigung... Ich werde daher drei gute Sterne vergeben. Den vierten gibt es vielleicht wenn wir dort nochmal einkehren und dann auch einen schöneren Platz im vorderen Bereich des Lokals erhalten.
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Die Welt ist schlecht und ich traue niemanden.10.
So war ich dann zunächst auch erstmal misstrauisch, als "Tintenkunst Tätowierungen" auf meinem Hamburger Golocal-Radar auftauchte und relativ zeitnah drei 5 Sterne-Bewertungen folgten. Da sich dieses Studio auf dem Weg befindet, wenn ich mit der U-Bahn einmal quer durch die ganze Stadt zu meinem Friseur fahre, nahm ich mir vor an der U-Bahn Haltestelle Hammer Kirche einfach mal auszusteigen und mir den Laden (nur 5 Minuten entfernt) genauer anzugucken.
Ich muss gestehen, dass ich an dieser Stelle in Hamburg-Hamm nie mit einem Tattoo-Studio gerechnet hätte. Aber warum denn eigentlich nicht...? Wer sich tätowieren lässt, wird dies ja kaum machen weil er zufällig gerade an dem Laden vorbei läuft, sondern weil er es sich sehr gut überlegt und sich vorher hinreichend über das Studio und die Arbeiten der Tätowierer informiert hat. Daher ist es also relativ egal, wo sich das Studio befindet.
Schon von draußen machte der Laden einen sehr aufgeräumten Eindruck auf mich. Früher befand sich an dieser Stelle in der Carl-Petersen-Straße ein biederer Schlecker-Markt. Nach einer umfassenden Renovierung ist davon jedoch nichts mehr zu erahnen. Die Schaufenster sind für ein Tattoo-Studio ansprechend dekoriert, die Location wirkt hell und einladend.
Dann bin ich also rein in den Laden... wo gerade Musik lief die ich mochte, nämlich geil und laut. Musik mit der ich die vielleicht beste Zeit meines Lebens verbinde - wenn auch damals noch mit leicht anderen Texten. :-)) Es lief gerade ein Stück der Hamburger Band "Eight Balls". Wer da mal reinhören möchte, kann dies gerne hier tun: http://youtu.be/HVM5pYCqVOk
Thomas, einer der Tätowierer des Studios, war gerade alleine da und hatte noch ein Kundin. Als ich ihm sagte worum es ging, bat er mich es mir noch ein paar Minuten im Wartebereich gemütlich zu machen. Dort hatte ich dann die Gelegenheit mich mit den Arbeiten der Tätowierer vertraut zu machen. Da waren durchaus schöne Werke dabei.
Als er dann Zeit für mich hatte und sich mir vorstellte, war er mir gleich sympathisch (was ich wichtig finde bei jemanden, der mir als Leder will). Wir kamen gut und schnell ins Gespräch. Da gerade kein weiterer Kunde da war, unterhielten wir uns sehr ausführlich über die Musik, den Laden, über Qype, Yelp und Golocal, über Bewertungen, seine Arbeiten und meine Tattoo-Vorlieben, er ließ sich meine Tattoos zeigen, wir sprachen über Preise und Abgaben und er hatte am Ende sogar noch einen heißen Konzert-Tipp für mich. Es ist also durchaus möglich, dass wir uns am 28.12 in der Markthalle Hamburg nochmal über den Weg laufen - zumal ich die Tickets über ein anderes Portal zum halben Preis bekomme. :-))
Nebenbei durfte ich mich im Studio übrigens auch ein wenig umsehen und Fotos machen. Der gesamte Laden ist hell und freundlich eingerichtet und vor allem so picobello sauber, wie es sich für ein gutes Tattoo-Studio gehört. Bei Bedarf lassen sich die einzelnen Arbeitsbereiche etwas abschirmen und so vor neugierigen Blicken und kalten Luftzug schützen.
Auf dem Empfangstresen von "Tintenkunst" liegen neben den Karten der Tätowierer und weiteren Informations- und Werbematerial auch die bekannten Kärtchen von Golocal aus, womit sich auch die zeitnahen Bewertungen zufriedener Kunden für "Tintenkunst" erklären lassen. Vielleicht ist die Welt ja doch nicht sooo schlecht. Ich sollte es mir unbedingt mal abgewöhnen so misstrauisch zu sein.
Da ich mich dort bisher selbst (noch) nicht tätowieren lassen habe, kann ich den fünften Stern leider nicht vergeben. Aber ich denke mal mit ordentlichen vier Sternen von Oscar aus der Mülltonne werden die Inhaber dieser Location auch gut leben können. ;-)