Bewertungen (26 von 53)
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Das "Westminster" war ein absoluter Volltreffer!!!1.
Damit hatte ich ehrlich gesagt nicht unbedingt gerechnet. Nicht dass ich an der Auswahl der Location gezweifelt hätte, aber an einem Mittwoch gleich zehn Golocals für einen Stammtisch zusammen zu bekommen, hat mich dann doch freudig überrascht.
An dem diesmal ausgewählten, im Souterrain gelegenen Lokal sind wir sicher schon tausendmal vorbeigelaufen, bzw vorbei gefahren. Es befindet sich nämlich in unmittelbarer Nähe des U-Bahnhofes Baumwall, der Bestandteil der historischen Ringstrecke ist, die auf einem Viadukt den Hafen entlang führt.
Das Westminster gehört zu der Art von Bar/Bistro/Restaurants die man betritt und sich sofort wohlfühlt und wo einem anders als in der Speicherstadt und der Hafencity noch klassisch norddeutsche Küche zu bodenständigen Preisen angeboten wird oder man zum Feierabend noch auf ein gepflegtes Bier (König Pilsener und Ratsherrn Zwickel!) einkehren kann.
Die für zehn Teilnehmer des Hamburger Stammtisches gewählte Sitzgruppe direkt an der Tür fand ich angesichts der frostigen Temperaturen etwas unglücklich gewählt. Da hätte ich es schon sehr begrüßt, wenn man im kleinen hinter der Bar befindlichen Bereich ein paar Tische zusammengestellt hätte. Da jedoch nur wenige andere Gäste den Weg ins Westminster fanden und die Tür nicht ständig auf und zu ging, war die reservierte Sitzgruppe für mich okay.
Auf der Tageskarte, die man auch auf der ansprechend gestalteten Homepage einsehen kann, wird am Mittwoch u.a. Labskaus angeboten. Darauf hatte ich mich schon sehr gefreut. Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, ist Labskaus mein Zugeständnis an die fleischverarbeitende Industrie. Die vegetarische Variante ohne Corned Beef ist nämlich nichts anderes als rot gefärbtes Kartoffelpüree, also nicht einmal ansatzweise eine Alternative.
Es sollte sich jedoch herausstellen, dass Labskaus am Abend nicht mehr verfügbar ist. Das hat den einfachen Grund, dass es frisch zubereitet wird und am Abend die Nachfrage in der Regel nicht mehr so hoch ist. Es würde also für die Tonne gemacht werden. Mit dieser Erklärung des Inhabers konnte ich sehr gut leben.
Das von mir stattdessen gewählte "vegetarische" Bauernfrühstück war sehr reichhaltig und immerhin das zweitbeste das ich jemals in einer Gastwirtschaft gegessen habe. Bezahlt habe ich für die Variante ohne Katenschinken 6,90.- € (mit Schinken wären es 8,90.- € gewesen).
Was die Portionsgrößen anbelangt... darüber kann man streiten. Einige Teilnehmer des Stammtisches hätten gerne etwas mehr gehabt, andere haben ihre Portion nicht geschafft. Ich war jedenfalls sehr zufrieden.
Sehr zufrieden war ich auch mit dem unaufdringlichen und jederzeit sehr aufmerksamen Service. So geht Gastronomie!
Dann möchte ich noch ein Wort zu den Toiletten verlieren, die (wie ich persönlich finde) sehr viel über das Restaurant aussagen und somit eine Art Visitenkarte sind. Diese sind hier sehr modern ausgestattet und picobello sauber. Ein Detail sei hier besonders erwähnt, nämlich die fantastisch duftende flüssige Seife. Wenn ich mit meiner Frau das nächste Mal dort einkehre - und ein nächstes Mal wird es ganz sicher geben, da man uns noch das Labskaus schuldig ist - werde ich mich genauer nach der Seife erkundigen. Die will ich nämlich auch für Zuhause haben.
Aus meiner Sicht hat das Westminster für das nette Ambiente, das gute Preis- Leistungsverhältnis und den tollen Service vier bis fünf Sterne verdient. Da ich mich an diesem Abend nicht zuletzt auch in Gesellschaft der anderen Golocals sehr wohl gefühlt habe, vergebe ich für diese Location nicht weniger als fünf Sterne.
Nachtrag:
Eine Woche nach dem Hamburger Golocal-Stammtisch waren meine Frau und ich nochmals im Westminster. Dabei wollten wir noch ein paar Fragen klären und vor allem das Labskaus ausprobieren. Unser positiver Gesamteindruck hat sich dabei bestätigt.
- Das Labskaus wird klassisch mit Corned Beef zubereitet. Es hat eine etwas gröbere Konsistent und ganz ausgezeichnet geschmeckt (Empfehlung).
- Der deutlich höhere Preis beim "Strammen Westminster" ist den schwankenden Einkaufspreisen bei den Krabben geschuldet. Auf der Homepage sollen die Preise nachgebessert werden.
- Die Speise- und Getränkekarte ist beidseitig bedruckt. Die Speisekarte ist relativ gut lesbar, die Rückseite mit den Getränken ist dagegen etwas klein geraten. Sie soll aber zeitnah durch eine gesponserte Speisekarte ersetzt werden.
- Bei der tollen Seife handelt es sich um eine Metro-Produkt. Dieses wird nun sogar extra für mich besorgt und kann in der kommenden Woche im Westminster abgeholt werden.
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Das Jahr 2014 hat noch gar nicht richtig begonnen, da stand nach unserem Besuch im Opernloft auch schon das nächste kulturelle Highlight auf dem Programm. Das Kabarett-Duo Alma Hoppe lud zu "Männer in den besten Wechseljahren" und meine Frau und ich sind dieser Einladung natürlich gerne gefolgt.2.
Das Lustspielhaus befindet sich verkehrsgünstig gelegen im idyllischen Stadtteil Eppendorf und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln am besten über die nahegelegenen U-Bahnstationen Kellinghusenstraße (U3), Hudtwalckerstraße (U1) oder mit dem Bus der Linien 20, 25 und 118 bis Eppendorfer Marktplatz.zu erreichen.
Da einer von uns beiden vor der Vorstellung unbedingt noch ein paar Fotos machen wollte... waren wir bereits eine Stunde vor dem Vorstellungsbeginn vor Ort, wo uns ein gut gelaunter Mitarbeiter an der Abendkasse die für uns hinterlegten Karten überreichte. Wir erhielten ausgezeichnete Plätze an einem Tisch direkt an der Bühne. Die regulären Kartenpreise bewegen sich zwischen 13.- (ermäßigt) und 26.- €.
Bevor wir den Saal betraten, gaben wir jedoch erstmal unsere Jacken bei der freundlichen Dame an der Garderobe ab und sahen uns noch ein wenig im sehr einladend wirkenden Foyer des Hauses um, das vor 20 Jahren von den beiden Kabarettisten die das Duo Alma Hoppe bilden übernommen und seinem ursprünglichem Zweck als Kleinkunstbühne zugeführt wurde.
Das ganze Foyer, in dem sich neben der Garderobe auch eine Bar befindet, ist sehr modern aber liebevoll eingerichtet. In netter Gesellschaft könnte man hier sicherlich auch einfach nur so einen netten Abend verbringen. Kleinere Snacks sind in Form von Landjäger, Brezeln und Käse erhältlich. Die Getränkepreise sind in Ordnung. So zahlt man beispielsweise für einen gut eingeschenkten Pitcher (1,5l) Holsten vom Fass 12.- €. Snacks und Getränke können mit in den Saal genommen werden.
Neben dem Foyer besteht für Gruppen zwischen 25 und 50 Personen die Möglichkeit ab 2 Stunden vor dem Beginn der Vorstellung sowie während der Pause ein Café anzumieten, das dann exklusiv genutzt werden kann.
Der eigentliche Theatersaal verfügt über Plätze für bis zu 350 Besucher und kann auch für private Veranstaltungen angemietet werden. Wie das Foyer wurde auch der Saal sehr liebevoll und mit witzigen Details hergerichtet. Was einem gleich auffällt ist, dass es keine fest installierten Sitzreihen gibt. Stattdessen stehen aufgelockert im ganzen Saal verteilt große und kleine Tische und Stühle. Man fühlt sich sofort wohl.
Lediglich das durchweg ältere Publikum in Alma Hoppes Lustspielhaus empfand ich mal wieder als sehr... speziell. Der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch an meine Ohnsorg-Bewertung. Diesbezüglich können wir aber auch einfach nur wieder Pech gehabt haben. Daher führe ich das hier mal nicht weiter aus und es hat auch keinen Einfluss auf meine Bewertung.
Das Kabarett gilt als rollstuhlgeeignet und barrierefrei. Dies kann ich für den Zugangsweg sowie für das Foyer und den Theatersaal bestätigen. Die Toiletten befinden sich allerdings im Untergeschoss und sind über eine flache Treppe zu erreichen. Ich vermute aber mal, dass es für Rollstuhlfahrer noch eine andere elegante Lösung gibt.
Uns hat es in Alma Hoppes Lustspielhaus sehr gut gefallen und wir werden dort ganz bestimmt mal wieder eine Vorstellung besuchen. Vom ganzen Herzen fünf Sterne für diese kultige Location.
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Viele Jahrzehnte haben die Weltstars des Showbiz einen großen Bogen um die Stadt gemacht, was durchaus nachvollziehbar ist. Denn alles was Hamburg bis 2002 für Sport- und Musikveranstaltungen anzubieten hatte, war eine bessere Turnhalle in Hamburg-Winterhude.3.
Es mag ja durchaus Events geben, für die die Alsterdorfer Sporthalle mit ihren gut 4000 Sitzplätzen den richtigen Rahmen bietet, z.B. Schach-Turniere, Bodenturn-Weltmeisterschaften, Parteitage der Grauen Panther, Auftritte des Blasorchesters der Polizei oder indischer Folklore-Tanzgruppen... Aber wirkliche Weltstars ließ der Charme der Halle aus den 60er Jahren eher kalt.
Dem Engagement eines finnischen Investors ist es zu verdanken, dass die Stadt heute mit der O2 World (vormals ColorLine Arena) über eine moderne Mehrzweckhalle mit einen Fassungsvermögen von rund 16.000 Zuschauern verfügt. Neben zahlreichen Top Acts die hier stattfinden, werden in der O2 World auch die Heimspiele der Hamburg Freezers (Eishockey) und des HSV Handball ausgetragen.
Wie beim benachbarten Volksparkstadion werden auch bei Veranstaltungen in der O2 World Shuttle-Busse des HVV eingesetzt, die die Zuschauer vom S-Bahnhof Stellingen zur Halle und zurück bringen. Dabei gelten die Eintrittskarten wie bei nahezu allen Großveranstaltungen in der Stadt auch hier als Fahrkarte. Das klappt nach meinen Erfahrungen mal mehr (Eishockey), mal weniger (Fußball) und mal gar nicht gut (Handball). Bei sonstigen Events klappt es in der Regel mittelprächtig gut. Autofahrern stehen rund um die Spielstätten im Volkspark zwar begrenzt kostenpflichtige Parkplätze (5.-€) zur Verfügung. Insbesondere bei Spielen des HSV und zeitgleichen Veranstaltungen in der O2 World ist von einer Anreise mit dem eigenen PKW jedoch dringend abzuraten.
Hat man die Halle irgendwie erreicht, gelangt man über eine Treppe (eine Rampe ist ebenfalls vorhanden) zu den Einlasskontrollen, die von freundlichen und hilfsbereiten Security-Mitarbeitern der Firma Pütz durchgeführt werden. Obwohl diese Kontrollen schon recht zügig vonstattengehen, können Kunden des Mobilfunkanbieters O2 bei großem Andrang einen besonderen VIP-Eingang nutzen, um schneller in die Halle zu gelangen.
Wenn man schließlich die O2 World betritt, befindet man sich zunächst im sogenannten Umlauf der Halle. Hier können sich Besucher der Sport- oder Konzertveranstaltungen noch mit Fan-Artikeln eindecken, das reichhaltige Fastfood-Angebot nutzen oder sich gemütlich in eines der zahlreichen Restaurants setzen. In verschiedenen Barbereichen des Umlaufs kann man sich wahlweise mit frisch gezapften Holsten, Astra, Duckstein oder Carlsberg versorgen (natürlich auch mit Softdrinks). Anders als im HSV-Stadion nebenan schmeckt das Bier hier auch. Die 4.- Euro für 0,5l sind angemessen, zumal die Getränke überall sehr großzügig ausgeschenkt werden. Da auch alles mal wieder raus muss... finden sich im Umlauf auch ausreichend viele saubere Toiletten (mit Kabinen).
Der Innenraum der O2 World, mit dem großen Videowürfel in der Mitte der Halle, ist schon rein optisch beeindruckend. Das Platzangebot erstreckt sich über einen Ober- und einen Unterrang mit bequem angelegten Sitzplätzen für die "normalen Besucher" sowie über 60 unterschiedlich große Logen, die von Unternehmen und zahlungskräftigeren Besuchern für jede Veranstaltung gesondert angemietet werden können. Auch etwa 80 Plätze für Rollstuhlfahrer mit Begleitperson stehen zur Verfügung. Bei Heimspielen der Hamburg Freezers herrscht in der Halle eine fantastische Atmosphäre. Die Eisfläche wird bei Spielen des HSV Handball oder für andere Events nicht extra abgetaut, sondern nur abgedeckt. Ich habe auch schon Konzerte in der O2 World besucht und finde die Akustik überzeugend.
Es gibt aus meiner Sicht nur eine einzige Sache zu beanstanden. Ich bin der Meinung, dass in einer Mehrzweckhalle in der mit Eishockey und Handball gleich zwei Sportarten beheimatet sind, auch das Sportangebot des Bezahlsenders SKY angeboten werden sollte. Zwar hängen überall im Umlauf ausreichend Fernseher, doch dort laufen nur Veranstaltungshinweise oder das aktuell in der Halle stattfindende Spiel. Dort auch Spiele der anderen DEL-Teams oder Fußball zu zeigen, wäre sicherlich ein toller Service. Ansonsten gibt es von mir aber fünf volle Sterne.
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Wenn es in Hamburg gerade mal nicht regnet und ich Zeit habe, gehe ich gerne spazieren und mache dabei nebenher ein paar Bilder für dieses Portal. Vor drei Wochen führte mich mein Weg durch die an mein Quartier in Hoheluft angrenzenden Stadtteile Eppendorf und Harvestehude , wo ich im Lehmweg freundlich von einem Mitarbeiter (möglicherweise dem Inhaber) angesprochen wurde, als ich gerade das Ristorante Italiano fotografierte.4.
Das passiert mir relativ selten. Den meisten Leuten ist es egal, oder sie sind es schon gewohnt dass man ihr Geschäft oder Restaurant fotografiert. Es war jedenfalls ein sehr nettes Gespräch in dessen Verlauf mir angeboten wurde auch ein paar Fotos im Restaurant zu machen. Ein Angebot das ich nicht ablehnen konnte... Schnell stand für mich fest, dass ich nochmal wiederkommen würde.
Kürzlich war es dann soweit. In Begleitung meiner Frau betrat ich am frühen Abend das Restaurant, wo wir sehr herzlich begrüßt und an einen schönen Tisch im hinteren Bereich des im Souterrain gelegenen Lokals geführt wurden. Im Gegensatz zu einigen überbewerteten kalten Schickimicki-Läden mit langgezogenen Sitzbänken an der Wand und Tischen mit nur schmalen Durchlässen dazwischen die keinerlei Privatsphäre zulassen, gibt es hier in einem ansprechenden warmen Ambiente noch einzelne liebevoll eingedeckte Tische. Sogar mit den von meiner Frau und mir beim Italiener so geliebten karierten Tischdecken. Es ist schon seltsam worauf man so achtet, oder?
Uns wurden umgehend die Speisekarten sowie eine separate Weinkarte gereicht. Zudem wurde die Tafel mit den Empfehlungen des Tages vor unserem Tisch aufgebaut. Ich erwähne dies extra, weil ich schon mehrfach in Bewertungen gelesen habe dass Gäste nicht darauf hingewiesen wurden und die entsprechende Tafel zu ihrem Bedauern erst beim Verlassen des Restaurants entdeckt haben. Dieses kleine liebenswürdige Ritual mit der Tafel sollte sich später noch mehrfach wiederholen, wenn neue Gäste das Restaurant betraten.
Auf der recht übersichtlichen Speisekarte befinden sich neben einer kleinen Auswahl an Vorspeisen, einige Nudel-, Fisch- und Fleischgerichte sowie einige wenige Pizzen. Nie mehr als jeweils drei oder vier Gerichte. Dazu kommen noch die bereits erwähnten Tagesempfehlungen.
Während meine Frau die Capellini mit Scampi für sich entdeckt hat, gönnte ich mir zunächst gebackenen Ziegenkäse auf Tomatenscheiben ehe ich mich an Gnocchi mit gemischten Pilzen schadlos hielt. Zuvor erhielten wir bereits eine Aufmerksamkeit in Form eines Körbchens mit Weißbrot und einer Schale mit frischen unglaublich leckeren Oliven.
Der zunächst servierte Ziegenkäse war schon rein optisch ein kleines Meisterwerk. Ich weiß nicht ob es notwendig gewesen wäre ihn noch mit zwei, drei Drehungen aus der Pfeffermühle zu pimpen, aber da es mir von der sehr liebenswürdigen Servicekraft angeboten wurde, bin ich gerne drauf zurückgekommen. Viel falsch gemacht habe ich dadurch jedenfalls nicht. Der Käse war fantastisch.
Mit den anderen beiden Gerichten wurde uns ungefragt auch nochmal ein Körbchen mit frischem Weißbrot nachgereicht, was wir sehr aufmerksam von unserer Bedienung (einem älteren Herrn) fanden. Dieser hat auch sonst immer mal ganz diskret geschaut, ob noch alles in Ordnung ist. Das fanden wir richtig klasse.
Meine Gnocchi (mit Ziegenkäse-Trüffel-Füllung) waren die zweitbesten, die ich jemals gegessen habe. Es ist mir übrigens noch nie gelungen, diese leckeren kleinen Dinger selbst zuzubereiten. Ich habe sowohl die abgepackten aus der Kühlung im Supermarkt, als auch die ganz frisch hergestellten Teigwaren aus einer kleinen Manufaktur in Lüneburg verhunzt - und es letztlich aufgegeben. Diese Gnocchi waren jedenfalls köstlich. Meine Frau war von ihrem Nudelgericht ebenfalls schwer begeistert.
Auf ein Dessert (zwei verlockende Süßspeisen standen zur Auswahl) haben wir diesmal verzichtet.
Mit der Rechnung wurde uns schließlich noch ein Verdauungsschnäpschen unserer Wahl angeboten. Während meine bessere Hälfte sich für einen Grappa entschied, habe ich herausgefunden dass ich Sambuca mag.
Als wir das Restaurant dann verliessen wurde ich mit einem Handschlag verabschiedet, wie ein guter alter Freund der Familie.
Zusammenfassend kann man sagen, dass wir einen tollen Abend in einem sehr schönen Restaurant, mit einem extrem freundlichen und jederzeit sehr aufmerksamen Service und einer ausgezeichneten Küche verbracht haben. Hier stimmt einfach alles und damit ganz klar auch das Preis-Leistungsverhältnis. Wir werden dieses Restaurant garantiert weiterempfehlen und es ganz sicher selbst bei nächster Gelegenheit mal wieder besuchen.
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Der Ohlsdorfer Friedhof ist weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt. Kaum bekannt ist dagegen der Jüdische Friedhof in Ohlsdorf, dessen Zugang sich etwas versteckt am Ende der Ilandkoppel befindet, einer Sackgasse die von der Fuhlsbüttler Straße abgeht.5.
Wie ich bei meinem Besuch des alten Friedhofs in der Königstraße in Hamburg-Altona gelernt habe, sind jüdische Begräbnisstätten für die Ewigkeit angelegt. Eine Auflösung oder spätere Neubelegung von Gräbern ist grundsätzlich nicht vorgesehen. Nachdem jedoch der ursprüngliche Friedhof der Jüdischen Gemeinde im Grindelviertel in den 30er Jahren zunächst verwüstet und dann überbaut wurde... hat man die Gebeine und einen Teil der Grabmale nach Ohlsdorf gebracht. Später in den 50er Jahren erfolgten noch weitere Umbettungen vom Jüdischen Friedhof in Hamburg-Altona.
Wenn man den Friedhof betritt, wobei männliche Besucher u n b e d i n g t eine Kopfbedeckung tragen sollten (eine Kippa kann man sich am Eingang ausleihen, es reicht jedoch auch ein einfacher Hut oder eine Mütze), fällt einem zunächst ein sehr markantes Gebäude auf. Es handelt sich dabei um eine Abdankungshalle, die noch immer für Begräbnisse nach jüdischem Ritual genutzt wird. Genau genommen ist der Jüdische Friedhof Ohldorf der einzige Friedhof in Hamburg, auf dem überhaupt noch nach jüdischem Brauchtum bestattet wird. Vor dem Portal der Abdankungshalle befindet sich eine Gedenkstätte, die mich unglaublich berührt hat. Auf einer kleinen Mauer kann man lesen "Ungestillt rinnt die Träne um die Erschlagenen unseres Volkes", davor befindet sich eine steinerne Urne die Asche aus dem Konzentrationslager Auschwitz enthält.
Wenn man weitergeht kommt man an vielen interessanten älteren Grabsteinen vorbei, die teilweise noch aus dem vorletzten Jahrhundert stammen und sehr schön von einem alten Baumbestand eingebettet werden. Leider aber auch an unzähligen Gräbern, die das wohl unrühmlichste Kapitel unserer Geschichte kennzeichnen, darunter viele Familiengräber... Die Inschriften der Grabsteine informieren den Besucher über die Registrierungsnummern, den Todeszeitpunkt und den Sterbeort.
Damit sind die Konzentrations- und Vernichtungslager der Nazis gemeint, falls das jemand nicht verstanden hat.
Im hinteren Teil des Friedhofs liegen die etwas jüngeren Grabfelder, die mehrheitlich denen auf dem benachbarten Hauptfriedhof Ohlsdorf ähneln.Kehrt man zurück zum Ausgang erinnert ein Obelisk an die gefallenen jüdischen Soldaten des ersten Weltkriegs. Dort endet schließlich ein Rundgang über diesen weitestgehend unbekannten Friedhof.
Wie auf dem Jüdischen Friedhof in der Königstraße werden auch hier an jeden ersten Sonntag im Monat (außer an jüdischen Feiertagen) Führungen von der Stiftung Denkmalpflege angeboten. Diese Führungen sollten, wie ich finde, zum Pflichtprogramm an allen Schulen gehören!
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Es sollte lediglich ein kleines regionales Treffen, als Ergänzung zu den bisherigen bundesweiten Golocal-Treffen werden. Doch schon während der Vorbereitungen zeichnete sich ab, dass diese Zusammenkunft weder klein noch besonders regional sein würde.6.
Mit Nossek (Pinneberg), Sir Thomas (Köln) und Exlenker aus W.(uppertal) traf ich mich bereits um 13:00 Uhr am Pegelturm an den Landungsbrücken. Von dort ging es dann am Hafenbecken entlang zum kultigen Beach Club STRANDPAULI, wo wir in angenehmer Atmosphäre mit Blick auf den Hamburger Hafen ein erstes Astra genossen.
Gegen 14:00 Uhr machten wir uns auf den Rückweg zum Treffpunkt am Pegelturm, wo wir mit unseren Überraschungsgästen Suchtlive und SabineN (beide Köln), sowie Blattlaus und ihrem Mann (Pforzheim) auf das Eintreffen unserer Community Managerin aus Berlin warteten.
Als Lumilla schließlich da war, ging es durch den ALTEN ELBTUNNEL auf die andere Seite der Elbe, von wo aus man einen herausragenden Ausblick auf die Skyline der Stadt hat. Suchtlive und SabineN, für die der lange Fußweg zu beschwerlich war, warteten zunächst an den Landungsbrücken auf unsere Rückkehr, ehe sie sich spontan zu einer Stadtrundfahrt entschlossen.
Der kurze aber heftige Regenschauer, der uns erwartete als wir auf dem Rückweg von der anderen Seite der Elbe wieder aus dem Tunnel kamen, führte uns direkt ins BLOCKBRÄU. Das war ganz schön schlau von unserem Nossek eingefädelt. So hatten wir dann gleich noch die Gelegenheit uns von der hanseatischen Braukunst ein genaueres Bild zu machen und uns mit ein paar ofenfrischen Brezeln zu stärken, ehe es bei strahlendem Sonnenschein an Bord der HAFENFÄHRE weiter ging.
Die Linie 62, die zum HAMBURGER VERKEHRSVERBUND (HVV) gehört ist eine preiswerte Alternative zur teuren Hafenrundfahrt. Vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten wie den Docks von Blohm & Voss, der Fischauktionshalle, dem Dockland, den Containerterminals der HHLA, dem Kreuzfahrtterminal Altona und vielem mehr... fuhren wir nach Finkenwerder um von dort aus mit einem Zwischenstopp MUSEUMSHAFEN ÖVELGÖNNE wo wir uns im CAFE ELBTERRASSEN eine kleine Erfrischung gönnten, zurück zu den Landungsbrücken zu fahren.
In der Nachbetrachtung muss man leider feststellen, dass wir viel zu wenig Zeit für das Treffen eingeplant hatten. Hamburg hat einfach zu viel zu bieten für ein paar Stunden. Ein Besuch der Speicherstadt und der Hafen City musste leider ebenso ausfallen wie der Bummel durch die historische Deichstraße. Stattdessen begaben wir uns ins BEIRA RIO, das Lokal das Nossek für das abendliche Treffen im PORTUGIESENVIERTEL ausgesucht hatte.
In dem kleinen Restaurant trafen wir auf Sedina mit seiner Frau (Hamburg), 234NCM (Hamburg), Klassensprecher und seinem Sohn (Hamburg), und Jolly Roger (Hamburg). Suchtlive und SamineN fanden sich dort ebenfalls wieder ein. Mystery Shopper (Köln) und MatzeHH (Hamburg) kamen ebenfalls noch dazu. Damit nahmen schliesslich 17 Personen am ersten Golocal-Treffen in Hamburg teil - und ich habe mich über jeden einzelnen Teilnehmer wahnsinnig gefreut! :-)) Eine Bewertung des Restaurants erfolgt vielleicht noch zu einem späteren Zeitpunkt.
Als der offizielle Teil der Veranstaltung beendet war, zog es Familie Blattlaus, 234NCM, Mystery Shopper, Nossek, Sir Thomas, MatzeHH und mich noch auf die Reeperbahn. Vorbei an der legendären Boutique Bizarre ging es zum Hans-Albers-Platz, wo wir im urigen LONDON PUB überraschenderweise noch Plätze fanden. Bilder werden sicherlich noch folgen, wenn Sir Thomas wieder aufgetaucht ist... 234NCM, MatzeHH, Nossek und ich beendeten gegen 02:45 Uhr einen tollen Tag und einen schönen Abend.
Von mir gibt es 5 Sterne mit Herz für dieses unglaublich geile Usertreffen. Ein dickes fettes Dankeschön an alle die dabei waren. :-)))
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Die Reise nach Heidelberg zum bereits fünften offiziellen Golocal-Treffen zu planen, war gar nicht so einfach. Erst wollte ich gar nicht, dann wollte ich vielleicht und als ich ganz sicher wollte, brauchte ich eine schnelle Bahnverbindung, eine Übernachtungsmöglichkeit und vor allem... endlich meinen neuen Dienstplan.7.
Eine passende Bahnverbindung war schnell gefunden. Da konnte man allerdings auch nicht ganz so viel verkehrt machen, denn es gibt ja überregional nur die Deutsche Bahn. Ein auch nur halbwegs bezahlbares Hotel in Heidelberg zu finden, schien dagegen nahezu unmöglich zu sein. Es gibt wohl kein Portal, das ich auf meiner Suche nach einem Dach über dem Kopf nicht kennengelernt habe. Doch entweder waren die preiswerteren Hotels in Heidelberg wirklich alle ausgebucht (kann ja sein)... oder sie waren einfach nur nicht begeistert von der Idee, an einem Wochenende ein Einzelzimmer für eine einzige Übernachtung zu vergeben.
Und dann sollte ich doch noch Glück haben. Das kleine aber feine Hotel Elite Heidelberg, das eigentlich mehr eine Pension ist, wollte mich für 65.- € bei sich aufnehmen. Das entspricht ungefähr dem, was ich beim letzten Golocal-Treffen für zwei Übernachtungen gezahlt habe..., aber hier hatte ich (anders als in Berlin) immerhin ein Zimmer mit fließendem warmen und kalten Wasser.
Zwei weitere Punkte finde ich besonders erwähnenswert.
Zum einen hätte ich mein Zimmer bis zu zwei Tagen vor meiner geplanten Anreise noch k o s t e n f r e i stornieren können. Das ist ein toller Service und kam mir sehr entgegen, da ich zum Zeitpunkt der Buchung lediglich eine unverbindliche mündliche Zusage hatte, an diesem Wochenende nicht arbeiten zu müssen.
Zum anderen war mein Zeitplan sehr eng gestrickt, weshalb ich darum bat einen Pre-Check-In vornehmen zu könnten, so dass ich nach meiner Ankunft nur das bereits fertig ausgefüllte Formular unterschreiben brauchte, mein Gepäck aus Zimmer bringen und sofort mit dem wartenden Taxi weiter zum vereinbarten Treffpunkt düsen konnte. Das war überhaupt kein Problem und hat vor Ort dann auch super geklappt.
Am Tag meiner Anreise wurde ich an der Rezeption von einer unglaublich liebenswerten Dame in Empfang genommen, die mir den Schlüssel für ein Zimmer im Haus Bunsen überreichte, das sich direkt auf der anderen Seite der kleinen und ruhigen Straße befand und zum Hotel Elite gehört. Dort war das junge hübsche und ebenfalls sehr freundliche Zimmermädchen gerade mit meinem Zimmer fertig geworden.
Das (Doppel-)Zimmer selbst war irgendwie zweckmäßig aber doch sehr... knuffig eingerichtet. Plüschige Vorhänge und ein Kronleuchter gehörten ebenso zur Einrichtung wie ein modernes Bad, ein kleiner Kühlschrank und ein Flat-TV (Sat-TV). Noch immer nicht selbstverständlich und daher auch wieder besonders erwähnenswert ist das kostenfreie WLAN. Zusätzlich bestand auch noch die Möglichkeit über eine Kabelverbindung ins Internet zu gelangen oder einen bereitgestellten PC in der Lobby des Hotels zu nutzen.
Ich habe zwar nur für eine einzige Nacht in diesem Hotel eingecheckt, doch dafür habe ich ganz ausgezeichnet geschlafen und mich dabei vor allem sehr willkommen gefühlt. Als ich am folgenden Morgen ausgecheckt habe tat es mir fast schon leid, obwohl ich stets von Heimweh geplagt werde wenn ich so weit weg bin. Doch sollte ich jemals wieder in Heidelberg sein, werde ich auf jeden Fall wieder im Elite absteigen - und das nächste Mal nehme ich dann auch die nette Dame von der Rezeption mit nach Hause.
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Wenn es unserem Kater nicht gut geht, leiden wir wie ein Hund. Noch viel schlimmer sogar, aber mir fällt gerade kein anderer Vergleich ein. Es ist vollkommen egal wie schlecht es meiner Frau oder mir auch gehen mag... Die Hauptsache ist immer, dass es unserem Manchester gut geht. Genau das war ganz offensichtlich aber nicht der Fall als er ganz plötzlich Nasenbluten bekam.8.
Also zum Tierarzt mit ihm. Ein Horror für die ganze Familie, besonders aber für Manchester. Denn wenn er etwas nicht mag, sind es Gewitter, Staubsauger, Wasser... und eben Tierärzte. Was auch nicht weiter verwunderlich ist, da er dort bisher nur schlechte Erfahrungen gemacht hat. Ganz ehrlich. Dass der vorletzten Tierärztin kein Unglück wiederfahren ist, ist nur meiner guten Erziehung und einem hohen Maß an Selbstbeherrschung zu verdanken.
Nach diesen schlechten Erfahrungen am Mundsburger Damm und in einer weiteren Praxis in der Bismarckstraße musste nun also ein neuer Tierarzt für den Notfall gefunden werden. Bei meiner Suche im Internet stieß ich unter anderem auch auf Cats Only, einer Tierarztpraxis nur für Katzen. Auf der ansprechend gestalteten Homepage heißt es: "Die katzenfreundliche Umgebung ist frei von Geruchs- und Geräuschbelastungen durch andere Tierarten, insbesondere Hunden." Sehr speziell also und auf jeden Fall auch ausgesprochen exklusiv. Das gefiel mir schon mal.
Vor dem Besuch beim Tierarzt steht eine Terminvereinbarung um die ausdrücklich gebeten wird, damit die Behandlung der Patienten möglichst stressfrei und unaufgeregt ohne vorherige lange Wartezeit in der Transportbox erfolgen kann. Ganz stark! Darüber hat sich nämlich noch nie jemand Gedanken gemacht. Den meisten Tierärzten ist einfach nur daran gelegen, dass die Praxis ausgelastet ist und sie gut verdienen. Die Tiere sind ihnen vollkommen gleichgültig. Als wir für den nächsten Tag einen Termin bei Cats Only vereinbart haben, hatten wir sofort das Gefühl dass dies hier anders sein würde. So hat man sich nicht nur für den Grund des Termins interessiert, sondern auch gleich nach dem Namen des Patienten gefragt. Damit war klar, dass man hier erkannt hat um wen sich die Welt dreht.
Die kurze Taxifahrt zur Praxis am Eppendorfer Weg 50 war mal wieder sehr schlimm für unseren Manchester. Der arme Kerl hat vor lauter Angst sogar in die Transportbox gepischert.
In der Praxis wurden wir sehr freundlich von einer jungen Dame aus dem Praxisteam und zwei bezaubernden Praxiskatzen empfangen. Der Empfangs- und Wartebereich, in dem ansonsten keine weiteren Patienten warteten, ist sehr hell und freundlich gestaltet. Aus verborgenen Lautsprechern wurde leise beruhigend wirkende Musik gespielt. Wir konnten in sehr bequemen Sitzgruppen platznehmen, während es für unseren Manchester einen Beistelltisch gab. Das ist deshalb besonders erwähnenswert, weil unser Kater uns so die ganze Zeit sehen konnte, was nicht der Fall wäre wenn die Box vor oder neben uns auf dem Fussboden stehen müsste. Was uns ebenso angenehm auffiel war, dass keinerlei Werbung von Pharmakonzernen oder der Futtermittelindustrie zu sehen war.
Wir hatten den Fragebogen für neue Patienten gerade erst ausgefüllt, da wurden wir auch schon vom Tierarzt begrüßt. Dr. Michael Garner ist nicht nur ein sehr sympathischer Mann, sondern wie sich später herausstellen sollte auch ein wahrer Katzenflüsterer.
Er ließ sich von uns genauestens beschreiben was passiert war und stellte viele Fragen zu Manchester, seinem Umfeld und möglichen Verhaltensauffälligkeiten. Dann ging es ins Behandlungszimmer, wo die nächste Überraschung auf uns wartete. Ein Holztisch. Nicht dieser kalte stählerne Wannentisch wie in anderen Praxen, sondern ein einfacher Holztisch.
Manchester, der zu diesem Zeitpunkt schon sehr viel ruhiger geworden ist, wurde behutsam aus der Transportbox genommen und zur genaueren Untersuchung auf den Tisch gesetzt. Dr. Garner sah sich seinen Patienten ganz genau an, horchte, fühlte, tastete, nahm ihm Blut ab und ging dabei während der gesamten Untersuchung die mit einer guten Dreiviertelstunde fast so lange dauerte wie die der fünf vorangegangenen Untersuchungen zusammen, sehr behutsam mit unserem Manchester um. Dr.Garner erklärte uns in dieser Zeit sehr viel und ließ keine Frage unbeantwortet.
Nachdem wir uns bedankt und verabschiedet haben ging es ans bezahlen.- und das hat anders als erwartet auch gar nicht weh getan, war sogar mit EC-Karte möglich. Überflüssig zu erwähnen, dass wir eine detaillierte Rechnung erhielten und uns von der netten Assistentin ohne zu zögern ein Taxi für die Heimfahrt bestellt wurde. Wieder zu Hause angekommen war es so, als wenn nie etwas gewesen wäre. Normalerweise wäre unser Kater sofort unterm Bett verschwunden und hätte eine Weile nicht mehr mit uns gesprochen, was er sonst sehr ausgiebig macht.
Bereits am folgenden Tag lagen die Ergebnisse der Blutuntersuchung vor. Dabei wurden unter anderem katastrophale Nierenwerte festgestellt, wogegen er nun Tabletten erhält. Zusätzlich zu Tabletten gegen Bluthochdruck. Wir sind fest davon überzeugt, dass an den schlechten Nierenwerten das 3% Premiumfutter aus dem Supermarkt schuld ist und machen uns nun natürlich schwere Vorwürfe. Zwar haben wir sein Futter bereits vor einiger Zeit umgestellt, doch dies erfolgte ganz offensichtlich zu spät. Wir können nur allen Katzenhaltern dringend raten, sich mit der Ernährung ihrer Schützlinge sehr intensiv zu beschäftigen und nicht auf die toll gemache Werbung im Fernsehen zu hereinzufallen. Informieren kann man sich heute sehr einfach im Internet. Auch möchten wir nochmals das Buch "Katzen würden Mäuse kaufen" von Hans-Ulrich Grimm empfehlen, das sich ausgiebig mit Tierfutter (nicht nur für Katzen) und der Tierfutterindustrie beschäftigt.
Nun aber zurück zu Cats Only. Wir werden dieser Praxis und dem netten Team um Dr.Garner ganz sicher treu bleiben und möchten sie hiermit gerne weiterempfehlen. In die Praxis integriert ist übrigens auch eine Katzenpension, die wir aber nicht bewerten können. Es kam für uns nie in Frage, unseren Manchester aus seiner gewohnten Umgebung zu reißen um zum Beispiel Urlaub zu machen. Da wir ihn auch niemand anderen anvertrauen, verzichten lieber auf Urlaubsreisen. Sollte sich daran mal etwas ändern, wäre Cats Only aber auf jeden Fall unsere erste Anlaufstation.
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Im vergangenen Jahr wurde der Jüdische Friedhof in Altona unglaubliche 400 Jahre alt. Das ist schon deshalb bemerkenswert, weil es in Hamburg nicht viel gibt das auch nur eine annähernd so lange Zeitspanne überdauert hat. Spontan fällt mir da lediglich der Hafen ein, dessen 823. Geburtstag wir gerade erst mit einem dreitägigen Volksfest gefeiert haben an dem 1,4 Millionen Besucher teilnahmen.9.
Ganz so viele Geburtstagsgäste musste „Der Gute Ort", wie dieser Friedhof auch genannt wird, zum Glück nicht über sich ergehen lassen. Das hätte wohl die hübsche und sehr freundliche Mitarbeiterin der Stiftung Denkmalpflege Hamburg im Eduard-Duckesz-Haus, die während der Öffnungszeiten über den Friedhof wacht und jeden Besucher der am Portal klingelt einzeln einlässt, zu verhindern gewusst.
Das Eduard-Duckesz-Haus ist eigentlich gar kein Haus, sondern ein kleiner Pavillon am Zugang zum Friedhof. Neben Aufenthaltsräumen für die Mitarbeiter der bereits erwähnten Stiftung beherbergt es auch eine spezialisierte Bibliothek,einen kleinen Ausstellungsraum und sanitäre Einrichtungen. Der Standort des Pavillons (nicht auf dem Friedhofsgelände) und seine Bauweise (mit viel Glas zu allen Seiten) ermöglichen es auch Juden die den Friedhof nicht betreten dürfen, weil für sie strengere Gebote gelten, einen umfassenden Blick auf die Grabanlage zu werfen.
Ich mag Friedhöfe. Als ich mich entschloss diesen hier aufzusuchen ging es ursprünglich nur darum, mir die schönen alten Gräber anzugucken. Eher zufällig war es dann aber auch meine erste Begegnung mit der jüdischen Kultur, zumindest mit einem ganz kleinen Teil davon. Als ich mich im Internet über die Öffnungszeiten informieren wollte, stieß ich dabei auf den Hinweis, dass männliche Besucher eine Kopfbedeckung tragen müssen wenn sie den Friedhof betreten. Das kann eine Mütze sein, oder ein Hut. Wer keine eigene Kopfbedeckung dabei hat, kann sich am Eingang eine Kippa ausleihen.
Mit Kopfbedeckung konnte ich nun also den Friedhof erkunden, der von 1611 - 1869 aktiv genutzt wurde und aus einem einem sephardischen und einem aschkenasischen Teil besteht.
Die Gräber der Sephardim (Juden mit ursprünglich portugiesischer und spanischer Herkunft) bestehen aus flach auf dem Boden liegenden Grabplatten, über denen sich bei hochgestellten Persönlichkeiten gelegentlich Steinsärge befinden und die auffällig oft mit Totenschädeln und gekreuzten Knochen verziert sind. Die Grabsteine der Aschkenasim (Juden mittel- und osteuropäischer Herkunft) bestehen dagegen aus aufrecht stehenden Grabsteinen, die mit Kronen, Händen, Leuchtern und andern Symbolen verziert sind. Aufgefallen sind mir bei beiden Grabsteinen sehr lange hebräische Texte.
Jüdische Friedhöfe, das habe ich gelernt, sind für die Ewigkeit angelegt. Eine Auflösung und spätere Wiederbelegung der Gräber oder eine Umbettung sind nicht vorgesehen. Im Hamburger Stadtteil Ottensen, wo es auch einmal einen sehr alten jüdischen Friedhof gab, hat man dieses "Problem" ganz pragmatisch gelöst als bei Aushubarbeiten für die Tiefgarage eines geplanten Einkaufszentrums neben Grabsteinen auch menschliche Knochen zum Vorschein kamen Man hat die noch vorhandenen Gräber einfach zubetoniert und dann das Einkaufszentrum auf ihnen errichtet. Parkmöglichkeiten wurden schliesslich auf dem Dach des Gebäudes geschaffen...
Mir haben diese alten teils verfallenen und verwitterten Grabsteine jedenfalls so sehr gefallen, dass ich ihn mit Sicherheit nochmal besuchen und dann an einer der Führungen teilnehmen werde, die jeden Sonntag um 12:00 Uhr (außer an jüdischen und gesetzlichen Feiertagen) veranstaltet werden
Als ich zum Eduard-Duckesz-Haus zurückkehrte, habe ich die Mitarbeiterin der Stiftung Denkmalpflege natürlich mit Fragen gelöchert. Sie hatte es zuvor aber auch angeboten. So wollte ich von ihr unter anderem wissen, wie dieser Friedhof die NS-Zeit überstehen konnte, warum die Graber teilweise so dicht beieinander liegen, warum es keine Wege gibt, was die Symbole (wie Totenkopf mit gekreuzten Knochen) auf den Grabsteinen zu bedeuten haben, warum die Gräber alle gleich ausgerichtet sind, was die langen Texte auf den Gräbern bedeuten, warum manche Juden den Friedhof nicht betreten dürfen... Einige Fragen sind mir leider auch erst später eingefallen. Die Antwort auf die erste Frage war übrigens genauso einfach wie bedrückend. Die Nazis haben sich einfach nicht für die toten Juden interessiert. Es ging ihnen nur um die Lebenden...
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich an diesem Tag auf dem Jüdischen Friedhof Altona mehr über das Judentum gelernt habe, als in meinem ganzen bisherigen Leben zusammen.
Es laufen derzeit übrigens Bestrebungen den Friedhof der seit 1960 unter Denkmalschutz steht, gemeinsam mit einem anderen jüdischen Friedhof in den Rang eines Unesco-Weltkulturerbes zu erheben.
Öffnungszeiten des Friedhofs:
Oktober-März: Di, Do & So 14:00-17:00 Uhr
April-September: Di & Do 15:00-18:00 Uhr, sonntags 14:00-17:00 Uhr
An gesetzlichen und jüdischen Feiertagen, wie auch in den Winterferien ist der Friedhof geschlossen.
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Hagenbecks Tierpark gehört zu Hamburg wie der Hafen, die Huren, der HSV und das Holsten. Es ist wohl einfach so, dass alles Gute mit H beginnt... Jedenfalls gehen wir (meine Frau und ich) einmal im Jahr zu Hagenbeck, vorzugsweise an meinem Geburtstag der zufällig auch unser Hochzeitstag ist und verbringen dort einen sehr schönen Tag.10.
Der Eintritt in den Tierpark beträgt für Erwachsene 20,- Euro und für das Tropen-Aquarium 14,- Euro, bzw. 30,- Euro für das Kombiticket. Darüber hinaus gibt es noch weitere Angebote für große und kleine Familien und Gruppen. Ich finde die Preisgestaltung für einen attraktiven Zoo, der sich zu 100% selbst finanziert, mehr als angemessen. Wer darüber anders denkt, sollte sich einmal vor Augen führen, dass der Tierpark an jeden Tag (auch im Winter, wenn weniger Besucher kommen) ca. 37.000,- Euro nur für den Unterhalt erwirtschaften muss. Darin enthalten ist nicht das Geld, das für notwendige Modernisierungen der Gehege oder Neubauten wie das Orang-Utan-Haus oder die Elefanten-Laufhalle oder das Eismeer benötigt wird.
Auf einen Besuch im Zoo bereiten wir uns in der Regel vor, indem wir Hopfenkaltschalen und Sandwiches für uns sowie Äpfel und Möhren für unsere Lieblinge, die Elefanten und Alpakas mitnehmen. Bedauerlicherweise mußten wir bei unseren jüngsten Besuch feststellen, dass dies inzwischen untersagt ist. Es kam leider immer häufiger vor, dass dumme Menschen verdorbene oder ungeeignete Lebensmittel verfüttert haben, was bei den Tieren zu erheblichen Magenbeschwerden und Durchfall geführt hat. Wer dennoch gerne selbst etwas verfüttern möchte, kann gegenüber des Elefantengeheges vom "Verein der Freunde des Tierparks Hagenbeck" gegen eine geringe Spende Beutel mit Obst erwerben.
Das wichtigste in einem Zoo sind natürlich die Tiere - und davon gibt es bei Hagenbeck mehr als 1800, darunter knapp 30 seltene und vom aussterben bedrohte Tierarten zu bewundern. Zwei unserer Lieblinge hatte ich bereits genannt. Zu unseren Favoriten gehören weiterhin die Kamtschatka-Bären, die Präriehunde und nicht zuletzt die Sumatra-Orang-Utans. Diese sind seit 2004 in einem faszinierenden Kuppelbau untergebracht, der mit Felsformationen, tropischen Pflanzen, Klettervorrichtungen, Baumstämmen und vielen weiteren Unterhaltungselementen bei den sensiblen Menschenaffen für Unterhaltung sorgt. Ein solches unbedingt erwähnenswertes Element sind sicherlich auch die Zwergotter, die sich in und um den Wassergraben tummeln und für ordentlich "Leben in der Bude" sorgen. Man kennt und respektiert sich. Die quirligen Zwergotter wissen, dass die Orang-Utans sehr kräftig zupacken können und die Orang-Utans wissen dass die Zwergotter sie mit ihren scharfen Zähnen ziemlich übel zwicken können.
Aber dieser Zoo ist zugleich auch ein unglaublich schöner Park, der mit seinen gepflegten Grünanlagen, tollen Panoramen und interessant gestalteten Teichanlagen begeistern kann. Überall finden sich auch beruhigend wirkende Skulpturen und Bauwerke wieder, wie die eindrucksvolle thailändische Sala am Birma-Teich. Besonders beeindruckend und daher erwähnenswert finde ich auch das historische Jugendstiltor, das einst den Haupteingang von Hagenbecks Tierpark zierte, ehe dieser näher an die gleichnamigen U-Bahnhof verlegt wurde.
Ich wäre hier gerne noch auf das neue, ganz sicher auch wieder spektakuläre Hagenbeck-Eismeer eingegangen. Doch leider verzögert sich der zwingend erforderlich gewordene Neubau des Geheges für Eisbär & Co. wiederholt um mehrere Wochen, nachdem eine extra angefertigte Panoramascheibe beim Einbau zu Bruch ging. Zur Zeit wird der Tierpark von einer unglaublichen Serie aus Pleiten, Pech und Pannen heimgesucht, deren vorläufiger trauriger Höhepunkt der Tod des Elefantenbullen Hussein ist. Nur einen Tag zuvor hatten meine Frau und ich den liebenswerten Dickhäuter, der im Rahmen des Europäischen Erhaltungszucht-Programms nach Planckendael in Belgien gebracht werden sollte, noch bewundert...
Jetzt wollte ich eigentlich zum Ende kommen uns stelle fest, dass ich noch gar nicht auf das Tropen-Aquarium eingegangen bin. Das geht natürlich nicht...!
Früher (damit ist die Zeit vor der Fertigstellung des Tropen-Aquariums im Jahr 2007 gemeint) gab es in Hagenbecks Tierpark lediglich ein kleines Troparium, das aus einem bemitleidenswerten Pavillion mit ein paar Aquarien und Terrarien bestand. Jedes normale Zoofachgeschäft war damals schon sehenswerter. Mit dem neuen Tropen-Aquarium ist es nun möglich, auch in den Wintermonaten und bei schlechtem Wetter viele Besucher anzuziehen - und wie wichtig das in Hinblick auf die täglich anfallenden Kosten des Tierparks ist, habe ich ja schon weiter oben ausgeführt.
Gleich hinter der ersten Tür wird man von sehr lebhaften Lemuren begrüßt. Diese possierlichen Tierchen bringen einfach jedes Herz zum schmelzen. Ich persönlich finde, dass schon die Kattas den Eintritt wert sind. Doch über verschlungene Pfade und Stege einer subtropischen Landschaft, in der u.a. Echsen, Leguane, Krokodile, Schildkröten und Schlangen zu Hause sind geht es noch weiter. Sobald man einen alten Minenschacht betritt, kann man Fledermäuse, Skorpione, Riesenschaben, Giftschlangen und Frösche sowie Spinnen in ausgefallenen und interessant gestalteten Behausungen wie einem Spind, einem alten Herd oder einem einfachen Plumpsklo bewundern. Schliesslich gelangt man in eine Unterwasserlandschaft die an Schönheit kaum zu überbieten ist. In großen Korallenriffs trifft man zum Beispiel die Stars aus "Findet Nemo" an. Den Clownfisch, den Paletten-Doktorfisch, die Putzergarnele... und darüber hinaus natürlich noch zahlreiche andere Bewohner aus den tropischen Meeren und dem Amazonas. Ein weiteres Highlight erwartet die Besucher in Form eines gewaltigen Panoramabeckens in dem Haie, riesige Zackenbarsche und Rochen ihre Runden drehen.
Falls man es nicht heraus gehört haben sollte... Wir lieben diesen Tierpark und wir bewundern das, was die Familie Hagenbeck hier über Generationen erschaffen hat. Wir lieben diesen Tierpark sogar so sehr, dass wir die Stiftung Hagenbeck in unserem gemeinschaftlichen Testament bedacht haben. Es gibt aber natürlich auch andere Möglichkeiten den Tierpark zu unterstützen. Ganz einfach mit einem Besuch, durch die Mitgliedschaft im Förderverein, mit einer Tierpatenschaft, durch eine Spende, mit einem Abonnement der Zeitschrift "Hagenbeck - Magazin für Tier- und Artenschutz", durch ehrenamtliche Arbeit und vieles mehr.