bestätigt durch Community
Ach, wie schöööön war das doch mit Unitymedia!
Da wir lediglich eine Partei in einem Mehrfamilienhaus waren, das weder über Antenne noch Satellitenschüssel verfügte, war der Kabelanschluss bei Unitymedia irgendwie selbstverständlich und logisch, zumal die Wahl des Anbieters nicht allein mir oblag.
Das Bild war nie besonders – analog halt.
In unregelmäßigen Abständen bekam ich dann Anrufe von Unitymedia. Man wollte mir die Welt des digitalen Fernsehens schmackhaft machen. Lange konnte ich der Versuchung widerstehen. Bis …
Der neue LCD-Fernseher hätte das Schmuckstück des Wohnzimmers sein können, wenn nur das Bild auf diesem großen Gerät (natürlich) nicht noch schlechter gewesen wäre als auf der alten Röhrenmöhre. Und irgendwann war dann auf vielen Sendern nur noch grobpixeliges Wischiwaschi zu sehen.
Ein Anruf bei Unitymedia und …
Sinngemäß bekam ich folgende Antwort:
- Das muss ja nicht am Kabelanschluss liegen. Rufen sie doch ihren Radio- und Fernsehtechniker, damit der ihren Fernseher überprüft.
Klar, macht der, völlig unverbindlich und kostenlos, selbst wenn keine berechtigte Reklamation vorliegt.
Ist nicht irgendwie komisch, wenn nicht alle Sender gleichermaßen schlecht sind – bei dem neuen Gerät?
Nach einigem Hin- und Her ließ man sich doch herab, den Verteiler (das sind die großen hellgrauen Kästen, die in der Landschaft herumstehen) in unserer Wohngegend zu überprüfen. Daran lag es dann auch. So gut war das Bild noch nie. Aber es könnte ja noch besser sein: DIGITAL !
Wie ein Fingerzeig kam da der Anruf eines wirklich kompetenten Mitarbeiters von Unitymedia (oder einem beauftragten call center). Technisch versiert beantwortete er mir jede Frage und pries die neuen Digital-Receiver von Samsung. Nach dem ausführlichen Gespräch informierte ich mich zusätzlich im Internet – auch über den Samsung Receiver. Schließlich bestellte ich das Paket Digital TV Basic – und das Abenteuer konnte beginnen.
Die benötigte Hardware traf schon bald bei mir ein.
Vorfreude. Paket vorsichtig öffnen und … ein langes Gesicht machen. Statt des heiß beworbenen Samsung Receiver nur ein Wald- und Wiesenfabrikat, das es für ein paar Euros bei EBAY oder sonst wo gibt. Zwei Anrufe und beides Mal die Antwort, dass Unitymedia überhaupt keinen Einfluss darauf hat, welche Receiver an die Kunden verschickt werden.
AHA !!!!
Aber Respekt, dieser hässliche Billig-Kasten ist immerhin in der Lage, Signalqualität und Signalstärke anzuzeigen. Sehr aufschlussreich, war das wiedergegebene Bild auf dem fast neuen LCD-Fernseher noch immer nicht wirklich befriedigend. Teilweise sah es so aus, als wären Personen und Umgebung aus farbigen Legosteinen aufgebaut: Klötzchenbildung!
Also anrufen.
Nun musste ich mir von einer „Expertin“ erklären lassen, dass die vom Receiver angezeigten Werte (häufig und bei vielen Sendern unter 70 %) nicht zwingend aussagekräftig sind – gilt also konsequenterweise auch wohl für meine optische Wahrnehmung.
Ich gehe mal davon aus, dass meine Gesprächspartnerin am anderen Ende der Leitung beim Autofahren die Geschwindigkeitsanzeige des Tachos ignoriert – ist schließlich nicht zwingend aussagekräftig.
Wir konnten uns dann doch darauf einigen, dass ein Service-Techniker vorbeikommt, um den Fall vor Ort zu prüfen.
Richtig! Irgendwas an dem Verteiler / Verstärker im Haus musste justiert werden. Und die Kabelanschlussdose in der Wohnung wurde gleich mitgetauscht.
Was hat´s gebracht?
Nichts!
Zumindest nicht wirklich lange.
Zweiter Versuch – neuer Service Techniker, der mir erst einmal erklärte und auch nachvollziehbar demonstrierte, dass sein „Vorgänger“ wohl kaum etwas neu bzw. korrekt justiert hatte.
Jetzt aber!
Ach man, langsam verlor ich die Geduld.
Ein Umzug eröffnete mir neue Möglichkeiten: Weg von Unitymedia. Den nächstmöglichen Termin für die Kündigung hatte ich mir im Kalender eingetragen und fett markiert.
Vorher mal nachfragen, in welcher Form die Kündigung erfolgen muss.
Pünktlich und formal wie gewünscht stellte ich Unitymedia die Kündigung zu.
Keine Reaktion!
O.K., alles wie gewohnt. Also – zweiter Versuch.
YES ! Die schriftliche Bestätigung kam innerhalb einiger Tage.
ABER: Der Receiver muss zurück, da er auch nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit nicht in Besitz des Kunden übergeht. Bei Verzug wird die Bezahlung des Geräts fällig. Der veranschlagte Preis dürfte dabei eher dem Neupreis entsprechen.
(Was machen die mit den alten Gurken?)
Egal – ich brauche es nicht und will es auch nicht. Also innerhalb der Frist zurück.
Sollte ich der Überzeugung gewesen sein, dass damit das leidige Thema Unitymedia für mich erledigt ist, wurde ich eines besseren belehrt.
Das Problem: Der Vertrag endete, entsprechend dem Vertragsbeginn, irgendwann um die Mitte des Monats. Die Abbuchungen wurden hingegen immer zum Monatswechsel getätigt. Dadurch ergab sich ein Guthaben. Um dieses Guthaben erstattet zu bekommen, sollte ich eine KOSTENPFLICHTIGE Hotline anrufen, um – Achtung, jetzt kommt´s – die Bankverbindungsdaten abzugleichen.
Wohlgemerkt, Unitymedia hat zwei Jahre lang Geld von eben diesem Konto abgebucht. Ohne das ihnen die Bankleitzahl und die Kontonummer bekannt war??????
Na ja, die Kompetenz der Mitarbeiter kannte ich inzwischen. Mein Guthaben wäre wahrscheinlich schnell vertelefoniert.
Sollen die sich doch den Betrag sonst wohin stecken. Die Aussicht, nie wieder mit denen sprechen zu müssen, tröstete mich über den finanziellen Verlust hinweg.
P.S.
Ich habe nicht alle „Erlebnisse“ geschildert, und das, was ich oben beschreibe, ist teilweise gestrafft dargestellt, vom Inhalt her aber natürlich immer korrekt und den Tatsachen entsprechend.
Alles in aller Ausführlichkeit zu schildern, hätte jeden Rahmen gesprengt.
Zudem ist mir durchaus bewusst, dass die call center Mitarbeiter irgendwie immer die Dummen sind, können sie selbst am Wenigsten dafür, dass immer mehr Unternehmen Kunden durch Externe abfertigen lassen, anstatt (besser bezahlte) Fachleute ans Telefon zu setzen, weswegen ich mich hier auch bei ihnen entschuldige für die „Rolle“, die sie in diesem „Drama“ spielen.
3.