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  1. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    bestätigt durch Community

    Dutzende Male bin ich sicher schon an diesem Gedenkort vorbei gefahren ohne ihn wahrzunehmen und ich wäre vermutlich noch dutzende Male dran vorbei gerauscht, so schlicht und unscheinbar ist die Stele.
    Erst ein Artikel unlängst in der „Berliner Zeitung“ hat mich drauf aufmerksam gemacht.

    Die niedrige Stele auf der Straßeninsel der Buswendeschleife Waltersdorfer Straße/Waldstraße im südöstlichen Berliner Ortsteil Bohnsdorf, nur wenige Schritte von der Landesgrenze zu Brandenburg entfernt, teilt sich den Platz mit einem Fahrrad-Park-and-Ride-Abstellplatz.

    Die schlichte Stele mit Inschriftentafel erinnert an ein schlimmes Ereignis im Jahr 1986.
    Am 12.12.1986 stürzte der Aeroflot-Flug 892 aus Minsk und Prag beim Landeanflug auf den Flughafen Berlin-Schönefeld wegen menschlichem Versagen in den Wald unmittelbar hinter Bohnsdorf, nur wenige Augenblicke vor dem Aufsetzen auf die Landebahn.

    Von den 82 Menschen an Bord der Maschine vom sowjetischen Typ Tupolew Tu-134 starben 72 Personen, darunter 20 von 27 Schülern einer 10. Klasse einer Schweriner Schule, die auf dem Heimflug von der Schulabschlussreise waren.

    Ersthelfer vor Ort waren Bohnsdorfer Bewohner, da es quälend lange 30 Minuten dauerte, bis erste Rettungsgeräte vor Ort waren. Aus politischen Gründen wurde weder von der DDR noch von UdSSR ein offizieller Untersuchungsbericht veröffentlicht. Später wurde bekannt, dass es Kommunikationsprobleme zwischen Tower und den Piloten gegeben hatte.

    Der Absturz der Maschine der sowjetischen Fluggesellschaft Aeroflot ist der zweitschwerste Flugzeugabsturz in der DDR und bis heute auch das zweitschwerste Flugzeugunglück auf deutschem Boden.

    Mit Rücksicht auf die UdSSR verzichtete die DDR auf dauerhaftes Gedenken an das Unglück.
    Erst 2010 wurde die sehr schlichte und von Ortsfremden wohl gerne übersehene Gedenkstelle eingeweiht, die den Opfern und Helfern aus Bohnsdorf gedenkt.

    Fazit: Sehr schlichtes Denkmal an ein schlimmes Ereignis. Das sich die Stele den Platz mit dem Fahrradabstellplatz teilt, finde ich etwas unpassend.
    961.

    konniebritz Wieder etwas dazugelernt. Ich kannte die Stele nicht, hatte auch nie davon gehört. Mit Gedenkorten tut man sich schwer in diesem Land.
    An den Flugzeugabsturz kann ich mich erinnern, er wurde in den damaligen "Westmedien" gemeldet und natürlich genüsslich ausgeschlachtet. Umso merkwürdiger, dass sich niemand mehr daran erinnern mag.
    bearbeitet
    Ausgeblendete 13 Kommentare anzeigen
    LUT Golocal in Kombi mit grubmard bildet doch immer wieder. Meine Gratulation zur Begrünung!
    Schroeder Wo ist denn die zweite nette Einlassung von unserem lieben Hamburger Hundehalter geblieben?!
    grubmard Schade, den Hamburger Kommentar hab ich versäumt und mich somit nicht drüber ärgern können ....
    opavati® Er kann es nicht lassen ...der PHK i.R. Es kann nicht am Beruf liegen, es ist ein persönliches Übel, denn ich kenne auch intelligente, freundliche Polizisten. ;-) bearbeitet
    grubmard Schade das ein Ereignis, daß so vielen Menschen das Leben gekostet hat, scheinbar in einer Art und Weise kommentiert wurde, die das Team für löschenswert gehalten hat.
    fotodrescher1 Ich gehre zu den Initiatoren des Gedenksteins. Weil in einem Zeitungsbeitrag in Schwerin bemngelt wurde, dass es weder an der Schule noch am Absturzort ein Gedenken gibt, hat der Heimatverein Kpenick den Gedenkstein 2009 politisch auf die Reihe gebracht. Im Dezember 2010 wurde er eingeweiht. Der Standort - rund 300 Meter vom Absturzort - ist genau richtig. Hier wird er von interessierten Menschen gesehen und aufgesucht. Der eigentliche Absturzort liegt hinter der Landesgrenze in Brandenburg und im Wald.


  2. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    Checkin

    Die Tourist-Information befindet sich im Westflügel (Neues Schloss) der mittelalterlichen, 1978 abgebrannten und nach 1990 wiederaufgebauten Burg Storkow. Besucher müssen ihr Auto auf dem Parkplatz gegenüber der Burg abstellen da der Burghof nicht befahren werden darf.

    Man kann allerlei Souveniers, Ansichtskarten und Literatur erwerben und Informationen rund um Storkow einholen

    Weiterhin hat man die Möglichkeit, sich die kostenpflichtige heimatkundliche Ausstellung im Obergeschoss anzuschauen. Breiten Raum nimmt hier der wohl bekannteste Storkower ein:

    Heinrich Ludwig Tesch (*1789) war von 1832-1841 der unbeliebte Bürgermeister von Storkow. Nach seiner Kündigung bemühte er sich bei König Friedrich Wilhelm IV. v. Preußen erfolglos um die Wiedereinsetzung ins Amt.
    Aus Enttäuschung und Wut verübte Tesch am 26.7.1844 ein Pistolenattentat auf König und Königin, die beide unverletzt blieben. Lediglich der Hut der Königin erlitt einen Streifschuss.

    Tesch wurde festgenommen und endete unter dem Beil des Henkers in Spandau.

    In weiteren Räumen des Westflügels finden Veranstaltungen und Sonderausstellungen statt. Bei meinem Aufenthalt wars die Ausstellung “Drauf geschissen - Die Geschichte der Toilette“.

    Fazit: Anlaufpunkt für Besucher von Stadt und Burg Storkow.

    geschrieben für:

    Fremdenverkehrsamt in Storkow in der Mark

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    962.

    Ausgeblendete 3 Kommentare anzeigen


  3. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    2. von 2 Bewertungen


    Die alte Gerichtslinde steht am Rand des Friedrich-Ebert-Platzes. Zur Vegetationszeit macht der Baum einen recht buschigen Eindruck. Erst die Winterbilder des Erstbewerters offenbaren, dass es ein alter Baum mit arg in Mitleidenschaft gezogenem Stamm ist. Aber der Baum hat noch Leben und Kraft, wie die zahlreichen beblätterten Äste beweisen.

    Fazit: Alter Baum mit Geschichte und Funktion (Gerichtslinde).

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen in Zehdenick

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    963.



  4. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    1. von 2 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Checkin

    „Café und Restaurant“ trifft es nicht so ganz. Das „Burgstübchen“ auf der Burg Storkow in Storkow (Mark), ca. 25 km südöstlich von Berlin, ist doch mehr ein Café als ein Restaurant.

    Anfahrt:
    Mit dem Auto erreicht man Storkow von Berlin aus z.B. über die Autobahn A 12, Richtung Frankfurt/O, bis Anschlussstelle Storkow und dann weiter über die Landstraße bis Storkow. Hier folgt man der Ausschilderung zur Burg. Da es auf der Burg keine Parkmöglichkeiten gibt, muss man den großen kostenfreien Parkplatz gegenüber (Einfahrt Schloßstraße) nutzen. Bis zum Burgstübchen sind es dann nur wenige Gehminuten.
    Wegen dem Kopfsteinpflaster auf dem Burghof ist der Weg für Gehbehinderte ein wenig mühsam.

    Das Haus:
    Das Café befindet am südwestlichen Ende der Burg im Brauhaus (auch Altes Schloss genannt), neben dem Westflügel (Neues Schloss) der mittelalterlichen Burg, der 1978 abbrannte und erst nach 1990 wiederaufgebaut wurde.

    Das Restaurant:
    Außer dem kleinen Gastraum gibt es noch eine Art Wintergarten, der aber in der kalten Jahrestzeit wegen fehlender Heizung scheinbar nicht genutzt wird.
    Die Einrichtung ist modern und trotzdem recht gemütlich.

    Die Speisekarte:
    Sie umfasst Heiß- und Kaltgetränke, Kuchen und Torten, Eis sowie ein kleines Imbissangebot. Mittags werden bis ca. 14 Uhr noch einige wenige warme Gerichte angeboten. Bei meinem Besuch waren es Hähnchencurry und Gulasch, beides für unter 10 €uro. Kuchen und Torten kosten zwischen 2 und 3 €uro, Eisbecher gibt es ab etwa 4 €uro.

    Der Service:
    Die beiden Servicekräfte waren sehr freundlich, höflich, nett, aufmerksam und flink.

    Das Essen:
    Ich entschied mich für Gulasch mit Spätzle und Rotkohl für 8,90 €uro und dazu ein Köstritzer Schwarzbier für 3,00 €uro.
    Da das Essen vorgekocht ist, dauerte es nur wenige Minuten, bis serviert wurde. Die Portion war ausreichend groß und hat gut geschmeckt. Es ist natürlich keine Gourmet-, aber solide Wirtshausküche.
    Zur Abrundung des Tages gönnte ich mir ein Stück Mandarinentorte, das für 2,70 € allerdings ein wenig schmal ausgefallen war, sowie eine Tasse sehr guten und sehr starken Kaffee (1,90 €uro). Die Torte war lecker, mit dem Kaffee hätte man Tote aufwecken können. Da habe ich andernorts schon dünneren Espresso in der Tasse gehabt.

    Fazit: Gutes und empfehlenswertes Café auf der Burg. Und wer die Burg besucht und mit 2 oder 3 Mittagsgerichten zufrieden ist, kann sich den Weg zum Mittagessen in die Stadt sparen.

    geschrieben für:

    Restaurants und Gaststätten / Cafés in Storkow in der Mark

    Neu hinzugefügte Fotos
    964.

    Schroeder In der Mark Brandenburg wird Gulasch mit Spätzle serviert?!
    *Am schwäbischen Wesen wird noch die Welt...* :-P
    Ausgeblendete 37 Kommentare anzeigen
    grubmard Ich wußte doch, dass das Essen nicht unkommentiert bleibt ....

    Ja gibt es - wenigstens standen keine K.... auf der Karte, da war ich schon glücklich!
    bearbeitet
    grubmard 2 Versuche hast Du noch ... denn mit Kartoffeln kannst Du einen Preußen nicht verschrecken! bearbeitet
    Sir Thomas Ganz schön zugelangt, Junker g. Diese runde Sache verdient natürlich einen grünlichen Nachschlag ;-)
    LUT Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen. Meine Gratulation zum kulinarischen Daumen :-)
    LUT Ich habe gerade mal die Portionsgröße beäugt... Futtern wie bei Muttern, fällt mir dazu ein :-):-)
    konniebritz Das klingt gut. Bei unserem letzten Besuch, ist schon etwas her, hat eine Bäckerei-Kette das Café betrieben. Wenn wir mal wieder vorbeikommen, schauen wir dort vorbei.
    Glückwunsch zum verdienten Daumen!
    Puppenmama Ein toller Bericht und schöne Bilder. Danke.
    Herzlichen Glückwunsch zum verdienten grünen Daumen.
    grubmard Daumen ist schon da, kann ich also nach Herzenlust korrigieren (was ich gerade getan habe) ohne in den Verdacht der Daumenhascherei zu geraten! bearbeitet
    LUT Ich habe zwar deinen Kommentar geliked, verstehe aber die Logik nicht so ganz....? Wieso wird man verdächtigt, um einen Daumen zu betteln, wenn man einen Fehler korrigiert? Versteh ich nicht. Wer macht denn so was? bearbeitet
    Ein golocal Nutzer "Daumenhascherei? Was bekommt man denn für 10 Daumen? Vielleicht einen Gutschein? Dann hasche ich auch." Mir gefällt der Beitrag, schön und ausführlich beschrieben. Glückwunsch zum GD.
    grubmard @LUT: Ja, es gibt hier Zeitgenossen, die meinen, dass man mit der Funktion "Bearbeiten" solange den eigenen Beitrag in den Fokus rückt, bis er endlich einen GD bekommt.
    Habe den Vorwurf selbst schon erlebt. Und da es hier, anders als bei wikipedia, keine Bearbeitungschronik gibt, wo man sehen kann, ob und was geändert wurde, bleibt gerne der Vorwurf der Daumenhascherei im Raum ...
    konniebritz @N.N.: das vermute ich auch. Ich habe da einen Namen im Kopf.
    @grubmard: interessant, dass Dir das schon vorgeworfen wurde.
    Sir Thomas Auf manches würde ich hier echt keine Rücksicht nehmen, lieber grubmard. Das ständige um-drei-Ecken-Denken 'was könnte von wem wie warum aufgefasst werden' lohnt sich auch nicht immer.
    grubmard Wenn ich was zum korrigieren bei mir finde, werde ich das auch zukünfig tun, egal ob giftige Kommentare kommen oder nicht.
    Calendula Das solltest Du auch, grubmard ... im übrigen bin ich gerade am Überlegen, ob und wo ich mir ein Minensuchgerät bestelle. ;-)
    Ein golocal Nutzer Meine Oma hat ein Minensuchgerät. Wenn sie das Haus verlässt schiebt sie dieses immer vor sich her. Meint ihr sowas?
    Exlenker Was Deine Oma dann sucht, sind aber eher die flutschigen Minen, sorei - lach.
    Sedina Nach dieser Diskussion braucht man den starken Burgstübchen-Kaffee.
    Ich sage mal ganz unbefangen und herzlich: Glückwunsch zum Grünen Daumen !


  5. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    Das deutsche Kriegerdenkmal zum Gedenken an die Gefallenen des 1. Weltkrieges von Rieplos (20 km südöstlich von Berlin / 3 km nordwestlich von Storkow/Mark) steht an der Hauptstraße des Dorfes gegenüber der Gaststätte, die seit der Wende den „schönen“ Namen „Zur deutschen Einigkeit“ trägt.

    Zu DDR-Zeiten hatte das Denkmal stark gelitten und wurde erst nach der Wende wieder saniert/restauriert. Jahrzehntelang fehlte die Inschriftentafel.
    Auf einem Feldsteinsockel steht das aus wuchtigen Steinquadern errichtete, obeliskförmige Denkmal. Bei der Wiederherstellung wurde die Inschriftentafel wieder angebracht, die allerdings so stark verwittert ist, dass man die Inschrift nur noch mit Mühe lesen kann.

    Unter dem Spruch „Im Weltkrieges 1914-18 starben den Heldentod für Vaterland“ stehen die Namen und Lebensdaten von 12 Männern. Unter den Namen findet man die Widmung: „Zum ehrenden Gedenken die dankbare Gemeinde Rieplos“,
    Der kleine Adler ist eine Nachwende-Neuanfertigung, wie man sie an brandenburgischen Kriegerdenkmälern heute häufiger findet.

    Fazit: 1.-Weltkrieg-Gedenken.

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen / Kultur in Rieplos Stadt Storkow in der Mark

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    965.



  6. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    Checkin

    Erbaut wurde das Pumpwerk etwa zu Beginn des 20. Jahrhunderts und dient seitdem dazu, Abwasser zu pumpen, früher auf die Rieselfelder vor der Stadt, heute zu den Klärwerken.

    Da früher Abwasser aus Sickergruben auch mit Tankwagen angeliefert wurde, war es notwendig, zur Kostenberechnung die Abwassermenge zu wiegen. Bis heute ist die Straßenwaage erhalten, ist aber natürlich nicht mehr in betrieb.

    Fazit: 5 Sterne für ein Industriedenkmal, dass seit über 100 Jahren, mehrfach modernisiert, seinen Dienst tut.

    geschrieben für:

    Wasserwerke in Berlin

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    966.

    grubmard Der erste Versuchg mit dem Waagenbild ist heute vormittag dank der App ja kläglich gescheitert.
    Jetzt gibts das gute Stück nochmal in groß vom Fotoapparat


  7. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    2. von 2 Bewertungen


    Das Zisterzienserinnenkloster in Zehdenick (ca. 40 km nördlich von Berlin) existiert nur noch in Teilen. Einiges ist Ruine, manches wie die Klosterkirche wurde abgerissen. Nord- und Westflügel sowie das Oberin-Wohnhaus werden weiterhin genutzt.

    Die Geschichte des 1250 von den Geschwistern Johann I., Otto III. und Mechthild v. Brandenburg gegründeten Klosters wurde ja bereits in der vorangegangenen Bewertung beschrieben.
    1254 bestätigte Papst Alexander IV. den beiden Markgrafen v. Brandenburg und ihrer Schwester, der Herzogin v. Braunschweig-Lüneburg, das Kloster.
    Mit der Reformation wurde das katholische Kloster 1541 durch Kurfürst Joachim II. v. Brandenburg aufgehoben und in ein Stift für adelige Damen umgewandelt. Dieses hatte bis 1945 Bestand. Seit 1946 nutzt die Evangelische Kirche das Kloster als evangelisches Stift.

    Man betritt das Klostergelände durch die heutige Klosterpforte an der Verlängerten Klosterstraße. Vorbei am nicht zugänglichen, seit 1870 geschlossenen Klosterfriedhof und an der Mauer der nach 1801 abgetragenen Klosterkirche, gelangt man auf den von alten Bäumen bestandenen Klosterhof. Um den Hof gruppieren sich die erhaltenen Gebäude des West- und des Nordflügels, die im Kern aus dem 13. Jahrhundert stammen, in späteren Jahren aber überbaut wurden, des von 1720-1726 errichteten und nach 1900 erweiterten Wohnhauses der Oberin sowie der Ostflügel, das ehemalige Dormitorium (Schlaf- und Arbeitsräume der Nonnen), aus dem 13. Jahrhundert und der im 30jährigen Krieg zerstört wurde. Die Gebäude werden mit Ausnahme des Ostflügels auch heute noch genutzt.

    Im Nordflügel ist der erhaltene Teil des Kreuzgangs dieses Flügels für Besucher zugänglich. Hier befinden sich auch eine kleine Ausstellung zur Klostergeschichte sowie verschiedene Grabsteine und Epitaphien. Weitere Räume waren bei meinem Besuch nicht zugänglich.

    Die Ruine des Ostflügels hat etwas Caspar-David-Friedrich-haftes. Die Außenmauern sind eindrucksvoll bewachsen. Im Innenraum haben sich einige Bäume angesiedelt. Einige der Nischen, in denen die Nonnen Platz für ihre Habseligkeiten fanden, haben sich erhalten, ebenso die Fenster des einstigen Obergeschosses.

    Vom Ostflügel gelangt man in den ehemaligen Klostergarten, der seinen Klostercharakter allerdings verloren hat, werden die Flächen doch zum Teil privat genutzt. Auf einem aufgelassenen Teil des Gartens versucht ein Verein, die klösterliche Kultur des Obstanbaus wieder zu beleben. Das Ergebnis war bei meinem Besuch eher kümmerlich.

    An der südwestlichen Ecke an der Klostermauer befindet sich die sogenannte Klosterscheune, die ursprünglich wohl als Hospital, Herberge und/oder Schule genutzt wurde. Heute hat hier eine Kunstgalerie ihren Sitz.

    Fazit: Historischer, ruhiger und sogar ein bisschen romantischer Ort.

    geschrieben für:

    Religiöse Gemeinschaften / Freizeitanlagen in Zehdenick

    Neu hinzugefügte Fotos
    967.

    Sir Thomas Särr gutt, lieber grubmard. Danke für diese schöne Ausarbeitung und Gruß an C.D. Friedrich
    Ausgeblendete 2 Kommentare anzeigen
    FalkdS Ein romantisch und irgendwie auch abenteuerlicher, phanatsieanregender Ort.
    Du warst ja sehr fleißig...
    bearbeitet
    Siri dank unserem geschichts-spezialisten!
    wo bleibt der gD? ;-)
    grubmard @FalkdS: Eigentlich war das Schiffermuseum das Ziel. Auf das Kloster bin ich beim Stadtrundgang gestoßen.


  8. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    bestätigt durch Community

    „Was in Sanssouci stirbt – wird auch in Bornstedt begraben.“
    (Theodor Fontane)

    Bornstedt lag einst vor den Toren von Potsdam. 1935 wurde der Ort nach Potsdam eingemeindet. Bereits Friedrich Wilhelm v. Brandenburg, der Große Kurfürst, erwarb 1664 das örtliche Gut, dass dann bis 1918 als Krongut Bornstedt im Besitz der preußischen Königsfamilie war.

    Der Dorffriedhof wurde 1599 als Kirchhof erstmals erwähnt. Er wurde bis 1905 ständig bis zur heutigen Größe mit 5 Teilen erweitert. Die ursprüngliche Dorfkirche wurde 1805 abgerissen. Der Neubau wurde 1855 durch eine Kirche von Friedrich August Stüler ersetzt, die 1882 von Reinhold Persius zum heutigen Aussehen erweitert wurde.

    Seit dem 18. Jahrhundert wurde der Friedhof zunehmend vom Potsdamer Bürgertum und dem preußischen Adel als Begräbnisort gewählt. Grund dafür war ua. die Nähe des Friedhofs zur Residenzstadt Potsdam und zum preußischen Königshof dort. Zahlreiche Beamte und Würdenträger des Hofs fanden hier ihre letzte Ruhe.

    Der Friedhof unterteilt sich in den historischen Teil I rund um die Kirche, der heute nicht mehr belegt wird. Die Teile II bis V sind vom Teil I durch eine Mauer getrennt. Außen an Teil I an der Eichenallee grenzt ein Ehrenhain für die Gefallenen des 1. Weltkrieges (eigene Location bei Golocal, siehe dort).
    An Teil I bis III grenzt der Sello-Privatfriedhof (eigene Location bei Golocal, siehe dort).
    Für den Bornstedter Friedhof sind ca. 600 Gräber belegt. Wer seinen Rundgang planen will, ist gut beraten, sich entsprechende Pläne und Namenslisten aus dem Internet auszudrucken. Parallel dazu gibt es aber auch übersichtliche und gut gemachte Infotafeln zu jedem Teil des Friedhofs vor Ort.

    Es gibt 2 Zugänge: an der Ribbeckstraße auf den Teil I mit der Kirche und über die Eichenallee auf den Teil II zur Trauerhalle.

    Es ist nachfolgend einfach nicht möglich, alle Grabstellen und Namen zu nennen. Ich belasse es daher bei einigen wenigen Nennungen.

    Teil I:
    Empfohlen wird der Beginn des Rundgang in der Ribbeckstraße über den Eingang mit der Säulenhalle der Kirche auf den historischen Teil I. Auf diesem Teil finden heute keine Beisetzungen mehr statt. Zahlreiche Gräber fielen dem Erweiterungsbau der Kirche Ende des 19. Jahrhunderts zum Opfer. An sie und andere, nicht mehr auffindbare Gräber erinnern heute Gedenktafeln.

    Hier befindet sich auch der älteste Grabstein des Friedhofs aus dem 17. Jahrhundert:
    Amtsschreiber Christoph Schmaill (1613-1678 / Potsdamer Amtsschreiber, Zoll- und Zinsverwalter).

    Auch das Grab eines „Langen Kerls“ der Grenadiergarde des preußischen Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. hat sich hier erhalten: Heinrich Wilhelm Wagenführer (1690-1758), der es als Weinhändler zu einigem Wohlstand gebracht haben muss, wie sein eindrucksvolles Grab beweist.

    Einer der prominentesten hier Beigesetzten ist General Erich v. Falkenhayn (1861-1922). Während er diese schöne Grabstelle hat, vermodern hunderttausende Soldaten in namenlosen Massengräbern auf den Schlachtfeldern des 1. Weltkriegs, deren Tod Falkenhayn als Kriegsminister und kaiserlicher Generalstabschef mit zu verantworten hat. Neben seinem Grab erinnert eine Gedenktafel an Generalmajor Henning v. Tresckow, der als einer der führenden Köpfe des Widerstands gegen Hitler 1944 an der Ostfront Selbstmord beging und der mit Falkenhayns Tochter verheiratet war.

    An der Westseite des Teil I sind befanden sich mehrere Grabgewölbe, die heute meist nicht mehr erhalten sind. Einziges erhaltenes begehbares Grabgewölbe ist das der Fähren- und Brückenbesitzerfamilie Müller aus Nedlitz aus dem 16.-18. Jahrhundert.

    Weiterhin findet man auf dem Teil ua. die Gräber von Joahnn Gottlieb Ranft (1735-1772 / Leibarzt von König Friedrich II.), Louise v. Niesemeuschel (geb. v. Linkersdorf / 1774-1843 / Jugendfreundin des Dichters Heinrich v. Kleist), Oscar v. Chelius (1859-1923 / General und Komponist / Freundeskreis von Kaiser Wilhelm II.), Johann Friedrich Pietsch (+1741 / Leibarzt von König Friedrich Wilhelm I.), das Familiengrab der Freiherren v. Sell ….

    Teil II bis V:
    Mit dem Gang durch den Sello-Privatfriedhof kann man dann Weg durch die parkähnlichen Teile II bis V des Friedhofs fortsetzen. Auf diesen Teilen finden bis heute Beisetzungen statt. Auch hier findet man mehr oder weniger bekannte Namen mit und ohne „von“ sowie interessante Grabstellen und Grabsteine.

    Im nordöstlichen Teil ist z.B. das Grab von Admiral Ludwig v. Reuter (1869-1943), der als Kommandeur der nach dem 1. Weltkrieg ausgelieferten deutschen Hochseeflotte deren Selbstversenkung 1919 im britischen Scapa Flow befahl.

    An der südlichen Friedhofsmauer haben sogar 2 Mitglieder des preußischen Königshauses ihre letzte Ruhe gefunden:

    Prinz Oskar v. Preußen (1915-1939), der als Oberleutnant der Wehrmacht 5 Tage nach Beginn des 2. Weltkriegs im Polenfeldzug fiel. Er wurde nach der deutschen Wiedervereinigung auf den Bornstedter Friedhof überführt.
    An seiner Seite ruht Prinz Wilhelm Karl v. Preußen (1922-2007). Er war der letzte lebende Enkel von Kaiser Wilhelm II. und seit 1999 Herrenmeister des Johanniterordens.

    Mit den Gräfinnen v. Brockdorf, v. Keller und v. Gersdorff haben auch die Hofdamen der letzten Deutschen Kaiserin und Königin v. Preußen, Auguste Viktoria, ihre letzte Ruhe in Bornstedt gefunden.

    Einige weitere Grabstellen:
    Kurt v. Plattenberg (1891-1945, Selbstmord in Gestapo-Haft nach Festnahme wegen Beteiligung am Hitlerattentat)

    Gillis E. Grafström (1893-1938, mehrfacher schwedischer Olympiasieger und Weltmeister im Eiskunstlauf)

    Otto Meermann (1863-1957, letzter königlicher Hofgärtner von Sanssouci)

    Richard Schäfer (1873-1946, dokumentierte den Völkermord an den Armeniern durch die Türken im 1. Weltkrieg)

    Karl Bröhan (1921-2000, Gründer des Berliner Bröhan-Museums)

    Grab der Familie Joop. Das Grabdenkmal eines Engels wurde 2010 durch Entmannung geschändet.

    Grab eines unbekannten weiblichen Babys, das 2011 an einem Potsdamer Bahndamm gefunden und 2012 auf Initiative Potsdamer Bürger christlich beigesetzt wurde. Das Grabmal stammt vom Bildhauer Michael Spengler.

    Auf dem Teil II befindet sich die 1900 von Reinhold Persius erbaute und 2010 mit UNESCO-Mitteln sanierte Trauerhalle. In der Nähe der Trauerhalle steht das einzige Erbbegräbnis in Form eines Mausoleums auf dem Friedhof (Erbbegräbnis der Familien Meisner und Branig).
    Sehenswert ist auch der Friedhofsbrunnen aus dem 19. Jahrhundert an der Trauerhalle.

    Fazit: Fazit und interessanter historischer Ort, für deren Besuch man unbedingt Zeit mitbringen sollte.

    geschrieben für:

    Friedhof in Potsdam

    Neu hinzugefügte Fotos
    968.

    Ein golocal Nutzer Glückwunsch zu dieser Inhaltlich mal wieder sehr fundierten Bewertung und natürlich auch zum verdienten
    Grünen Friedhofsdaumen.

    Mit lieben Grüßen,
    .Alf
    Ausgeblendete 23 Kommentare anzeigen
    Schroeder Ohne die unglückliche Liebe zu Louise v. Niesemeuschel wäre Kleist womöglich beim Militär geblieben.....Herzlichen Dank, Louise!

    Schöner - langer - Bericht.
    Schroeder Ich warte ja noch sehnsüchtig auf die Ruhestätte von Louise von Niesemeuschel, geborene von Linckersdorff....
    Schroeder Du kannst mich ja erschrecken... nicht dass ich die Blume am falschen Ort abwerfe!
    Sir Thomas der preußische Adel wohnt aber sehr schlicht. Am Ende ist es natürlich wurscht für die Begrabenen. Ein schöner, fundierter (was sonst?) und bereits moosbewachsener Beitrag, lieber grubmard
    Sedina Viele Geschichten in einer, ganz herzlichen Dank und Glückwunsch zum Grünen Daumen !


  9. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    1. von 2 Bewertungen


    Checkin

    Die überlebensgroße abstrakte Stahlblech-Skulptur der „Daphne“ des Bildhauers und Malers Karl Hillert aus dem Jahr 1995 steht auf der kleinen Uferpromenade am Frauentrog, einer Dahme-Bucht, an der Müggelheimer Straße östlich vom Schloss Köpenick.

    Wenn ich ehrlich sein soll: auf den ersten Blick erkannte ich nichts, auf den zweiten Blick könnte man ein Monster oder Alien erkennen und auf den dritten Blick, mit gaaaanz viel Fantasie und gutem Willen könnte man ein kniendes, sich nach vorn beugendes, mit einer Hand abstützendes und den Kopf senkendes Wesen erkennen. Sehe ich darin Daphne, die Bergnymphe der altgriechischen Mythologie? Wohl eher nicht!

    Die Skulptur ist im Besitz des Berliner Stadtbezirks Treptow-Köpenick.

    Der Künstler Karl Hillert wurde 1927 in Berlin geboren und studierte nach dem 2. Weltkrieg an der Berliner Hochschule für Bildende Künste. Ab 1955 arbeitete er als freischaffender Künstler in der DDR und war ua. als Dozent tätig. Die ihm von der West-Berliner Hochschule der Künste verliehene Professur konnte Hillert erst nach der Wiedervereinigung annehmen. Seine Werke waren teils gegenständlich, teils abstrakt.
    Karl Hillert starb 2004 und ist auf dem Friedhof in Berlin-Wilhelmshagen beigesetzt.

    Fazit: Sehr eigenwillig und sehr fantasieanregend …. , aber nicht wirklich meins.

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen / Kultur in Berlin

    Neu hinzugefügte Fotos
    969.

    opavati® Das hast Du doch sehr gut beschrieben, wie immer. Hillert hat gemeinsam mit Karl-Günter Möpert, ein paar Arbeiten für Marzahn geschaffen, gegenständlicher, aber auch nicht mein Geschmack. Über Geschmack kann man natürlich streiten .... ;-)
    Ausgeblendete 13 Kommentare anzeigen
    opavati® »....
    1949 - 55 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Berlin-Charlottenburg bei den Professoren Alexander Gonda, Hans Uhlmann und Renèe Sintenis
    1954 - 55 Meisterschüler bei Prof. Renèe Sintenis

    1955 Beginn der freischaffenden Tätigkeit in Berlin; Mitglied im Verband Bildender Künstler

    1959 - 60 Dozent an der Betriebsakademie der polygrafischen Industrie

    seit 1981 wiederholte Einladungen der Hochschule der Bildenden Künste Berlin-Charlottenburg zu einer Gastprofessur, deren Wahrnehmung von der DDR verhindert worden war

    1990 Gastprofessur an der HDK Berlin-Charlottenburg«

    Ausschnitt aus der Biografie, 2005 anlässlich der Ausstellung in der Galerie Pohl
    bearbeitet
    opavati® Relativierung der Dozentur und Hinweis auf Renèe Sintenis, das ist die schöne Frau mit dem Bären in Dreilinden und bei der Berlinale. ;-) bearbeitet
    Schroeder Daphne verwandelt sich ja bekanntlich in einen Lorbeerbaum, um einer Vergewaltigung zu entgehen, dieser Moment soll wohl eingefangen werden. bearbeitet
    opavati® ».... Durch Verwandlung verdirb die Gestalt, mit der ich zu sehr gefiel!« Ist gelungen .... ;-)
    LUT Ich bewundere immer wieder deine Fähigkeit, Kunstwerke jeglicher Art zu bewerten, grubmard! Ich fühle mich dabei total hilflos und fehl am Platze :-)
    Da stand ich am Samstag vor "Der Nachdenkliche" an der Travemünder Mole... Ich habe den Klotz umrundet, von allen Seiten fotografiert, zu Hause recherchiert... Und den ganzen Kram gelöscht. Es wäre ein einziger Verriss geworden, der Kunstbanause in mir würde voll durchschlagen.

    Ich überlass Bewertungen dieser Art besser dir :-)
    bearbeitet
    grubmard @LUT: Dann wäre es eben ein Verriss geworden. Wenn was nicht gefällt, dann gefällts eben nicht.
    Obige beschriebene Skulptur möchte ich ja auch nicht im Garten haben ....
    bearbeitet
    eknarf49 Auch ich finde die Skulptur eher interessant als "schö", werde mich aber sicher noch damit beschäftigem. Danke, lieber grubmard.
    Siri im vergleich mit aktuellen "kunst"-werken gar nicht sooo eigenwillig ...


  10. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    Das deutsche Kriegerdenkmal steht in der Nähe der Dorfkirche am Rand des alten Kirchhofs von Gosen (ca. 1 km südöstlich von Berlin).

    Das obeliskartige steinernere Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges ist mit Platten aus rotem Granit verkleidet. In den zweiten, unverkleideten Sockelstein ist ein Eisernes Kreuz in der Stiftungsfassung von 1914 gemeißelt (W für den Ordensstifter Wilhelm II., König v. Preußen und Deutscher Kaiser und die Jahreszahl 1914 für das Stiftungsjahr).
    Der verkleidete Sockelstein darüber trägt die schlecht lesbare Inschrift „Den Helden zum Andenken“.

    Am großen, oben pyramidenförmig abgeschlossenen Hauptstein ist die Platte mit den Namen der Gefallenen aus Gosen angebracht. Unter dem Sinnspruch „Es starben den Heldentod“ stehen, unterteilt nach Jahren, in vergoldeter Schrift die Namen und Todesdaten der 41 Gosener Gefallenen sowie zum Abschluß der 4 Vermissten.

    Nach der Wiedervereinigung wurde das Denkmal restauriert.

    Fazit: Totengedenken im Stil der 1920er Jahre.

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    Freizeitanlagen / Kultur in Gosen Gemeinde Gosen Neu Zittau

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    970.

    Siri und nach dem gedenken zum kaffeeschlürfen ins Athos [1] am Seddinesee [2], nur 1,800 kullermeter von hier!

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    [1] golocal.de/gosen-neu-zittau/restaurants-gaststaetten/restaurant-athos-9yLjN/
    [2] de.wikipedia.org/wiki/Seddinsee
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