von DeeBeck
Etwas abseits gelegen, in Köln Weidenpesch, liegt das mittlerweile sehr bekannte Bulgogi Haus.

Mein Besuch in jener Gastlichkeit ist zwar schon eine Weile her – und ich habe lange überlegt, bewerte ich diese Location oder nicht? … heute, nach langer Überlegung – und aufgrund lauter werdender Stimmen, im Stil von „Boahhh, das ist da so toll, die Küche ist sooooo phantastisch usw. entschloss ich mich heute dazu, hier auch „meinen Senf“ dazuzugeben!

Das Interieur:
Unspektakulär, in den Grundfarben Weiß/Braun – Nebensache!

Das Konzept:
Hier grillt der Gast sein Fleisch, Fisch oder Geflügel selbst am Holzkohlegrill, welcher direkt in die Tische integriert wurde. Für Familien, Kinder oder Grillfans ist das sicherlich etwas ganz großes, Ich betrachte jenes Konzept hingegen etwas differenzierter!

Die m.E. einzige, zu bewertende „Kochkunst“:
Das Buffet: - Zu den servierten „Spezialitäten“ wird ein kleines übersichtliches kalt- warmes Beilagen Buffet angeboten. Hier finden sich Suppen, Salate, Rösti, vegetarische Sushi u.v.m.

Und doch - Ein jeder spricht hier von „sehr guter Küche“ – aber über welche „Kochkunst“ reden wir hier genau???

Bestellt werden kann ein „Menü“ (18,90 Pauschal, pro Nase) mit den Auswahlmöglichkeiten und/oder den Schwerpunkten mariniertes Schweine-, Geflügel-, Fisch- oder Rindfleisch. Entsprechende Komponenten werden zumeist noch im „TK- Zustand“, in dünne Scheiben geschnitten, roh, auf einem Teller serviert. Gegrillt wird, wie bereits erwähnt, selbst. Kann sich das Bulgogi Haus hinsichtlich jener Praktiken mit Kochkunst rühmen? Meiner Meinung nach nicht!

Nun einmal von Anfang an, oder - wie alles begann:

Es trug sich zu, dass ein bekannter von jener Location übertrieben schwärmte und erzählte wie toll hier doch alles sei. Neugierig stimmten wir zu, einen gemeinsamen Abend in jenem Lokal zu verbringen.

Nun war es soweit, wir verabredeten uns vor dem Bulgogi Haus.
Während wir auf „die anderen“ warteten, betrachtete ich mir das Lokal von außen…

Meine ersten Eindrücke waren:
Ein stark verschmutzter und zerbrochener Speisekartenkasten, eine gebrochene, verschmutzte Neonröhre und Spinnenweben im Eingang … das kann je Heiter werden, dachte ich bei mir…

Wir betraten die Location, wurden freundlich an unseren Tisch geleitet, gefolgt von einer „Einführung“ zur Handhabung des Tischgrills und einer Erklärung zur „Speisenfolge“.

Voller Spannung und hoher Erwartungen, wurde schließlich der erste Gang, nämlich (noch gefrorenes) marmoriertes, mariniertes Schweinefleisch, in dünne Scheiben aufgeschnitten, serviert. Aufgrund meiner allgemeinen Abneigung gegen Schweinefleisch, verzichtete ich und bediente mich stattdessen am Buffet. Meine Wahl fiel auf Gemüse-Sushi, welches von mir als „gut“ befunden wurde. Einziges Manko: die Dipp- Auswahl! Es standen lediglich Sojasauce, Salz und Pfeffer zur Auswahl.

Auf zur nächsten Runde:
Hähnchenbrust, ebenfalls noch halb im „TK- Zustand“ und auch wie schon zuvor der erste „Gang“, wurde das Hähnchenbrustfilet in dünne Scheibchen geschnitten. Schnell machte sich bei mir eine gewisse Enttäuschung breit … ich verzichtete abermals und nahm stattdessen Rösti vom Buffet. Eine schlechte Wahl, wie sich im Nachhinein herausstellte. Die Rösti waren voller Fett gesogen, unzureichend gewürzt, befremdlich angemacht … diese verblieben schließlich bis zum Abräumen der Teller auf diesen und wurden schlussendlich entsorgt.

Für den nächsten Gang „Fisch“ wurde die Grillscheibe ausgetauscht.

Unsensibel, bis ungeschickt angelte die Bedienung die Grillscheibe aus der Vorrichtung … aufgrund mir unverständlicher Schwierigkeiten, wurde die „Neue, gefettete, Grillscheibe“ auf den Tisch - direkt - auf den Platz vor mir, abgelegt. Im Anschluss wurde vernachlässigt, meinen Platz vom Fett der Grillscheibe zu reinigen und ich musste selbst Hand anlegen …

Meine Laune neigte sich mittlerweile, der Wunsch die Location verlassen zu wollen, wurde größer! Doch nun sollten Scampi serviert werden, worauf ich mich schon den ganzen Abend freute und daher hielt ich meinen Unmut, über den bisherigen Verlauf des Abends, im Verborgenen.

Serviert wurden nun aufgeschnittene, halbierte Scampi, in der „TK“ Handelsgröße 32/40. Vorgesehen waren 2 Scampi pro Nase :-( … und wegen meiner bisherigen, vollständigen Zurückhaltung spendierten mir meine „Mitesser“ jeweils einen Scampi, ihrer üppigen Portion.

Der Frust musste nun in Form einiger Alkoholischer Getränke hinuntergespült werden … doch wie, wenn keiner der Diensthabenden Servicekräfte zu unserem Tisch kommt?
Trotz mittlerer Auslastung an diesem Abend waren die Servicekräfte nicht aufmerksam und vernachlässigten unseren Tisch kläglich!

Schließlich am Ende des Abends angelangt, beschlossen wir, denn die allgemeine Stimmung war ebenfalls am Tiefpunkt angelangt, diese Gastlichkeit zu verlassen! Die Rechnung wurde geordert, eine Runde Bier, welche zwar geordert wurde, jedoch nie unsere durstigen Kehlen benetzte, war mit in Rechnung gestellt worden … Grrrr … mir langte es!

„I Tüpfelchen“ Die berechnete Summe lt. Rechnung: 91,20 für 3 Personen. Ich legte 95 Euro (in Scheinen) in die Mappe, diese wurde von Service abgeholt, wir wurden verabschiedet. Aber - von der Vergabe eines Trinkgeldes war keine Rede, denn ich war nicht sonderlich zufrieden und daher auch nicht geneigt, Tipp zu vergeben.
Die Bedienung strich sich eigenmächtig die Restsumme ein – ohne zu fragen! Unverschämtheit!

Mein Fazit: Ein erfolgreiches Gastro- Konzept – aber nicht meines! Und – m.E. geht gepflegter Service u n d „Kochkunst“ anders! Ich vergebe wohlwollende 3 Sterne für einen mittelmäßigen Abend!