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  1. Wasserkastell u. Aquädukt im Schlossgarten

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    Am Schloß, 68723 Schwetzingen
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    von Kulturbeauftragte
    Im Barock war die Gartengestaltung und drin errichteten Bauten ein beliebtes Mittel der Selbstdarstellung. Es war eine zur Schaustellung der eigenen Macht und zugleich eine Maßnahme zur Belebung der Wirtschaft im eigenen Land. Andererseits sollte es gleichzeitig dem eigenen Spaß dienen, auch wenn es bei dem Wasserkastell u. Aquädukt im Schlosspark in Schwetzingen nicht mal von recht kurzer Dauer gewesen sein dürfte, weil der Kursfürst Carl Theodor von Pfalz-Sulzbach zum Zeitpunkt ihrer vollständigen Herstellung bereits dauerhaft im Residenzschloss in München gelebt hatte! Für uns als nachfolgende Generationen hatte aber sein genialer Baumeister Nicolas de Pigage eine idealisierte Darstellung der römischen Geschichte geschaffen, die noch heute zu beeindrucken weiß!

    Wie mein Vorschreiber es erwähnt hatte, (ohne deren Hilfe gar nicht das Ensemble gar nicht / oder nach langem Suchen gefunden hätte) liegt es an einer der äußeren Ecken des Parks. Wenn ich ehrlich sein soll, kann ich behaupten, dass der Weg dahin irgendwie wie eine Art der fürstlichen Inszenierung gewesen ist. Es ist eine beliebte „Zutat“ eines Barockgartens eine Ruine, die gleichzeitig nur den Schein erwecken soll, dass es so ist! Im Winter, als wir es uns angeschaut haben, hat es einen verwunschenen Eindruck auf uns gemacht, denn auch wenn das dazu gehörenden Wasserspiel außer Betrieb sich befand, war es dennoch vom selbigem umgeben. Zusätzlich hat die leichte, pudrige Schneeschicht diese Illusion noch verstärkt.

    Im 18. Jahrhundert war auch Kunst Politik mit anderen Mitteln. Einer von ihnen war gewiss die Zurschaustellung dass man die Natur sich (ebenfalls) „untertan“ machen kann. In dem Zusammenhang waren die sog. Wasserspiele ein Ausdruck solcher „Phantasien“. Gleichzeitig ist die dazu benötigte Technik dahinter versteckt. Von weitem aber ist es vor allem eine (antikisierende) italienische Villa, die vom Wasser umgeben ist. An dieser „Ruine“ habe ich zwei schöne Reliefs gefunden, die zu diesem Hintergrund bestens zu passen scheinen: eine Quellnympfe mit einem Krug in der Hand, als auch einen Gott, den ich näher bestimmen kann. Der bärtige Mann aber läßt vermuten, dass es sich um Neptun handeln könnte, der bei den alten Römern für dieses Element verantwortlich gewesen war.

    Wenn man schon da sein sollte, empfehlt es sich die wenigen (aber recht steilen) Stufen zu nehmen, die es in dem Wasserkastell gibt. Dadurch bietet sich die Gelegenheit den Park mit weiteren architektonischen / landschaftlichen „Spielereien“ aus einer gewissen Distanz wahrzunehmen. Ehrlich gesagt, das hatte schon was! So stellt man sich einen Landschaftsgarten vor, der sich langsam von den strengen Formen des Barocks löst aber dennoch nur punktuell mit den Vorbildern aus England übereinstimmt.

    Ob die an gedeuteten Aquädukte eine weitere Funktion besessen haben, außer eine Kulisse zu sein, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls war die „Knochenmühle“, die die tierischen Abfälle verwertet hatte, an der Stelle zu finden. Heutzutage hätte man sicherlich eine andere Option gegeben an einem verunglückten Bauarbeiter zu erinnern, als einen Obelisken, doch in einem solchen Kontext passt es irgendwie dazu. Falls ihr welche historischen Hintergründe bei mir „vermisst“, verweise ich lieber auf den Beitrag von „Männlein“, der für mich eine „Inspirationsquelle“ gewesen ist, die ich in meine eigenen Worte „verwandelt“ habe! Eure Kulturbeauftragte


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  2. Blumepeter-Denkmal

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    O5, 68161 Mannheim
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    von Männlein
    Heute berichte ich von einem kleinen Denkmal in Mannheim das im Jahr 1967 von dem Bildhauer Gerd Dehof geschaffen und aufgestellt wurde. Finanziert wurde das Denkmal von der regionalen Zeitung „Mannheimer Morgen“. Es befindet sich auf den sogenannten Kapuzienerplanken , ein Platz der sich recht zentral in der Quadratestadt befindet.

    In Köln wird von Tünnes und Scheel und in Hamburg von Klein Erna gesprochen und in Mannheim (Monnem) ? Natürlich vom Blumepeter, oder im Dialekt „Blumepeda“. Das „n“ bei dem Wort Blumen wird im Kurpfälzischen verschluckt.

    Eigentlich hieß er Peter Schäfer und war ein kleingewachsener, geistig behinderter Mann. Aber dennoch oder gerade deshalb ein Original, in dem sich der Mutterwitz der Einheimischen, eigentlich der ganzen Kurpfalz konzentriert. Es kursieren viele Anekdoten, eine Mischung aus Dichtung und Realität. Es existieren eine ganze Menge von Büchern, die angefüllt sind von angeblichen Äußerungen und Anekdoten vom und um den Blumepeter.

    Der kleine Mann hatte ein richtig schweres Leben. Geboren wurde er am 5.April 1875 in Plankstadt in der Nähe von Mannheim. Gestorben ist er am 15. Juni 1940 in Wiesloch in der Nähe von Heidelberg, der Mannheimer Blumepeter.
    Die meiste Zeit seines Lebens hat er in Mannheim verbracht, wo er seinen kargen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Blumen bestritt. Er soll die Menschen mit den Worten „----kaaf mer ebbes ab-----„ oft auch rigoros wenn sie nicht gleich reagierten angeredet haben. Er tat dies auf der Straße und in Lokalen.

    Man kann sich heute sehr gut vorstellen, dass der Mann, der nicht nur im körperlichen Wachstum zurückgeblieben war, sondern auch geistig, sehr oft gehänselt wurde, zumal auch noch ein Sprachfehler vorhanden war. Zu seiner Zeit gab es noch keine Sonderschulen für Behinderte. Daher hat der Blumepeter also niemals lesen oder schreiben gelernt.

    In den Wirtshäusern aber war er bald bekannt wie kein anderer. Abendliche Stammtischrunden gaben ihm gern einen aus. Wenn es mit der Hänselei zu arg wurde, konnte der Blumepeter auch grantig werden. In dieser Zeit müssen die ersten Witze entstanden sein, deren Wahrheitsgehalt längst nicht mehr nachzuprüfen sind.

    Ab 1919 kam Peter Schäfer zuerst in die Kreispflegeanstalt Weinheim und 10 Jahre danach in die Pflegeheilanstalt Wiesloch. Seine Arbeitstherapie --soll vor allem im Roßhaar zupfen, dem Flechten von Fußmatten und Gartenarbeit bestanden haben.

    Gegen Ende seines Lebens soll Peter Schäfer ein einsamer, wortkarger Mensch gewesen sein, der aufblühte, wenn ihm eine Zigarre geschenkt wurde.

    Wie er letztendlich im Alter von 65 Jahren genau starb ist heute noch unbekannt. Seine Akte liegt in Wiesloch immer noch unter Verschluß. Es besteht landläufig der Verdacht, dass er der Euthanasie der Nazis im Dritten Reich zum Opfer viel. Es existierten keine Angehörigen, so dass hier jemand berechtigt ist bzw. war, Akteneinsicht zu erhalten. Es ist hinlänglich bekannt, daß in der Zeit des Nationalsozialismus auch in der Wieslocher Klinik Behinderte durch Euthanasie getötet wurden. Der öffentlichen Verlautbarung ist Peter Schäfer, der Blumepeter, am 15. Juni 1940 laut öffentl. Verlautbarung, an Altersauszehrung gestorben.

    Auf dem Gelände des PZN Krankenhauses (wie es heute heißt), befindet sich ein kleiner Friedhof mit Steinkreuzen, auf dem Patienten beigesetzt wurden, die ohne Angehörige waren. Hier ist Peter Schäfer begraben. Das einzigste Grab übrigens, das immer von fremden Menschen mit Blumen geschmückt ist , wie auch das Denkmal in der Mannheimer Innenstadt, wo Peter meist ein kleines Rosensträußchen in der Hand hat.

    Ich denke, wenn der Blumenpeter das wüßte, würde ihn das sehr erfreuen, dass heute noch 78 Jahre nach seinem Tod an ihn gedacht wird.

    Beispiel einer Blumepeterlegende: Der Peter wird dabei erwischt, als er unerlaubt im Neckar angelt. Als der Polizist ihn aufschreiben will, ruft Peter ganz empört: "Isch duh jo gar net fische, isch will bloß moin Worm baade!" -


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    Kulturbeauftragte Es sind solche "Originale", die nur in einem begrenzten Raum bekannt sind. Wollte ihn am letzten Tag in MA noch fotografieren, doch es kam anders (beim Stöbern in der Stadt kannst du die Gründe finden ;-) )!
    Puppenmama So hat fast jede Stadt ein solches Original.
    Danke für den schönen Bericht und Glückwunsch zum grünen Daumen.
    Kulturbeauftragte Puppenmama habe in Barmen einen solchen neulich gefunden :-), kommt demnächst in Schriftform an der passenden Stelle!
    Männlein Vielen Dank für eure Kommentare und likes und ein Dankeschön für den GD.

  3. Carte Blanche GmbH

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    Prießnitzstr. 12, 01099 Dresden
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    von Frank Lappenkop
    Dieses Hotel ist super!!!!!!!!!! (War in den Herbstferien dort) Also der Service war super der Preis war dort genau so super! Ich werde dieses Jahr auch wieder kommen (In den Ferien im Mai (WIE HIEßEN DIE FERIEN NOCHMAL? Na, egal) und in den Herbstferien)