von Sedina
Ich mag ihn, den bodenständigen Fleischermeister Otto Meinert. Er ist mit seinem Beruf verheiratet, in seiner Innung engagiert und hat selbst eine Rinderzucht, in der er seinen ganzen Stolz, einen Wagyu Bullen, mit Charolais-Rindern kreuzt. Ja, der Mann beherrscht sein Handwerk und kennt und liebt seine Ware.

In dritter Generation betreibt er das Unternehmen, das im Oktober 2019 110-jähriges Jubiläum feierte. Eigentlich schon in vierter, denn schon sein Urgroßvater war Fleischer. Es war aber sein Großvater, der sich in der alten aufgegebenen Zwergschule der preußisch-holsteinischen Gemeinde Dockenhuden*) ansiedelte.

Das Stammhaus der Familie meiner Frau steht nur wenige Schritte entfernt. Die Vorfahren haben in der alten Schule gebüffelt. Wenn unsere Oma fragte, wo wir das Fleisch gekauft haben, musste die Antwort „bei Hebenstreit“ lauten, denn so hieß Ottos Großvater. Die gute Kunden-Beziehung ist stets geblieben, egal ob beim Einkauf im Laden oder bei der Belieferung für Familienfeste.

So ein Gebäude aus der Anfangszeit der Schulen ist kleinmaßstäblich und verwinkelt. Entsprechend eng geht es im Laden zu. Aber das macht nichts, man kennt sich, man klönt und wird gut beraten und bedient. Die durch Denkmalschutz festgeschriebenen Raumverhältnisse haben allerdings dazu geführt, dass man die EU- Vorschriften für Schlachtungen nicht einhalten konnte. Man lässt jetzt schlachten, kennt aber die Tiere oder zumindest ihre Herkunft und zerlegt selbst. Die Qualität ist Spitze.

Der Betrieb ist selbstverständlich modern eingerichtet, sogar für den Lifestyle-Reifeschrank konnte noch ein repräsentatives Eckchen gefunden werden.

Wer Frische sucht muss sich darüber im Klaren sein, dass auch mal etwas ausverkauft ist. So ist es hier, dann nimmt man eben etwas anderes aus dem gut präsentierten Angebot. Dazu gehören nicht nur Fleisch und Wurstwaren, sondern auch leckere Spezialitäten wie das Lammhack im Blätterteig. Jeden Mittag gibt es Fertiggerichte zum Mitnehmen.

Otto strebt den 70 zu. Wer so mit seinem Laden und Handwerk verwurzelt ist, der macht sich irgendwann Gedanken um die Nachfolge. Zappenduster sah es aus. Er hat 4 Kinder, aber seine Frau war ihm abhanden gekommen und mit den älteren dreien nach Amerika ausgewandert. Von dort kam völlig überraschend vor einigen Jahren zum Vatertag ein Brief, mit dem sich seine Tochter um eine Lehrstelle bei ihm bewarb. Die junge Dame musste sich erstmal in vieles hineinfinden, aber sie hat es gepackt und Mitte 2020 selbst die Meisterprüfung abgelegt, als beste Quereinsteigerin ihres Jahrgangs - herzlichen Glückwunsch!

Also dürfen wir uns darüber freuen, dass dieses wirklich sehr empfehlenswerte Geschäft uns für lange Zeit erhalten bleibt und uns wohl sogar überdauern wird.

Otto hat eine neue Homepage, schön und so farbenfroh, dass man das Intro, drei waagerechte Balken links oben, leicht übersieht. Es lohnt sich, da mal draufzuklicken.

*) Dockenhuden zieht sich sichelförmig östlich und nördlich um seine Nachbargemeinde Blankenese herum, mit der dem es 1919 zusammengelegt wurde. 1937 kam das Ganze im Rahmen einer Gebietsreform zu Hamburg (Groß-Hamburg-Gesetz)

von Sedina
Paradiesisch, portugiesisch…..

….diesen Eindruck macht dies Lokal, wenn es auch in einer alten deutschen Schmiede angesiedelt ist. Schön sitzt man da an charaktervollen Holztischen, die um die alte Esse angeordnet sind, und von der Decke baumeln die Gegenstände, die man traditionell aus Metall formen und treiben kann. Eine alte Schreibmaschine weist darauf hin, dass den biederen Handwerksleuten schon vor 100 Jahren allerhand Bürokratismen abverlangt wurden.

So ein bisschen rustikal wirken auch die Servicekräfte, die wir als flink und sehr freundlich erlebten. Und was die auf den Tisch brachten, war wirklich sensationell.

Schwerpunkt des Speisenangebots sind Tapas, die als Vorspeise oder als Hauptgang gereicht werden. Einfach mal so eine gemischte Platte bestellen, ist nicht. Hier wird individuell ausgesucht, zusammengestellt und zubereitet. Und das ist dann nicht irgendwie so ein kleiner Tiefkühlfizzelkram, sondern man spürt herausragende Frische und Qualität. Nach drei bis vier Tapas ist man satt und glücklich. Seht Euch die Fotos an, die Darling 234NCM und Nossek eingestellt haben, und Euch wird das Wasser im Munde zusammenlaufen.

„Richtige“ Hauptgerichte gibt es auch, aber nur drei: Fisch, Fleisch und vegetarisch. Steinbutt und Kalb haben wir probiert und waren damit, ebenso mit den Beilagen, sehr zufrieden.

Lecker, und einen fast zu leckeren Eindruck machte der Vinho Verde vom Fass, dem wir gut zugesprochen haben.

Paradiesisch portugiesisch - dabei bleibt es auch für den, der sich einen Digestiv anderer Provenienz wünscht. Die Frage nach einem Ouzo erregte höchstes Unverständnis. Wir haben das selbstverständlich akzeptiert.

Wer dieses Restaurant besucht, muss sich auf ein gehobenes Preisniveau gefasst machen. Angesichts des Gebotenen sind die Preise aber keineswegs überhöht. Das scheinen viele so zu sehen, Reservierung empfiehlt sich.

Beim Weggehen konnten wir noch einen Blick durchs Fenster in die Küche werfen. Blitzsauber war es da. Ebenso gepflegt haben wir die im Dachgeschoss liegenden Waschräume vorgefunden. Das Lokal ist nicht behindertengerecht.

Ganz herzlichen Dank an OadM, der diese Location für unseren Stammtisch entdeckt hat!

von Wildeshausen
Ca. 30 Minuten Beratung. Leider keine Aufklärung über die dabei entstehenden Kosten über etwa 350 Euro. Ich finde das unmöglich, man muss den Kunden doch aufklären! Wir werden uns in der Kanzlei keine Termine mehr geben lassen.

von Baghira#49
über eine Stunde Wartezeit auf das Essen, Portionen sehr klein, ich bin eigentlich mit wenig zufrieden ,aber das , was da serviert wurde, war wirklich auch für mich zu wenig.
Geschmacklich war mein Essen (Singapur ) auch etwas fade.
Preis-Leistungsverhältnis stimmt in keinster Weise.

von herthafen30
Hier kommt es jetzt darauf an ob man Karneval mag oder nicht...
Als Karnevals-Fan ist der Zug in Köln natürlich die erste Anlaufstelle. Als nicht Karnevals-Fan sollte man an dem Tag natürlich die Stadt meiden.

Für mich als Fan jedoch TOP! Jedes Jahr wieder.

von Sedina
Frauen sind schrecklich. Seitenlang können sie sich in ihren Zeitschriften darüber mokieren, wie lusttötend Männer in Schiesser-Feinripp aussehen. Dann gehen sie zu Maren Christine, lassen sich selbst was Nettes anmessen und kaufen en passant noch etwas Passendes für ihre Göttergatten. Was wohl? und in welcher Farbe? na klar, weil man es sooo einfach in die Kochwäsche schmeißen kann.

Ich selbst bin ja lieber etwas farbenfroher untenrum. Manchmal, wenn ich meine Frau begleiten darf, plaudere ich mit Maren Christine - so heißt die Chefin wirklich - über die guten alten Zeiten, als Schiesser noch diese herb-männlichen dunkelblau karierten Unterhosen herstellte. Dann zeigt sie mir ihre Ausstellungswand, wo die Teile von Hugo und anderer Schnickschnack herumhängen. Neumodischer Kram ist das, Schnitte, die ich nie tragen würde und charakterlose Farben.

Ja, man kann gut mit Maren Christine quatschen. Sie ist stets so gut gelaunt und locker, dass Mann weder errötet noch ins Stottern kommt, wenn es um so pikante Details wie den Eingriff geht. Und sie nimmt es mit einem Lächeln zur Kenntnis, wenn Mannes Blick über all die schönen Ausstellungsstücke schweift, die sich Frauen anziehen dürfen.

Dies sei herzlich der Fachfrau 234NCM gewidmet!

von Sedina
Die geographische Lage und die Bedeutung für die Infrastruktur hat Sagro schon gut herausgearbeitet. Mir kommt es jetzt darauf, das Bauwerk in technischer Hinsicht zu würdigen.

Um 38 m werden hier die Schiffe hervorgehoben oder abgesenkt, um damit den Höhenunterschied der angrenzenden Gewässer auszugleichen - eine Fahrstuhlanlage, die 5.800 Tonnen hebt.

Was der Korb beim "normalen" Fahrstuhl ist, sind hier riesige Tröge. Binnenschiffe bis zu einer Länge von 100 m Länge können hineinfahren. Dabei bleiben die Tröge stets gleich schwer, da ein Schiff ja das an Wasser verdrängt, was es selbst wiegt. Genau so schwer, wie die Tröge selbst, sind die Gegengewichte, und so kommt es, dass so ein Trog von 4 Motoren mit je nur 160 kw gehoben wird - das Leergewicht von 4000 Mittelklasseautos, bewegt von der Kraft, die sonst 6 dieser PKW haben.

Zwei Tröge gibt es. Sicher hätten die auch gegenläufig, also sich gegenseitig ausbalancierend, laufen können. Aber man hat sich im Interesse der Betriebssicherheit für zwei getrennte Einheiten entschieden. Die Bedienung erfolgt von einem gemeinsamen Fahrstand und durch nur einen Mitarbeiter.

Die Gegengewichte hängen an Stahlseilen, die über turmartige Gebäude geführt werden. Der eigentliche Antrieb erfolgt über Ritzel an Zahnstangen.

Als ich es selbst mit einem Ausflugsschiff passierte, fand ich das Bauwerk eher unspektakulär. Ganz anders ging es mir, als ich es später bei Autoausflügen besuchte, und von oben, von einer Straßenbrücke, hineinschaute. Es gibt einen kleinen Ausstellungspavillon, Führungen durch die Anlage und zwei Webcams, die allerdings leider nur die Vorhäfen zeigen. Weiteres, und auch Informationen zur vorgesehenen Grundinstandsetzung des Bauwerks, findet man hier: http://www.wsa-uelzen.wsv.de/aktuelles .

von work34
Lieferzeit schnell ! Ware perfekt !
Ich werde wieder hier einkaufen

20131904 PROBIKER SEIDE GR.L UNTERZIEHHANDSCHUH, SCHWARZ sitzen und sehen gut aus

Guten Tag

von Sedina
Gerade wenn man tolle Kindheitserinnerungen mit einem so kultigen Ort verbindet erscheint es wie ein Wunder, dass nach den vielen Jahren, die das Theater geschlossen war, plötzlich alles fast so wie früher ist. Zu verdanken ist das einerseits den Grundstückseigentümern, die das Filetstück in zentraler Hamburger Lage nicht der lukrativen Gentrifizierung zuführten sondern bewahrten, und andererseits zwei Hamburger Kulturschaffenden, die den Dornröschenschlaf der Räume beendeten und das Varieté mit viel ideellem und materiellem Einsatz wiederbelebten.

Das Programm zeigt spannende Akrobatik und Zauberei ebenso wie Burleske und gelegentlich Tierdressuren. Was da für die Spielzeit 2013/2014 avisiert wird, ist wieder sehr vielversprechend. Als Conférenciers geben prominente Künstler dem Ganzen einen Rahmen. Eine Band sorgt für die musikalische Untermalung.

Die Zuschauer sitzen hinter kleinen Tischen, von denen aus mit steinalten elektrischen Schaltern das Bedienungspersonal gerufen werden kann. Für mich sind der Theaterteller (Schnittchen) und Sekt ein Muss, um den Abend gut einzuleiten. Und wen es danach in intimere Gefilde drängt, der findet im Keller stilvolle holzgetäfelte Örtlichkeiten.

Wenn man es rund haben möchte, dann sollte man für den Besuch pro Person ab 75 € kalkulieren. Das erscheint zunächst nicht wenig. Wer den betriebenen Aufwand richtig würdigt wird aber wissen, dass es nicht günstiger geht.
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Update vom Januar 2017
Was für ein Skandal, was für ein Bruch mit einer jahrzehntelangen Tradition:
Der "Theaterteller" ist jetzt eine Aufschnittplatte, jetzt muss man selbst schmieren und schneiden..... Aber er war in Ordnung, und es war, wie in jedem Jahr, wunderschön.