Schlender, schlender am Vareler Hafen entlang. Nanu? Leute kommen mir bepackt mit Keksen, Chips und Weingummitüten entgegen? ‚Fabrikverkauf Bahlsen‘ lese ich auf einem Schild an einem flachen Gebäude.
Nichts wie hinein! Ich bin zwar nicht so die Süße, aber für Mutter wird Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen, wenn ich mit Keksen beladen zu Besuch komme.
Der Laden ist wie ein Discounter aufgemacht, Einkaufskörbe und –wagen im Eingangsbereich, zwei Kassen mit Laufband, nur die... weiterlesen
Beleuchtung, die ist dürftiger und grenzt ans Schummerige. Ich pilgere an den Kartons und Stapeln mit Keksen 2. Wahl, Chips, Schokolade von Lindt vorbei, werfe geradezu angewidert einen Blick auf x Meter Weingummis, schüttel, das ist so gar nicht mein Ding.
Was ist denn Mutters Geschmack? Ich packe dies und das in meinen Einkaufkorb, schlängele mich an Leuten mit Einkaufwagen vorbei, die beladen sind wie bei einem Wocheneinkauf für eine 6-köpfige Familie. Lauscht man dann noch den Debatten und Diskussionen, die Eheleute untereinander, Eltern mit Kindern führen, dann hätte Loriot seine wahre Freude und Stoff für die nächsten Sketche gehabt.
Die Waren sind meiner Meinung nach erheblich billiger als im Laden, allerdings kann ich keine konkreten Preisvergleiche machen, da ich zu selten Produkte wie Kekse etc. kaufe.
Mit meinem Tragekörbchen reihe ich mich in die Schlange der Wartenden an der Kasse ein, gönne mir noch ein Magnum Eis für 1,90 €, das ich einer Truhe neben der Kasse entnehme. Die Wartezeit gestaltet sich länger als gedacht: es kommt zwischen einem Ehepaar und der Kassiererin zu einer Auseinandersetzung, der Kassenbon stimme nicht mit den gekauften Waren überein, also werden die gefühlten 100 Teile kontrolliert. Die Kassiererin behält die Ruhe, die in der Schlange stehenden Kunden eher nicht. Ein kleiner, recht draller Junge hinter mir brüllt mittlerweile wie am Spieß, die Wartezeit aufs Naschwerk ist doch arg lang und der Zuckerspiegel wohl schon zu sehr gesunken.
Wer ein Faible für Süßwaren hat, läuft Gefahr, hier in einen Kaufrausch zu verfallen.
Ich gebe dem Laden 4 Sterne, einen Stern ziehe ich für die meiner Meinung nach viel zu schwache Beleuchtung des Raumes, dessen Fenster mit Plakaten beklebt sind, ab.[verkleinern]