Die Eremitage ist ein kleines, barockes Jagd- und Lustschloß in Waghäusel .
Ebenso wie das nicht weit entfernte Schloß Bruchsal, das ich schon beschrieben habe, wurde es von Fürstbischof Damian von Schönborn ab 1724 in Auftrag gegeben.
Eremitage, oder auf Deutsch Einsiedelei, sollte ein Rückzugsort zur Entspannung und Meditation der Speyrer Bischöfe dienen.
Wie in Bruchsal, entwarf auch hier der damalige Stararchitekt Balthasar Neumann große Teile des Schlosses.
Bis 1810 residierte... weiterlesen hier der letzte Fürstbischof.
Danach ist es eigentlich nur noch für Freunde der historischen Industriekultur interessant.
Die badische Gesellschaft für Zuckerfabrikation kaufte das Schloß 1837,und ließ viele Fabrikneubauten auf dem Gelände errichten.
Die einstigen Eremitenpavillons, die sternenförmig um den Mittelteil des Schlosses angebaut sind, wurden in Werkswohnungen umgewandelt.
Bis 1997 wurde Zucker produziert, danach verkaufte die Südzucker AG das Gelände an die Stadt.
Diese ließ die meisten Fabrikgebäude abreißen, renovierte aufwendig, und verwendet die Eremitage nun als Ausstellungsräume. Auch an bestimmten Tagen im Jahr kann man hier, in schöner Kulisse heiraten.
Die beiden großen Zuckersilos direkt nebenan, wurden stehen gelassen, und sind zum Wahrzeichen der Stadt geworden.
Ist man zufällig in der Nähe, kann man vorbei schauen. Extra von weit herfahren lohnt sich nicht. Zur Besichtigung ist nur am Tag der offenen Tür der Museen geöffnet.
Mein Mann, der ebenfalls eine offene Tür am Haupteingang entdeckte, und hineinblickte, wurde nicht sehr freundlich wieder hinaus komplimentiert.[verkleinern]