.. Schloß Waldeck / das Museum
Wie zugesagt hier eine weitere Bewertung von der Burg Waldeck in Waldeck. Jetzt geht es nur um das Museum.
Man geht durch eine schwere Eichentüre. Das Kreuzgewölbe ist mittelalterlich, historisch und duster. Es geht an Reihen "moderner" Stühle vorbei. Man kommt zum Modell der Burg. Hier findet sich auch die gräfliche Stammtafel. Man ist im Ostteil der Burg. Nun kommt man in einen hallengleichen Raum, dessen Decke rußgeschwärzt ist. War früher eine... weiterlesen Küche.
Man befindet sich nun in der Ausstellung "
Eintritt:
Erwachsene 5 Euro und 6,50 mit Führung, wenn ich mich nicht irre.
Die Exponate sind unter anderem .. eine Streckbank, ein Pranger, die Daumenschrauben und auf Bildern werden diverse Hinrichtungsarten illustriert. Ja, hier werden diversen Strafen des Mittelalters und der frühen Neuzeit erklärt.
Bin so frei und schaue genauer hin. Aahhhaa , es sind Nachbauten, keine Originale. Auf Nachfrage erfährt man, viele Austellungsstücke (ohne Eiserne Jungfrau) wurden von Insassen der JVA Schwalmstadt gebaut.
Das Museum fokussiert auf1734 bis 1866 Anno Domini. Die Fürstgrafen von Waldeck haben ihre Stammburg als Zucht- und Arbeitshaus genutzt. Die Austellung im Museum beginnt in etwa mit der CCC (Constitutio Criminalis Carolina / der"Peinlichen Gerichtsordnung Karls V.“ von 1532. Die Fürstgrafen von Waldeck lockern die harten Strafvorschriften und 1849 ist sie da, die liberale Waldecker Verfassung. Das dürfte den Beginn des modernen Strafvollzugs dartellen.
Der Vollständigkeit halber .. zu den ausgestellten Foltergeräten gehört unter anderem das Drillhaus und auch die Schandsteine. Es wurden auch die sogenannten Spiegelstrafen erklärt. Zitat: .. „In der Urteilsvollstreckung sollte sich damals die Tat widerspiegeln. Wer sich in der Öffentlichkeit schlecht benahm, wurde an den Pranger gestellt, Kindsmörder wurden bei lebendigem Leib vergraben. Das waren sogenannte Spiegelstrafen“.
Es sei mir die Bemerkung zugestanden, dass damals zwischen den privatrechtlichen Delikten (delicta, maleficia) und den durch öffentliche Strafen bedrohten Verbrechen (crimina) unterschieden wurde. Diese Tatsache wurde nicht angesprochen.
Dafür wurden aber Themen wie öffentlich vollzogene „Ehrenstrafen“, Pranger, Drillhaus und Schandpfahl (Nachbildungen nach historischen Vorbildern) angesprochen.
Nur für starke Nerven war der Anblick der
Prügelbank und eines Prügelbocks. Ebenso die visuelle Wahrnehmung eines originalen Richtschwerts, diverser Richtbeile. Auch das "Rad" würde gezeigt.
In Waldeck wurde meistens die niedere Gerichtsbarkeit ausgeübt. Aber auch unehrliche Stafsachen wurden behandelt und abgeurteilt.Verbrechen, also alles was etwas Gebotenes verletzt und somit eine mit einer höheren Strafe bedrohten Rechtsverletzung darstellt wurde so gut wie nie hier verhandelt.
Kurz und knapp ein Besuch im Waldeck-Museum dürfte Pflichtprogramm sein. Und der Museumsshop ist supi.[verkleinern]