Ein absoluter Ausflugstipp für das Rhein-Main-Gebiet. Mitten im höchsten Hochtaunus liegt die Vogelburg und überzeugt durch vorbildliche Haltung der dort lebenden Papageien, Kakadus und Sittiche.
Die Anlage: Der Name Burg stimmt tatsächlich. Das Ganze ist wie angelegt wie eine mittelalterliche Burgruine. Man tut also besser daran, relativ gut zu Fuß und am Berg zu sein. Tatsächlich ist die Anlage größer als man beim Reinkommen meinen möchte. Weit nach hinten verlaufen sich die Wege, immer... weiterlesen
noch eine Ecke mit weiteren Gehegen und Freifluganlagen. Es gibt also viel zu entdecken. Am Eingang ist neben der Kasse noch ein kleiner Laden mit allem möglichen "Nippes" zum Thema. Für Papageienfreunde und Souvenirsammler in jedem Fall lohnend.
Seit 1981 (lt. Website) versteht sich der Vogelpark nicht nur als Ausflugsziel, sondern nicht zuletzt auch als Auffangstation, als Lebensraum für Papageien, die aus nicht artgerechter Haltung kommen, zeitweilig oder dauerhaft in Pension sind, oder aus anderen Gründen. Das ist sinnvoll und wichtig; das ist vor allem vorbildlich umgesetzt. Viele Vögel, die einzeln in viel zu engen Käfigen gehalten wurden, finden hier ihr neues Heim, Vögel, deren Besitzer verstorben ist oder das Tier vielleicht nicht mehr wollte. Die Vögel erreichen durchaus ein Menschenalter, eine Tatsache, über die sich viele Halter wohl nicht im Klaren sind. Eben mal im Urwald aussetzen, wie sich mancher das vorstellt, ist mit einem Käfigvogel nun mal nicht zu machen und würde dessen schnelles Ende bedeuten. Finanziert wird die Einrichtung nicht nur aus den Eintrittsgeldern, sondern auch aus Spenden oder den Logiseinnahmen für die in Pension gehaltenen Papageien.
In der Vogelburg bemüht man sich, keinen Vogel allein zu halten. Lediglich während der Eingewöhnung oder in Härtefällen mag dies zeitweilig vorkommen. Ansonsten leben die Tiere in Schwärmen (wie z.B. die Graupapageien), Gruppen angemessener Größe, oder mit einem Sozialpartner. Das alles in großen Gehegen, in denen die Tiere klettern und fliegen können, wie sie lustig sind. Das Ergebnis sind entspannte Tiere, die einem auch gerne mal einige Sonnenblumenkerne abnehmen, die es an den aufgehängten Futterautomaten in kleinen Tüten für 50 ct. zu ziehen gibt. Wollen die Vögel ungestört sein, gibt es überall Höhlen, in die sie sich zurück ziehen können. Damit wird Stress vermieden. Ist ein Tier tatsächlich aggressiv, wird man durch Schilder an den gittern darauf hingewiesen.
Am spannendsten sind wohl die großen Freifluggehege, die man auch betreten kann. Vor allem mit den wunderschönen Aras kann man hier auf Tuchfühlung gehen. Zahme Vögel, die einen auch mal als Klettergerüst benutzen oder die Taschen inspizieren. OK, es muss einem klar sein, dass da auch mal ein Knapsen passieren kann, die großen Schnäbel sind ja gut genug sichtbar. Für Pienzchen ist es also nichts; ich hatte z.B. mehrfach einen Papageienfuß im Gesicht. Generell ist das Ganze aber ungefährlich und macht Riesenspaß.
Alle zwei Stunden gibt es für Klein und Groß die sogenannte "Papageienschule" zu sehen. In einem Gewölbe führen Zwergpapageien und einige Aras unter Anleitung von Mitarbeitern kleine Kunststückchen vor. Auch hier erkennbar mit Spaß an der Sache und ohne Druck. Will ein Vogel nicht, wird er auch nicht gezwungen.
Warum trotzdem nur 4 Sterne? Die Gastonomie ist noch verbesserungswürdig. Angeblich ist der Spießbraten hausgemacht und fantastisch. Für mich Veggie leider keine Option, und die Mayonnaise mit Kartoffeln drin (aka Kartoffelsalat) kaum eine Alternative. An der Stelle etwas nach gebessert, und ich stocke mit Freuden auf 5 Sterne auf. :)
Vogelburg rules![verkleinern]