Sie ist schon eine stattliche Erscheinung, die Eiche mit der breiten Krone auf dem kleinen Platz in Brachwitz (6 km nordwestlich von Halle/Saale) unweit der Saale. Kommt man dem erhöhten Rondell, auf dem der Baum gepflanzt wurde, näher, sieht man auch den kleinen, fast unscheinbaren Denkmalstein, dessen Inschrift:
„Den Gebliebenen zum Gedächtnis
1870/71“
verrät, dass es sich um eine Gedenkeiche handelt, die von den Brachwitzern zum Gedenken an die Gefallenen des Deutsch-Französischen... weiterlesen
Krieges von 1870/1871 gepflanzt wurde.
Damals dachte man vermutlich an die eigenen Toten aus Brachwitz und dem infolge des Krieges ausgerufenen Deutschen Reichs.
Fast 45.000 Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere aus den deutschen Landen starben damals auf den Schlachtfeldern in Frankreich. Dazu kamen noch fast 90.000 Verwundete.
Heutzutage sollte man im Zuge der europäischen Völkerverständigung und vor dem Hintergrund einer mehr als kritischen Weltlage vielleicht auch den Toten des einstigen Feindes gedenken: 139.000 Franzosen fielen in dem Krieg und 143.000 wurden verwundet.
Fazit: In fast 150 Jahren ist der Baum zu einem monumentalen Mahnmal heran gewachsen. Der ergänzende Gedenkstein ist überaus schlicht, vergleicht man ihn mit dem wilhelminischen Protz anderer Denkmäler damaliger Jahre.[verkleinern]