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Das kleine, heute zu Wittstock gehörende Ackerbürgerstädtchen Freyenstein in der Prignitz (100 km nordwestlich von Berlin / 15 km nordwestlich von Wittstock/Dosse) ist schon bemerkenswert.
Es ist eine Doppelstadt mit der 1287 aufgegebenen Altstadt (heute eine Stadtwüstung) und der Ende des 13. Jahrhunderts gleich daneben neuangelegten Neustadt, dem heutigen Freyenstein.
Und sie besitzt gleich 3 Herrensitze: die Alte... weiterlesen
Burg der Altstadt sowie das Alte und Neue Schloss der Neustadt.
Die Alte Burg, am nordöstlichen Rand der Stadtwüstung der Altstadt gelegen, existiert bloß noch als Bodendenkmal. Nichts ist nach über 700 Jahren geblieben. Überlieferungen gibt es außer einer ersten urkundlichen Erwähnung Freyensteins aus dem Jahr 1263 nicht. Grabungen datieren den Bau der Burg in die Mitte des 13. Jahrhunderts.
Der Mantel der Geschichte hatte sich so gründlich um diese Burg gelegt, dass sie erst bei Grabungen im Jahr 2004 wiederentdeckt wurde. Gefunden wurde nicht viel.
Es könnte sich um eine hölzerne Burg gehandelt haben, wie es sie im brandenburgisch-mecklenburgischen Grenzgebiet mehrfach gab. Vielleicht gab es steinerne Bauten in der Burg. Eventuell wurde sie nie fertig gebaut. Spätestens mit der Aufgabe der Altstadt im Jahr 1287 wurde auch die Burg abgerissen, die Burggräben verfüllt, das ganze Gelände planiert und später als Acker genutzt.
Durch die archäologischen Untersuchungen weiß man aber recht gut, wie groß die Burg war. Archäologen konnten an Hand der Bodenbeschaffenheit Größe und Verlauf der Burggräben rekonstruieren.
Man fand einen Vorgraben und den eigentlichen Burggraben, die den Burgwall umschlossen. Beide Grabensysteme wurden bei den Ausgrabungen teilweise ausmodelliert, um heutigen Besuchern einen Eindruck von diesem mittelalterlichen Verteidigungssystem zu vermitteln.
Ein Teilstück des Hauptgrabens ist aus gleichem Grund auf die ursprüngliche Tiefe ausgehoben worden. Dieser Graben war bis zu 12m breit und 5m tief und konnte mit der damaligen Militärtechnik nicht ohne weiteres überwunden werden.
Die Bebauung des Burgwalls bisher nicht rekonstruierbar. Lediglich im Nordosten konnte ein Feldsteinbrunnen nachgewiesen werden.
Vor und auf dem Burgwall wurden zahlreiche Tafeln aufgestellt, die über die Erkenntnisse zur Alten Burg bzw. zum Mittelalter allgemein informieren.
Im Bereich vor der Burg befindet sich auch ein mehrere Meter langes, freigelegtes Stück einer mittelalterlichen Straße.
Das Bodendenkmal „Burgwall Alte Burg“ ist heute Teil des „Archäologischen Parks Freyenstein“. Der Eintritt zum Park beträgt 3,00 €uro, mit dem empfohlenen Audioguide 4,50 €uro. Eintrittskarten gibt es nur in der Besucherinformation des Parks im Neuen Schloss Freyenstein.[verkleinern]