Bergisches Land, da heißt es laufen, Treppenstufen erklimmen und wenn man sich nicht auskennt auch noch durch die Gegend irren, denn erst wenige Meter von diesem von außen so unscheinbarem Museum wurden die Hinweisschilder ausgestellt...
Man kann soviel planen, wie viel man möchte, doch es kommt immer anders und erst recht, als man denkt! Eigentlich wollte ich an der langen Museumsnacht im Kreis Mettmann teilnehmen, doch aus persönlichen Gründen geht es leider nicht, sodass mir nichts anderes... weiterlesen
bleibt, als aus dem Gedächtnis heraus es zu tun (Inklusive Zuhilfenahme des offiziellen Führers natürlich), denn wie man sehen kann, habe ich auch genügend Fotos dabei gemacht, das erleichtert mir schon das Schreiben.
Wenn man davor steht kann es alles mögliche sein, denn des weiß getünchte Haus sieht wie eine Mischung zwischen einer Gründerzeitvilla und einer Schule aus, ob es je eine gewesen ist, kann ich nicht sagen, denn alle Quellen schweigen sich darüber aus.
Eine kleine Stiege führt den interessierten Besucher in eine Welt, die man hören sagen kennt, in manchen Bereichen nicht mal das, speziell bei den Fossilien und primitiven Werkzeugen der Steinzeitära. Diese Urgeschichte wird auch noch bei den Glasscheiben auch noch versinnbildlicht.
Schon einen Raum weiter befindet man sich mitten in den Ställen der bäuerlichen Bevölkerung des Bergisches Landes, wie es über Jahrhunderte geprägt worden ist, mit seinen Geräten, die man sowohl bei den Tieren als auch in der Landwirtschaft benötigte. Die sog. "gute Stube" ist das heimliche Highlight dieses Museums, denn hier wird die traditionelle Kaffeetafel (wie sie bei meinem Vorgänger beschrieben wurde) abgehalten, es versteht sich von selbst, dass es nur zu bestimmten Zeiten abgehalten mit den vielen nahrhaften Spezialitäten, die dabei angeboten werden. Die Dekorationen, so würde man es heute bezeichnen, besser gesagt das Geschirr wird bestimmt nicht dabei verwendet. Den Eindruck, dass man sich in einer bäuerlichen Stube aufhält wird dadurch noch verstärkt, dass sehr gute Imitate der Speisen über dem Herd angebracht wurden. Wirklich sie sehen täuschend echt aus!
Der Kontrast kann nicht größer im ganzen Haus sein, als zu dem nächsten Raum, denn dort wird die Wohnstube des reiches Bürgertums präsentiert mit teurem Porzellan, Möbeln und sonstigem Inventar, das 18. und 19. Jahrhunderts. Dann folgt ein erneuter Wechsel, denn es folgt das Schlafzimmer der Herrschaften mit einem gedrechselten Schrank und einem passendem Himmelbett... später noch mal nur in schlicht.
Kleidung war von jeher ein Merkmal, an dem erkennbar war, mit welcher Gesellschaftsschicht das Gegenüber gehörte. Natürlich darf in so einem Museum auch die Kleinigkeiten nicht fehlen, die den Alltag geprägt hatten, hier entdeckt man auch die sog. "Dröppelminna in verschiedenen Ausführungen. Zu entdecken diese Objekte in den verschiedenen Vitrinen hat mir schon sehr viel Spass bereitet.
Weniger toll finde ich die ausgestopften Tiere, doch es gehört wohl auch dazu.
Auf dem Weg in die 2. Etage werden alte und "neuere" (wobei diese auch schon vor etlichen Jahrzehnten gemacht worden sind) Fotos von Wülfrath präsentiert, da ich mich in der Stadt nicht auskenne, haben mich vor allem die historischen eher begeistert.
Hinter Glas in diesem Bereich wurden mehrere Werkstätten wieder aufgebaut mit ihren Maschinen, es soll nach Absprache möglich sein, sich diese alten Berufe von Leuten, die sie gelernt haben, es sich vorführen zu lassen. Zu diesen zählen: Weber und Zinngießer. Das beste ist, dass man hier kein Eintritt bezahlen muss, doch Spenden werden gerne von den Vereinsmitgliedern, die das Haus betreiben gerne genommen.[verkleinern]