Das 1. Wuppertaler Golocal-Treffen liegt zwar schon mehre Monate zurück, doch erst jetzt komme ich dazu, auch das Museum für Frühindustrialisierung, nicht nur in unserem Namen zu bewerten... Wie sagt man so schön, die Orte hauen ja nicht weg und ich habe auch einem netten Kontakt von hier versprochen, dass ich es im Namen der Düsseldorfer bewerten werde, also ran ans Werk, auch wenn ich mich damit schwer tue.
An dieser Stelle haben wir uns zu der Restlichen Gruppe angeschlossen, doch da wir... weiterlesen
recht früh da gewesen sind, fragte ich an der Kasse, ob sich schon eine Gruppe gemeldet hatte, die eine Führung haben wollte. Die Dame schaute mich ein wenig entgeistert an und meinte, dass sie von einer "Gruppenführung, geschweige denn eine Anmeldung dazu vorliege..." Na dann kann man es sicherlich auf eigene Faust unternehmen.
Als erstes war ein Toilettengang mehr als fällig, denn auch wir waren an jenem Tag schon seit Stunden in der Wuppertaler Innenstadt unterwegs. Bei den sanitären Einrichtungen, die sich hinter den Uhren verstecken, gab es nichts zu bemängeln. Folglich haben wir der Empfehlung folgend unsere Sachen in den Schließfächern verstaut, recht bald sind auch alle anderen Eingetroffen, dann konnte die Reise in die Frühindustrialisierung der Wupperregion beginnen.
Da meine Vorredner schon viel über die Entstehungsgeschichte und einige Teilbereiche genaustens beschrieben haben, möchte ich es nur noch partiell ergänzen...
Die Industrielle Revolution wäre im 19. Jahrhundert in Deutschland sicherlich nicht so schnell von statten gegangen, wenn zu seinem Ende immer noch aus Hunderten von Klein- und Kleinststadten bestünde, wie noch zu Zeiten des Wiener Kongresses, wenige Jahrzehnte zuvor! Erst nach der Gründung des Deutschen Kaiserreichs, wurden die Voraussetzungen geschaffen, die den Unternehmern ermöglichte ihre Produkte besser zu vermarkten. Doch, wie man es so sagt, wo es Licht gibt, gibt es auch Schatten, nachdem eine einheitliche Zeit, die hier zum einen die Uhren am Eingang symbolisiert wird, eingeführt wurde, war der ganze Tag bis ins kleinste Geregelt! Die Arbeiter, auch die ganz jungen mussten viele Stunden am Tag schuften und der Besitzer wurde immer reicher. Den Unterschied hat man hier in der Ausstellung sehen.
Wie laut die Maschinen gewesen sind, konnten wir mit eigenen Ohren hören und Frau Exlenker plauderte dabei aus dem Nähkästchen. Hier gab es einige Musterbücher, der Bänder, die in dieser Manufaktur hergestellt wurden, da keiner der anderen dies fotografiert hatte, habe ich es getan. Es gab sogar eine Schablone, anhand der man sehen konnte, wie ein bestimmtes Muster auszusehen hat.
In einigen Vitrinen kann man Anhand Alltags- und Luxusartikel den Unterschied zwischen arm und reich nachvollziehen, wie man es auf den Fotos sehen kann.
So wie ich mitbekommen habe, war ich die einzige, die in die Schubfächer rein gespächtet hatte und das habe ich dort entdeckt: ein Gesicht von dem Bewohner des Nachbarhauses: von Friedrich Engels, der über eine bahnbrechende Entdeckung schwärmt, die Buchkunst! Auf der aufgeschlagenen Seite ist die letzte Strophe abgedruckt. Dass dieser "Revoluzza überhaupt so ein Dichter gewesen ist, habe ich bis dato nicht gewußt! Wenn ich ehrlich sein soll, seine Schrift, die hier auch vorliegt, war nicht die Beste!
Hier ist es in Textform:
Dampft ew'ger Weihrauch schon,
Den Gutenberg der Erdkreis dankbar weihet;
Für seine große Wohltat kleiner Lohn!
Ruhm dem, der die unsinn'ge Macht zerschlug
Der pochenden Gewalt, und des Verstandes,
Der Seele Kraft erhob zu raschem Flug!
Ruhm dem, den im Triumph die Wahrheit trug,
Und ewig fruchtbar machte seine Hände!
Dem Weltwohltäter Hymnen ohne Ende!
Bremen.
Bei dem Zugabteil musste ich an meine Kindheit denken, denn wenn wir zu einem bestimmten Reiseziel unterwegs waren, gab es auch noch diese Holzabteile. Im "wilden Osten" war einiges anders...
Was soll ich noch viel darüber schreiben, da mir die Benotung von bb-dd meinem Empfinden überlassen wurde vergebe ich 3 Stene. Der Grund ist, dass unsere Erwartungen sich nicht erfüllt haben. Mir schwebte eine Vorstellung, dass es vergleichbar mit Haus Cromford in Ratingen sein wird (sehe ggf. Dort), doch es ist ein riesiger Unterschied zwischen den Häusern. Das Museum für Frühindustrialisierung fanden wir schon interessant, doch nicht wirklich überragend, so verschieden kann eine Einschätzung bezüglich eines Ortes sein, wie in diesem Fall![verkleinern]