Es führen Wege… nach Xanten, genau genommen zu dem LVR Römermuseum dort, doch was wir bei unserem Besuch nicht wußten, um dahin zu kommen, muss der Besucher das ganze Freilichtmuseum umrunden, an der Eingangspforte eine Eintrittskarte einlösen, bevor die Besichtigungstour anfangen konnte.
Der Bau ist entstanden, um die römische Lebensweise hier im Rheinland, speziell bei den militärischen Lagern (aber nicht nur) zu demonstrieren. Die Teile, die bei den diversen Ausgrabungen entdeckt worden... weiterlesen sind, egal ob Bodenfunde in Form von Mauern von div. Gebäuden, Straßen oder Gebrauchsgegenständen, die man hier bewundern kann, vermitteln eine Ahnung über das antike Leben im damaligen Germanien.
Das moderne Gebäude ist schon von weiten sichtbar, mit ihrem gläsernen Äußeren. Es ist schon etwas besonderes, denn die Fundamente, auf dem das heutige Museum ruht, stammen noch von den „Besatzern“, die jenseits der Alpen sich auf den Weg machten, um die „Barbaren“ zu erobern und zivilisieren. Das Resultat war zuerst kleinere Lager, die mit der Zeit zu Siedlungen wurden, in der auch im späteren Verlauf Zivilbevölkerung sich ansiedelte, so wie in diesem Fall- Colonia Ulpia Traiana, das für uns das Mittelalterliche Xanten (nach einer langen Periode Stillstands) wurde. Doch da schweife ich ab.
Bereits am Eingang steht man nicht nur im übertragenem Sinne auf geschichtlichem Grund und Boden, denn bei den Ausgrabungen wurden, Spuren entdeckt und entsprechend konserviert, die knapp 2000 Jahre alt sind! Egal ob sie von den Sandalen (inkl. einem Nagel, der dabei verloren ging), nackten Füßen, Karrenrädern mitsamt Hufabdrücke, bis zu welchem vom Haus- und Hofvieh! Um es vor den Umwelteinflüssen besser zu schützen, wurde eine Glasplatte drüber gemacht, um es besser präsentieren zu können.
Im Laufe der Ausstellung wird einem begreiflich gemacht, dass das sprichwörtliche Rad nicht jedes mal aufs neue erfunden werden musste, denn durch einheitliche Standards bei allen Legern, die die Römer jeweils errichtet haben, griff man auf „altbewährtes“ zurück.
Die Reise, die man hier „unternehmen“ kann, beginnt eben mit der Erstbesiedlung an und Endet in der Zeit, wo sich das Christentum seinen festen Platz in der Gesellschaft inne gehabt hatte. Doch das Militär spielt hier natürlich bei weiten Strecken die Hauptrolle: dabei können die Kleinen sich wie richtige Krieger fühlen mit allem, was dazu gehört! Man kann sie auch drin fotografieren.
Ein Highlight ist sicherlich das römische Bad mit seinen verschiedenen Temperaturzonen, die man auch noch im Freilichtmuseum als Rekonstruktion bewundern kann. Doch in diesem Falle braucht der Besucher reichlich Phantasie, denn die wenigen Reste ohne die Hinweistafeln wirken wie jeder gewöhnliche Steinhaufen, deren Sinn man kaum erschließen kann.
Was mir auch gut gefallen hatte, dass bei der Errichtung auch an die jüngeren Gäste gedacht wurde, denn an vielen der Stationen werden sie kindgerecht ans Thema ran geführt: durch sehen, hören, fühlen oder auch riechen.
Die Themen sind im gesamten Haus weit gefächert, neben den ich schon ernte gibt es auch: Handel und Verkehr, natürlich Colonia Ulpia Traiana und die Zeit danach.
Interessant ist zu der einstigen Siedlung zu sagen, dass man anhand des Modells feststellen kann, welche Bereiche des Geländes des Freilichtmuseums bereits frei gelegt und erforscht worden sind. Es ist nicht viel, denn nur die rot markierten Häuser (erst ca. 25% der Gesamtfläche) betrifft es!
Was mir weniger gefallen hatte, war dass, vor allem an den seitlichen Rampen nicht ausreichen Platz frei gelassen wurde, um an den anderen vorbei zu kommen. Das ganze Haus ist barrierefrei Konzipiert.
Die Toiletten sind in ausreichender Zahl im UG vorhanden und waren bei unserem Besuch auch ordentlich und sauber. Wenige Schritte davon befinden sich die Schließfächer.
Man kann sich am Wochenende einem geführten Rundgang anschließen, was wir auch gemacht haben, der ist kostenlos, doch man muss sich vorher an der Museumskasse anmelden.
Über die jeweiligen Öffnungszeiten und Preise, bitte am besten auf der Homepage informieren. Da in meinem Augen nicht alles optimal ausgewogen ist, vergebe ich trotz allem sehr faire 3 Sterne.[verkleinern]
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