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Neueste Bewertungen für Zehdenick im Bereich Kunst & Unterhaltung

  1. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Saisonale Öffnungszeiten:
    Von April bis Oktober: Mittwoch bis Sonntag von 10-17 Uhr
    Kontakt über das Fremdenverkehrsbüro Zehdenick.
    ----------------------------------------

    Wer beim Schiffermuseum Zehdenick (40 km nördlich von Berlin / 35 km südöstlich von Rheinsberg) ein festes Haus erwartet, wird enttäuscht sein. Das kleine Museum hat sein Domizil in dem alten Frachtkahn „Carola“ gefunden, der im Hafen der ehemaligen Elisabeth-Mühle festgemacht hat.

    Eigentlich ist es ein mobiles Museum, denn bisher fuhr die „Carola“ als schwimmender Botschafter der Havelstadt über Flüsse und Kanäle. Allerdings braucht auch ein Kahn regelmäßig den TÜV. Da der betreibende Fremdenverkehrsverein das Geld für die anstehende technische Untersuchung nicht hatte, ist der Kahn 2016 stationär in Zehdenick.

    Einige Exponate wie z.B. Motoren sind auf der Kaimauer ausgestellt und können ohne Eintritt besichtigt werden.
    Der Eintritt ins Museum kostet 2,50 €uro (2016), Kinder und Studenten erhalten Ermäßigung. Gleich vor dem Steuerhaus geht es in den 25 m langen Laderaum, in dem die Ausstellung zu sehen ist.

    Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Binnenschifffahrt in und um Zehdenick bis nach Berlin hinein, denn es heißt ja nicht umsonst „Berlin ist aus dem Kahn gebaut“. Man erfährt z.B. das von 1882 bis 1895 bis zur Kronprinzenbrücke in Berlin auf Havel und Spree Kettenschifffahrt betrieben wurde.
    Es gibt umfangreiche Texttafeln, Schiffsmodelle, Werkzeuge, Alltagsgegenstände der Schiffer, Fahnen der Schiffervereine ….
    Die Exponate sind Leihgaben und stammen aus dem Besitz der Schiffervereine, deren Tradition bis ins 16. Jahrhundert zurückgeht, und ihrer Mitglieder.

    Die Bedeutung der vielen Schalartigen Gebilde ließ ich mir erklären: Es handelt sich um sogenannte „Jungfernbänder“. Wenn junge bzw. unverheiratete Frauen zum Schifferball eingeladen wurden, bestickten sie ein solches Band mit ihrem Namen und der jeweiligen Jahreszahl. Diese Bänder wurden dann an einem an der Decke des Ballsaals hängenden Votivschiff befestigt. Junge ledige Männer konnten sich dann das Band der Auserwählten nehmen und sie zum Tanz auffordern. Auf diese Art und Weise sollen sich etliche Pärchen in Zehdenick gefunden haben. Nicht geklappt hat das bei der Äbtissin des Klosters Zehdenick am Anfang des 20. Jahrhunderts. Man hatte damals auch ein Band mit ihrem Namen bestickt ….
    Nach dem Ball wurden die Bänder den Schiffervereinen gespendet. Dadurch blieben hunderte Zehdenicker Jungfernbänder erhalten. Das älteste Band stammt aus dem Jahr 1833.

    Von außen kann man auch einen Blick in das Steuerhaus und den Maschinenraum werfen. Sollten mal 2 Museumsmitarbeiter anwesend sein (was selten der Fall ist) kann man auch die Eignerkajüte im Heck besichtigen.

    Noch kurz zur „Carola“.
    Sie wurde 1916 als Péniche in Speyer für den Einsatz in der Elbe-Havel-Schifffahrt, zunächst noch als Schleppkahn, gebaut. Die „Carola“ wurde als Finowmaßkahn, später als Großfinowmaßkahn klassifiziert. In Deutschland gibt es seit dem 19. Jahrhundert, entsprechend dem Einsatzgebiet, verschiedene Binnenschiffklassifizierungen bei den Frachtkähnen.
    1933 erfolgte der Einbau des ersten Motors. Bei dem Einbau neuer Motoren 1939, 1968 und 1979 kamen jedes Mal stärkere Dieselmotore zum Einsatz. Heute ist ein 6-Zylinder-Dieselmotor mit 200 PS eingebaut.
    Bis 2000 war die „Carola“ im aktiven Frachteinsatz und wurde danach von der Stadt Zehdenick erworben und zum Museumsschiff umgebaut.

    Länge über alles: 42,50 m
    Breite über alles: 5,06 m
    Tiefgang: 1,75 m
    Tragfähigkeit: 289 Tonnen
    Der 200-PS-Motor verbraucht bis zu 35 Liter pro Stunde, der Kraftstofftank faßt 2600 Liter.
    Die „Carola“ verfügt über eine Eignerwohnung im Achter- und die Bootsmannskajüte im Vorschiff.

    Fazit: Interessantes regionales Museum, allerdings für Besucher mit körperlichen Einschränkungen nicht geeignet.

    geschrieben für:

    Museen in Zehdenick

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    Schroeder Wieder ein wunderbarer Beitrag unseres Dr. hc der historischen Hilfswissenschaften.
    Die Jungfernbändchen sind klasse...
    Ausgeblendete 15 Kommentare anzeigen
    grubmard @Schroeder: Das Museum nennt sie auf ihrer Website schamhaft "Traditionsbänder", aber die Mitarbeiterin vor Ort nannte sie eben Jungfernbänder und so findet man sie auch bei google.

    @opavati: gelle - ja
    Puppenmama Wieder mal danke für den tollen und informativen Bericht und die schönen Bilder. Die Geschichten hören nicht auf.
    eknarf49 Ob ich das Museum unbedingt besuchen muss, weiß ich nicht. ;-)
    Deine Bewertung gefällt mir aber wie immer ausgezeichnet, weil einfach kaum Fragen offenbleiben. :-)
    Sedina Toll, Danke, da muss ich auch mal hin. Aber meine Frau mag es nicht so gerne, wenn ich nach Öl stinkend aus der Maschine komme ;-)))

    Glückwunsch zum Grünen Daumen.
    Schroeder ...mit engem dreckigen Shirt über dem Sixpack wird Sie ihre Meinung ändern....
    konniebritz Wieder mal ein toller, ausführlicher Bericht über ein interessantes Museum.
    Glückwunsch zum verdienten Daumen!
    grubmard Schiffbau- und Schifffahrtmuseum Rostock in einem DDR-10.000-Tonnenfrachter vom Typ "Frieden"

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    1.
  2. Userbewertung: 4 von 5 Sternen
    von FalkdS

    via iPhone


    Der Zehdenicker Wasserturm ist 44,15 Meter hoch und wurde 1899 / 1900 durch die Deutsche Wasserwerk AG errichtet, so steht es in dunkler Schrift auf seiner weißen „Bauchbinde“ in halber Höhe. Der Wassertank mit den 150qm Fassungsvermögen befand ich in ca. 30 Metern Höhe.
    Zu dem Areal des Wasserwerkes gehör(t)en der Wasserturm, das Maschinenhaus, die Filteranlage, ein Wohnhaus und das Wirtschaftsgebäude.
    Nachdem seine Aufgabe von Pumpen des neuen Wasserwerkes übernommen wurden, war es sehr still um ihn geworden und er harrte der Dinge, die da kommen würden. Die volle Bandbreite war möglich, vom Abriss bis zur „heutigen“ Nutzung.
    Das ging bis 2005, das entschlossen sich die Zehdenicker Stadtväter und Stadtmütter oder Stadtväter*innen (Ich hab keine Ahnung, wie man das denn jetzt gendergerecht schreibt? GRINS), ihn einer touristischen Nutzung zuzuführen.
    Das wurde umgesetzt, so veränderte er sich Stück für Stück in ein Museum, eine kleine Touristeninformation, ein Café und im Maschinenraum entstand ein Veranstaltungsraum.
    Ich finde diese Idee so richtig super, auch die Unterstützung der Betreiber mit Fördergeldern. Das die Anlage unter Denkmalsschutz steht müsste ich wohl nicht erwähnen.

    Nun gelten ja seit Monaten Corona-Einschränkunge und ich kann euch weder vom Museum noch von dem Café in dem urigen Gewölbe etwas aktuelles berichten. Damals fand ich es super hier, was davon nach Corona noch da ist..., hoffentlich alles. Die Chefin hat seit 2013 hier den Hut auf.
    Wir konnten damals auch noch für ich glaube 2 Euro auf der Holztreppe in knapp 40 Meter Höhe steigen, mussten aber durch den zum Glück geleerten Wasserkessel... ;-)

    Aber nicht nur als Café oder Aussichtsplattform wird er genutzt, man kann hier auch seinen Horizont erweitern, in den regelmäßig wechselnden Ausstellungen und dem interessanten Zehdenicker Heimatmuseum.

    Die Nach-Corona-Öffnungszeiten müssen natürlich erfragt werden, ich kenne nur die ehemaligen.
    Leider fand ich gerade keine älteren Bilder mehr, vielleicht hab ich da ja noch mal Glück...

    geschrieben für:

    Cafés / Museen in Zehdenick

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    Ausgeblendete 9 Kommentare anzeigen
    Sedina Das erinnert mich an Deine Bewertung zum Wasserturm Eberswalde/Finow. Schöne Aussichtspunkte habt Ihr in Brandenburg!
    Glückwunsch zum Grünen Daumen!
    FalkdS Ja sie haben auch etwas gemeinsam, beide sind zurzeit nicht zu besteigen...
    FalkdS Danke für die Daumenglückwünsche
    Für 2020 sehr wahrscheinlich Sedina, was sich aber hoffentlich dieses Jahr wieder zum Guten ändern wird...
    Kulturbeauftragte Auch von mir Glückwunsch! Bei uns gab es einen solchen historischen Wasserturm auf dem (nicht mehr existierenden) Gelände der Glashütte in Düsseldorf Gerresheim. Trotz das dieser unter Denkmalschutz stand, wurde er zu "Gunsten" eines Neubaugebiets "geopfert". Das habe ich mitbekommen, nachdem ich gezielt den langen Weg dahin unternommen habe, um ihn (vom Bauzaun aus) aus der Entfernung zu knipsen. Leider (wie erwähnt) wurde daraus nichts. Angeblich war er zu "baufällig" um ihn retten zu können... Merkwürdig nur, dass das Gebäude daneben (wo sich ein Förderverein engagiert hatte) steht weiterhin :-O! Schon vor mehreren Jahren als ich mit einem der Mitglieder mich darüber unterhalten habe, dass es zu viele "bürokratische Hürden" zu bewerkstelligen gibt, bevor ein neues Museum eröffnet werden kann... Bin gespannt wie lange das (zusätzlich zu Corona) noch dauern wird! bearbeitet

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    Foto vor Ort

    2.
  3. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    Auf meinem Gang durch Zehdenick (Land Brandenburg / 40 km nördlich von Berlin) zur dortigen Klosterruine fiel mir wenige dutzend Meter östlich des Amtsgerichts dieser Gedenkstein auf. Wegen seiner Größe ist er schwer zu übersehen.

    Eingerahmt von 3 Tannen in einer kleinen parkähnlichen Grünfläche liegt auf einem Feldsteinsockel ein großer eiszeitlicher Findling. Auf der Seite zur Straße ist eine Tafel aus rotem poliertem Granit angebracht, die die Inschrift:
    „Karl Liebknecht
    13.8.1871 – 15.1.1919“
    trägt.

    Somit ist klar, wem der Gedenkstein heute gewidmet ist. Nicht klar ist dagegen, wem oder was der Gedenkstein ursprünglich gewidmet ist, denn die Spuren rund um die heutige Tafel zeigen, dass hier mal eine andere, größere Tafel befestigt war. An wen oder was hier erinnert wurde, habe ich nicht herausgefunden. Vermutlich war es eine Person oder ein Ereignis, dass heute bzw. zu DDR-Zeiten nicht mehr erinnerungswürdig ist.

    Wahrscheinlich wurde das Denkmal/der Gedenkstein von der DDR umgewidmet und da die DDR ja ewig klamm an Material und Finanzen war, fiel die neue Gedenktafel kleiner aus als die alte. Somit wird man bis heute daran erinnert und darauf aufmerksam, dass es mit dem Gedenkstein mal was anderes auf sich hatte.

    Der Geehrte:
    Karl Liebknecht wurde 1871 geboren. Der studierte Jurist war seit 1900 Mitglied der SPD, für die er von 1908-1912 als Abgeordneter im Preußischen Landtag saß. Von 1912-1916 war er als Vertreter des marxistisch-linksrevolutionären Flügels der SPD Abgeordneter im deutschen Reichstag.
    Hier stimmte er 1914 gegen die Bewilligung von Kriegskrediten. 1916 schloss ihn die SPD aus der Reichstagsfraktion aus.
    1915 wurde Liebknecht, obwohl Parlamentarier, als Bausoldat zum Kriegsdienst eingezogen und 1916 wegen „Kriegsverrats“ (Feindbegünstigung) zu über 4 Jahren Zuchthaus verurteilt.

    1918 vorzeitig entlassen, arbeitete Liebknecht politisch im marxistisch-revolutionären Spartakusbund der USPD (Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands) aktiv gegen den Krieg und das bestehende Machtsystem im Deutschen Reich.

    Am 9.11.1918 rief Liebknecht in der vom Kieler Matrosenaufstand ausgelösten deutschen Novemberrevolution vom Balkon eines Nordportals des Berliner Stadtschlosses die „Freie Sozialistische Republik Deutschland“ aus.

    Da der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann (1865-1939) fast zeitgleich am Berliner Reichstag ebenfalls die Republik ausrief, war die deutsche Gesellschaft tief gespalten. Es folgten monatelange bürgerkriegsähnliche Zustände (Spartakusaufstand) mit vielen Opfern.

    Am 1.1.1919 gehörte Liebknecht zu den Gründern der KPD (Kommunistische Partei Deutschlands).

    Den Spartakusaufstand ließ die Reichsregierung durch den Volksbeauftragten (Minister) für Heer und Marine Gustav Noske (1868-1948) mit Hilfe regulärer Truppen und reaktionärer Freicorps blutig niederschlagen.
    Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg (1871-1919) versteckten sich vor dem Mob zunächst in Berlin, wurden aber von einer Bürgerwehr entdeckt und dem Freicorps „Garde-Kavallerie-Schützen-Division“ ausgeliefert.

    Nach einem Verhör entschied dessen Erster Generalstabsoffizier Hauptmann Waldemar Pabst (1880-1970), Liebknecht exekutieren zu lassen. Beim Abtransport aus dem als Freicorps-Hauptquartier dienenden Hotel Eden wurde Liebknecht misshandelt und gedemütigt. Im Großen Tiergarten wurde Karl Liebknecht am Abend des 15.1.1919 hinterrücks durch ein Freicorps-Kommando unter Kapitänleutnant Horst v. Pflugk-Harttung (1889-1967) erschossen.

    Am 25.1.1919 erfolgte die Beisetzung von Karl Liebknecht zusammen 31 weiteren Toten der Januarkämpfe auf Weisung von Reichsregierung und Berliner Magistrat auf dem damals noch vor den Toren Berlins gelegenen Zentralfriedhof Friedrichsfelde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung.

    Ewige Ruhe hatte er aber auch dort nicht. 1941 ließen die Nazis das Grab einebnen.
    In der DDR wurden Liebknecht und Luxemburg hochverehrt. Jedes Jahr am 15.1. fand eine große Massen-(Pflicht-)Demonstration zum Zentralfriedhof Friedrichsfelde statt, eine Tradition, an der die deutsche Linke, jetzt auf freiwilliger Basis, festhält.

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen / Kultur in Zehdenick

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    Ausgeblendete 24 Kommentare anzeigen
    Schroeder Zehdenick...Zehdenick... blätter... war da nicht mal was mit Jungferbändchen? ;-)
    opavati® Das ist ja ein schöner Platz und gut beobachtet, mein Guide ... bearbeitet
    grubmard Die Art Sockel und Denkmal findet man hier häufig - gerne als Kriegerdenkmal
    grubmard ... und ich wollte morgen nach Zehdenick fahren und eine neue Tafel anbringen:
    "Dem heldenhaften golocal-User ubier gewidmet"

    Kann ich jetzt knicken, die Tour ....
    opavati® Die Liebknecht-Ehrung ist den Zehdenickern nicht so gelungen, aber gut, dass sie es nun nicht wieder umgewidmet haben. Als Einheitsdenkmal zum Beispiel ...
    grubmard Natürlich soweit die Tankfüllung hin und zurück reicht (1200 km) bearbeitet
    grubmard 1400 km hin und zurück - das ist aber sehr ambitioniert.
    Da dürfte ich einen Verbrauch von 3,75 l/100 km nicht überschreiten. Bei den Gebirgen auf der Strecke ist das nicht realistisch.
    bearbeitet
    Calendula Den Beitrag habe ich gerade erst entdeckt ... Glückwunsch zum verdienten grünen Daumen.

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    3.
  4. Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von FalkdS

    Jüdische Friedhöfe sind etwas Besonderes, sie gewähren den Verstorbenen ewige Ruhe, es gibt keine verstreichenden Liegefristen und damit auch keine Wiederbelegung der Gräber.

    Der hier in Zehdenick lag mal außerhalb der Stadt, als er 1766 erworben wurde. Heute ist er etwas versteckt, nahe der großen Kirche führt ein kleiner Stich genau auf ihn zu. Er wurde 1898 offiziell geschlossen aber Anfang des 20. Jahrhunderts gab es dann doch noch 2 Beisetzungen.

    Es gab in der Hirtenstraße ein jüdisches Ritualbad und in der Kapellenstraße stand ihre Synagoge.

    1998 wurde der Friedhof „wiederentdeckt“, er war verwahrlost. Es wurde sehr viel getan, der Friedhof wurde wirklich wieder das, was er immer war, das „Haus der Vorfahren“. Am 16. November 1998 erfolgte die Wiederweihe.
    2001 gab es eine Schändung des Friedhofes, deren Spuren aber beseitigt wurden.

    Als ich dort war, war das Tor ge- und verschlossen. Der Weg auch im Eingangsbereich war gleichmäßig geharkt. Der Friedhof macht einen insgesamt sehr gepflegten und damit auch würdevollen Eindruck auf mich.

    geschrieben für:

    Friedhof / Kultur in Zehdenick

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    Ausgeblendete 5 Kommentare anzeigen
    Papa Uhu + Theo was bin ich froh, daß ich mir über 'ne Liegefrist inna Ostsee keen Köpp machen muß... und gießen muß ooch keena... noch jedenfalls...

    schöner Beitrag...
    Grüßchens...

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    4.
  5. Userbewertung: 4 von 5 Sternen
    von FalkdS

    Dieser Bismarckturm (auch -säule) steht in der Nähe vom Zehdenicker Ortsteil Klein-Mutz linksseitig der Straße nach Häsen.
    Er steht auf der höchsten Erhebung der Gegend, dem 95,4 Meter über NN „Hohen Timpberg“, daher auch der Zweitname des Turmes „Timpenturm“.
    Auf einem Doppelsockel erhebt sich der innen hohle Turm und misst mit denen zusammen etwa 15 Meter.
    Früher hatte er eine etwa 500 kg wiegende Feuerschale da oben. Sie wurde zu feierlichen Anlässen mit Kiefernstämmen, Asphalt und Pech befeuert. Diese ist heute nicht mehr zu sehen, wurde herunter genommen. Ich habe sie auch in der unmittelbaren Turmumgebung nicht am Boden rum stehen gesehen. Was aber da ist, sind Tische und Bänke, ein kleiner Rastplatz.

    Der Turm ist an den Sommerwochenende frei zugänglich. Im Winter und außerhalb der Öffnungszeiten sollte / muss man sich mit dem „Obhutsverein“ (siehe weiter unten) kurz schließen, wenn man die 38 Stufen vom Turmboden auf der innen an der Wand verlaufenden „Wendeltreppe“ bis zur Aussichtsplattform hoch steigen möchte.
    Oben angekommen wird man dann mit einen weiten Blick ins Umland belohnt.
    Gebaut wurde er zum Beginn des 20. Jahrhunderts zu großen Teilen aus Feldsteinen, einem „Produkt“ aus der Region, also so klimaneutral wie möglich. Ich fürchte nur, das war damals nicht der Beweggrund...

    Das Kreuzgewölbe der Halle konnte man leider nicht betreten, es war verschlossen. In ihr soll an der Decke ein Deckengemälde sein, Adler mit dem Bismarck`schem Wappenschild, Kanten- und Blattschmuckwerk verzieren die Gewölbegraten.

    Im Jahre 1999 wurde der immer mehr verfallende Turm unter Denkmalschutz gestellt. 2001 nahm ihn dann der "Förderverein Klein-Mutz e.V" in seine Obhut. Seit dem wurde viel getan. Ich habe mich natürlich auch mit einem Spendenschein indirekt an der Er- und Unterhaltung des Turmes beteiligt.


    Überrascht war ich allerdings von dem ständigen Surren der Windräder, es klingt wie überfliegende Flugzeuge. Das ist doch bestimmt in Klein Mutz auch zu hören und diese Dauerbeschallung wird wahrscheinlich als echt störend empfunden werden. Jetzt verstehe ich, wenn sich jemand dazu negativ äußert, der Dauerlärmstress kann nicht gesund sein.

    geschrieben für:

    Denkmalbehörde / Kultur in Klein Mutz Stadt Zehdenick

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    Ausgeblendete 8 Kommentare anzeigen
    Puppenmama Danke für Deinen informativen Bericht.
    Herzlichen Glückwunsch zum grünen Daumen.

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    5.
  6. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Den Ziegeleipark zu besuchen, hatten wir uns schon lange vorgenommen.

    Der Park ist Technik, Industrie-Kultur und gleichzeitig viel Natur mit einem schönen alten Baumbestand und Erholung zugleich. Gut geeignet für einen Familienausflug, denn für die Kiddis stehen viele Angebote bereit.
    Interessant die Abenteuerspielwiese, der Kleintierzoo und als wir vor Ort waren, konnten die Kinder vor den alten Werkstätten selbst Ziegel formen mit ihrem Händeabdruck.

    Durch den Ziegeleipark finden verschiedene Führungen statt. Wir haben an der Ziegelbahnrundfahrt teilgenommen, wo wir an einigen Haltepunkten mit vielen Infos gefüttert wurden. Man kann den Park auch im Alleingang erkunden und sich über die vielen Infotafeln informieren.
    Die Ziegel, die einst hier produziert wurden, wurden zum größten Teil in Berlin verbaut. Befördert wurden sie über die Wasserstrasse.
    Am alten Hafen befindet sich ein Gasthaus mit Pension und die Marina & Yachtcharter Arlt, im neuen Hafen befinden sich Bootsliegeplätze.
    Es gibt vielfältige Angebote und es dürfte für jeden das Passende dabei sein. Einfach mal hinfahren und ansehen, es lohnt sich!

    geschrieben für:

    Museen in Zehdenick

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    Ausgeblendete 3 Kommentare anzeigen
    Kati M Oooh, suuuper, da war ich auch schon bestimmt 30 mal! :)))) echt schön dort! Am liebsten fahre ich da mit der Tonlore... :))

    6.
  7. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Saisonale Öffnungszeiten:
    Von April bis Oktober: Mittwoch bis Sonntag von 10-17 Uhr
    Kontakt über das Fremdenverkehrsbüro Zehdenick.
    ----------------------------------------

    Wer beim Schiffermuseum Zehdenick (40 km nördlich von Berlin / 35 km südöstlich von Rheinsberg) ein festes Haus erwartet, wird enttäuscht sein. Das kleine Museum hat sein Domizil in dem alten Frachtkahn „Carola“ gefunden, der im Hafen der ehemaligen Elisabeth-Mühle festgemacht hat.

    Eigentlich ist es ein mobiles Museum, denn bisher fuhr die „Carola“ als schwimmender Botschafter der Havelstadt über Flüsse und Kanäle. Allerdings braucht auch ein Kahn regelmäßig den TÜV. Da der betreibende Fremdenverkehrsverein das Geld für die anstehende technische Untersuchung nicht hatte, ist der Kahn 2016 stationär in Zehdenick.

    Einige Exponate wie z.B. Motoren sind auf der Kaimauer ausgestellt und können ohne Eintritt besichtigt werden.
    Der Eintritt ins Museum kostet 2,50 €uro (2016), Kinder und Studenten erhalten Ermäßigung. Gleich vor dem Steuerhaus geht es in den 25 m langen Laderaum, in dem die Ausstellung zu sehen ist.

    Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Binnenschifffahrt in und um Zehdenick bis nach Berlin hinein, denn es heißt ja nicht umsonst „Berlin ist aus dem Kahn gebaut“. Man erfährt z.B. das von 1882 bis 1895 bis zur Kronprinzenbrücke in Berlin auf Havel und Spree Kettenschifffahrt betrieben wurde.
    Es gibt umfangreiche Texttafeln, Schiffsmodelle, Werkzeuge, Alltagsgegenstände der Schiffer, Fahnen der Schiffervereine ….
    Die Exponate sind Leihgaben und stammen aus dem Besitz der Schiffervereine, deren Tradition bis ins 16. Jahrhundert zurückgeht, und ihrer Mitglieder.

    Die Bedeutung der vielen Schalartigen Gebilde ließ ich mir erklären: Es handelt sich um sogenannte „Jungfernbänder“. Wenn junge bzw. unverheiratete Frauen zum Schifferball eingeladen wurden, bestickten sie ein solches Band mit ihrem Namen und der jeweiligen Jahreszahl. Diese Bänder wurden dann an einem an der Decke des Ballsaals hängenden Votivschiff befestigt. Junge ledige Männer konnten sich dann das Band der Auserwählten nehmen und sie zum Tanz auffordern. Auf diese Art und Weise sollen sich etliche Pärchen in Zehdenick gefunden haben. Nicht geklappt hat das bei der Äbtissin des Klosters Zehdenick am Anfang des 20. Jahrhunderts. Man hatte damals auch ein Band mit ihrem Namen bestickt ….
    Nach dem Ball wurden die Bänder den Schiffervereinen gespendet. Dadurch blieben hunderte Zehdenicker Jungfernbänder erhalten. Das älteste Band stammt aus dem Jahr 1833.

    Von außen kann man auch einen Blick in das Steuerhaus und den Maschinenraum werfen. Sollten mal 2 Museumsmitarbeiter anwesend sein (was selten der Fall ist) kann man auch die Eignerkajüte im Heck besichtigen.

    Noch kurz zur „Carola“.
    Sie wurde 1916 als Péniche in Speyer für den Einsatz in der Elbe-Havel-Schifffahrt, zunächst noch als Schleppkahn, gebaut. Die „Carola“ wurde als Finowmaßkahn, später als Großfinowmaßkahn klassifiziert. In Deutschland gibt es seit dem 19. Jahrhundert, entsprechend dem Einsatzgebiet, verschiedene Binnenschiffklassifizierungen bei den Frachtkähnen.
    1933 erfolgte der Einbau des ersten Motors. Bei dem Einbau neuer Motoren 1939, 1968 und 1979 kamen jedes Mal stärkere Dieselmotore zum Einsatz. Heute ist ein 6-Zylinder-Dieselmotor mit 200 PS eingebaut.
    Bis 2000 war die „Carola“ im aktiven Frachteinsatz und wurde danach von der Stadt Zehdenick erworben und zum Museumsschiff umgebaut.

    Länge über alles: 42,50 m
    Breite über alles: 5,06 m
    Tiefgang: 1,75 m
    Tragfähigkeit: 289 Tonnen
    Der 200-PS-Motor verbraucht bis zu 35 Liter pro Stunde, der Kraftstofftank faßt 2600 Liter.
    Die „Carola“ verfügt über eine Eignerwohnung im Achter- und die Bootsmannskajüte im Vorschiff.

    Fazit: Interessantes regionales Museum, allerdings für Besucher mit körperlichen Einschränkungen nicht geeignet.

    geschrieben für:

    Museen in Zehdenick

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    Schroeder Wieder ein wunderbarer Beitrag unseres Dr. hc der historischen Hilfswissenschaften.
    Die Jungfernbändchen sind klasse...
    Ausgeblendete 15 Kommentare anzeigen
    grubmard @Schroeder: Das Museum nennt sie auf ihrer Website schamhaft "Traditionsbänder", aber die Mitarbeiterin vor Ort nannte sie eben Jungfernbänder und so findet man sie auch bei google.

    @opavati: gelle - ja
    Puppenmama Wieder mal danke für den tollen und informativen Bericht und die schönen Bilder. Die Geschichten hören nicht auf.
    eknarf49 Ob ich das Museum unbedingt besuchen muss, weiß ich nicht. ;-)
    Deine Bewertung gefällt mir aber wie immer ausgezeichnet, weil einfach kaum Fragen offenbleiben. :-)
    Sedina Toll, Danke, da muss ich auch mal hin. Aber meine Frau mag es nicht so gerne, wenn ich nach Öl stinkend aus der Maschine komme ;-)))

    Glückwunsch zum Grünen Daumen.
    Schroeder ...mit engem dreckigen Shirt über dem Sixpack wird Sie ihre Meinung ändern....
    konniebritz Wieder mal ein toller, ausführlicher Bericht über ein interessantes Museum.
    Glückwunsch zum verdienten Daumen!
    grubmard Schiffbau- und Schifffahrtmuseum Rostock in einem DDR-10.000-Tonnenfrachter vom Typ "Frieden"

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    7.
  8. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Den Ziegeleipark zu besuchen, hatten wir uns schon lange vorgenommen.

    Der Park ist Technik, Industrie-Kultur und gleichzeitig viel Natur mit einem schönen alten Baumbestand und Erholung zugleich. Gut geeignet für einen Familienausflug, denn für die Kiddis stehen viele Angebote bereit.
    Interessant die Abenteuerspielwiese, der Kleintierzoo und als wir vor Ort waren, konnten die Kinder vor den alten Werkstätten selbst Ziegel formen mit ihrem Händeabdruck.

    Durch den Ziegeleipark finden verschiedene Führungen statt. Wir haben an der Ziegelbahnrundfahrt teilgenommen, wo wir an einigen Haltepunkten mit vielen Infos gefüttert wurden. Man kann den Park auch im Alleingang erkunden und sich über die vielen Infotafeln informieren.
    Die Ziegel, die einst hier produziert wurden, wurden zum größten Teil in Berlin verbaut. Befördert wurden sie über die Wasserstrasse.
    Am alten Hafen befindet sich ein Gasthaus mit Pension und die Marina & Yachtcharter Arlt, im neuen Hafen befinden sich Bootsliegeplätze.
    Es gibt vielfältige Angebote und es dürfte für jeden das Passende dabei sein. Einfach mal hinfahren und ansehen, es lohnt sich!

    geschrieben für:

    Museen in Zehdenick

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    Kati M Oooh, suuuper, da war ich auch schon bestimmt 30 mal! :)))) echt schön dort! Am liebsten fahre ich da mit der Tonlore... :))

    8.
  9. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Den Ziegeleipark zu besuchen, hatten wir uns schon lange vorgenommen.

    Der Park ist Technik, Industrie-Kultur und gleichzeitig viel Natur mit einem schönen alten Baumbestand und Erholung zugleich. Gut geeignet für einen Familienausflug, denn für die Kiddis stehen viele Angebote bereit.
    Interessant die Abenteuerspielwiese, der Kleintierzoo und als wir vor Ort waren, konnten die Kinder vor den alten Werkstätten selbst Ziegel formen mit ihrem Händeabdruck.

    Durch den Ziegeleipark finden verschiedene Führungen statt. Wir haben an der Ziegelbahnrundfahrt teilgenommen, wo wir an einigen Haltepunkten mit vielen Infos gefüttert wurden. Man kann den Park auch im Alleingang erkunden und sich über die vielen Infotafeln informieren.
    Die Ziegel, die einst hier produziert wurden, wurden zum größten Teil in Berlin verbaut. Befördert wurden sie über die Wasserstrasse.
    Am alten Hafen befindet sich ein Gasthaus mit Pension und die Marina & Yachtcharter Arlt, im neuen Hafen befinden sich Bootsliegeplätze.
    Es gibt vielfältige Angebote und es dürfte für jeden das Passende dabei sein. Einfach mal hinfahren und ansehen, es lohnt sich!

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    Museen in Zehdenick

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    Kati M Oooh, suuuper, da war ich auch schon bestimmt 30 mal! :)))) echt schön dort! Am liebsten fahre ich da mit der Tonlore... :))

    9.
  10. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Den Ziegeleipark zu besuchen, hatten wir uns schon lange vorgenommen.

    Der Park ist Technik, Industrie-Kultur und gleichzeitig viel Natur mit einem schönen alten Baumbestand und Erholung zugleich. Gut geeignet für einen Familienausflug, denn für die Kiddis stehen viele Angebote bereit.
    Interessant die Abenteuerspielwiese, der Kleintierzoo und als wir vor Ort waren, konnten die Kinder vor den alten Werkstätten selbst Ziegel formen mit ihrem Händeabdruck.

    Durch den Ziegeleipark finden verschiedene Führungen statt. Wir haben an der Ziegelbahnrundfahrt teilgenommen, wo wir an einigen Haltepunkten mit vielen Infos gefüttert wurden. Man kann den Park auch im Alleingang erkunden und sich über die vielen Infotafeln informieren.
    Die Ziegel, die einst hier produziert wurden, wurden zum größten Teil in Berlin verbaut. Befördert wurden sie über die Wasserstrasse.
    Am alten Hafen befindet sich ein Gasthaus mit Pension und die Marina & Yachtcharter Arlt, im neuen Hafen befinden sich Bootsliegeplätze.
    Es gibt vielfältige Angebote und es dürfte für jeden das Passende dabei sein. Einfach mal hinfahren und ansehen, es lohnt sich!

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    Museen in Zehdenick

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    Kati M Oooh, suuuper, da war ich auch schon bestimmt 30 mal! :)))) echt schön dort! Am liebsten fahre ich da mit der Tonlore... :))

    10.