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Neueste Bewertungen für Zörbig im Bereich Kunst & Unterhaltung

  1. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    Das Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs steht westlich des Stadtzentrums der Stadt Zörbig in Sachsen-Anhalt (20 km nordöstlich von Halle/Saale) an der Stumsdorfer Straße im Rudolf-Breitscheid-Park.
    Von 1571 bis 1908 befand sich hier vor der Stadtmauer der Friedhof von Zörbig. Nach der Schließung wegen vollständiger Belegung ließ die Stadt den Friedhof schließen, später beräumen, planieren und zum Park umgestalten. Die junge DDR benannte den Park 1949 nach dem Sozialdemokraten Rudolf Breitscheid (*1874), der 1944 durch einen US-amerikanischen Luftangriff auf das KZ Buchenwald ums Leben kam.

    Als nach dem 1. Weltkrieg die Stadt nach einem Standort für das Gefallenendenkmal suchte, wurde man im damals relativ neuen Park fündig.
    1924 wurde das 9-teilige Denkmal aus Sandstein errichtet. Es besteht aus je 4 großen Steinblöcken, die rechts und links V-förmig auf das zentrale Ehrenmal zulaufen. Auf Vorder- und Rückseiten dieser Steinblöcke sind die Namen der Dutzenden gefallenen Männer aus Zörbig mit Lebensdaten und Todesort vermerkt.
    Diese Steinblöcke trugen ursprünglich als Schmuckelement unter den Namensfeldern einen deutschen Stahlhelm. Nach 1945 wurden entweder von antimilitaristischen Eiferern oder später von den DDR-Behörden die Stahlhelme auf der Vorderseite (der Straße zugewandt) abgeschlagen. Auf der Rückseite bleiben die Stahlhelme erhalten.

    Die Spitze des V’s der Denkmalanlage bildet das zentrale Denkmal. Auf einem vierstufigen Sockel steht eine Art steinerner Sarkophag mit der Inschrift:
    „1914 – 1918
    Den Gefallenen der Stadt Zörbig gewidmet“

    Auf dem Steinsarkophag steht ein hoher rechteckiger steinerner Aufsatz mit dem Liedzitat „Ich hatt einen Kameraden“ als Inschrift und Eisernen Kreuzen an den Seitenflächen. Darüber befindet sich als Bildschmuck ein von einem Schwert/Dolch durchstoßenes Herz. Den Abschluss bildet eine rechteckige Flammenschale mit einer steinernen Flamme.

    Neben den nach 1945 mutwillig herbeigeführten Beschädigungen zeigt das Denkmal auch deutliche Spuren der Kämpfe am Ende des 2. Weltkriegs im April 1945 zwischen deutschen und US-amerikanischen Truppen. Vor allem am Denkmal sind zahlreiche Einschüsse zu erkennen, die man auch später nicht wegrestauriert hat, sondern als Mahnung für spätere Generationen sichtbar bestehen lässt.

    Auf dem Beet vor dem Denkmal und zwischen den Steinblockreihen wurde nach 1990 ein kleiner Gedenkstein für 6 im April 1945 in Zörbig gefallenen Wehrmachtssoldaten aufgestellt.

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen / Kultur in Zörbig

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    Ausgeblendete 8 Kommentare anzeigen
    Schroeder Alles wie immer hier... ;-)
    Der Text von "Ich hatte einen Kameraden" ist übrigens vom Tübinger Dichter und Politiker Ludwig Uhland (1809) und war nicht als Militärlied gedacht...
    LUT grubmard, ohne dich wäre ich verloren in Sachen Geschichte... ;-)
    Mein Glückwunsch zum Daumen und viele Grüße
    Der Beitrag von spreesurfer
    wurde unterdrückt, weil er gegen die golocal Nettiquette verstieß.

    bestätigt durch Community

    1.
  2. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    Das Kriegerdenkmal steht westlich des Stadtzentrums im Stadtpark der Stadt Zörbig in Sachsen-Anhalt (20 km nordöstlich von Halle/Saale) an der Radegaster Straße / Lange Straße.

    Errichtet wurde das Denkmal 1873 auf einem bepflanzten Rondell als Säule auf einem mehrstufigen Sockel zum Gedenken an die preußischen Toten aus Zörbig in den Kriegen von 1866 (Deutscher Krieg) und 1870/71 (Deutsch-französischer Krieg).
    Der Hauptteil des Sockels trägt an den Seiten Inschriften bzw. die Namen der Gefallenen.

    Die pathetisch-patriotischen Inschriften lauten:
    „Zum ehrenden und ruhmreichen Gedächtnis für alle Zeiten.
    Zur heiligen Begeisterung der Nachkommen für Kaiser und Reich.“

    und

    „Den für Deutschlands Freiheit und Einigung gefallenen heldenmutigen Kämpfern in dankbarer Erinnerung die Stadt Zörbig 1873“.

    Namentlich aufgeführt sind die 6 Gefallenen des Deutschen Krieges von 1866 und die 8 Gefallenen des Deutsch-französischen Krieges von 1870/71.

    Der Sockelfuß der Säule trägt auf allen vier Seiten steinerne Eiserne Kreuze. Die Säule wird von einem Kapitell abgeschlossen, auf dem früher ein die Schwingen ausbreitender Reichsadler stand. Dieser Adler ging 1945 oder in den Jahren danach verloren und wurde bisher nicht ersetzt.
    Bei meinem Besuch des Denkmals saß anstelle des Adlers eine Amsel auf der Säule und nutzte diese als erhöhten Aussichtspunkt.

    Fazit: Zeitzeugnis

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen / Kultur in Zörbig

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    konniebritz Amsel statt Adler - der Vogel ist etwas kleiner geraten :-)
    Wieder mal eine sehr interessante Geschichtsstunde.

    2.