Über 120 Jahren wurde das Gebiet zwischen Zossen und Wünsdorf (ca. 25 km südlich von Berlin) militärisch genutzt.
Zunächst von der preußischen bzw. kaiserlich-deutschen Armee, dann von Reichswehr und Wehrmacht, die hier das Oberkommando des Heeres (OKH) in einem gewaltigen, teils verbunkerten Komplex unterbrachte.
Während Dörfer und Städte 1945 während der Schlacht um Berlin in Schutt und Asche sanken, blieb das OKH erstaunlich unzerstört.
Nach dem 2. Weltkrieg wechselten nochmals die... weiterlesen
Hausherren: das Wehrmachtsgelände wurde Garnison der Roten Armee und Sitz des Oberkommandos der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD). Nach der Auflösung der Sowjetunion waren die russischen Streitkräfte die Hausherren (Westgruppe der Truppen).
Nach dem Abzug der russischen Truppen 1994 wurde das Gelände dem Land Brandenburg übergeben und schrittweise einer zivilen Nutzung zugeführt. 1996 wurde die Gemeinde Waldstadt gegründet, die 1997 nach Wünsdorf und 2003 in die Stadt Zossen eingemeindet wurde.
Heute ist Waldstadt ein Ortsteil mit Wohnungen, brandenburgischen Verwaltungssitzen, ein bisschen Handel und ein bisschen Gewerbe mit dem Charme einer Kaserne, den auch alle Sanierungsarbeiten an den Gebäuden nicht wegbekommen.
Zu den ersten gewerblichen Nutzern gehörten in Waldstadt-Nord, heute „Bücherstadt“ genannten Teil, auch mehrere Antiquariate, die in den einstigen Militärgebäuden ausreichend Platz fanden.
Eines ist der „BunkerShop“ in einem ehemaligen Stabs-, Verwaltungs- oder Lehrgebäude nahe am heute namenlosen ehemaligen Hindenburgplatz.
Der „BunkerShop“ ist nicht nur Antiquariat für hauptsächlich militärgeschichtliche und militärtechnische Literatur, sondern bietet auch Modellbausätze und zahlreiche Militaria an.
Da ich wusste, was ich brauchte, ersparte ich mir die endlose Sucherei und fragte beim netten und hilfreichen Verkäufer gleich nach „Eisenbahnliteratur“.
Die Auswahl in diesem Themenbereich war wirklich nicht groß, aber ich wurde in dem wenigen schnell fündig: ein Bildband aus DDR-Zeiten über die Kriegsdampfloks der Baureihe 52 für 6 €uro.
Fazit: Recht großer Laden mit freundlichem Personal für alle Freunde von Militärischem.
Wer was Bestimmtes sucht, sollte vorher das Personal kontaktieren – das spart Zeit.
Parken kann man auf dem oben genannten Platz, sollte aber die Parkverbote in den angrenzenden Straßen beachten. Die Erreichbarkeit mit ÖPNV (Bus aus Zossen) ist zwar gegeben, aber umständlich und zeitaufwendig.
Barrierefrei ist das Antiquariat wegen der engen Gänge nur eingeschränkt.[verkleinern]