Das Preußisch-deutsche Kriegerdenkmal in Zossen (ca. 20 km südlich von Berlin) teilt sich den Standort seit 1945 mit dem sowjetischen Ehrenfriedhof und sowjetischem Ehrenmal.
Es befindet sich südlich der Altstadt auf einer dreieckigen Grünfläche an den Fernstraßen B 96 und B 246.
Das 1885 auf dem Zossener Kietz errichtete und damals mit viel preußisch-deutschem Pomp eingeweihte Denkmal erinnert gleich an mehrere preußische Kriege und deren Gefallene, ohne allerdings auch nur einen... weiterlesen
namentlich zu nennen. Ohnehin ist das Denkmal durch seine Inschriften mehr ein Sieges- als ein Gefallenendenkmal.
Das Denkmal steht in einem von einer niedrigen Steinmauer umgebenen Rondell an der Ostseite des Platzes. Es besteht aus einem hohen Sockel und einem darauf stehenden Obelisken.
Jede Seite des Sockels trägt eine Inschriftentafel:
Westseite: „Zur Erinnerung an die siegreichen Feldzüge von 1864, 1866, 1870/71“.
Damit sind der Deutsch-dänische Krieg von 1864 (Österreich und Preußen gegen Dänemark),
der Deutsche Krieg von 1866 (Deutscher Bund unter Führung Österreichs mit Bayern, Württemberg, Hannover, Sachsen und 8 weiteren deutschen Staaten sowie Liechtenstein gegen eine Koalition unter Führung Preußens und 15 weiteren deutschen Saaten sowie Italien)
und der Deutsch-französische Krieg von 1870/71 (die deutschen Staaten gegen Frankreich) gemeint.
Alle 3 Kriege kosteten die Konfliktparteien über 200.000 Gefallene.
Nordseite:
„Gruß und Dank
Dem deutschen Heer
Mit hellem Klang
Vom Fels zum Meer“
Südseite:
„Nährhaft und wehrhaft
Voll Korn und Wein.
Voll Stahl und Eisen.
Sangreich
Gedankenreich
Ich will dich preisen
Vaterland mein.“
Die Ostseite trägt keine Inschrift, sondern eine Tafel mit einem großen Eisernen Kreuz und darunter 2 gekreuzten Eichenlaubzweigen. Das Eiserne Kreuz trägt eine Krone und das Stiftungsjahr „1870“.
Als reine Kriegsauszeichnung wurde das Eiserne Kreuz erstmals 1813 während der Napoleonischen Kriege durch König Friedrich Wilhelm III. v. Preußen gestiftet. Zu Beginn des Deutsch-französischen Krieges 1870 erneuerte König Wilhelm I. v. Preußen die Stiftung, ebenso wie sein Enkel König (und Deutscher Kaiser) Wilhelm II. v. Preußen zu Beginn des 1. Weltkrieges, in dem der Orden durch die Verleihpraxis von einem rein preußischen zu einem deutschen Orden wurde. Zu Beginn des 2. Weltkrieges stiftete Adolf Hitler das Eiserne Kreuz zum vierten Mal als reinen NS-Militärorden.
Der Obelisk trägt dagegen nur an der Westseite eine Inschrift:
„Mit Gott für Kaiser & Reich“.
Das Denkmal überdauerte die DDR-Zeit. Nach der Wiedervereinigung wurde der Platz um das Denkmal neu gestaltet und das Denkmal selbst restauriert.
Fazit: Zeitzeugnis vergangener Traditionspflege und Heldenverehrung.[verkleinern]