Wir waren für eine Woche im Bayerischen Wald, genauer gesagt in Eppenschlag und da das Wetter es nicht allzu gut mit uns meinte, entschieden wir uns an einem Regentag, in Zwiesel an einer Führung im 1. Dampfbierbrauerei teilzunehmen. Brauerei-Führungen sind ja meistens sehr interessant und so stand der Plan. Die Adresse ins Navi eingegeben und das Auto haben wir dann, auf dem kostenlosen Parkplatz in unmittelbarer Nähe zur Brauerei abgestellt. Von hier waren es nur so an die hundert Meter und... weiterlesen dort an der Brauerei Laden wir dann, dass die Eintrittskarten für die Führung im Schalander, der Brauerstube erhältlich sind.
Also bergauf, vorbei an kleinen Schildern, die die Biersorten dieser Brauerei zeigen und vor dem Schalander, große Bier-Lagerfässer und Bierzeltgarnituren, die trotz Regen sehr gemütlich und einladend aussahen. Treppe hoch sahen wir schon, dass es hier zu den Toiletten geht. Dann betraten wir den Schalander und wurden überaus freundlich begrüßt. Wir zahlten 4,50 Euro pro Erwachsenen für die Führung und anschließender Verkostung eines Dampfbieres.
Jetzt erst einmal etwas zur Brauerei, die Wolfgang Pfeffer im Jahre 1889 gründete. Die Brauerei wie sie einst war, besteht noch immer genau so auf dem Speicher. Der Schalander wurde wieder originalgetreu hergerichtet und lädt jetzt die Gäste ein, um eine schönes Dampfbier zu trinken und oder eine deftige Brotzeit zu genießen. Angrenzend am Schalander, ist auch ein kleiner Shop, wo man vielleicht den Dampfbierbrand, Dampfbierpralinen oder Geschenkartikel und Gläser kaufen kann.
Bevor die Führung los ging, hatten wir noch genügend Zeit uns schon mal im Dampfbier-Museum umzusehen und Fotos zu machen, ohne das eine Besuchergruppe dabei ist. Die anschließende Führung, machte der Bepp, ein Bierbraumeister der hier in dieser Brauerei 50 Jahre gearbeitet hat. Ein Bayerischer Bierbrauer spricht kein hochdeutsch sagte er lachend, gab sich aber dennoch große Mühe, dass die etwa 15 Personen umfassende Gruppe fast alles verstand.
Er führte uns durch die alten Brauerei und erklärte den gesamten Prozess des Bierbrauens. Jederzeit konnte man Fragen stellen, die immer fachkundig, aber auch mit Witz beantwortet wurden. Anschließend ging es in die heutige Brauerei, die in eine Schaubrauerei umgestaltet wurde, so dass man als Besucher, durch Scheiben in die neue Brauerei sehen kann. Auch hier wurde alles ausführlich und anschaulich erklärt. Nach 1,5 Stunden war die Führung vorbei und wir setzten uns alle zusammen in den Schalander. Mein Mann und ich probierten das original Dampfbier, andere Besucher alle anderen Sorten. Jeder hatte ein 0,5l Glas mit der Führung frei.
Warum heißt aber jetzt das Dampfbier jetzt Dampfbier? Früher war Weizen und Hopfen ein rauer Rohstoff im Bayerischen Wald. Pfeffer braute mit Gerstenmalz mit leicht bräunlicher Farbe. Hopfen war ebenfalls teuer und musste sparsam angewendet werden. In hölzernen offenen Bottichen, und Temperaturen von 18-20 Grad, verlief die Gärung recht flott. Dadurch entstand sehr viel Kohlensäure, die an der Oberfläche der Bottiche sehr viel Schaum bildete. Diese zerplatzten zeitweise und so entstand der Eindruck, dass „das Bier dampft“. Und so entstand der Name Dampfbier.
Alles in allem, hat sich dieser Besuch mehr als gelohnt. Die Führung mit Herz eines alten Braumeisters, das Museum an sich und der Schalander, alles war faszinierend. Allerdings ist weder das Museum, noch die Führung und auch das WC nicht barrierefrei. Es gibt viele Stufen und Treppen.
Während der normalen Öffnungszeiten, kann man sich das Museum und die Schau-Brauerei auch selbständig ansehen. Führungen sind immer Dienstag, Donnerstag und Freitag um 14.00Uhr. Natürlich, kann man sich das Museum ohne Führung ansehen, aber man erfährt mit, doch viel mehr als auf den Infotafeln steht. Also von uns 5 Sterne und eine herzliche Empfehlung.
Ich habe euch viele Fotos mitgebracht, sie ersetzen dennoch in keinster Weise einen Besuch, sondern sollen euch eher neugierig machen.[verkleinern]