Vor zwei Jahren war ich wegen einem eingetretenen, rostigen Nagel bei diesem Arzt. Da ich nur noch humpeln konnte, wählte ich diesen, da er gleich um die Ecke war. Trotz meiner Angabe, dass ich auf Arbeit etwa 20 Kilometer laufen muss, wollte er mir erst keine Krankschreibung geben. Nach längerem Diskutieren bekam ich dann doch noch ein paar Tage. Dieses Gefühl, ich sei ein Simulant, ließ mich den Arzt wechseln.

Heute musste ich wieder zu ihm, da meine Hausärztin im Urlaub ist. Das erste was er fragte, war: "Wo waren sie die zwei Jahre?" Ich antwortete wahrheitsgemäß, "bei meiner Hausärztin, welche gerade im Urlaub ist" und durfte mir dafür eine Predigt anhören: "Ich bin kein Ersatzteil ... ich mag sowas gar nicht ... ausnahmsweise behandele ich Sie nochmal." Hätte ich nicht schon die 10 Euro Praxisgebühr bezahlt, wäre ich wieder gegangen. Nachdem ich ihm dann in einem Satz meine Symptome geschildert hatte (Gliederschmerzen, Augenschmerzen, Schnupfen), sagte er, er könne mich einen Tag krank schreiben - !EINEN TAG! Nach einer kleinen Diskussion ging er aus dem Zimmer mit den Worten "Kommen sie!", ließ mich am Tresen stehen und schickte eine Schwester, die den Schein ausdruckte (glücklicherweise nun doch eine Woche, denn in diesem Zustand hätte ich unmöglich am nächsten Tag wieder auf Arbeit gekonnt). Das einzig gute an diesem schlechtesten Arztbesuch aller Zeiten war die kurze Wartezeit. Wahrscheinlich, weil ihm die Patienten davon laufen.