Das sagt doch schon alles über diesen Laden:
"mit den Cowboys vom Cowboyclub München das hundertjährige dieses kinos zu Bestehen". Es paßt auch inhaltlich und niveaumäßig voll zu diesem Kinoverein bzw. zum Kulturbetrieb dieser Provinzstadt insgesamt.
Weil nach Schema F in der Programmauswahl vorgegangen wird (Epochen, Berümtheiten, Technik etc.) läßt es sich nicht verhindern dass auch ein guter Film gezeigt wird - aber das ist auch der einzige Grund, dass man dort auch mal gute Filme sieht. Z.B. Iwan der Schreckliche von Eisenstein, weil es einer der ersten Farbfilme war, kommt dann neben dem größten Schund, weil auch in Farbe.
Die Filmkritiken sind heimtückisch, da erfahrene Filmkritiker schreiben, die mit effektvollen Worten um sich schmeißen und einem verführen können sich einen Film oder gar eine Reihe anschauen zu wollen - allein mit dem wirklichen Film hat die Beschreibung nichts zu tun. Anscheinend hat der professionele Autor Textbausteine die er an die jeweiligen Filme etwas anpaßt damit es nicht so auffällt und spult das ab. Offenbar sind von der Spitze bis nach unten nur Banausen am Werk.
Sie hatten sogar mal eine Ingmar Bergmann-Reihe! Hat man eventuell gar Filmkunst studiert und weiß daher selbst in München, dass der berühmt sein soll und hat auch etwas gepaukt, warum er gut sein soll? Viel mehr als das war's aber wohl nicht. Bei Bergmann denkt man, man kann da ja nichts falsch machen - oder ? Natürlich kann man ! Das Münchner Filmmuseum zeigte fast alle Fime in der schwedischen Originalfassung - teils mit irgendwelchen Untertiteln ! Sicher weil irgend so ein Kulturschwachkopf mal hörte, Originalfassungen seien Orignaler.
Alle Sweden in München konnten so auch mal diese kleine Filmauswahl ohne DVD am großen Bildschirm sehen. Warum nicht gleich Heftchen mit den Untertiteln verteilen statt ins Kino zu gehen???
Bei Bergmann hat man genug damit zu tun die volle Relevanz des gesprochenen Textes zu erfassen und das ist bei deutscher Synchronisation schon ein großes Problem. Dazu kommt noch ein dermaßen reicher und aussagekräftiger Bildinhalt, der selbst alleine und sogar in Zeitlupe kaum zu erfassen ist. Bei textlastigen Passagen ist kaum das Lesen der Untertitel möglich, geschweige denn zu verstehen und noch gleichzeitig den Film anzuschauen.
Das Filmmuseum hat es damit geschaufft, den Münchnern ein für alle Mal Ingmar Bergmann abzugewöhnen bzw. eine immunisierende Dosis zu verabreichen. Eine typische Leistung des münchner Kulturbetriebs, die für alles Gute in der Theater- und Filmkunst wie auch Literatur etc. gilt. Nur ästhetisch darf Kunst in München sein - irgendwas verstehen oder lernen ist verboten und unerwünscht oder ideologisch mit dem Begriff "belehrend" diffamiert. Dabei sind alle deutschen Sychronisationen der Bergmann Filme in jeder Hinsicht hervorragend.
Wenn man selber weiß welche Filme oder Regiseure gut sind, könnte man durchaus mal einen guten Film dort herauspicken - leider kennt man ihn dann schon, lernt nichts Neues kennen. Aufgrund der vielen Schrottfilme und Negativauswahlen ist mir jedenfalls das Risko zu groß und inzwischen tue ich mir nicht mal mehr das Lesen der Programmhefte an.
Nur Münchner Theater sind noch schlechter !
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