Das Outlaw-Kaufhaus
Eigentlich dachte ich ja, Kundentoiletten ohne Toilettendeckel (ja, ganz ohne!) seien schon ein Zeichen spektakulärer Verwahrlosung. Dann fiel mir auf, dass in mehreren Bereichen zu Zeiten von Inzidenzzahlen >100 mehrere Mitarbeiter mit blank gezogener Nase Kinderspielzeug einräumten. Ein höflicher Hinweis führte zur respektlosen Antwort: „Ist das ein Kindergarten, hier? Das geht dich gar nichts an!“ Wenn es schon heißt, dass der Fisch vom Kopf her stinkt, dann möchte ich... weiterlesen
niemals das Marktleiterbüro betreten müssen!
Dass die größeren Kaufhausketten mit Macht um den Erhalt ihres schlechten Rufs kämpfen, ist ja nichts neues. Aber Kaufland ist dabei den Spitzenplatz im Reigen der Servicewüsten-Vertreter zu behaupten.
Sicherlich hat die Niederlassung in Ellwangen das ungesetzliche Gebaren der Konzernleitung zu verantworten, aber die unfreundliche Sturheit, mit der die Kundenansprüche (von den Kundenwünschen ganz zu schweigen) in den Dreck getreten werden, ist hier einzigartig. In anderen Filialen versucht man wenigstens die Inkompetenz der Entscheidungsträger den Kunden höflich und verständnisvoll zu vermitteln, aber in Ellwangen ist ganz klar der Kunde an allem Schuld. Im Besonderen daran, dass er sich erdreistet, die Mitarbeiterin mit seinen Anliegen aus dem nicht verdienten Schlummer reißt! Ganz nach dem Motto „Wenn sie hier schon kaufen, lassen sie wenigstens unsere Mitarbeiter/innen in Ruhe“, werden alle noch so höflichen Fragen mit „Da kann ich leider nichts tun, rufen sie unsere Hotline an!“ abgeschmettert.
Um die Kunden zu verprellen, bedient man sich auch gerne ungesetzlicher Mittel. So weiß jeder, der sich mit Handel beschäftigt, dass die gesetzliche Gewährleistungsfrist für Privatgeschäfte zwei Jahre beträgt und während der ersten sechs Monate der letzte Verkäufer der Händlerkette für eine Reklamation verantwortlich ist. Aber n nicht Kaufland! Dort erdreistet man sich, nach drei Monaten jegliche Verantwortung auf den Hersteller abzuwälzen. Es wäre ja auch zu viel verlangt, eine Rücknahme mit dem gewaltigen Arbeitsaufwand abzuwickeln.
Anderer Dienstleister machen das aus reiner Kundennähe freiwillig auch nach den Fristen. Aber hier fühlt man sich nicht als Kunde, sondern als Störfaktor, den man gerne betrügen darf.
Herzlich gelacht habe ich hingegen während meines Anrufs beim betroffenen Hersteller, dem ich sagte, dass trotz der gesetzlichen Fristen Kaufland die Abwicklung verweigert. Die nette Dame sagte höflich: „Ja, das ist uns leider nicht unbekannt, deshalb machen wir das.“
Fazit ist: Man soll keine schlafenden Dienstleister wecken und besonders die Damen und Herren im Kaufland brauchen ihre Ruhe…
…also ruhet in Frieden![verkleinern]