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Macht euch doch mal ein Bild, ob man so Kunden gewinnt?

Ich fahre also in Räuberzivil zum Fahrradladen mit meinem eben nicht mehr als 2.000 € teuren Peledlec, weil ich gerade überhaupt keine Lust habe, mein nächstes Gutachten in die Tasten zu hämmern.

"Ich brauch bitte ein Fahrradschloss"
"Wieso, das Ding da klaut doch sowieso keiner."
"????"
"Das ist ein Rad aus dem Fahrradversand. Und ausserdem ist es verkehrt zusammengebaut."
"Wieso ist das verkehrt zusammengebaut?"
"Das sag ich jetzt nicht, das ist ja nicht von mir. Wenn Sie unbedingt ein Schloss wollen, die hängen da an der Wand. Was ich nicht hab, muss ich dann bestellen."

Sprach's und verschwindet in der Werkstadt, wo ein teures Mountainbike für einen Kunden hergerichtet wird, zur Probefahrt. Mir bleibt der angestaubte Ständer mit zum Teil unvollständigen, ebenfalls angestaubten Schlössern.
Nachdem ich dann tatsächlich ein Schloss erwerbe (ich wusste ja vorher schon, dass man im Fachhandel immer mehr bezahlt als in den Einkaufsparadiesen), werde ich darauf hingewiesen, dass
1. E-Bikes gefährlich sind
2. Man häufig Rentner beobachtet habe, die sich nach 30 oder 40 Jahren Fahrradabstinenz ein e-Bike kaufen und damit völlig überfordert sind
3. Der Litium-Ionen-Akku gefährlich ist, weil er sich selbst entzündet
4. Das Laden des Akkus nur in einer Umgebung ohne Brandgefahr stattfinden darf.
Meine Antwort, dass die LI-Akkus sich nur bei nicht ordnungsgemäßer Lagerung zusammen mit anderen Akkus entzünden, hat den guten Mann dann ausgebremst, von einer Hausfrau mit Einkaufstaschen hat er wohl Fachwissen nicht erwartet.

Jedenfalls gehe ich selbst dort nur im Notfall wieder hin. Zwei Sterne gibt es weil ich anhand der Fachauskünfte an andere Kunden Grund zur Annahme habe, dass dort schon Fachkompetenz bezüglich Mountainbikes vorhanden ist. Aber nicht jeder mag eben Rentnerbikes.