Als plötzlich meine langjährige Friseurin wegen neu entdeckter schwerer Krankheit von heute auf morgen ihr Geschäft schließen musste, war ich ratlos, wohin jetzt?
Es war so bequem gewesen, alle 4 Wochen Termin, hinsitzen und ohne lange Erklärungen Haare schneiden lassen, eben wie gehabt.
Ein paar Gehminuten von meiner Wohnung entfernt gibts seit einigen Jahren den Salon Velly, einer der sogenannten "Billigfriseure", da habe ich stets einen Bogen drum gemacht. Für meine Haare gebe ich lieber ein... weiterlesen
paar Euro mehr aus.
Also der kam nicht in Frage, aber wer dann?
Während dieser Überlegungen wuchsen meine Haare immer länger,
konnte mich nicht mehr im Spiegel sehen.
Bei der Arbeit war die Länge hinderlich, und übers Pferdeschwanzalter bin ich auch hinaus.
Zudem kam noch hinzu, daß ich nicht gerne zum Friseur gehe, das ist für mich ein notwendiges Übel.
Letzte Woche, als der Blick in Spiegel wieder nicht zum Aushalten war, bin ich mißmutig zum Einkaufen gegangen.
Der Weg führte mich beim Friseur Velly vorbei.
Man sieht durch die Glasscheibe was drinnen los ist.
2 Kundinnen wurden bedient, die Warteplätze waren alle frei.
Was mich geritten hat weiß ich nicht, bin reingegangen und habe gefragt ob Zeit wäre mir die Haare zu schneiden.
Aber natürlich, würde sofort drankommen, durfte gleich auf dem Friseurstuhl Platz nehmen.
Mit gemischten Gefühlen habe ich mich hingesetzt, aber damit getröstet, daß es nicht schlimmer kommen kann, als es schon ist.
Hinter dem Vorhang kam eine sehr junge Friseurin die mich freundlich begrüsste. Mein Gott das war sicher noch eine Azubine.
Also das Haarewaschen war schon mal sehr angenehm.
Kein Ziepen, sanfte Massage und wohlriechendes Zitronenshampoo.
Nun zum Haarschnitt, wie gehabt nur kürzer, sagte ich und erzählte vom Pech meiner früheren Friseurin.
Also wenn schon Friseurwechsel, dann doch auch mal eine neue Friseur, empfahl mir das junge Fräulein.
Nicht so runterhängend, ein paar Stufen rein.
Da ich sowas auch schon öfters im Hinterkopf hatte, habe ich es ihr erlaubt.
Dann gings los, geübt wurde die Schere angesetzt, und heraus kam eine Superfrisur, habe mir gefallen wie schon lange nicht mehr.
Am Hinterkopf ganz kurz gestuft, an den Seiten kinnlange Strähnen.
Diese Friseurin kann was.
Ihre Kollegin nickte ihr anerkennend zu und sagte gut gemacht..
Vielleicht doch Azubine, aber dann eine Gute.
Für alles, einschließlich Festiger habe ich 27 Euro bezahlt.
Mein Vorurteil gegenüber Billigfriseure war wohl verkehrt.
Ab jetzt habe ich neuen Friseursalon, dazu nur ein paar Gehminuten von daheim entfernt.[verkleinern]