Vorab ein ganz großes Lob den ehrenamtlichen Mitarbeitern, die es überhaupt ermöglichen, dass das Museum besucht werden kann, denn bezahlte Kräfte kann sich die Stadt Ruhla leider nicht mehr leisten. Das Museum scheint von der Schließung bedroht.
Die freundliche Dame bot uns - nachdem wir den Obulus von 3 € pro Person entrichtet hatten - eine Führung an, die wir gerne in Anspruch nahmen und bei der wir einiges Interessantes über die Geschichte Ruhlas als einst aufstrebenden... weiterlesen
Industriestandort erfuhren, wie auch von dem leider beschiedenen Untergang nach der Wende.
Der Ort Ruhla hatte seinerzeit ca. 7000 Einwohner und nochmal so viele strömten täglich aus den benachbarten Orten zum Arbeiten hierher.
Hiervon ist kaum etwas übrig geblieben. Es existiert nur noch eine Uhrenfabrik mit ein paar hundert beschäftigten..
Mittels staatlichen Subventionen wurden die Betriebe von ihren Konkurrenten aus den sog.alten Bundesländern nach der Grenzöffnung aufgekauft und platt gemacht. Die Beschäftigten wurden in Beschäftigungsgesellschaften gesteckt, womit auch wieder einige den Reibach machten. Von einst großen Industriebetrieben steht teils nicht ein Stein mehr auf dem anderen.
Heute ist Ruhla ein verschlafenes romantisches Städtchen im Thüringer Wald.
Verlierer waren die Menschen, die hier einst lebten und arbeiteten.
Da das Museum nicht nur Heimatmuseum, sondern auch zugleich Tabakpfeifenmuseum ist, konnten wir prachtvolle Exemplare von Meerschaum - und anderen Pfeifen bestaunen.
Das Museum ist in einem Gebäude aus dem 17. Jahrhundert untergebracht und dementsprechend ging es treppauf und treppab.
Nach ca. zwei Stunden hatten wir soviel Input, dass ich hier einen ganzen Roman schreiben könnte.
Solltet ihr also jemals nach Ruhla kommen, so empfehle ich Euch unbedingt einen Besuch dieses überaus liebevoll gestalteten Museums und anschließend des benachbarten Cafés Keitel.[verkleinern]