Nicht mehr wie früher...
Was ist nur aus dem einstigen Hoflieferanten für Pralinés, Patisserie und Süsswaren geworden? Nach einer Insolvenz vor wenigen Jahren versuchte man den Neuanfang in der industriell gefertigten Produktion von Pralinen und Schokoladen. Die wirklich gut designten Verpackungen im Stil der 20er Jahre nutzte die neue Geschäftsführung um die Preise um fast 80 Prozent für Kartonware zu erhöhen - was für ein Nepp.
Ein Teil der Pralinés sind nach wie vor gut gemacht. Die Lukullus Pflaume mit echtem Weinbrand oder die Schweizer Mischung mit leckeren Nougat-Pralinés gehören zu den besten Pralinen in Berlin. Doch weniger leckere Trüffel vom Maschinenband, Mousse-Pralinés die jetzt künstlich schmecken und verunstaltete "Zaren-Happen" haben längst nicht mehr die Qualität von einst. Sawade-Pralinen kommen aus der Fabrik im Berliner Bezirk Reinickendorf. Hier befindet sich im Vorderteil des Industriegeländes auch der "Werksverkauf" für wenige Stunden an einzelnen Wochentagen.
Die Qualität von Sawade-Pralinen hängt maßgeblich von der Frische ab.
Da nützt es auch wenig den sogenannten "Werksverkauf" als neue Vertriebsschiene für Sawade-Produkte zu niedrigeren Preisen als im Süsswaren-Fachhandel zu nutzen. Vorteil: Die Preise für gute Pralinés sind hier durchaus günstig. Nachteil: Die Geschenkverpackungen sind teils teurer als im Fachhandel in den Kaufhäusern, wenn diese in die Reduzierungsphase kommen. Das liegt am Verfallsdatum. Beachte: Pralinen sollten stets frisch geordert und verzehrt werden.
Das teure und gescheiterte "Schicki-Micki"-Konzept des Geschäftsführers mit hochpreisig umgebauten Designer-Läden müssen die Kunden jetzt mit entsprechenden Preisen bezahlen. Dabei ging leider auch viel Qualität verloren. Da helfen auch Auszeichnungen der Süsswaren-Industrie für das neue Ladenkonzept wenig, denn der Dumme bleibt der Käufer, der für weniger Qualität auch noch tiefer in die Tasche greifen muß.
Tipp an die Hersteller: Wie wäre es mal wieder mit intensiveren Qualitätskontrollen und weniger Einsatz von Konservierungsstoffen, fremden Geschmacksträgern und Emulgatoren.
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