Vom Motel One gibt es mehrere Ausfertigungen in der Hauptstadt und auch im Auslande. Für Erkundungen im Touri-Zentralbereich empfiehlt sich das Haus am Spittelmarkt, welches direkt an der Museumsinsel liegt und über die gleichnamige sehr nahe U-Bahn Station bestens an die übrigen Hauptstadtsehenswürdigkeiten angeschlossen ist. Man kann natürlich auch - wie der Autor - eine Stadtwanderung entlang der Leipziger Straße zum relativ nahen Potsdamer Platz, dem von dort aus nahen Brandenburger Tor,... weiterlesen
Reichstag, Kanzlerinnenamt, dem von dort wiederum relativ nahen Haus der Kulturen, Schloss Bellevue, Gold Else unternehmen... jut dann ist man schon ein Stück weit weg, aber die BVG kriegt den Heimtransport schon problemlos hin.
Die hoteleigene Tiefgarage hält 33 Stellplätze bereit, was für ein zehnstöckiges Haus etwas knapp kalkuliert ist. Die Typbezeichnung Motel - da denkt man aber sowieso eher an irgendwelche drive in Kaschemmen in Texas - ist hier also eigentlich nicht ganz angemessen. Die Übernachtung fürs Automobil wäre mit 15 Euro zu Buche geschlagen.
So stand ich also zunächst vor verschlossenem und unkooperativem Rollgitter, musste anschließend aber nur kurz herumkurven und hatte wohlweislich auch nur leichtes Gepäck dabei. Denn es finden sich einige große Parkhäuser in der Nähe. Die Suche am Straßenrand scheint zwecklos und ist als Dauerlösung für einen mehrtägigen Aufenthalt sicher nicht zu empfehlen.
Buchung auf Empfehlung unserer hochkompetenten Kollegin Nike - und sinnvollerweise übers Internet. Die dort einzugebenen Daten finden sich beim Einchecken (ab 15:00 Uhr) an der Rezeption auf dem Anmeldeformular wieder, welches dann nur noch zu unterschreiben ist, Kreditkarte vorzeigen - fertig. Alles sehr zügig und jut orjanisiert, da hab ich auch schon Anderes erlebt. Also in anderen Hotels. Checkout (bitte bis 12:00 Uhr) ebenfalls ohne überflüssige Formalismen: Zimmer-Schlüssel-Karte übergebend 'Ich muss mich verabschieden'. Rezeptionsdame: 'alles klar'. Zwei Sekunden - neuer Rekord.
Das Haus ist einheitlich durchgestaltet - in dunkelbraun / türkis. Gilt auch für die Berufskleidung des zahlreichen und freundlichen Hauspersonals. Ich finde dies in der One Lounge, in welcher auch das ausführliche Frühstück vom mittelprächtig sortierten Buffet eingenommen wird (7,50 Euro) einen Tick ungemütlich. Aber vielleicht bin ich ja mit 60 ein cooler Designtyp, der genau hier reinpasst. Design auch im Zimmer (69 Euro, Doppelzimmer ab 84 Euro): offenes Regal und Garderobenstange mit Kleiderbügeln statt Bauernschrank, hochwertiger Flachbildschirm, der nach Einstecken der Zimmer-Schlüssel-Karte in die dafür vorgesehene Stromzufuhr Aquarienbilder mit Sphärenklängen von sich gibt. Auch richtjet Fernsehn reichlich vorhanden, aber dafür sind wir ja nicht hier. Ambiente insgesamt recht cool: nix Verpieltes oder Überflüssiges. Bett jut. Queensize. Kostenloses WLAN funktioniert tadellos und mittels Zugangscodes auf dem Anmeldeformular. Allerdings ist die Verbindung laut PC 'unsicher', also besser Vorsicht mit den Pornoseiten. Badebereich mit edlem Granit ausgekleidet, Schüsselartiges Waschbecken, Haartrockner und Pflege-Grundausstattung (auch an der Rezeption nachzuordern) vorhanden - allerdings keine konventionelle Seife. Angenehm sanfte Regendusche. Alles sehr gepflegt - wie übrigens das ganze Haus, soweit ersichtlich. Trotz achtspuriger Leipziger und gut ausgelastetem Haus: himmlische Nachtruhe.
Die One Lounge verfügt natürlich über eine - teure - Hotelbar inkl. Aperol und reichlich Ledergarnituren zum Rumfläzen. Für gutes Wetter ist auch eine Außenlounge mit chilliger Ablagemöblierung vorhanden.
Für den Kurztrip gibt es vermutich nichts Besseres (Lage, Preis/Leistung, Effizienz) in Zentralberlin. Bei längeren Aufenthalten wäre etwas mehr Zimmermöblierung für die dann zahlreichere Kleidung und auch etwas Abwechslung im Buffet wünschenswert.
mit freundlichen Grüßen, Sir Thomas[verkleinern]