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Neueste Bewertungen für Eschenburg im Bereich Hobby & Freizeit

  1. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Es ist Sommer 2009 und ich habe ein kleines Problem. Mein Schauff-Herrenrad "Andalucia" ( für große Jungs bis 110 kg) hat zu meinem Bedauern nicht mit meinem Körpergewicht Schritt gehalten und meine Gattin und ich wollen gerne zum Radeln nach Zempin zur Insel Usedom und von da die Insel bis hinter die polnische Grenze nach Swinemünde/ Swinoujscie (PL) erkunden. Ich habe berechtigte Angst, dass der bis dato heißgeliebte "Drahtesel" unter meinem erreichten Gewicht (111 kg bei 1,87 m Größe) zusammenbrechen wird zumal es mir schwer fällt, das Rad durch strampeln zu bewegen.

    Ich suche daher ein Rad für große und schwere Fahrer möglichst mit Elektromotor und beim Surfen durch das Internet stoße ich plötzlich auf Golocal-Mitglied Reiner Calmund, der auf dem Sattel eines Kalkhoff Foreigner XXL Damenrades in der Werbung so quasi "mit Rückenwind" das Fahrgefühl mit dem E-Bike als unbeschreiblichen Fahrspaß ohne jedwede körperliche Überanstrengung deklariert. Ein Händlerlink verweist mich an den Diplom-Elektroingenieur Andreas Ciliox im nordhessischen Eschenburg-Simmersbach, gut 40 km von meinem Wohnort entfernt.

    "Dipl. Ing." klingt schon mal gut und der Homepage des "Meisters" entnehme ich, dass er am Ende seines Elektrotechnik-Studiums als Diplomarbeit einen bürstenlosen Gleichstrommotor entwickelt hat, was noch besser klingt. In der Ortsmitte von Simmersbach - ein kleines nordhessisches Dörfchen mit rund 1400 Einwohnern - angekommen, weist ein kleines Blechschild nach links zum "E-Bike-Händler" quasi in der zweiten Reihe der Fachwerkhäuser hin. Meine Gattin und ich werden freundlich von Andreas Ciliox empfangen und seine Gattin bietet uns Kaffe bzw. Tee nebst kleinem Gebäck an. Es beginnt ein längeres Gespräch das mit der Probefahrt eines Kalkhoff-E-Bikes endet. Nach kurzer Einweisung fahre ich dann zunächst die steile Ortsdurchfahrt von Simmersbach mit "Motorunterstützung" hoch und dann geht’s abwärts nach Eibelshausen. Zurück in Simmersbach bin ich überzeugt: Ein E-Bike muss es sein und ich entscheide mich für das Kalkhoff Foreigner XXL Damenrad mit L-Rahmen (55 cm), 28er Schwalbe Marathon Plus "unplattbar-Reifen", einer helleren Lampe Lumotec IQ Fly senso plus und dem Kernstück des Rades, einem Bion X Lithium-Mangan-Ionen-Akku 36 Volt/10 A für das PL-250 HT samt Ladegerät, AXA-Rahmenschloss-Defender (die Versicherung verlangt entsprechende Sicherheitsschlösser) und einer Packtasche nebst dem obligatorischen fertig eingespeichtem neuen Hinterradeinbausatz ( 27 Gänge) für insgesamt 1.900,00 Euro inklusive der Umbaukosten.

    Der Vorteil: Das Rad hat eine Traglast von 170 Kg (üblich ist bei Rädern eine Traglast von ca. 110 kg; also die radelnde Person mit Gepäck und Sonderausrüstung und Fahrradeigengewicht) und den Einbausatz nebst Akku und sonstigem Zubehör wie z. B. das Bediengerät, Kabelverbindungen usw. (insgesamt rund 8 Kilogramm Zusatzgewicht) kann ich bei Wechsel des Fahrrades immer mitnehmen. Dann fallen nämlich nur rund 70 Euro Umbaukosten an. Der Batteriestrom des Akkus soll rund 70 bis 80 km halten und eine Aufladung an jeder 220- Volt-Steckdose kostet nur mal rund 6 Cent. Insgesamt soll so die Gesamtüberlebensdauer eines Bion-X- Akku für rund eine Weltumrundung ( ca. 40.000 bis 50.000 Kilometer) halten.

    Das Rad fährt sich äußerst gemütlich und körperliche Überanstrengungen sind mit dem Pedelec, der eigentlichen Bezeichnung für diese E-Bikes, auch bei Sportmuffeln oder weniger fitten, dafür umso schwereren Bikern kaum möglich. Der starke 36 Volt/250 Watt-HT-Motor verhilft dem Fahrer beim Treten der Pedalen zu einem zusätzlichen Kraftschub bis maximal ca. 300 Prozent seiner eigenen "Strampelkraft". Das ganze setzt freilich voraus, dass man immer - mit weniger oder mehr Körperkraft- in die Pedalen treten muss, damit die Kraftentfaltung des Elektromotors entsprechend wirksam wird. Jetzt wird mir natürlich klar, dass auch ein Power-Mann wie Reiner Calmund durch diese technische Entlastung ein angenehmes Gefühl andauernder Fahrunterstützung spürt.

    Das Bediengerät und die Steuerung für den E-Motor besteht aus einem beleuchteten LCD-Display (wird am rechts am Lenkrad in der Nähe der Gangschaltung angeschraubt), wobei das System über vier unterschiedliche Unterstützungsstufen = Aufwärtsgänge (beim 250 HT Akku) 35%, 75%, 150% und 300% verfügt. Der Motor verfügt ebenso über vier Abwärtsgänge, die bei steilen Abfahrten (1. Gang = leichte Abfahrt ; 4. Gang = steilste Bergabfahrt) eine starke Bremswirkung (Generator-Betriebsstufe = Rekuperation) haben und dabei zum Teil die Betätigung der Radbremsen überflüssig machen. Der Vorteil: Beim "Motorbremsen" bei den Bergabfahrten wird Strom zurückgewonnen, der in den Akku wiedereingespeist wird (allerdings nur bis maximal 15% der Akkuladung!). Die Bedienkonsole zeigt die aktuelle Fahrgeschwindigkeit ( die älteren Modelle bis 27 km/h; heutige Modelle = bis 25 km/h), die Gesamtkilometer, die Tageskilometer, die Fahrzeit, die Durchschnittsgeschwindigkeit und die Uhrzeit an. Es gibt verschiedene Bion X-Motoren mit Spannungen von 22,2 Volt (6,4 Ah) -Gewicht 1,4 kg - bis 37 Volt (9,6 Ah) - Gewicht 4,2 kg - und unterschiedliche Reichweiten von etwa 35 km bis 90 km. Die Entwicklung schreitet auch hier voran. Ab etwa Mai 2011 wird ein Bion X Motor mit 48,1 Volt bei 8,8 Ah mit einer Kapazität von 423 Wh (52 Zellen) und einem Gewicht von 3,3 Kg bei einer Reichweite von ca. 105 km erscheinen.

    Meine Gattin war ebenfalls von dem Pedelec begeistert und überzeugt. Sie hat sich das Kalkhoff Aggatu Pedelec C 8 G mit Extras für 1.954 Euro gekauft.

    Inzwischen haben wir jährlich knapp 3.000 Kilometer mit den Rädern zurückgelegt mit der Folge, dass ich 41 kg und meine Gattin rund 12 Kg an Gewicht verloren haben. Wir haben beide Räder bei der Firma Ciliox günstig in Zahlung gegeben. Ich habe mein zehn Jahre altes Schauff-Rad Andalucia mit dem vorhandenen Motor umrüsten lassen, mir darüber hinaus noch ein Mountain Bike (Cube Reaction GTC Pro) ohne E-Motor gekauft und meine Gattin fährt derzeit ein neues E-Bike Diamant Zouma Sport. Von Mai bis Oktober trifft man uns "inzwischen von Frühjahr bis Herbst = Idealgewichtige" mit unseren Rädern viel im Drei-Länder-Eck Siegerland-Sauerland-Wittgenstein, in Österreich (Donau-Radweg Wachau) und in Tirol (Österreich) sowie Südtirol an. Wir haben uns einen Fahrradgepäckträger fürs Auto zugelegt und so lassen sich die Räder bequem bei jeder Reise mitnehmen. Eine entsprechende E-Bike/RadVersicherung haben wir nachträglich über die vorhandene Hausratversicherung eingeschlossen und das E-Bike-Fahren ist - neben dem außerordentlichen gesundheitlichen Positiv-Aspekt -ansonsten kennzeichen-, versicherungs- und steuerfrei. E-Bikes rangieren in der Beleibtheitsskala der Deutschen ganz oben. Jedes dritte heute produzierte Rad soll bereits ein E-Bike sein.

    Wer sich näher und technisch tiefgründiger informieren möchte, dem empfehle ich die sehr interessante Homepage htttp://www.leichter-fahren.de der Firma Andreas Ciliox in Eschenburg-Simmersbach. Bei persönlichen Gesprächen/Fachinformationen empfehle ich unbedingt vorherige telefonische Anmeldung, da die Betriebszeiten Sommer/Winter unterschiedlich sind.




    geschrieben für:

    Fahrräder in Wissenbach Gemeinde Eschenburg

    Neu hinzugefügte Fotos
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    barthmun das nenne ich mal ausführlich, aber doofe Frage, wie kann man bei einem e-bike abnehmen? Man macht doch nichts, das macht doch er Motor - dachte ich zumindest bis heute :-)
    JessicaP Sportlich, sportlich, wenn ich mich mal so aufraffen könnte... Ich nutze immer die Ausrede, dass ich mein Fahrrad nicht die steile Kellertreppe hinauf bekomme und hoffe noch immer auf ein Fahrradhäuschen im Garten - befürchte bloß, dass ich dann wieder eine neue Ausrede finden werde ("Das Schloss zur Hütte klemmt..." o.ä.) ;-) Um Ausreden bin ich, was das Fahrrad fahren angeht, nicht verlegen. Dabei könnte es doch sooo schön sein... *grins*
    Ein golocal Nutzer Woley , so kenn ich dich - wieder eine wahnsinnig ausführliche, informative und toll geschriebene Bewertung, danke für's Teilen!!
    @JessicaP: so wie du hab ich bis vor ein paar Jahren auch gedacht - und dann hab ich meinen Freund kennen gelernt - und´alle Rad-Fobien über Bord geworfen! Mitterweile hab ich sogar ein eigenes MTB gekauft, ein ganz Feines mit Scheibenbremsen und freu mich richtig aufs Radeln (wir fahren allerdings hier nicht Straße, sondern nur Wald / Weinberge)

    bestätigt durch Community

    21.
  2. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Es ist Sommer 2009 und ich habe ein kleines Problem. Mein Schauff-Herrenrad "Andalucia" ( für große Jungs bis 110 kg) hat zu meinem Bedauern nicht mit meinem Körpergewicht Schritt gehalten und meine Gattin und ich wollen gerne zum Radeln nach Zempin zur Insel Usedom und von da die Insel bis hinter die polnische Grenze nach Swinemünde/ Swinoujscie (PL) erkunden. Ich habe berechtigte Angst, dass der bis dato heißgeliebte "Drahtesel" unter meinem erreichten Gewicht (111 kg bei 1,87 m Größe) zusammenbrechen wird zumal es mir schwer fällt, das Rad durch strampeln zu bewegen.

    Ich suche daher ein Rad für große und schwere Fahrer möglichst mit Elektromotor und beim Surfen durch das Internet stoße ich plötzlich auf Golocal-Mitglied Reiner Calmund, der auf dem Sattel eines Kalkhoff Foreigner XXL Damenrades in der Werbung so quasi "mit Rückenwind" das Fahrgefühl mit dem E-Bike als unbeschreiblichen Fahrspaß ohne jedwede körperliche Überanstrengung deklariert. Ein Händlerlink verweist mich an den Diplom-Elektroingenieur Andreas Ciliox im nordhessischen Eschenburg-Simmersbach, gut 40 km von meinem Wohnort entfernt.

    "Dipl. Ing." klingt schon mal gut und der Homepage des "Meisters" entnehme ich, dass er am Ende seines Elektrotechnik-Studiums als Diplomarbeit einen bürstenlosen Gleichstrommotor entwickelt hat, was noch besser klingt. In der Ortsmitte von Simmersbach - ein kleines nordhessisches Dörfchen mit rund 1400 Einwohnern - angekommen, weist ein kleines Blechschild nach links zum "E-Bike-Händler" quasi in der zweiten Reihe der Fachwerkhäuser hin. Meine Gattin und ich werden freundlich von Andreas Ciliox empfangen und seine Gattin bietet uns Kaffe bzw. Tee nebst kleinem Gebäck an. Es beginnt ein längeres Gespräch das mit der Probefahrt eines Kalkhoff-E-Bikes endet. Nach kurzer Einweisung fahre ich dann zunächst die steile Ortsdurchfahrt von Simmersbach mit "Motorunterstützung" hoch und dann geht’s abwärts nach Eibelshausen. Zurück in Simmersbach bin ich überzeugt: Ein E-Bike muss es sein und ich entscheide mich für das Kalkhoff Foreigner XXL Damenrad mit L-Rahmen (55 cm), 28er Schwalbe Marathon Plus "unplattbar-Reifen", einer helleren Lampe Lumotec IQ Fly senso plus und dem Kernstück des Rades, einem Bion X Lithium-Mangan-Ionen-Akku 36 Volt/10 A für das PL-250 HT samt Ladegerät, AXA-Rahmenschloss-Defender (die Versicherung verlangt entsprechende Sicherheitsschlösser) und einer Packtasche nebst dem obligatorischen fertig eingespeichtem neuen Hinterradeinbausatz ( 27 Gänge) für insgesamt 1.900,00 Euro inklusive der Umbaukosten.

    Der Vorteil: Das Rad hat eine Traglast von 170 Kg (üblich ist bei Rädern eine Traglast von ca. 110 kg; also die radelnde Person mit Gepäck und Sonderausrüstung und Fahrradeigengewicht) und den Einbausatz nebst Akku und sonstigem Zubehör wie z. B. das Bediengerät, Kabelverbindungen usw. (insgesamt rund 8 Kilogramm Zusatzgewicht) kann ich bei Wechsel des Fahrrades immer mitnehmen. Dann fallen nämlich nur rund 70 Euro Umbaukosten an. Der Batteriestrom des Akkus soll rund 70 bis 80 km halten und eine Aufladung an jeder 220- Volt-Steckdose kostet nur mal rund 6 Cent. Insgesamt soll so die Gesamtüberlebensdauer eines Bion-X- Akku für rund eine Weltumrundung ( ca. 40.000 bis 50.000 Kilometer) halten.

    Das Rad fährt sich äußerst gemütlich und körperliche Überanstrengungen sind mit dem Pedelec, der eigentlichen Bezeichnung für diese E-Bikes, auch bei Sportmuffeln oder weniger fitten, dafür umso schwereren Bikern kaum möglich. Der starke 36 Volt/250 Watt-HT-Motor verhilft dem Fahrer beim Treten der Pedalen zu einem zusätzlichen Kraftschub bis maximal ca. 300 Prozent seiner eigenen "Strampelkraft". Das ganze setzt freilich voraus, dass man immer - mit weniger oder mehr Körperkraft- in die Pedalen treten muss, damit die Kraftentfaltung des Elektromotors entsprechend wirksam wird. Jetzt wird mir natürlich klar, dass auch ein Power-Mann wie Reiner Calmund durch diese technische Entlastung ein angenehmes Gefühl andauernder Fahrunterstützung spürt.

    Das Bediengerät und die Steuerung für den E-Motor besteht aus einem beleuchteten LCD-Display (wird am rechts am Lenkrad in der Nähe der Gangschaltung angeschraubt), wobei das System über vier unterschiedliche Unterstützungsstufen = Aufwärtsgänge (beim 250 HT Akku) 35%, 75%, 150% und 300% verfügt. Der Motor verfügt ebenso über vier Abwärtsgänge, die bei steilen Abfahrten (1. Gang = leichte Abfahrt ; 4. Gang = steilste Bergabfahrt) eine starke Bremswirkung (Generator-Betriebsstufe = Rekuperation) haben und dabei zum Teil die Betätigung der Radbremsen überflüssig machen. Der Vorteil: Beim "Motorbremsen" bei den Bergabfahrten wird Strom zurückgewonnen, der in den Akku wiedereingespeist wird (allerdings nur bis maximal 15% der Akkuladung!). Die Bedienkonsole zeigt die aktuelle Fahrgeschwindigkeit ( die älteren Modelle bis 27 km/h; heutige Modelle = bis 25 km/h), die Gesamtkilometer, die Tageskilometer, die Fahrzeit, die Durchschnittsgeschwindigkeit und die Uhrzeit an. Es gibt verschiedene Bion X-Motoren mit Spannungen von 22,2 Volt (6,4 Ah) -Gewicht 1,4 kg - bis 37 Volt (9,6 Ah) - Gewicht 4,2 kg - und unterschiedliche Reichweiten von etwa 35 km bis 90 km. Die Entwicklung schreitet auch hier voran. Ab etwa Mai 2011 wird ein Bion X Motor mit 48,1 Volt bei 8,8 Ah mit einer Kapazität von 423 Wh (52 Zellen) und einem Gewicht von 3,3 Kg bei einer Reichweite von ca. 105 km erscheinen.

    Meine Gattin war ebenfalls von dem Pedelec begeistert und überzeugt. Sie hat sich das Kalkhoff Aggatu Pedelec C 8 G mit Extras für 1.954 Euro gekauft.

    Inzwischen haben wir jährlich knapp 3.000 Kilometer mit den Rädern zurückgelegt mit der Folge, dass ich 41 kg und meine Gattin rund 12 Kg an Gewicht verloren haben. Wir haben beide Räder bei der Firma Ciliox günstig in Zahlung gegeben. Ich habe mein zehn Jahre altes Schauff-Rad Andalucia mit dem vorhandenen Motor umrüsten lassen, mir darüber hinaus noch ein Mountain Bike (Cube Reaction GTC Pro) ohne E-Motor gekauft und meine Gattin fährt derzeit ein neues E-Bike Diamant Zouma Sport. Von Mai bis Oktober trifft man uns "inzwischen von Frühjahr bis Herbst = Idealgewichtige" mit unseren Rädern viel im Drei-Länder-Eck Siegerland-Sauerland-Wittgenstein, in Österreich (Donau-Radweg Wachau) und in Tirol (Österreich) sowie Südtirol an. Wir haben uns einen Fahrradgepäckträger fürs Auto zugelegt und so lassen sich die Räder bequem bei jeder Reise mitnehmen. Eine entsprechende E-Bike/RadVersicherung haben wir nachträglich über die vorhandene Hausratversicherung eingeschlossen und das E-Bike-Fahren ist - neben dem außerordentlichen gesundheitlichen Positiv-Aspekt -ansonsten kennzeichen-, versicherungs- und steuerfrei. E-Bikes rangieren in der Beleibtheitsskala der Deutschen ganz oben. Jedes dritte heute produzierte Rad soll bereits ein E-Bike sein.

    Wer sich näher und technisch tiefgründiger informieren möchte, dem empfehle ich die sehr interessante Homepage htttp://www.leichter-fahren.de der Firma Andreas Ciliox in Eschenburg-Simmersbach. Bei persönlichen Gesprächen/Fachinformationen empfehle ich unbedingt vorherige telefonische Anmeldung, da die Betriebszeiten Sommer/Winter unterschiedlich sind.




    geschrieben für:

    Fahrräder in Wissenbach Gemeinde Eschenburg

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    barthmun das nenne ich mal ausführlich, aber doofe Frage, wie kann man bei einem e-bike abnehmen? Man macht doch nichts, das macht doch er Motor - dachte ich zumindest bis heute :-)
    JessicaP Sportlich, sportlich, wenn ich mich mal so aufraffen könnte... Ich nutze immer die Ausrede, dass ich mein Fahrrad nicht die steile Kellertreppe hinauf bekomme und hoffe noch immer auf ein Fahrradhäuschen im Garten - befürchte bloß, dass ich dann wieder eine neue Ausrede finden werde ("Das Schloss zur Hütte klemmt..." o.ä.) ;-) Um Ausreden bin ich, was das Fahrrad fahren angeht, nicht verlegen. Dabei könnte es doch sooo schön sein... *grins*
    Ein golocal Nutzer Woley , so kenn ich dich - wieder eine wahnsinnig ausführliche, informative und toll geschriebene Bewertung, danke für's Teilen!!
    @JessicaP: so wie du hab ich bis vor ein paar Jahren auch gedacht - und dann hab ich meinen Freund kennen gelernt - und´alle Rad-Fobien über Bord geworfen! Mitterweile hab ich sogar ein eigenes MTB gekauft, ein ganz Feines mit Scheibenbremsen und freu mich richtig aufs Radeln (wir fahren allerdings hier nicht Straße, sondern nur Wald / Weinberge)

    bestätigt durch Community

    22.
  3. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Es ist Sommer 2009 und ich habe ein kleines Problem. Mein Schauff-Herrenrad "Andalucia" ( für große Jungs bis 110 kg) hat zu meinem Bedauern nicht mit meinem Körpergewicht Schritt gehalten und meine Gattin und ich wollen gerne zum Radeln nach Zempin zur Insel Usedom und von da die Insel bis hinter die polnische Grenze nach Swinemünde/ Swinoujscie (PL) erkunden. Ich habe berechtigte Angst, dass der bis dato heißgeliebte "Drahtesel" unter meinem erreichten Gewicht (111 kg bei 1,87 m Größe) zusammenbrechen wird zumal es mir schwer fällt, das Rad durch strampeln zu bewegen.

    Ich suche daher ein Rad für große und schwere Fahrer möglichst mit Elektromotor und beim Surfen durch das Internet stoße ich plötzlich auf Golocal-Mitglied Reiner Calmund, der auf dem Sattel eines Kalkhoff Foreigner XXL Damenrades in der Werbung so quasi "mit Rückenwind" das Fahrgefühl mit dem E-Bike als unbeschreiblichen Fahrspaß ohne jedwede körperliche Überanstrengung deklariert. Ein Händlerlink verweist mich an den Diplom-Elektroingenieur Andreas Ciliox im nordhessischen Eschenburg-Simmersbach, gut 40 km von meinem Wohnort entfernt.

    "Dipl. Ing." klingt schon mal gut und der Homepage des "Meisters" entnehme ich, dass er am Ende seines Elektrotechnik-Studiums als Diplomarbeit einen bürstenlosen Gleichstrommotor entwickelt hat, was noch besser klingt. In der Ortsmitte von Simmersbach - ein kleines nordhessisches Dörfchen mit rund 1400 Einwohnern - angekommen, weist ein kleines Blechschild nach links zum "E-Bike-Händler" quasi in der zweiten Reihe der Fachwerkhäuser hin. Meine Gattin und ich werden freundlich von Andreas Ciliox empfangen und seine Gattin bietet uns Kaffe bzw. Tee nebst kleinem Gebäck an. Es beginnt ein längeres Gespräch das mit der Probefahrt eines Kalkhoff-E-Bikes endet. Nach kurzer Einweisung fahre ich dann zunächst die steile Ortsdurchfahrt von Simmersbach mit "Motorunterstützung" hoch und dann geht’s abwärts nach Eibelshausen. Zurück in Simmersbach bin ich überzeugt: Ein E-Bike muss es sein und ich entscheide mich für das Kalkhoff Foreigner XXL Damenrad mit L-Rahmen (55 cm), 28er Schwalbe Marathon Plus "unplattbar-Reifen", einer helleren Lampe Lumotec IQ Fly senso plus und dem Kernstück des Rades, einem Bion X Lithium-Mangan-Ionen-Akku 36 Volt/10 A für das PL-250 HT samt Ladegerät, AXA-Rahmenschloss-Defender (die Versicherung verlangt entsprechende Sicherheitsschlösser) und einer Packtasche nebst dem obligatorischen fertig eingespeichtem neuen Hinterradeinbausatz ( 27 Gänge) für insgesamt 1.900,00 Euro inklusive der Umbaukosten.

    Der Vorteil: Das Rad hat eine Traglast von 170 Kg (üblich ist bei Rädern eine Traglast von ca. 110 kg; also die radelnde Person mit Gepäck und Sonderausrüstung und Fahrradeigengewicht) und den Einbausatz nebst Akku und sonstigem Zubehör wie z. B. das Bediengerät, Kabelverbindungen usw. (insgesamt rund 8 Kilogramm Zusatzgewicht) kann ich bei Wechsel des Fahrrades immer mitnehmen. Dann fallen nämlich nur rund 70 Euro Umbaukosten an. Der Batteriestrom des Akkus soll rund 70 bis 80 km halten und eine Aufladung an jeder 220- Volt-Steckdose kostet nur mal rund 6 Cent. Insgesamt soll so die Gesamtüberlebensdauer eines Bion-X- Akku für rund eine Weltumrundung ( ca. 40.000 bis 50.000 Kilometer) halten.

    Das Rad fährt sich äußerst gemütlich und körperliche Überanstrengungen sind mit dem Pedelec, der eigentlichen Bezeichnung für diese E-Bikes, auch bei Sportmuffeln oder weniger fitten, dafür umso schwereren Bikern kaum möglich. Der starke 36 Volt/250 Watt-HT-Motor verhilft dem Fahrer beim Treten der Pedalen zu einem zusätzlichen Kraftschub bis maximal ca. 300 Prozent seiner eigenen "Strampelkraft". Das ganze setzt freilich voraus, dass man immer - mit weniger oder mehr Körperkraft- in die Pedalen treten muss, damit die Kraftentfaltung des Elektromotors entsprechend wirksam wird. Jetzt wird mir natürlich klar, dass auch ein Power-Mann wie Reiner Calmund durch diese technische Entlastung ein angenehmes Gefühl andauernder Fahrunterstützung spürt.

    Das Bediengerät und die Steuerung für den E-Motor besteht aus einem beleuchteten LCD-Display (wird am rechts am Lenkrad in der Nähe der Gangschaltung angeschraubt), wobei das System über vier unterschiedliche Unterstützungsstufen = Aufwärtsgänge (beim 250 HT Akku) 35%, 75%, 150% und 300% verfügt. Der Motor verfügt ebenso über vier Abwärtsgänge, die bei steilen Abfahrten (1. Gang = leichte Abfahrt ; 4. Gang = steilste Bergabfahrt) eine starke Bremswirkung (Generator-Betriebsstufe = Rekuperation) haben und dabei zum Teil die Betätigung der Radbremsen überflüssig machen. Der Vorteil: Beim "Motorbremsen" bei den Bergabfahrten wird Strom zurückgewonnen, der in den Akku wiedereingespeist wird (allerdings nur bis maximal 15% der Akkuladung!). Die Bedienkonsole zeigt die aktuelle Fahrgeschwindigkeit ( die älteren Modelle bis 27 km/h; heutige Modelle = bis 25 km/h), die Gesamtkilometer, die Tageskilometer, die Fahrzeit, die Durchschnittsgeschwindigkeit und die Uhrzeit an. Es gibt verschiedene Bion X-Motoren mit Spannungen von 22,2 Volt (6,4 Ah) -Gewicht 1,4 kg - bis 37 Volt (9,6 Ah) - Gewicht 4,2 kg - und unterschiedliche Reichweiten von etwa 35 km bis 90 km. Die Entwicklung schreitet auch hier voran. Ab etwa Mai 2011 wird ein Bion X Motor mit 48,1 Volt bei 8,8 Ah mit einer Kapazität von 423 Wh (52 Zellen) und einem Gewicht von 3,3 Kg bei einer Reichweite von ca. 105 km erscheinen.

    Meine Gattin war ebenfalls von dem Pedelec begeistert und überzeugt. Sie hat sich das Kalkhoff Aggatu Pedelec C 8 G mit Extras für 1.954 Euro gekauft.

    Inzwischen haben wir jährlich knapp 3.000 Kilometer mit den Rädern zurückgelegt mit der Folge, dass ich 41 kg und meine Gattin rund 12 Kg an Gewicht verloren haben. Wir haben beide Räder bei der Firma Ciliox günstig in Zahlung gegeben. Ich habe mein zehn Jahre altes Schauff-Rad Andalucia mit dem vorhandenen Motor umrüsten lassen, mir darüber hinaus noch ein Mountain Bike (Cube Reaction GTC Pro) ohne E-Motor gekauft und meine Gattin fährt derzeit ein neues E-Bike Diamant Zouma Sport. Von Mai bis Oktober trifft man uns "inzwischen von Frühjahr bis Herbst = Idealgewichtige" mit unseren Rädern viel im Drei-Länder-Eck Siegerland-Sauerland-Wittgenstein, in Österreich (Donau-Radweg Wachau) und in Tirol (Österreich) sowie Südtirol an. Wir haben uns einen Fahrradgepäckträger fürs Auto zugelegt und so lassen sich die Räder bequem bei jeder Reise mitnehmen. Eine entsprechende E-Bike/RadVersicherung haben wir nachträglich über die vorhandene Hausratversicherung eingeschlossen und das E-Bike-Fahren ist - neben dem außerordentlichen gesundheitlichen Positiv-Aspekt -ansonsten kennzeichen-, versicherungs- und steuerfrei. E-Bikes rangieren in der Beleibtheitsskala der Deutschen ganz oben. Jedes dritte heute produzierte Rad soll bereits ein E-Bike sein.

    Wer sich näher und technisch tiefgründiger informieren möchte, dem empfehle ich die sehr interessante Homepage htttp://www.leichter-fahren.de der Firma Andreas Ciliox in Eschenburg-Simmersbach. Bei persönlichen Gesprächen/Fachinformationen empfehle ich unbedingt vorherige telefonische Anmeldung, da die Betriebszeiten Sommer/Winter unterschiedlich sind.




    geschrieben für:

    Fahrräder in Wissenbach Gemeinde Eschenburg

    Neu hinzugefügte Fotos
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    barthmun das nenne ich mal ausführlich, aber doofe Frage, wie kann man bei einem e-bike abnehmen? Man macht doch nichts, das macht doch er Motor - dachte ich zumindest bis heute :-)
    JessicaP Sportlich, sportlich, wenn ich mich mal so aufraffen könnte... Ich nutze immer die Ausrede, dass ich mein Fahrrad nicht die steile Kellertreppe hinauf bekomme und hoffe noch immer auf ein Fahrradhäuschen im Garten - befürchte bloß, dass ich dann wieder eine neue Ausrede finden werde ("Das Schloss zur Hütte klemmt..." o.ä.) ;-) Um Ausreden bin ich, was das Fahrrad fahren angeht, nicht verlegen. Dabei könnte es doch sooo schön sein... *grins*
    Ein golocal Nutzer Woley , so kenn ich dich - wieder eine wahnsinnig ausführliche, informative und toll geschriebene Bewertung, danke für's Teilen!!
    @JessicaP: so wie du hab ich bis vor ein paar Jahren auch gedacht - und dann hab ich meinen Freund kennen gelernt - und´alle Rad-Fobien über Bord geworfen! Mitterweile hab ich sogar ein eigenes MTB gekauft, ein ganz Feines mit Scheibenbremsen und freu mich richtig aufs Radeln (wir fahren allerdings hier nicht Straße, sondern nur Wald / Weinberge)

    bestätigt durch Community

    23.
  4. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Es ist Sommer 2009 und ich habe ein kleines Problem. Mein Schauff-Herrenrad "Andalucia" ( für große Jungs bis 110 kg) hat zu meinem Bedauern nicht mit meinem Körpergewicht Schritt gehalten und meine Gattin und ich wollen gerne zum Radeln nach Zempin zur Insel Usedom und von da die Insel bis hinter die polnische Grenze nach Swinemünde/ Swinoujscie (PL) erkunden. Ich habe berechtigte Angst, dass der bis dato heißgeliebte "Drahtesel" unter meinem erreichten Gewicht (111 kg bei 1,87 m Größe) zusammenbrechen wird zumal es mir schwer fällt, das Rad durch strampeln zu bewegen.

    Ich suche daher ein Rad für große und schwere Fahrer möglichst mit Elektromotor und beim Surfen durch das Internet stoße ich plötzlich auf Golocal-Mitglied Reiner Calmund, der auf dem Sattel eines Kalkhoff Foreigner XXL Damenrades in der Werbung so quasi "mit Rückenwind" das Fahrgefühl mit dem E-Bike als unbeschreiblichen Fahrspaß ohne jedwede körperliche Überanstrengung deklariert. Ein Händlerlink verweist mich an den Diplom-Elektroingenieur Andreas Ciliox im nordhessischen Eschenburg-Simmersbach, gut 40 km von meinem Wohnort entfernt.

    "Dipl. Ing." klingt schon mal gut und der Homepage des "Meisters" entnehme ich, dass er am Ende seines Elektrotechnik-Studiums als Diplomarbeit einen bürstenlosen Gleichstrommotor entwickelt hat, was noch besser klingt. In der Ortsmitte von Simmersbach - ein kleines nordhessisches Dörfchen mit rund 1400 Einwohnern - angekommen, weist ein kleines Blechschild nach links zum "E-Bike-Händler" quasi in der zweiten Reihe der Fachwerkhäuser hin. Meine Gattin und ich werden freundlich von Andreas Ciliox empfangen und seine Gattin bietet uns Kaffe bzw. Tee nebst kleinem Gebäck an. Es beginnt ein längeres Gespräch das mit der Probefahrt eines Kalkhoff-E-Bikes endet. Nach kurzer Einweisung fahre ich dann zunächst die steile Ortsdurchfahrt von Simmersbach mit "Motorunterstützung" hoch und dann geht’s abwärts nach Eibelshausen. Zurück in Simmersbach bin ich überzeugt: Ein E-Bike muss es sein und ich entscheide mich für das Kalkhoff Foreigner XXL Damenrad mit L-Rahmen (55 cm), 28er Schwalbe Marathon Plus "unplattbar-Reifen", einer helleren Lampe Lumotec IQ Fly senso plus und dem Kernstück des Rades, einem Bion X Lithium-Mangan-Ionen-Akku 36 Volt/10 A für das PL-250 HT samt Ladegerät, AXA-Rahmenschloss-Defender (die Versicherung verlangt entsprechende Sicherheitsschlösser) und einer Packtasche nebst dem obligatorischen fertig eingespeichtem neuen Hinterradeinbausatz ( 27 Gänge) für insgesamt 1.900,00 Euro inklusive der Umbaukosten.

    Der Vorteil: Das Rad hat eine Traglast von 170 Kg (üblich ist bei Rädern eine Traglast von ca. 110 kg; also die radelnde Person mit Gepäck und Sonderausrüstung und Fahrradeigengewicht) und den Einbausatz nebst Akku und sonstigem Zubehör wie z. B. das Bediengerät, Kabelverbindungen usw. (insgesamt rund 8 Kilogramm Zusatzgewicht) kann ich bei Wechsel des Fahrrades immer mitnehmen. Dann fallen nämlich nur rund 70 Euro Umbaukosten an. Der Batteriestrom des Akkus soll rund 70 bis 80 km halten und eine Aufladung an jeder 220- Volt-Steckdose kostet nur mal rund 6 Cent. Insgesamt soll so die Gesamtüberlebensdauer eines Bion-X- Akku für rund eine Weltumrundung ( ca. 40.000 bis 50.000 Kilometer) halten.

    Das Rad fährt sich äußerst gemütlich und körperliche Überanstrengungen sind mit dem Pedelec, der eigentlichen Bezeichnung für diese E-Bikes, auch bei Sportmuffeln oder weniger fitten, dafür umso schwereren Bikern kaum möglich. Der starke 36 Volt/250 Watt-HT-Motor verhilft dem Fahrer beim Treten der Pedalen zu einem zusätzlichen Kraftschub bis maximal ca. 300 Prozent seiner eigenen "Strampelkraft". Das ganze setzt freilich voraus, dass man immer - mit weniger oder mehr Körperkraft- in die Pedalen treten muss, damit die Kraftentfaltung des Elektromotors entsprechend wirksam wird. Jetzt wird mir natürlich klar, dass auch ein Power-Mann wie Reiner Calmund durch diese technische Entlastung ein angenehmes Gefühl andauernder Fahrunterstützung spürt.

    Das Bediengerät und die Steuerung für den E-Motor besteht aus einem beleuchteten LCD-Display (wird am rechts am Lenkrad in der Nähe der Gangschaltung angeschraubt), wobei das System über vier unterschiedliche Unterstützungsstufen = Aufwärtsgänge (beim 250 HT Akku) 35%, 75%, 150% und 300% verfügt. Der Motor verfügt ebenso über vier Abwärtsgänge, die bei steilen Abfahrten (1. Gang = leichte Abfahrt ; 4. Gang = steilste Bergabfahrt) eine starke Bremswirkung (Generator-Betriebsstufe = Rekuperation) haben und dabei zum Teil die Betätigung der Radbremsen überflüssig machen. Der Vorteil: Beim "Motorbremsen" bei den Bergabfahrten wird Strom zurückgewonnen, der in den Akku wiedereingespeist wird (allerdings nur bis maximal 15% der Akkuladung!). Die Bedienkonsole zeigt die aktuelle Fahrgeschwindigkeit ( die älteren Modelle bis 27 km/h; heutige Modelle = bis 25 km/h), die Gesamtkilometer, die Tageskilometer, die Fahrzeit, die Durchschnittsgeschwindigkeit und die Uhrzeit an. Es gibt verschiedene Bion X-Motoren mit Spannungen von 22,2 Volt (6,4 Ah) -Gewicht 1,4 kg - bis 37 Volt (9,6 Ah) - Gewicht 4,2 kg - und unterschiedliche Reichweiten von etwa 35 km bis 90 km. Die Entwicklung schreitet auch hier voran. Ab etwa Mai 2011 wird ein Bion X Motor mit 48,1 Volt bei 8,8 Ah mit einer Kapazität von 423 Wh (52 Zellen) und einem Gewicht von 3,3 Kg bei einer Reichweite von ca. 105 km erscheinen.

    Meine Gattin war ebenfalls von dem Pedelec begeistert und überzeugt. Sie hat sich das Kalkhoff Aggatu Pedelec C 8 G mit Extras für 1.954 Euro gekauft.

    Inzwischen haben wir jährlich knapp 3.000 Kilometer mit den Rädern zurückgelegt mit der Folge, dass ich 41 kg und meine Gattin rund 12 Kg an Gewicht verloren haben. Wir haben beide Räder bei der Firma Ciliox günstig in Zahlung gegeben. Ich habe mein zehn Jahre altes Schauff-Rad Andalucia mit dem vorhandenen Motor umrüsten lassen, mir darüber hinaus noch ein Mountain Bike (Cube Reaction GTC Pro) ohne E-Motor gekauft und meine Gattin fährt derzeit ein neues E-Bike Diamant Zouma Sport. Von Mai bis Oktober trifft man uns "inzwischen von Frühjahr bis Herbst = Idealgewichtige" mit unseren Rädern viel im Drei-Länder-Eck Siegerland-Sauerland-Wittgenstein, in Österreich (Donau-Radweg Wachau) und in Tirol (Österreich) sowie Südtirol an. Wir haben uns einen Fahrradgepäckträger fürs Auto zugelegt und so lassen sich die Räder bequem bei jeder Reise mitnehmen. Eine entsprechende E-Bike/RadVersicherung haben wir nachträglich über die vorhandene Hausratversicherung eingeschlossen und das E-Bike-Fahren ist - neben dem außerordentlichen gesundheitlichen Positiv-Aspekt -ansonsten kennzeichen-, versicherungs- und steuerfrei. E-Bikes rangieren in der Beleibtheitsskala der Deutschen ganz oben. Jedes dritte heute produzierte Rad soll bereits ein E-Bike sein.

    Wer sich näher und technisch tiefgründiger informieren möchte, dem empfehle ich die sehr interessante Homepage htttp://www.leichter-fahren.de der Firma Andreas Ciliox in Eschenburg-Simmersbach. Bei persönlichen Gesprächen/Fachinformationen empfehle ich unbedingt vorherige telefonische Anmeldung, da die Betriebszeiten Sommer/Winter unterschiedlich sind.




    geschrieben für:

    Fahrräder in Wissenbach Gemeinde Eschenburg

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    barthmun das nenne ich mal ausführlich, aber doofe Frage, wie kann man bei einem e-bike abnehmen? Man macht doch nichts, das macht doch er Motor - dachte ich zumindest bis heute :-)
    JessicaP Sportlich, sportlich, wenn ich mich mal so aufraffen könnte... Ich nutze immer die Ausrede, dass ich mein Fahrrad nicht die steile Kellertreppe hinauf bekomme und hoffe noch immer auf ein Fahrradhäuschen im Garten - befürchte bloß, dass ich dann wieder eine neue Ausrede finden werde ("Das Schloss zur Hütte klemmt..." o.ä.) ;-) Um Ausreden bin ich, was das Fahrrad fahren angeht, nicht verlegen. Dabei könnte es doch sooo schön sein... *grins*
    Ein golocal Nutzer Woley , so kenn ich dich - wieder eine wahnsinnig ausführliche, informative und toll geschriebene Bewertung, danke für's Teilen!!
    @JessicaP: so wie du hab ich bis vor ein paar Jahren auch gedacht - und dann hab ich meinen Freund kennen gelernt - und´alle Rad-Fobien über Bord geworfen! Mitterweile hab ich sogar ein eigenes MTB gekauft, ein ganz Feines mit Scheibenbremsen und freu mich richtig aufs Radeln (wir fahren allerdings hier nicht Straße, sondern nur Wald / Weinberge)

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    24.
  5. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Es ist Sommer 2009 und ich habe ein kleines Problem. Mein Schauff-Herrenrad "Andalucia" ( für große Jungs bis 110 kg) hat zu meinem Bedauern nicht mit meinem Körpergewicht Schritt gehalten und meine Gattin und ich wollen gerne zum Radeln nach Zempin zur Insel Usedom und von da die Insel bis hinter die polnische Grenze nach Swinemünde/ Swinoujscie (PL) erkunden. Ich habe berechtigte Angst, dass der bis dato heißgeliebte "Drahtesel" unter meinem erreichten Gewicht (111 kg bei 1,87 m Größe) zusammenbrechen wird zumal es mir schwer fällt, das Rad durch strampeln zu bewegen.

    Ich suche daher ein Rad für große und schwere Fahrer möglichst mit Elektromotor und beim Surfen durch das Internet stoße ich plötzlich auf Golocal-Mitglied Reiner Calmund, der auf dem Sattel eines Kalkhoff Foreigner XXL Damenrades in der Werbung so quasi "mit Rückenwind" das Fahrgefühl mit dem E-Bike als unbeschreiblichen Fahrspaß ohne jedwede körperliche Überanstrengung deklariert. Ein Händlerlink verweist mich an den Diplom-Elektroingenieur Andreas Ciliox im nordhessischen Eschenburg-Simmersbach, gut 40 km von meinem Wohnort entfernt.

    "Dipl. Ing." klingt schon mal gut und der Homepage des "Meisters" entnehme ich, dass er am Ende seines Elektrotechnik-Studiums als Diplomarbeit einen bürstenlosen Gleichstrommotor entwickelt hat, was noch besser klingt. In der Ortsmitte von Simmersbach - ein kleines nordhessisches Dörfchen mit rund 1400 Einwohnern - angekommen, weist ein kleines Blechschild nach links zum "E-Bike-Händler" quasi in der zweiten Reihe der Fachwerkhäuser hin. Meine Gattin und ich werden freundlich von Andreas Ciliox empfangen und seine Gattin bietet uns Kaffe bzw. Tee nebst kleinem Gebäck an. Es beginnt ein längeres Gespräch das mit der Probefahrt eines Kalkhoff-E-Bikes endet. Nach kurzer Einweisung fahre ich dann zunächst die steile Ortsdurchfahrt von Simmersbach mit "Motorunterstützung" hoch und dann geht’s abwärts nach Eibelshausen. Zurück in Simmersbach bin ich überzeugt: Ein E-Bike muss es sein und ich entscheide mich für das Kalkhoff Foreigner XXL Damenrad mit L-Rahmen (55 cm), 28er Schwalbe Marathon Plus "unplattbar-Reifen", einer helleren Lampe Lumotec IQ Fly senso plus und dem Kernstück des Rades, einem Bion X Lithium-Mangan-Ionen-Akku 36 Volt/10 A für das PL-250 HT samt Ladegerät, AXA-Rahmenschloss-Defender (die Versicherung verlangt entsprechende Sicherheitsschlösser) und einer Packtasche nebst dem obligatorischen fertig eingespeichtem neuen Hinterradeinbausatz ( 27 Gänge) für insgesamt 1.900,00 Euro inklusive der Umbaukosten.

    Der Vorteil: Das Rad hat eine Traglast von 170 Kg (üblich ist bei Rädern eine Traglast von ca. 110 kg; also die radelnde Person mit Gepäck und Sonderausrüstung und Fahrradeigengewicht) und den Einbausatz nebst Akku und sonstigem Zubehör wie z. B. das Bediengerät, Kabelverbindungen usw. (insgesamt rund 8 Kilogramm Zusatzgewicht) kann ich bei Wechsel des Fahrrades immer mitnehmen. Dann fallen nämlich nur rund 70 Euro Umbaukosten an. Der Batteriestrom des Akkus soll rund 70 bis 80 km halten und eine Aufladung an jeder 220- Volt-Steckdose kostet nur mal rund 6 Cent. Insgesamt soll so die Gesamtüberlebensdauer eines Bion-X- Akku für rund eine Weltumrundung ( ca. 40.000 bis 50.000 Kilometer) halten.

    Das Rad fährt sich äußerst gemütlich und körperliche Überanstrengungen sind mit dem Pedelec, der eigentlichen Bezeichnung für diese E-Bikes, auch bei Sportmuffeln oder weniger fitten, dafür umso schwereren Bikern kaum möglich. Der starke 36 Volt/250 Watt-HT-Motor verhilft dem Fahrer beim Treten der Pedalen zu einem zusätzlichen Kraftschub bis maximal ca. 300 Prozent seiner eigenen "Strampelkraft". Das ganze setzt freilich voraus, dass man immer - mit weniger oder mehr Körperkraft- in die Pedalen treten muss, damit die Kraftentfaltung des Elektromotors entsprechend wirksam wird. Jetzt wird mir natürlich klar, dass auch ein Power-Mann wie Reiner Calmund durch diese technische Entlastung ein angenehmes Gefühl andauernder Fahrunterstützung spürt.

    Das Bediengerät und die Steuerung für den E-Motor besteht aus einem beleuchteten LCD-Display (wird am rechts am Lenkrad in der Nähe der Gangschaltung angeschraubt), wobei das System über vier unterschiedliche Unterstützungsstufen = Aufwärtsgänge (beim 250 HT Akku) 35%, 75%, 150% und 300% verfügt. Der Motor verfügt ebenso über vier Abwärtsgänge, die bei steilen Abfahrten (1. Gang = leichte Abfahrt ; 4. Gang = steilste Bergabfahrt) eine starke Bremswirkung (Generator-Betriebsstufe = Rekuperation) haben und dabei zum Teil die Betätigung der Radbremsen überflüssig machen. Der Vorteil: Beim "Motorbremsen" bei den Bergabfahrten wird Strom zurückgewonnen, der in den Akku wiedereingespeist wird (allerdings nur bis maximal 15% der Akkuladung!). Die Bedienkonsole zeigt die aktuelle Fahrgeschwindigkeit ( die älteren Modelle bis 27 km/h; heutige Modelle = bis 25 km/h), die Gesamtkilometer, die Tageskilometer, die Fahrzeit, die Durchschnittsgeschwindigkeit und die Uhrzeit an. Es gibt verschiedene Bion X-Motoren mit Spannungen von 22,2 Volt (6,4 Ah) -Gewicht 1,4 kg - bis 37 Volt (9,6 Ah) - Gewicht 4,2 kg - und unterschiedliche Reichweiten von etwa 35 km bis 90 km. Die Entwicklung schreitet auch hier voran. Ab etwa Mai 2011 wird ein Bion X Motor mit 48,1 Volt bei 8,8 Ah mit einer Kapazität von 423 Wh (52 Zellen) und einem Gewicht von 3,3 Kg bei einer Reichweite von ca. 105 km erscheinen.

    Meine Gattin war ebenfalls von dem Pedelec begeistert und überzeugt. Sie hat sich das Kalkhoff Aggatu Pedelec C 8 G mit Extras für 1.954 Euro gekauft.

    Inzwischen haben wir jährlich knapp 3.000 Kilometer mit den Rädern zurückgelegt mit der Folge, dass ich 41 kg und meine Gattin rund 12 Kg an Gewicht verloren haben. Wir haben beide Räder bei der Firma Ciliox günstig in Zahlung gegeben. Ich habe mein zehn Jahre altes Schauff-Rad Andalucia mit dem vorhandenen Motor umrüsten lassen, mir darüber hinaus noch ein Mountain Bike (Cube Reaction GTC Pro) ohne E-Motor gekauft und meine Gattin fährt derzeit ein neues E-Bike Diamant Zouma Sport. Von Mai bis Oktober trifft man uns "inzwischen von Frühjahr bis Herbst = Idealgewichtige" mit unseren Rädern viel im Drei-Länder-Eck Siegerland-Sauerland-Wittgenstein, in Österreich (Donau-Radweg Wachau) und in Tirol (Österreich) sowie Südtirol an. Wir haben uns einen Fahrradgepäckträger fürs Auto zugelegt und so lassen sich die Räder bequem bei jeder Reise mitnehmen. Eine entsprechende E-Bike/RadVersicherung haben wir nachträglich über die vorhandene Hausratversicherung eingeschlossen und das E-Bike-Fahren ist - neben dem außerordentlichen gesundheitlichen Positiv-Aspekt -ansonsten kennzeichen-, versicherungs- und steuerfrei. E-Bikes rangieren in der Beleibtheitsskala der Deutschen ganz oben. Jedes dritte heute produzierte Rad soll bereits ein E-Bike sein.

    Wer sich näher und technisch tiefgründiger informieren möchte, dem empfehle ich die sehr interessante Homepage htttp://www.leichter-fahren.de der Firma Andreas Ciliox in Eschenburg-Simmersbach. Bei persönlichen Gesprächen/Fachinformationen empfehle ich unbedingt vorherige telefonische Anmeldung, da die Betriebszeiten Sommer/Winter unterschiedlich sind.




    geschrieben für:

    Fahrräder in Wissenbach Gemeinde Eschenburg

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    barthmun das nenne ich mal ausführlich, aber doofe Frage, wie kann man bei einem e-bike abnehmen? Man macht doch nichts, das macht doch er Motor - dachte ich zumindest bis heute :-)
    JessicaP Sportlich, sportlich, wenn ich mich mal so aufraffen könnte... Ich nutze immer die Ausrede, dass ich mein Fahrrad nicht die steile Kellertreppe hinauf bekomme und hoffe noch immer auf ein Fahrradhäuschen im Garten - befürchte bloß, dass ich dann wieder eine neue Ausrede finden werde ("Das Schloss zur Hütte klemmt..." o.ä.) ;-) Um Ausreden bin ich, was das Fahrrad fahren angeht, nicht verlegen. Dabei könnte es doch sooo schön sein... *grins*
    Ein golocal Nutzer Woley , so kenn ich dich - wieder eine wahnsinnig ausführliche, informative und toll geschriebene Bewertung, danke für's Teilen!!
    @JessicaP: so wie du hab ich bis vor ein paar Jahren auch gedacht - und dann hab ich meinen Freund kennen gelernt - und´alle Rad-Fobien über Bord geworfen! Mitterweile hab ich sogar ein eigenes MTB gekauft, ein ganz Feines mit Scheibenbremsen und freu mich richtig aufs Radeln (wir fahren allerdings hier nicht Straße, sondern nur Wald / Weinberge)

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    25.
  6. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Es ist Sommer 2009 und ich habe ein kleines Problem. Mein Schauff-Herrenrad "Andalucia" ( für große Jungs bis 110 kg) hat zu meinem Bedauern nicht mit meinem Körpergewicht Schritt gehalten und meine Gattin und ich wollen gerne zum Radeln nach Zempin zur Insel Usedom und von da die Insel bis hinter die polnische Grenze nach Swinemünde/ Swinoujscie (PL) erkunden. Ich habe berechtigte Angst, dass der bis dato heißgeliebte "Drahtesel" unter meinem erreichten Gewicht (111 kg bei 1,87 m Größe) zusammenbrechen wird zumal es mir schwer fällt, das Rad durch strampeln zu bewegen.

    Ich suche daher ein Rad für große und schwere Fahrer möglichst mit Elektromotor und beim Surfen durch das Internet stoße ich plötzlich auf Golocal-Mitglied Reiner Calmund, der auf dem Sattel eines Kalkhoff Foreigner XXL Damenrades in der Werbung so quasi "mit Rückenwind" das Fahrgefühl mit dem E-Bike als unbeschreiblichen Fahrspaß ohne jedwede körperliche Überanstrengung deklariert. Ein Händlerlink verweist mich an den Diplom-Elektroingenieur Andreas Ciliox im nordhessischen Eschenburg-Simmersbach, gut 40 km von meinem Wohnort entfernt.

    "Dipl. Ing." klingt schon mal gut und der Homepage des "Meisters" entnehme ich, dass er am Ende seines Elektrotechnik-Studiums als Diplomarbeit einen bürstenlosen Gleichstrommotor entwickelt hat, was noch besser klingt. In der Ortsmitte von Simmersbach - ein kleines nordhessisches Dörfchen mit rund 1400 Einwohnern - angekommen, weist ein kleines Blechschild nach links zum "E-Bike-Händler" quasi in der zweiten Reihe der Fachwerkhäuser hin. Meine Gattin und ich werden freundlich von Andreas Ciliox empfangen und seine Gattin bietet uns Kaffe bzw. Tee nebst kleinem Gebäck an. Es beginnt ein längeres Gespräch das mit der Probefahrt eines Kalkhoff-E-Bikes endet. Nach kurzer Einweisung fahre ich dann zunächst die steile Ortsdurchfahrt von Simmersbach mit "Motorunterstützung" hoch und dann geht’s abwärts nach Eibelshausen. Zurück in Simmersbach bin ich überzeugt: Ein E-Bike muss es sein und ich entscheide mich für das Kalkhoff Foreigner XXL Damenrad mit L-Rahmen (55 cm), 28er Schwalbe Marathon Plus "unplattbar-Reifen", einer helleren Lampe Lumotec IQ Fly senso plus und dem Kernstück des Rades, einem Bion X Lithium-Mangan-Ionen-Akku 36 Volt/10 A für das PL-250 HT samt Ladegerät, AXA-Rahmenschloss-Defender (die Versicherung verlangt entsprechende Sicherheitsschlösser) und einer Packtasche nebst dem obligatorischen fertig eingespeichtem neuen Hinterradeinbausatz ( 27 Gänge) für insgesamt 1.900,00 Euro inklusive der Umbaukosten.

    Der Vorteil: Das Rad hat eine Traglast von 170 Kg (üblich ist bei Rädern eine Traglast von ca. 110 kg; also die radelnde Person mit Gepäck und Sonderausrüstung und Fahrradeigengewicht) und den Einbausatz nebst Akku und sonstigem Zubehör wie z. B. das Bediengerät, Kabelverbindungen usw. (insgesamt rund 8 Kilogramm Zusatzgewicht) kann ich bei Wechsel des Fahrrades immer mitnehmen. Dann fallen nämlich nur rund 70 Euro Umbaukosten an. Der Batteriestrom des Akkus soll rund 70 bis 80 km halten und eine Aufladung an jeder 220- Volt-Steckdose kostet nur mal rund 6 Cent. Insgesamt soll so die Gesamtüberlebensdauer eines Bion-X- Akku für rund eine Weltumrundung ( ca. 40.000 bis 50.000 Kilometer) halten.

    Das Rad fährt sich äußerst gemütlich und körperliche Überanstrengungen sind mit dem Pedelec, der eigentlichen Bezeichnung für diese E-Bikes, auch bei Sportmuffeln oder weniger fitten, dafür umso schwereren Bikern kaum möglich. Der starke 36 Volt/250 Watt-HT-Motor verhilft dem Fahrer beim Treten der Pedalen zu einem zusätzlichen Kraftschub bis maximal ca. 300 Prozent seiner eigenen "Strampelkraft". Das ganze setzt freilich voraus, dass man immer - mit weniger oder mehr Körperkraft- in die Pedalen treten muss, damit die Kraftentfaltung des Elektromotors entsprechend wirksam wird. Jetzt wird mir natürlich klar, dass auch ein Power-Mann wie Reiner Calmund durch diese technische Entlastung ein angenehmes Gefühl andauernder Fahrunterstützung spürt.

    Das Bediengerät und die Steuerung für den E-Motor besteht aus einem beleuchteten LCD-Display (wird am rechts am Lenkrad in der Nähe der Gangschaltung angeschraubt), wobei das System über vier unterschiedliche Unterstützungsstufen = Aufwärtsgänge (beim 250 HT Akku) 35%, 75%, 150% und 300% verfügt. Der Motor verfügt ebenso über vier Abwärtsgänge, die bei steilen Abfahrten (1. Gang = leichte Abfahrt ; 4. Gang = steilste Bergabfahrt) eine starke Bremswirkung (Generator-Betriebsstufe = Rekuperation) haben und dabei zum Teil die Betätigung der Radbremsen überflüssig machen. Der Vorteil: Beim "Motorbremsen" bei den Bergabfahrten wird Strom zurückgewonnen, der in den Akku wiedereingespeist wird (allerdings nur bis maximal 15% der Akkuladung!). Die Bedienkonsole zeigt die aktuelle Fahrgeschwindigkeit ( die älteren Modelle bis 27 km/h; heutige Modelle = bis 25 km/h), die Gesamtkilometer, die Tageskilometer, die Fahrzeit, die Durchschnittsgeschwindigkeit und die Uhrzeit an. Es gibt verschiedene Bion X-Motoren mit Spannungen von 22,2 Volt (6,4 Ah) -Gewicht 1,4 kg - bis 37 Volt (9,6 Ah) - Gewicht 4,2 kg - und unterschiedliche Reichweiten von etwa 35 km bis 90 km. Die Entwicklung schreitet auch hier voran. Ab etwa Mai 2011 wird ein Bion X Motor mit 48,1 Volt bei 8,8 Ah mit einer Kapazität von 423 Wh (52 Zellen) und einem Gewicht von 3,3 Kg bei einer Reichweite von ca. 105 km erscheinen.

    Meine Gattin war ebenfalls von dem Pedelec begeistert und überzeugt. Sie hat sich das Kalkhoff Aggatu Pedelec C 8 G mit Extras für 1.954 Euro gekauft.

    Inzwischen haben wir jährlich knapp 3.000 Kilometer mit den Rädern zurückgelegt mit der Folge, dass ich 41 kg und meine Gattin rund 12 Kg an Gewicht verloren haben. Wir haben beide Räder bei der Firma Ciliox günstig in Zahlung gegeben. Ich habe mein zehn Jahre altes Schauff-Rad Andalucia mit dem vorhandenen Motor umrüsten lassen, mir darüber hinaus noch ein Mountain Bike (Cube Reaction GTC Pro) ohne E-Motor gekauft und meine Gattin fährt derzeit ein neues E-Bike Diamant Zouma Sport. Von Mai bis Oktober trifft man uns "inzwischen von Frühjahr bis Herbst = Idealgewichtige" mit unseren Rädern viel im Drei-Länder-Eck Siegerland-Sauerland-Wittgenstein, in Österreich (Donau-Radweg Wachau) und in Tirol (Österreich) sowie Südtirol an. Wir haben uns einen Fahrradgepäckträger fürs Auto zugelegt und so lassen sich die Räder bequem bei jeder Reise mitnehmen. Eine entsprechende E-Bike/RadVersicherung haben wir nachträglich über die vorhandene Hausratversicherung eingeschlossen und das E-Bike-Fahren ist - neben dem außerordentlichen gesundheitlichen Positiv-Aspekt -ansonsten kennzeichen-, versicherungs- und steuerfrei. E-Bikes rangieren in der Beleibtheitsskala der Deutschen ganz oben. Jedes dritte heute produzierte Rad soll bereits ein E-Bike sein.

    Wer sich näher und technisch tiefgründiger informieren möchte, dem empfehle ich die sehr interessante Homepage htttp://www.leichter-fahren.de der Firma Andreas Ciliox in Eschenburg-Simmersbach. Bei persönlichen Gesprächen/Fachinformationen empfehle ich unbedingt vorherige telefonische Anmeldung, da die Betriebszeiten Sommer/Winter unterschiedlich sind.




    geschrieben für:

    Fahrräder in Wissenbach Gemeinde Eschenburg

    Neu hinzugefügte Fotos
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    barthmun das nenne ich mal ausführlich, aber doofe Frage, wie kann man bei einem e-bike abnehmen? Man macht doch nichts, das macht doch er Motor - dachte ich zumindest bis heute :-)
    JessicaP Sportlich, sportlich, wenn ich mich mal so aufraffen könnte... Ich nutze immer die Ausrede, dass ich mein Fahrrad nicht die steile Kellertreppe hinauf bekomme und hoffe noch immer auf ein Fahrradhäuschen im Garten - befürchte bloß, dass ich dann wieder eine neue Ausrede finden werde ("Das Schloss zur Hütte klemmt..." o.ä.) ;-) Um Ausreden bin ich, was das Fahrrad fahren angeht, nicht verlegen. Dabei könnte es doch sooo schön sein... *grins*
    Ein golocal Nutzer Woley , so kenn ich dich - wieder eine wahnsinnig ausführliche, informative und toll geschriebene Bewertung, danke für's Teilen!!
    @JessicaP: so wie du hab ich bis vor ein paar Jahren auch gedacht - und dann hab ich meinen Freund kennen gelernt - und´alle Rad-Fobien über Bord geworfen! Mitterweile hab ich sogar ein eigenes MTB gekauft, ein ganz Feines mit Scheibenbremsen und freu mich richtig aufs Radeln (wir fahren allerdings hier nicht Straße, sondern nur Wald / Weinberge)

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    26.
  7. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Es ist Sommer 2009 und ich habe ein kleines Problem. Mein Schauff-Herrenrad "Andalucia" ( für große Jungs bis 110 kg) hat zu meinem Bedauern nicht mit meinem Körpergewicht Schritt gehalten und meine Gattin und ich wollen gerne zum Radeln nach Zempin zur Insel Usedom und von da die Insel bis hinter die polnische Grenze nach Swinemünde/ Swinoujscie (PL) erkunden. Ich habe berechtigte Angst, dass der bis dato heißgeliebte "Drahtesel" unter meinem erreichten Gewicht (111 kg bei 1,87 m Größe) zusammenbrechen wird zumal es mir schwer fällt, das Rad durch strampeln zu bewegen.

    Ich suche daher ein Rad für große und schwere Fahrer möglichst mit Elektromotor und beim Surfen durch das Internet stoße ich plötzlich auf Golocal-Mitglied Reiner Calmund, der auf dem Sattel eines Kalkhoff Foreigner XXL Damenrades in der Werbung so quasi "mit Rückenwind" das Fahrgefühl mit dem E-Bike als unbeschreiblichen Fahrspaß ohne jedwede körperliche Überanstrengung deklariert. Ein Händlerlink verweist mich an den Diplom-Elektroingenieur Andreas Ciliox im nordhessischen Eschenburg-Simmersbach, gut 40 km von meinem Wohnort entfernt.

    "Dipl. Ing." klingt schon mal gut und der Homepage des "Meisters" entnehme ich, dass er am Ende seines Elektrotechnik-Studiums als Diplomarbeit einen bürstenlosen Gleichstrommotor entwickelt hat, was noch besser klingt. In der Ortsmitte von Simmersbach - ein kleines nordhessisches Dörfchen mit rund 1400 Einwohnern - angekommen, weist ein kleines Blechschild nach links zum "E-Bike-Händler" quasi in der zweiten Reihe der Fachwerkhäuser hin. Meine Gattin und ich werden freundlich von Andreas Ciliox empfangen und seine Gattin bietet uns Kaffe bzw. Tee nebst kleinem Gebäck an. Es beginnt ein längeres Gespräch das mit der Probefahrt eines Kalkhoff-E-Bikes endet. Nach kurzer Einweisung fahre ich dann zunächst die steile Ortsdurchfahrt von Simmersbach mit "Motorunterstützung" hoch und dann geht’s abwärts nach Eibelshausen. Zurück in Simmersbach bin ich überzeugt: Ein E-Bike muss es sein und ich entscheide mich für das Kalkhoff Foreigner XXL Damenrad mit L-Rahmen (55 cm), 28er Schwalbe Marathon Plus "unplattbar-Reifen", einer helleren Lampe Lumotec IQ Fly senso plus und dem Kernstück des Rades, einem Bion X Lithium-Mangan-Ionen-Akku 36 Volt/10 A für das PL-250 HT samt Ladegerät, AXA-Rahmenschloss-Defender (die Versicherung verlangt entsprechende Sicherheitsschlösser) und einer Packtasche nebst dem obligatorischen fertig eingespeichtem neuen Hinterradeinbausatz ( 27 Gänge) für insgesamt 1.900,00 Euro inklusive der Umbaukosten.

    Der Vorteil: Das Rad hat eine Traglast von 170 Kg (üblich ist bei Rädern eine Traglast von ca. 110 kg; also die radelnde Person mit Gepäck und Sonderausrüstung und Fahrradeigengewicht) und den Einbausatz nebst Akku und sonstigem Zubehör wie z. B. das Bediengerät, Kabelverbindungen usw. (insgesamt rund 8 Kilogramm Zusatzgewicht) kann ich bei Wechsel des Fahrrades immer mitnehmen. Dann fallen nämlich nur rund 70 Euro Umbaukosten an. Der Batteriestrom des Akkus soll rund 70 bis 80 km halten und eine Aufladung an jeder 220- Volt-Steckdose kostet nur mal rund 6 Cent. Insgesamt soll so die Gesamtüberlebensdauer eines Bion-X- Akku für rund eine Weltumrundung ( ca. 40.000 bis 50.000 Kilometer) halten.

    Das Rad fährt sich äußerst gemütlich und körperliche Überanstrengungen sind mit dem Pedelec, der eigentlichen Bezeichnung für diese E-Bikes, auch bei Sportmuffeln oder weniger fitten, dafür umso schwereren Bikern kaum möglich. Der starke 36 Volt/250 Watt-HT-Motor verhilft dem Fahrer beim Treten der Pedalen zu einem zusätzlichen Kraftschub bis maximal ca. 300 Prozent seiner eigenen "Strampelkraft". Das ganze setzt freilich voraus, dass man immer - mit weniger oder mehr Körperkraft- in die Pedalen treten muss, damit die Kraftentfaltung des Elektromotors entsprechend wirksam wird. Jetzt wird mir natürlich klar, dass auch ein Power-Mann wie Reiner Calmund durch diese technische Entlastung ein angenehmes Gefühl andauernder Fahrunterstützung spürt.

    Das Bediengerät und die Steuerung für den E-Motor besteht aus einem beleuchteten LCD-Display (wird am rechts am Lenkrad in der Nähe der Gangschaltung angeschraubt), wobei das System über vier unterschiedliche Unterstützungsstufen = Aufwärtsgänge (beim 250 HT Akku) 35%, 75%, 150% und 300% verfügt. Der Motor verfügt ebenso über vier Abwärtsgänge, die bei steilen Abfahrten (1. Gang = leichte Abfahrt ; 4. Gang = steilste Bergabfahrt) eine starke Bremswirkung (Generator-Betriebsstufe = Rekuperation) haben und dabei zum Teil die Betätigung der Radbremsen überflüssig machen. Der Vorteil: Beim "Motorbremsen" bei den Bergabfahrten wird Strom zurückgewonnen, der in den Akku wiedereingespeist wird (allerdings nur bis maximal 15% der Akkuladung!). Die Bedienkonsole zeigt die aktuelle Fahrgeschwindigkeit ( die älteren Modelle bis 27 km/h; heutige Modelle = bis 25 km/h), die Gesamtkilometer, die Tageskilometer, die Fahrzeit, die Durchschnittsgeschwindigkeit und die Uhrzeit an. Es gibt verschiedene Bion X-Motoren mit Spannungen von 22,2 Volt (6,4 Ah) -Gewicht 1,4 kg - bis 37 Volt (9,6 Ah) - Gewicht 4,2 kg - und unterschiedliche Reichweiten von etwa 35 km bis 90 km. Die Entwicklung schreitet auch hier voran. Ab etwa Mai 2011 wird ein Bion X Motor mit 48,1 Volt bei 8,8 Ah mit einer Kapazität von 423 Wh (52 Zellen) und einem Gewicht von 3,3 Kg bei einer Reichweite von ca. 105 km erscheinen.

    Meine Gattin war ebenfalls von dem Pedelec begeistert und überzeugt. Sie hat sich das Kalkhoff Aggatu Pedelec C 8 G mit Extras für 1.954 Euro gekauft.

    Inzwischen haben wir jährlich knapp 3.000 Kilometer mit den Rädern zurückgelegt mit der Folge, dass ich 41 kg und meine Gattin rund 12 Kg an Gewicht verloren haben. Wir haben beide Räder bei der Firma Ciliox günstig in Zahlung gegeben. Ich habe mein zehn Jahre altes Schauff-Rad Andalucia mit dem vorhandenen Motor umrüsten lassen, mir darüber hinaus noch ein Mountain Bike (Cube Reaction GTC Pro) ohne E-Motor gekauft und meine Gattin fährt derzeit ein neues E-Bike Diamant Zouma Sport. Von Mai bis Oktober trifft man uns "inzwischen von Frühjahr bis Herbst = Idealgewichtige" mit unseren Rädern viel im Drei-Länder-Eck Siegerland-Sauerland-Wittgenstein, in Österreich (Donau-Radweg Wachau) und in Tirol (Österreich) sowie Südtirol an. Wir haben uns einen Fahrradgepäckträger fürs Auto zugelegt und so lassen sich die Räder bequem bei jeder Reise mitnehmen. Eine entsprechende E-Bike/RadVersicherung haben wir nachträglich über die vorhandene Hausratversicherung eingeschlossen und das E-Bike-Fahren ist - neben dem außerordentlichen gesundheitlichen Positiv-Aspekt -ansonsten kennzeichen-, versicherungs- und steuerfrei. E-Bikes rangieren in der Beleibtheitsskala der Deutschen ganz oben. Jedes dritte heute produzierte Rad soll bereits ein E-Bike sein.

    Wer sich näher und technisch tiefgründiger informieren möchte, dem empfehle ich die sehr interessante Homepage htttp://www.leichter-fahren.de der Firma Andreas Ciliox in Eschenburg-Simmersbach. Bei persönlichen Gesprächen/Fachinformationen empfehle ich unbedingt vorherige telefonische Anmeldung, da die Betriebszeiten Sommer/Winter unterschiedlich sind.




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    barthmun das nenne ich mal ausführlich, aber doofe Frage, wie kann man bei einem e-bike abnehmen? Man macht doch nichts, das macht doch er Motor - dachte ich zumindest bis heute :-)
    JessicaP Sportlich, sportlich, wenn ich mich mal so aufraffen könnte... Ich nutze immer die Ausrede, dass ich mein Fahrrad nicht die steile Kellertreppe hinauf bekomme und hoffe noch immer auf ein Fahrradhäuschen im Garten - befürchte bloß, dass ich dann wieder eine neue Ausrede finden werde ("Das Schloss zur Hütte klemmt..." o.ä.) ;-) Um Ausreden bin ich, was das Fahrrad fahren angeht, nicht verlegen. Dabei könnte es doch sooo schön sein... *grins*
    Ein golocal Nutzer Woley , so kenn ich dich - wieder eine wahnsinnig ausführliche, informative und toll geschriebene Bewertung, danke für's Teilen!!
    @JessicaP: so wie du hab ich bis vor ein paar Jahren auch gedacht - und dann hab ich meinen Freund kennen gelernt - und´alle Rad-Fobien über Bord geworfen! Mitterweile hab ich sogar ein eigenes MTB gekauft, ein ganz Feines mit Scheibenbremsen und freu mich richtig aufs Radeln (wir fahren allerdings hier nicht Straße, sondern nur Wald / Weinberge)

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    27.
  8. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Es ist Sommer 2009 und ich habe ein kleines Problem. Mein Schauff-Herrenrad "Andalucia" ( für große Jungs bis 110 kg) hat zu meinem Bedauern nicht mit meinem Körpergewicht Schritt gehalten und meine Gattin und ich wollen gerne zum Radeln nach Zempin zur Insel Usedom und von da die Insel bis hinter die polnische Grenze nach Swinemünde/ Swinoujscie (PL) erkunden. Ich habe berechtigte Angst, dass der bis dato heißgeliebte "Drahtesel" unter meinem erreichten Gewicht (111 kg bei 1,87 m Größe) zusammenbrechen wird zumal es mir schwer fällt, das Rad durch strampeln zu bewegen.

    Ich suche daher ein Rad für große und schwere Fahrer möglichst mit Elektromotor und beim Surfen durch das Internet stoße ich plötzlich auf Golocal-Mitglied Reiner Calmund, der auf dem Sattel eines Kalkhoff Foreigner XXL Damenrades in der Werbung so quasi "mit Rückenwind" das Fahrgefühl mit dem E-Bike als unbeschreiblichen Fahrspaß ohne jedwede körperliche Überanstrengung deklariert. Ein Händlerlink verweist mich an den Diplom-Elektroingenieur Andreas Ciliox im nordhessischen Eschenburg-Simmersbach, gut 40 km von meinem Wohnort entfernt.

    "Dipl. Ing." klingt schon mal gut und der Homepage des "Meisters" entnehme ich, dass er am Ende seines Elektrotechnik-Studiums als Diplomarbeit einen bürstenlosen Gleichstrommotor entwickelt hat, was noch besser klingt. In der Ortsmitte von Simmersbach - ein kleines nordhessisches Dörfchen mit rund 1400 Einwohnern - angekommen, weist ein kleines Blechschild nach links zum "E-Bike-Händler" quasi in der zweiten Reihe der Fachwerkhäuser hin. Meine Gattin und ich werden freundlich von Andreas Ciliox empfangen und seine Gattin bietet uns Kaffe bzw. Tee nebst kleinem Gebäck an. Es beginnt ein längeres Gespräch das mit der Probefahrt eines Kalkhoff-E-Bikes endet. Nach kurzer Einweisung fahre ich dann zunächst die steile Ortsdurchfahrt von Simmersbach mit "Motorunterstützung" hoch und dann geht’s abwärts nach Eibelshausen. Zurück in Simmersbach bin ich überzeugt: Ein E-Bike muss es sein und ich entscheide mich für das Kalkhoff Foreigner XXL Damenrad mit L-Rahmen (55 cm), 28er Schwalbe Marathon Plus "unplattbar-Reifen", einer helleren Lampe Lumotec IQ Fly senso plus und dem Kernstück des Rades, einem Bion X Lithium-Mangan-Ionen-Akku 36 Volt/10 A für das PL-250 HT samt Ladegerät, AXA-Rahmenschloss-Defender (die Versicherung verlangt entsprechende Sicherheitsschlösser) und einer Packtasche nebst dem obligatorischen fertig eingespeichtem neuen Hinterradeinbausatz ( 27 Gänge) für insgesamt 1.900,00 Euro inklusive der Umbaukosten.

    Der Vorteil: Das Rad hat eine Traglast von 170 Kg (üblich ist bei Rädern eine Traglast von ca. 110 kg; also die radelnde Person mit Gepäck und Sonderausrüstung und Fahrradeigengewicht) und den Einbausatz nebst Akku und sonstigem Zubehör wie z. B. das Bediengerät, Kabelverbindungen usw. (insgesamt rund 8 Kilogramm Zusatzgewicht) kann ich bei Wechsel des Fahrrades immer mitnehmen. Dann fallen nämlich nur rund 70 Euro Umbaukosten an. Der Batteriestrom des Akkus soll rund 70 bis 80 km halten und eine Aufladung an jeder 220- Volt-Steckdose kostet nur mal rund 6 Cent. Insgesamt soll so die Gesamtüberlebensdauer eines Bion-X- Akku für rund eine Weltumrundung ( ca. 40.000 bis 50.000 Kilometer) halten.

    Das Rad fährt sich äußerst gemütlich und körperliche Überanstrengungen sind mit dem Pedelec, der eigentlichen Bezeichnung für diese E-Bikes, auch bei Sportmuffeln oder weniger fitten, dafür umso schwereren Bikern kaum möglich. Der starke 36 Volt/250 Watt-HT-Motor verhilft dem Fahrer beim Treten der Pedalen zu einem zusätzlichen Kraftschub bis maximal ca. 300 Prozent seiner eigenen "Strampelkraft". Das ganze setzt freilich voraus, dass man immer - mit weniger oder mehr Körperkraft- in die Pedalen treten muss, damit die Kraftentfaltung des Elektromotors entsprechend wirksam wird. Jetzt wird mir natürlich klar, dass auch ein Power-Mann wie Reiner Calmund durch diese technische Entlastung ein angenehmes Gefühl andauernder Fahrunterstützung spürt.

    Das Bediengerät und die Steuerung für den E-Motor besteht aus einem beleuchteten LCD-Display (wird am rechts am Lenkrad in der Nähe der Gangschaltung angeschraubt), wobei das System über vier unterschiedliche Unterstützungsstufen = Aufwärtsgänge (beim 250 HT Akku) 35%, 75%, 150% und 300% verfügt. Der Motor verfügt ebenso über vier Abwärtsgänge, die bei steilen Abfahrten (1. Gang = leichte Abfahrt ; 4. Gang = steilste Bergabfahrt) eine starke Bremswirkung (Generator-Betriebsstufe = Rekuperation) haben und dabei zum Teil die Betätigung der Radbremsen überflüssig machen. Der Vorteil: Beim "Motorbremsen" bei den Bergabfahrten wird Strom zurückgewonnen, der in den Akku wiedereingespeist wird (allerdings nur bis maximal 15% der Akkuladung!). Die Bedienkonsole zeigt die aktuelle Fahrgeschwindigkeit ( die älteren Modelle bis 27 km/h; heutige Modelle = bis 25 km/h), die Gesamtkilometer, die Tageskilometer, die Fahrzeit, die Durchschnittsgeschwindigkeit und die Uhrzeit an. Es gibt verschiedene Bion X-Motoren mit Spannungen von 22,2 Volt (6,4 Ah) -Gewicht 1,4 kg - bis 37 Volt (9,6 Ah) - Gewicht 4,2 kg - und unterschiedliche Reichweiten von etwa 35 km bis 90 km. Die Entwicklung schreitet auch hier voran. Ab etwa Mai 2011 wird ein Bion X Motor mit 48,1 Volt bei 8,8 Ah mit einer Kapazität von 423 Wh (52 Zellen) und einem Gewicht von 3,3 Kg bei einer Reichweite von ca. 105 km erscheinen.

    Meine Gattin war ebenfalls von dem Pedelec begeistert und überzeugt. Sie hat sich das Kalkhoff Aggatu Pedelec C 8 G mit Extras für 1.954 Euro gekauft.

    Inzwischen haben wir jährlich knapp 3.000 Kilometer mit den Rädern zurückgelegt mit der Folge, dass ich 41 kg und meine Gattin rund 12 Kg an Gewicht verloren haben. Wir haben beide Räder bei der Firma Ciliox günstig in Zahlung gegeben. Ich habe mein zehn Jahre altes Schauff-Rad Andalucia mit dem vorhandenen Motor umrüsten lassen, mir darüber hinaus noch ein Mountain Bike (Cube Reaction GTC Pro) ohne E-Motor gekauft und meine Gattin fährt derzeit ein neues E-Bike Diamant Zouma Sport. Von Mai bis Oktober trifft man uns "inzwischen von Frühjahr bis Herbst = Idealgewichtige" mit unseren Rädern viel im Drei-Länder-Eck Siegerland-Sauerland-Wittgenstein, in Österreich (Donau-Radweg Wachau) und in Tirol (Österreich) sowie Südtirol an. Wir haben uns einen Fahrradgepäckträger fürs Auto zugelegt und so lassen sich die Räder bequem bei jeder Reise mitnehmen. Eine entsprechende E-Bike/RadVersicherung haben wir nachträglich über die vorhandene Hausratversicherung eingeschlossen und das E-Bike-Fahren ist - neben dem außerordentlichen gesundheitlichen Positiv-Aspekt -ansonsten kennzeichen-, versicherungs- und steuerfrei. E-Bikes rangieren in der Beleibtheitsskala der Deutschen ganz oben. Jedes dritte heute produzierte Rad soll bereits ein E-Bike sein.

    Wer sich näher und technisch tiefgründiger informieren möchte, dem empfehle ich die sehr interessante Homepage htttp://www.leichter-fahren.de der Firma Andreas Ciliox in Eschenburg-Simmersbach. Bei persönlichen Gesprächen/Fachinformationen empfehle ich unbedingt vorherige telefonische Anmeldung, da die Betriebszeiten Sommer/Winter unterschiedlich sind.




    geschrieben für:

    Fahrräder in Wissenbach Gemeinde Eschenburg

    Neu hinzugefügte Fotos
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    barthmun das nenne ich mal ausführlich, aber doofe Frage, wie kann man bei einem e-bike abnehmen? Man macht doch nichts, das macht doch er Motor - dachte ich zumindest bis heute :-)
    JessicaP Sportlich, sportlich, wenn ich mich mal so aufraffen könnte... Ich nutze immer die Ausrede, dass ich mein Fahrrad nicht die steile Kellertreppe hinauf bekomme und hoffe noch immer auf ein Fahrradhäuschen im Garten - befürchte bloß, dass ich dann wieder eine neue Ausrede finden werde ("Das Schloss zur Hütte klemmt..." o.ä.) ;-) Um Ausreden bin ich, was das Fahrrad fahren angeht, nicht verlegen. Dabei könnte es doch sooo schön sein... *grins*
    Ein golocal Nutzer Woley , so kenn ich dich - wieder eine wahnsinnig ausführliche, informative und toll geschriebene Bewertung, danke für's Teilen!!
    @JessicaP: so wie du hab ich bis vor ein paar Jahren auch gedacht - und dann hab ich meinen Freund kennen gelernt - und´alle Rad-Fobien über Bord geworfen! Mitterweile hab ich sogar ein eigenes MTB gekauft, ein ganz Feines mit Scheibenbremsen und freu mich richtig aufs Radeln (wir fahren allerdings hier nicht Straße, sondern nur Wald / Weinberge)

    bestätigt durch Community

    28.
  9. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Es ist Sommer 2009 und ich habe ein kleines Problem. Mein Schauff-Herrenrad "Andalucia" ( für große Jungs bis 110 kg) hat zu meinem Bedauern nicht mit meinem Körpergewicht Schritt gehalten und meine Gattin und ich wollen gerne zum Radeln nach Zempin zur Insel Usedom und von da die Insel bis hinter die polnische Grenze nach Swinemünde/ Swinoujscie (PL) erkunden. Ich habe berechtigte Angst, dass der bis dato heißgeliebte "Drahtesel" unter meinem erreichten Gewicht (111 kg bei 1,87 m Größe) zusammenbrechen wird zumal es mir schwer fällt, das Rad durch strampeln zu bewegen.

    Ich suche daher ein Rad für große und schwere Fahrer möglichst mit Elektromotor und beim Surfen durch das Internet stoße ich plötzlich auf Golocal-Mitglied Reiner Calmund, der auf dem Sattel eines Kalkhoff Foreigner XXL Damenrades in der Werbung so quasi "mit Rückenwind" das Fahrgefühl mit dem E-Bike als unbeschreiblichen Fahrspaß ohne jedwede körperliche Überanstrengung deklariert. Ein Händlerlink verweist mich an den Diplom-Elektroingenieur Andreas Ciliox im nordhessischen Eschenburg-Simmersbach, gut 40 km von meinem Wohnort entfernt.

    "Dipl. Ing." klingt schon mal gut und der Homepage des "Meisters" entnehme ich, dass er am Ende seines Elektrotechnik-Studiums als Diplomarbeit einen bürstenlosen Gleichstrommotor entwickelt hat, was noch besser klingt. In der Ortsmitte von Simmersbach - ein kleines nordhessisches Dörfchen mit rund 1400 Einwohnern - angekommen, weist ein kleines Blechschild nach links zum "E-Bike-Händler" quasi in der zweiten Reihe der Fachwerkhäuser hin. Meine Gattin und ich werden freundlich von Andreas Ciliox empfangen und seine Gattin bietet uns Kaffe bzw. Tee nebst kleinem Gebäck an. Es beginnt ein längeres Gespräch das mit der Probefahrt eines Kalkhoff-E-Bikes endet. Nach kurzer Einweisung fahre ich dann zunächst die steile Ortsdurchfahrt von Simmersbach mit "Motorunterstützung" hoch und dann geht’s abwärts nach Eibelshausen. Zurück in Simmersbach bin ich überzeugt: Ein E-Bike muss es sein und ich entscheide mich für das Kalkhoff Foreigner XXL Damenrad mit L-Rahmen (55 cm), 28er Schwalbe Marathon Plus "unplattbar-Reifen", einer helleren Lampe Lumotec IQ Fly senso plus und dem Kernstück des Rades, einem Bion X Lithium-Mangan-Ionen-Akku 36 Volt/10 A für das PL-250 HT samt Ladegerät, AXA-Rahmenschloss-Defender (die Versicherung verlangt entsprechende Sicherheitsschlösser) und einer Packtasche nebst dem obligatorischen fertig eingespeichtem neuen Hinterradeinbausatz ( 27 Gänge) für insgesamt 1.900,00 Euro inklusive der Umbaukosten.

    Der Vorteil: Das Rad hat eine Traglast von 170 Kg (üblich ist bei Rädern eine Traglast von ca. 110 kg; also die radelnde Person mit Gepäck und Sonderausrüstung und Fahrradeigengewicht) und den Einbausatz nebst Akku und sonstigem Zubehör wie z. B. das Bediengerät, Kabelverbindungen usw. (insgesamt rund 8 Kilogramm Zusatzgewicht) kann ich bei Wechsel des Fahrrades immer mitnehmen. Dann fallen nämlich nur rund 70 Euro Umbaukosten an. Der Batteriestrom des Akkus soll rund 70 bis 80 km halten und eine Aufladung an jeder 220- Volt-Steckdose kostet nur mal rund 6 Cent. Insgesamt soll so die Gesamtüberlebensdauer eines Bion-X- Akku für rund eine Weltumrundung ( ca. 40.000 bis 50.000 Kilometer) halten.

    Das Rad fährt sich äußerst gemütlich und körperliche Überanstrengungen sind mit dem Pedelec, der eigentlichen Bezeichnung für diese E-Bikes, auch bei Sportmuffeln oder weniger fitten, dafür umso schwereren Bikern kaum möglich. Der starke 36 Volt/250 Watt-HT-Motor verhilft dem Fahrer beim Treten der Pedalen zu einem zusätzlichen Kraftschub bis maximal ca. 300 Prozent seiner eigenen "Strampelkraft". Das ganze setzt freilich voraus, dass man immer - mit weniger oder mehr Körperkraft- in die Pedalen treten muss, damit die Kraftentfaltung des Elektromotors entsprechend wirksam wird. Jetzt wird mir natürlich klar, dass auch ein Power-Mann wie Reiner Calmund durch diese technische Entlastung ein angenehmes Gefühl andauernder Fahrunterstützung spürt.

    Das Bediengerät und die Steuerung für den E-Motor besteht aus einem beleuchteten LCD-Display (wird am rechts am Lenkrad in der Nähe der Gangschaltung angeschraubt), wobei das System über vier unterschiedliche Unterstützungsstufen = Aufwärtsgänge (beim 250 HT Akku) 35%, 75%, 150% und 300% verfügt. Der Motor verfügt ebenso über vier Abwärtsgänge, die bei steilen Abfahrten (1. Gang = leichte Abfahrt ; 4. Gang = steilste Bergabfahrt) eine starke Bremswirkung (Generator-Betriebsstufe = Rekuperation) haben und dabei zum Teil die Betätigung der Radbremsen überflüssig machen. Der Vorteil: Beim "Motorbremsen" bei den Bergabfahrten wird Strom zurückgewonnen, der in den Akku wiedereingespeist wird (allerdings nur bis maximal 15% der Akkuladung!). Die Bedienkonsole zeigt die aktuelle Fahrgeschwindigkeit ( die älteren Modelle bis 27 km/h; heutige Modelle = bis 25 km/h), die Gesamtkilometer, die Tageskilometer, die Fahrzeit, die Durchschnittsgeschwindigkeit und die Uhrzeit an. Es gibt verschiedene Bion X-Motoren mit Spannungen von 22,2 Volt (6,4 Ah) -Gewicht 1,4 kg - bis 37 Volt (9,6 Ah) - Gewicht 4,2 kg - und unterschiedliche Reichweiten von etwa 35 km bis 90 km. Die Entwicklung schreitet auch hier voran. Ab etwa Mai 2011 wird ein Bion X Motor mit 48,1 Volt bei 8,8 Ah mit einer Kapazität von 423 Wh (52 Zellen) und einem Gewicht von 3,3 Kg bei einer Reichweite von ca. 105 km erscheinen.

    Meine Gattin war ebenfalls von dem Pedelec begeistert und überzeugt. Sie hat sich das Kalkhoff Aggatu Pedelec C 8 G mit Extras für 1.954 Euro gekauft.

    Inzwischen haben wir jährlich knapp 3.000 Kilometer mit den Rädern zurückgelegt mit der Folge, dass ich 41 kg und meine Gattin rund 12 Kg an Gewicht verloren haben. Wir haben beide Räder bei der Firma Ciliox günstig in Zahlung gegeben. Ich habe mein zehn Jahre altes Schauff-Rad Andalucia mit dem vorhandenen Motor umrüsten lassen, mir darüber hinaus noch ein Mountain Bike (Cube Reaction GTC Pro) ohne E-Motor gekauft und meine Gattin fährt derzeit ein neues E-Bike Diamant Zouma Sport. Von Mai bis Oktober trifft man uns "inzwischen von Frühjahr bis Herbst = Idealgewichtige" mit unseren Rädern viel im Drei-Länder-Eck Siegerland-Sauerland-Wittgenstein, in Österreich (Donau-Radweg Wachau) und in Tirol (Österreich) sowie Südtirol an. Wir haben uns einen Fahrradgepäckträger fürs Auto zugelegt und so lassen sich die Räder bequem bei jeder Reise mitnehmen. Eine entsprechende E-Bike/RadVersicherung haben wir nachträglich über die vorhandene Hausratversicherung eingeschlossen und das E-Bike-Fahren ist - neben dem außerordentlichen gesundheitlichen Positiv-Aspekt -ansonsten kennzeichen-, versicherungs- und steuerfrei. E-Bikes rangieren in der Beleibtheitsskala der Deutschen ganz oben. Jedes dritte heute produzierte Rad soll bereits ein E-Bike sein.

    Wer sich näher und technisch tiefgründiger informieren möchte, dem empfehle ich die sehr interessante Homepage htttp://www.leichter-fahren.de der Firma Andreas Ciliox in Eschenburg-Simmersbach. Bei persönlichen Gesprächen/Fachinformationen empfehle ich unbedingt vorherige telefonische Anmeldung, da die Betriebszeiten Sommer/Winter unterschiedlich sind.




    geschrieben für:

    Fahrräder in Wissenbach Gemeinde Eschenburg

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    barthmun das nenne ich mal ausführlich, aber doofe Frage, wie kann man bei einem e-bike abnehmen? Man macht doch nichts, das macht doch er Motor - dachte ich zumindest bis heute :-)
    JessicaP Sportlich, sportlich, wenn ich mich mal so aufraffen könnte... Ich nutze immer die Ausrede, dass ich mein Fahrrad nicht die steile Kellertreppe hinauf bekomme und hoffe noch immer auf ein Fahrradhäuschen im Garten - befürchte bloß, dass ich dann wieder eine neue Ausrede finden werde ("Das Schloss zur Hütte klemmt..." o.ä.) ;-) Um Ausreden bin ich, was das Fahrrad fahren angeht, nicht verlegen. Dabei könnte es doch sooo schön sein... *grins*
    Ein golocal Nutzer Woley , so kenn ich dich - wieder eine wahnsinnig ausführliche, informative und toll geschriebene Bewertung, danke für's Teilen!!
    @JessicaP: so wie du hab ich bis vor ein paar Jahren auch gedacht - und dann hab ich meinen Freund kennen gelernt - und´alle Rad-Fobien über Bord geworfen! Mitterweile hab ich sogar ein eigenes MTB gekauft, ein ganz Feines mit Scheibenbremsen und freu mich richtig aufs Radeln (wir fahren allerdings hier nicht Straße, sondern nur Wald / Weinberge)

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    29.
  10. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Es ist Sommer 2009 und ich habe ein kleines Problem. Mein Schauff-Herrenrad "Andalucia" ( für große Jungs bis 110 kg) hat zu meinem Bedauern nicht mit meinem Körpergewicht Schritt gehalten und meine Gattin und ich wollen gerne zum Radeln nach Zempin zur Insel Usedom und von da die Insel bis hinter die polnische Grenze nach Swinemünde/ Swinoujscie (PL) erkunden. Ich habe berechtigte Angst, dass der bis dato heißgeliebte "Drahtesel" unter meinem erreichten Gewicht (111 kg bei 1,87 m Größe) zusammenbrechen wird zumal es mir schwer fällt, das Rad durch strampeln zu bewegen.

    Ich suche daher ein Rad für große und schwere Fahrer möglichst mit Elektromotor und beim Surfen durch das Internet stoße ich plötzlich auf Golocal-Mitglied Reiner Calmund, der auf dem Sattel eines Kalkhoff Foreigner XXL Damenrades in der Werbung so quasi "mit Rückenwind" das Fahrgefühl mit dem E-Bike als unbeschreiblichen Fahrspaß ohne jedwede körperliche Überanstrengung deklariert. Ein Händlerlink verweist mich an den Diplom-Elektroingenieur Andreas Ciliox im nordhessischen Eschenburg-Simmersbach, gut 40 km von meinem Wohnort entfernt.

    "Dipl. Ing." klingt schon mal gut und der Homepage des "Meisters" entnehme ich, dass er am Ende seines Elektrotechnik-Studiums als Diplomarbeit einen bürstenlosen Gleichstrommotor entwickelt hat, was noch besser klingt. In der Ortsmitte von Simmersbach - ein kleines nordhessisches Dörfchen mit rund 1400 Einwohnern - angekommen, weist ein kleines Blechschild nach links zum "E-Bike-Händler" quasi in der zweiten Reihe der Fachwerkhäuser hin. Meine Gattin und ich werden freundlich von Andreas Ciliox empfangen und seine Gattin bietet uns Kaffe bzw. Tee nebst kleinem Gebäck an. Es beginnt ein längeres Gespräch das mit der Probefahrt eines Kalkhoff-E-Bikes endet. Nach kurzer Einweisung fahre ich dann zunächst die steile Ortsdurchfahrt von Simmersbach mit "Motorunterstützung" hoch und dann geht’s abwärts nach Eibelshausen. Zurück in Simmersbach bin ich überzeugt: Ein E-Bike muss es sein und ich entscheide mich für das Kalkhoff Foreigner XXL Damenrad mit L-Rahmen (55 cm), 28er Schwalbe Marathon Plus "unplattbar-Reifen", einer helleren Lampe Lumotec IQ Fly senso plus und dem Kernstück des Rades, einem Bion X Lithium-Mangan-Ionen-Akku 36 Volt/10 A für das PL-250 HT samt Ladegerät, AXA-Rahmenschloss-Defender (die Versicherung verlangt entsprechende Sicherheitsschlösser) und einer Packtasche nebst dem obligatorischen fertig eingespeichtem neuen Hinterradeinbausatz ( 27 Gänge) für insgesamt 1.900,00 Euro inklusive der Umbaukosten.

    Der Vorteil: Das Rad hat eine Traglast von 170 Kg (üblich ist bei Rädern eine Traglast von ca. 110 kg; also die radelnde Person mit Gepäck und Sonderausrüstung und Fahrradeigengewicht) und den Einbausatz nebst Akku und sonstigem Zubehör wie z. B. das Bediengerät, Kabelverbindungen usw. (insgesamt rund 8 Kilogramm Zusatzgewicht) kann ich bei Wechsel des Fahrrades immer mitnehmen. Dann fallen nämlich nur rund 70 Euro Umbaukosten an. Der Batteriestrom des Akkus soll rund 70 bis 80 km halten und eine Aufladung an jeder 220- Volt-Steckdose kostet nur mal rund 6 Cent. Insgesamt soll so die Gesamtüberlebensdauer eines Bion-X- Akku für rund eine Weltumrundung ( ca. 40.000 bis 50.000 Kilometer) halten.

    Das Rad fährt sich äußerst gemütlich und körperliche Überanstrengungen sind mit dem Pedelec, der eigentlichen Bezeichnung für diese E-Bikes, auch bei Sportmuffeln oder weniger fitten, dafür umso schwereren Bikern kaum möglich. Der starke 36 Volt/250 Watt-HT-Motor verhilft dem Fahrer beim Treten der Pedalen zu einem zusätzlichen Kraftschub bis maximal ca. 300 Prozent seiner eigenen "Strampelkraft". Das ganze setzt freilich voraus, dass man immer - mit weniger oder mehr Körperkraft- in die Pedalen treten muss, damit die Kraftentfaltung des Elektromotors entsprechend wirksam wird. Jetzt wird mir natürlich klar, dass auch ein Power-Mann wie Reiner Calmund durch diese technische Entlastung ein angenehmes Gefühl andauernder Fahrunterstützung spürt.

    Das Bediengerät und die Steuerung für den E-Motor besteht aus einem beleuchteten LCD-Display (wird am rechts am Lenkrad in der Nähe der Gangschaltung angeschraubt), wobei das System über vier unterschiedliche Unterstützungsstufen = Aufwärtsgänge (beim 250 HT Akku) 35%, 75%, 150% und 300% verfügt. Der Motor verfügt ebenso über vier Abwärtsgänge, die bei steilen Abfahrten (1. Gang = leichte Abfahrt ; 4. Gang = steilste Bergabfahrt) eine starke Bremswirkung (Generator-Betriebsstufe = Rekuperation) haben und dabei zum Teil die Betätigung der Radbremsen überflüssig machen. Der Vorteil: Beim "Motorbremsen" bei den Bergabfahrten wird Strom zurückgewonnen, der in den Akku wiedereingespeist wird (allerdings nur bis maximal 15% der Akkuladung!). Die Bedienkonsole zeigt die aktuelle Fahrgeschwindigkeit ( die älteren Modelle bis 27 km/h; heutige Modelle = bis 25 km/h), die Gesamtkilometer, die Tageskilometer, die Fahrzeit, die Durchschnittsgeschwindigkeit und die Uhrzeit an. Es gibt verschiedene Bion X-Motoren mit Spannungen von 22,2 Volt (6,4 Ah) -Gewicht 1,4 kg - bis 37 Volt (9,6 Ah) - Gewicht 4,2 kg - und unterschiedliche Reichweiten von etwa 35 km bis 90 km. Die Entwicklung schreitet auch hier voran. Ab etwa Mai 2011 wird ein Bion X Motor mit 48,1 Volt bei 8,8 Ah mit einer Kapazität von 423 Wh (52 Zellen) und einem Gewicht von 3,3 Kg bei einer Reichweite von ca. 105 km erscheinen.

    Meine Gattin war ebenfalls von dem Pedelec begeistert und überzeugt. Sie hat sich das Kalkhoff Aggatu Pedelec C 8 G mit Extras für 1.954 Euro gekauft.

    Inzwischen haben wir jährlich knapp 3.000 Kilometer mit den Rädern zurückgelegt mit der Folge, dass ich 41 kg und meine Gattin rund 12 Kg an Gewicht verloren haben. Wir haben beide Räder bei der Firma Ciliox günstig in Zahlung gegeben. Ich habe mein zehn Jahre altes Schauff-Rad Andalucia mit dem vorhandenen Motor umrüsten lassen, mir darüber hinaus noch ein Mountain Bike (Cube Reaction GTC Pro) ohne E-Motor gekauft und meine Gattin fährt derzeit ein neues E-Bike Diamant Zouma Sport. Von Mai bis Oktober trifft man uns "inzwischen von Frühjahr bis Herbst = Idealgewichtige" mit unseren Rädern viel im Drei-Länder-Eck Siegerland-Sauerland-Wittgenstein, in Österreich (Donau-Radweg Wachau) und in Tirol (Österreich) sowie Südtirol an. Wir haben uns einen Fahrradgepäckträger fürs Auto zugelegt und so lassen sich die Räder bequem bei jeder Reise mitnehmen. Eine entsprechende E-Bike/RadVersicherung haben wir nachträglich über die vorhandene Hausratversicherung eingeschlossen und das E-Bike-Fahren ist - neben dem außerordentlichen gesundheitlichen Positiv-Aspekt -ansonsten kennzeichen-, versicherungs- und steuerfrei. E-Bikes rangieren in der Beleibtheitsskala der Deutschen ganz oben. Jedes dritte heute produzierte Rad soll bereits ein E-Bike sein.

    Wer sich näher und technisch tiefgründiger informieren möchte, dem empfehle ich die sehr interessante Homepage htttp://www.leichter-fahren.de der Firma Andreas Ciliox in Eschenburg-Simmersbach. Bei persönlichen Gesprächen/Fachinformationen empfehle ich unbedingt vorherige telefonische Anmeldung, da die Betriebszeiten Sommer/Winter unterschiedlich sind.




    geschrieben für:

    Fahrräder in Wissenbach Gemeinde Eschenburg

    Neu hinzugefügte Fotos
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    barthmun das nenne ich mal ausführlich, aber doofe Frage, wie kann man bei einem e-bike abnehmen? Man macht doch nichts, das macht doch er Motor - dachte ich zumindest bis heute :-)
    JessicaP Sportlich, sportlich, wenn ich mich mal so aufraffen könnte... Ich nutze immer die Ausrede, dass ich mein Fahrrad nicht die steile Kellertreppe hinauf bekomme und hoffe noch immer auf ein Fahrradhäuschen im Garten - befürchte bloß, dass ich dann wieder eine neue Ausrede finden werde ("Das Schloss zur Hütte klemmt..." o.ä.) ;-) Um Ausreden bin ich, was das Fahrrad fahren angeht, nicht verlegen. Dabei könnte es doch sooo schön sein... *grins*
    Ein golocal Nutzer Woley , so kenn ich dich - wieder eine wahnsinnig ausführliche, informative und toll geschriebene Bewertung, danke für's Teilen!!
    @JessicaP: so wie du hab ich bis vor ein paar Jahren auch gedacht - und dann hab ich meinen Freund kennen gelernt - und´alle Rad-Fobien über Bord geworfen! Mitterweile hab ich sogar ein eigenes MTB gekauft, ein ganz Feines mit Scheibenbremsen und freu mich richtig aufs Radeln (wir fahren allerdings hier nicht Straße, sondern nur Wald / Weinberge)

    bestätigt durch Community

    30.