Die Frankfurter „Taunusanlagen“ sind schon ein lohnendes Ziel, auch wenn die an dieser Stelle eine untergeordnete Stelle spielen. Darüber werde ich zu passender Zeit zu sprächen kommen. Dort habe ich sehr viele Denkmäler entdeckt unter anderen diese. Auch, wenn ich nicht wusste (außer den Namen, der mir nichts sagte), habe ich trotzdem Fotos davon gemacht, die man hier sehen kann.
Eine gute Frage ist es, ob was man in der eigenen Stadt (auch wenn es als Fehltritt geahndet würde, wenn eine... weiterlesen
entsprechende Dienstperson dies mitbekommen hätte), in Kauf nimmt, wie das an einem fremden Ort (erst recht, wenn es die letzten Stunden dort sind…) zu bewerkstelligen wäre. Hinzukommt dass ich nicht alleine die Gegend erkundet habe… Schwierig das ganze.
Es geht um Verbote im Allgemeinen aber bei dieser Fläche im Speziellen ob mir die Details wichtig genug erschienen, um den gepflegten Rasen, der zwischen dem Hauptweg und dem Dargestellten lag. Um es kurz zu machen: ich oute mich als „Hasenfuss“ (in diesem Kontext) dar sich nicht traute dies Wagnis zu tun…. Grob kann man ja schon erkennen! Wer mehr will, weiß wo es zu finden ist ;-)
Trotz der Assoziation zu dem französischen Namensgeber der Hinrichtungsapparatur haben (meinen Recherchen zufolge) keine Verbringung unter einander gehabt, auch wenn Familie Guillotine eine Änderung dessen beantragt hatte.
Jedoch, wenn man sich die Vita des Herrn Guiollett anschaut, etwas haben sie gemein: es sind die Taten, die im Nachhinein betrachtet eine Wende eigeleitet haben, die unumkehrbar waren, als sie ausgeführt wurden. Mancher könnte meinen, dass man keine Äpfeln mit Birnen vergleichen kann, doch ein regierender Bürgermeister hat Befugnisse, denen man sich, erst recht im frühen 19. Jahrhundert nicht wiedersetzt hatte.
Jakob Guiollett (* 25. Februar 1746 in Aschaffenburg - 5. September 1815 in Frankfurt am Main) war aber nur ein Vollstrecker der Befehle, die er selbst erhalten hatte! Es war ein halbherziger Versuch in den Jahren 1804-06 die Stadtbefestigungsanlagen dem Erdboden gleich zu machen.
Unweigerlich mit dem Einzug der Franzosen wurde einiges auf „Eis“ gelegt, sodass Guiollett mit der Aufgabe betraut wurde. Wenn man es sich genau anschaut, ist er indirekt auch der Schöpfer dieser Parkanlage zu nennen, denn die frei gewordenen Grundstücke wurden zu einem Teil an Privatpersonen verkauft, zu einem anderen in Grünflächen umgewandelt.
Bevor es über eine Schaffung der Gärten gedacht wurde, gab es einen wichtigen Grund, warum die (veralteten) Wallanlagen endgültig aus dem Stadtbild verschwinden sollten! Es waren die Kosten, die die Kämmerer Frankfurts nicht mehr bereit waren aufzuwenden, wenn sie eh ihre Funktion eingebüßt hatte!
Der bis heute existierende Grüngürtel ist aber nicht nur dem Politiker zu verdanken, sondern es ist vielmehr ein Ergebnis der sorgfältigen Planung des Stadtgärtners Sebastian Rinz. So rückte dieser die engen mittelalterlichen Stadtgrenzen ins öffentliche Interesse indem er eben die besagten Anlagen schuf.
Die Geschichte erinnert sich aber nicht der Menschen im Hintergrund, sondern wenn schon an die Macher, wie in diesem Fall. So verwundert es nicht, dass Jakob Guiollett seine letzten Lebensjahre als Bürgermeister Frankfurts / Main in Erscheinung getreten ist. Es waren nur 4 Jahre geworden (1811-15), weil er das Zeitliche erreicht hatte.
Das Denkmal setzt sich aus mehreren Teilen zusammen, die von dem Frankfurter Bildhauer und späteren Kunsthistoriker Eduard Schmidt von der Launitz, (1797 - 1869), als einer der ersten Aufträge überhaupt, 1837 entworfen und hergestellt. Über die Vita des Künstlers werde ich an einer anderen Stelle zurückkommen, da es nicht das einzige in FfM gewesen ist!
Wenn man sich die Komposition anschaut, fällt auf, dass die Stele, auf der das Brustbild zu sehen ist, vergleichsweise groß in Vergleich dazu ausfällt. Das Konterfei des Politikers kann man oben drauf bewundern. Darunter ist eine Art Säule, unter der ein Bronzerelief verläuft.
Um die einzelnen Figuren besser sehen zu können, müsste ich näher an die Plastik dran, doch das habe ich, wie bereits erwähnt gelassen. Es soll sich eine Inschrift darunter befinden, die auf den Dargestellten verweist.
Die erwähnten Teile sind aus Bronze angefertigt, doch deren „Hersteller“ konnte ich nicht lokalisieren. Die Figur selbst aber erinnert schon an die antiken Vorbilder, die der Künstler aus seinem Aufenthalt in Rom wohl kennen dürfte.
Als Abschluss (bzw. Anfang) wählte Eduard Schmidt von der Launitz eine Säule, die sich nach oben hin ein wenig verjüngt unter der einige Stufen zu finden sind. Ob das eine Ehrerbietung an den Dargestellten sein soll, ist nur eine Vermutung. Die Komposition insgesamt hat uns wirklich sehr gefallen, trotzdem sind nicht mehr als sehr gute 4 Sterne nicht drin (wegen der Lage mitten im Grün…)![verkleinern]