wenn ich mal in meiner heimatstadt weile - und gelegenheit zu einem altstadtbummel habe - kehre ich gerne auch in die Uni-Buchhandlung ein.
einerseits stöbere ich sowieso gerne in buchhandlungen.
andererseits verbinden sich mit dieser buchhandlung angenehme erinnerungen an meine studienzeit ...
die DDR war ein leseland.
aber nicht jedes buch würde in ausreichender stückzahl gedruckt - das ging soweit, daß einige stücke nicht mal bis in die buchhandlungen kamen.
was herausgegeben wurde,... weiterlesen
konnte man einer art katalog entnehmen (VlB? [1]), der allen bibliotheken und buchhandlungen zur verfügung stand.
wer lieb fragte (und schnell genug war), konnte diesen katalog auch privat erhalten. an der penne haben wir das teil schon gerne genutzt, um interessante bücher zu bestellen ...
ich bekam ihn irgendwann regelmäßig.
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in Kiew habe ich mich dann mit einem bücherwurm befreundet.
es gab in Kiew zwei buchhandlungen speziell für ausländische literatur: eine für bücher aus dem 'sozialistischen lager', eine für bücher aus dem 'nicht-sozialistischen lager' ;-)
eingekauft haben wir dann gemeinsam - immer einen rucksack dabei, der bei der heimkehr auch nie leer war.
mein beitrag war, immer den aktuellen katalog dabeizuhaben - den ich mir aus der heimat schicken ließ ...
eines tages kamen wir auf die idee , in ersterem laden zu fragen, wie die an die bücher kommen (wir hatten einige bücher erstehen können, die in DDR-geschäften bückware [2] waren!).
"ja, man bestelle nach jenem katalog - aber mehr so lotto-mäßig, da niemand ahnung hatte, was denn so gefragt wäre ..."
das war unsere chance!
denn 'ausländische' buchhandlungen wurden durch die DDR-verlage bevorzugt beliefert.
ab sofort durften wir - mit freundlicher genehmigung der leitung - die bestellisten mitbearbeiten - und unsere wünsche einbringen!
für unsere 'mitschüler haben wir natürlich auch bestellt.
auf diese weise
vorteilhaft war zu der zeit auch, daß viele DDR-bücher in der UdSSR oft nur zwei drittel, manchmal nur die hälfte vom DDR-preis kosteten.
und das bei den sowieso schon im vergleich zu heute extrem günstigen preisen!
so war es mir möglich, trotz geringem stipendium eine ganze bibliothek aufzubauen ...
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und heute?
die buchpreise sind zwar fest, aber hoch.
(so hoch, daß immer mehr familien nur noch ein buch haben - das telefonbuch :-(...)
nihilo trotzquam ist die Uni-Buchhandlung ein fester bestandteil nicht nur des stadtbildes (historisches gebäude), sondern auch des geschäfts- und vor allem geistigen lebens in Greifswald.
der hauptsächlich medizinischen ausrichtung der Universität folgend, ist hier natürlich vor allem das medizinische buch sehr präsent.
und beste beratung dazu - bei vorhandenen büchern kennt die freundliche mitarbeiterschaft oft mehr als den klappentext, bei nichtvorhandenen weiß man, wo und wonach man suchen muß ...
gleiches gilt auch für die anderen fachbereiche und das weitere angebot.
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enkeline (4+) 'schreibt' schon die ersten buchstaben.
zeit, den bücherwurmstab weiterzugeben - gerne auch über diesen quell Gutenbergscher kunst!
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was mir heutzutage nich so sehr gefällt, ist der nicht-buchbereich:
allerlei dekozeugs wird auch angeboten.
TUT DATT NOT?
ich glaube, nicht wirklich ...
aber sei's drum.
eine bereicherung sind dagegen die vielfältigen Aktionen [3] ähniches gab es zwar früher auch schon, aber nicht so intensiv.
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[1] war, glaube ich, das oder ein teil des de.wikipedia.org/wiki/Verzeichnis_lieferbarer_B%C3%BCcher ...
[2] de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCckware
[3] rats-unibuch.de/tag/aktionen/[verkleinern]