Schmuddelige Bahnhöfe / Halte gibt es zu genüge, doch es gibt einige Ausnahmen, die positiv in Gedächtnis bleiben! Wenn selbst uns, die nur wenige Minuten auf den Anschluss gewartet haben, die frische Brise an einem Frühlingstag nicht gerade angenehm vorgekommen ist, was sollen denn jene sagen, die regelmäßig sich an der S-Bahnstation Meißen Altstadt aufhalten! Um von den Bushaltestellen davor zu den Gleisen zu gelangen, geht man (fast automatisch) an einer Einkaufspassage vorbei. Das ist auf... weiterlesen
den ersten Blick nichts ungewöhnliches, doch es wird der Eindruck erweckt, dass die ganze Gleisanlage / Bahnsteig sich darauf befinden würden. Es ist schon eine tollkühne Vorstellung, doch sicherlich würde die Statik es nicht hergeben ;-)! Erst oben angekommen, entdeckten wir, dass das besagte Gebäude sich um einige Meter versetzt, davor befindet und nicht wie gedacht :-)! Für uns als regelmäßige Bahnkunden sind definitiv jene lieber, die sich vom „Einerlei“ des dazugehörigen Verkehrs abheben! Diese in Meißen gehört aus unserer Sicht (mit kleinen Abzügen) dazu!
Erst auf unserem Rückweg in die sächsische Landeshauptstadt ging es zu diesem Halt, weil wir zuvor am Meißener HBF ausgestiegen sind. Falls wir die Stadt erneut besuchen sollten (und das gilt auch für andere), liegen die Sehenswürdigkeiten wesentlich näher, als bei dem anderen… Doch der Weg ist bekanntlich das Ziel ;-)! Bei dem schönem Wetter, das wir „erwischt“ haben, nimmt man so einen „Umweg“ als Spaziergang einfach hin!
Im Vergleich zu den meisten von mir bereits vorgestellten Reisezielen / Bahnhöfen / Halten ist dieser und die dazugehörige Strecke relativ neu. Wie ich gelesen habe, die Planungsarbeiten erfolgten bereits kurz nach der Wende in den 1990-er Jahren. Die feierliche Neueröffnung ließ aber Jahrzehnte auf sich „warten“, weil es erst im Dezember 2013 so weit gewesen ist! Es ist gleichzeitig eine Neubelebung einer Strecke, die (aus welchen Gründen auch immer) zeitweise gar nicht betrieben wurde, weil sie (was ich nur zitieren kann) „demontiert“ worden ist!
So schön wie sich das äußere darstellt, ist der S-Bahnhalt Meißen Altstadt macht ihn zu etwas besonderem! Die „Porzellanstadt“ in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn hat sich etwas einfallen lassen, damit die Tunnelwände nicht so trist und grau bleiben! Es sind „ganz schräge Vögel“, die einem Lust auf die Reise machen sollen und gleichzeitig ein richtiger Blickfang ist es geworden! Diese „Verschönerungsaktion“ erfolgte knappe 4 Jahre nachdem dieser Halt eingeweiht worden ist und zwar im Jahr 2017.
Die Fläche vor dem Bahnhof kann man als eine Art „Werbung“ für die Region und Stadt verstanden werden. In der kurzen Zeit konnte ich nur diese beiden Fotos machen können, doch es gibt wesentlich mehr zu sehen, als das! Zum einen wird auf der rechten Seite des Tunnels, dass Meißen eine Porzellan- und gleichzeitig eine Weinstadt handelt. Zum anderen ist es eine Art Fahrplan zwischen den beiden Endpunkten, die sie verbindet: die besagte Stadt selbst bis hin nach Schöna und in die „Sächsische Schweiz“. So haben Die Künstler Kay Leonhardt und Daniel Bahrmann zu den wichtigen anderen Stationen ein bildliches „Kommentar“ abgegeben, das in der Form seines Gleichen sucht: Sektglas bei Radebeul; ein Fußball, der auf Dynamo Dresden verweist und als Hauptmotiv das was ich zuvor erwähnt habe. So finde ich, dass die Kosten von 13.000 € für ein solches Kunstwerk völlig angemessen gewesen sind! Dabei muss nicht jeder meine Meinung teilen!
Wenn es nur auf diese Details ankommen würde, hätte es schon meine volle Zustimmung gegeben, doch auch der Halt an sich darf dabei nicht unerwähnt bleiben! Es ist nicht nur der bereits erwähnte Wind, der sich nachteilig auswirken kann. Da ist auch dessen Erreichbarkeit für Menschen mit Gehproblemen! Wenn ich mich recht entsinne, gab es keinen Aufzug, den man zu den Gleisen nehmen könnte, falls das notwendig wäre! Erneut ist es Schutz vor den äußeren Einflüßen, der aus unserer Sicht nicht konsequent durchdacht wurde: der größte Teil des Mittelbahnsteigs muss nämlich OHNE diesen auskommen :-/.
Nach einem einzigen Aufenthalt dort kann ich keine weiteren Angaben über die Pünktlichkeit der S-Bahn machen. Wir mussten jedenfalls nicht lange auf die S 1, die hier vorbeifährt, warten. So wie ich gelesen habe, dass in der Arbeitswoche es, je nach dem wohin man fahren möchte, Unterschiede gibt, wie häufig diese verkehren! Da die Strecke erst letztes Jahr bis nach Pirna erweitert wurde, gibt es dorthin zwei mal / Std. eine Verbindung, nach Dresden ist es häufiger (lt. eigenen Angaben) alle 15 Min. Was uns dabei überrascht hatte, dass dabei die Doppeldecker-Züge eingesetzt werden und nicht die „einfachen“, die sonst als S-Bahn verkehren!
Nach Abwägung aller Vor- und Nachteilen erscheinen mir an der Stelle 3 Sterne angemessen und zudem der Favoritenstatus wegen der schönen Fliesen, die den Eingang dahin verschönern![verkleinern]