Das kleine, an ein Grab erinnernde Denkmal am südlichen Eingang des Flugplatzes Neuhardenberg (ehemals Marxwalde / 50 km nordöstlich von Berlin) wurde zum Gedenken an die Neuhardenberger Opfer eines der schwersten Flugzeugunglücke der Bundesluftwaffe errichtet.
Am 13.9.1997 kollidierte eine Tupolew Tu-154 der Flugbereitschaft des Bundesverteidigungsministeriums mit einem Transportflugzeug Lockheed C-141 Starlifter der US-Air-Force im Südatlantik vor der Nordküste Namibia’s.
Die deutsche... weiterlesen
Maschine war auf dem Weg von Köln nach Kapstadt und sollte 12 deutsche Marineangehörige zu einer Regatta aus Anlass des 75. Jahrestag’s der südafrikanischen Marine bringen.
Die US-amerikanische Maschine war auf einem Flug von Windhuk (Namibia) zur britischen Atlantikinsel Ascension.
Alle 24 deutschen und 9 US-amerikanischen Flugzeuginsassen kamen ums Leben.
Ursache war menschliches Versagen der deutschen Flugzeugführung und der angolanischen Fluglotsen sowie mangelnde Radarabdeckung des afrikanischen Luftraums. Beide Maschinen waren auch nicht mit einem Kollisionswarnsystem ausgerüstet.
7 der deutschen Besatzungsmitglieder kamen aus Neuhardenberg. Dazu kamen noch 2 mitfliegende Ehefrauen.
Ursprünglich gehörte die Tu-154 zum Transportfliegergeschwader 44 der DDR-Luftstreitkräfte (auch „Regierungsstaffel“ genannt, da diese Einheit für die Beförderung der DDR-Führung zuständig war).
Nach der Wiedervereinigung wurden Maschinen und Piloten der Staffel in das Lufttransportgeschwader 65 und die Flugbereitschaft der Bundesluftwaffe übernommen.
Die verunglückte Maschine stand unter dem Kommando von Wolfgang Reinhold, dem Sohn des einstigen Chefs der DDR-Luftstreitkräfte Generaloberst Wolfgang Reinhold (1923-2012).
Ehemalige Angehörige des TG-44 Marxwalde / LTG-65 Neuhardenberg richteten nach dem Unglück dieses kleine Denkmal für ihre einstigen Kameraden und die verunglückten Ehefrauen ein.
Da im Ort selbst jeglicher Hinweis fehlt, bin ich nur durch einen Verweis im Flugplatz-Museum Neuhardenberg auf die Gedenkstätte aufmerksam geworden. Und ohne erklärende Hilfe eines Ortskundigen hätte ich’s auch nicht gefunden:
Am alten Ortskern auf Höhe der Sparkasse von der B167 (Karl-Marx-Allee) in die Oderbruchstraße fahren. Nach einigen hundert Metern ist das Denkmal dann linker Hand an der heutigen Einfahrt zum Flugplatz.
Fazit: Schlichtes Totengedenken. Ein Stern Abzug für die fehlenden Hinweise im Ort und den hässlichen Rechtschreibfehler auf der Gedenktafel.[verkleinern]