Wenn man eine Bezeichnung wie Stadtmuseum hört, da denkt man an etwas erhabenes der wenigstens großes, vor allem wenn es auch noch offiziell heißt, dass eine alte Abtei deren Bestandteil ist, dann erst recht. Mit solchen Erwartungen sind wir in Pirna zu der angegebenen Adresse auch gegangen. Manchmal aber sieht es außen interessanter, als es in Inneren tatsächlich ist!
Es hört sich schon imposant an, wenn es heißt, dass es 1861 gegründet wurde und seit 1923 an der angegebenen Adresse zu... weiterlesen
finden ist. Trotz allem bin ich eher enttäuscht von dieser Sammlung...
Zuerst hieß es an der Kasse 4 € Eintritt, da habe ich zuerst gedacht, der Preis ist OK, mal schauen was wir dafür geboten bekommen. Da ich mit hohen Erwartungen hingekommen war, habe ich für die Fotoerlaubnis auch noch 2 € zusätzlich bezahlt. Aus meiner Sicht hat es sich nicht gelohnt, denn ich fand kaum etwas, was sich abzulichten gelohnt hätte, was ich nicht schon irgendwo anders gesehen bzw. Bereits fotografiert hätte!
Bei der Architektur handelt es sich tatsächlich um die übrig gebliebenen Mauern des Kapitelsaals (Versammlungsort der Mönche) aus der Gründungszeit des Klosters. Was aber bei uns für Irritation gesorgt hatte, waren die nachträglich eingefügten Treppenkonstruktion aus Metall, die Holzstufen lockern das ganze zwar auf, aber ein merkwürdiges Gefühl bleibt dennoch!
Bevor es zu den jeweiligen Räumen weiter ging, hieß es, dass wir unsere Rucksäcke einschließen müssen. Die Schließfächer kann man nicht wirklich als groß bezeichnen, denn erst nachdem ich einige Sachen um geräumt habe, passte er erst nach mehreren Versuchen rein! Nervig war es doch, das musste ich auch erwähnen, bevor ich mich dem eigentlichen Bericht zuwende!
Im ersten Raum standen einige Grabmäler und Vergleichbares, da habe ich eine Ausnahme gemacht, aber aufgrund der schlechten Lichtbedingungen (mal zu hell, in anderen Ecken zu dunkel...) habe ich diese Fotos schon vor Ort verworfen.
In der Zwischenzeit mussten wir beide das "stille Örtchen" besuchen, sofort hieß es, wenn Sie drauf wollen, müssen Sie bezahlen! Und schon wieder wurde die Hand ausgestreckt, um abkassieren. Ich habe es noch nie anderswo erlebt, weder in Deutschland, noch im Ausland, dass wir als Besucher noch zusätzlich zum Eintrittsgeld auch noch dafür "blechen" sollen. Da bleibt einem nichts übrig, als sich zu beugen.
Der Weg in die erste Etage führt durch eine sehr schmale Treppe hinauf. Hinter einer dicken Holztür verbarg sich die eigentliche Sammlung: es was klar, dass die ausgestellten Stücke von der Pirnaer Geschichte erzählen würden. In der einen Ecke ein Harnisch, unterschiedlich alte Stadtansichten aber auch nicht als Original, denn dieser hängt in Dresden, bis auf wenige. Einige Mittelalterliche Skulpturen bildeten eine angenehme Ausnahme. Dieser Raum kann man das alte Kreuzgewölbe bewundern, das war aus meiner Sicht ein Highlight in diesem Museums darstellt. Nach so langer Zeit fällt mir schwer, die wenigen Teile, die zu sehen sind, aufzuzählen, bei Interesse auf der Seite, die ich beigefügt habe, vorbeischauen, denn dort kann man sich einige Bilder davon ansehen.
In der letzten Etage war die Sonderausstellung untergebracht. Der Name des Künstlers hatte mir nichts gesagt, da ich kein besonderer Fan davon bin. Die Werke (meistens Ölgemälde) konnte man für entsprechendes (sehr teures) Geld zu kaufen.
Nachdem ich nachgeschaut habe, handelte es sich um Jochen Fiedler. Bei Interesse kann man auf der Seite http://www.jochenfiedler-dresden.de/ über das Oevre und Leben des Malers nachlesen. Einige Landschaftsbilder haben uns schon gefallen, aber mehrere Tausend Euro, das übersteigt bei weitem unsere Urlaubskasse!
Nachdem wir wieder nach unten gekommen sind, hieß es, dass noch über dem Eingangsbereich noch mal eine Ebene besichtigt werden kann. Dort war ebenfalls die Fortsetzung der Sonderausstellung. Die hatten wir bald hinter uns gebracht. Wir haben uns gefragt, ob das schon alles sein sollte?! An der Kasse haben wir uns nach dem Künstler erkundigt, denn es lagen Blätter aus mit seinem Lebenslauf aus. Was uns verwundert hatte, dass trotz das er hier im Rheinland ausgestellt hatte, dass ich davon nichts mitbekommen habe. Der Aufseher konnte mir da nicht weiter helfen und verwies mich auf die Internetseite vom genannten zurück.
Die benachbarte Kirche St. Heinrich wollten wir uns eigentlich noch anschauen, die Bestandteil dieses Museums ist, der Herr meinte, dass wir über ein Monat zu spät gekommen sind, weil es nur im Sommerhalbjahr geöffnet wird! Wenn ich das vorher gewusst hätte, dann wären wir sicherlich kaum rein gekommen...
Im Nachhinein ist man bekanntlich schlauer! Aus meiner Erfahrung kann ich behaupten, dass so manche "Heimatstube" in irgendwelchen kleinen Dörfern mehr zu bieten hatten, als dieses "Stadtmuseum" hier. Aber es ist eine Erfahrung, die wir gemacht haben und dass manchmal solche Erfahrungen machen muss... Mal schauen, wie es sich damit bei nächsten mal damit verhält, denn die Kirche würde uns schon interessieren, die Zeit wird es dann zeigen! Aus den genannten Gründen kann ich nicht mehr als 2 Sterne für diese Sehenswürdigkeit geben.[verkleinern]