Hier sind Kunden nicht nur Könige, sondern sogar Kaiser. Ich hatte mir an der Obsttheke eine Sharon mitgenommen und stand an der Kasse um zu bezahlen. Hinter mir eine lange Schlange. Die Kassiererin lässt alle Artikel über das Band laufen, bei der Sharon hält sie kurz inne und fragt mich, warum ich denn keine Khaki genommen hätte, die wären doch im Angebot (Sharon 89 ct, Khaki 59 ct).

Ich: "Öhm, ich habe keine Khakis gesehen, ehrlich gesagt."
Kassiererin: "Warten Sie mal, ich schau mal eben." *steht auf und geht zur unweit entfernten Obstabteilung. Schaut sich dort um, findet aber auch nur Sharons, keine Khakis. Dann fragt sich etwas lauter eine andere Kollegin: "Haben wir keine Khakis mehr?"
Kollegin: "Nee, da nicht. Die müssten draußen sein!"
Kassiererin legt meine Sharon weg, geht raus, grübelt, welche Khaki aus dem Angebot die Beste sein könnte, schnappt sich eine und winkt mir damit zu: "Ist die gut?"
Ich *grinse und gucke in die Schlange hinter mir, wo ich sehe, dass auch mehr Leute sichtlich amüsiert sind*: "Ja, die ist prima."
Kassiererin kommt, gibt die Khaki ins Kassensystem ein und meint: "Nehmen Sie die mal mit, die schmecken doch genauso gut und sind billiger."

Herrlich, also allein der Hinweis, dass die Khaki ja günstiger ist, fand ich schon sehr nett, aber sich dann auch noch die Mühe machen, durch den halben Laden zu laufen, damit ich 30 ct sparen kann, schon cool. Danke, toller Service! :-)

Ich habe mich monatelang gesträubt, diesen Laden an der Kö zu betreten, diesmal habe ich verloren. Ach komm schon, nur mal gucken. Ja toll. Wenn man schon für das Betreten eines Geschäfts anstehen muss, dann stimmt doch was nicht. Das heißt meistens, entweder sind die Sachen da drin so edel, dass ich sie mir sowieso nicht leisten kann oder aber, es wird so ein Hype drum gemacht, dass ich die Sachen, selbst wenn ich sie mir leisten könnte, nicht haben wollte. Letzteres war der Fall, um mal vorweg zu greifen.
Nachdem der Abercrombie-Bodyguard uns gemustert und rein gelassen hatte (immerhin fragte er nicht nach dem Perso und zeigte uns, wo die Garderobe ist), stand ein adonisartiger Typ mit nacktem Oberkörper und twelve-Pack im Eingangsbreich. Aha, mit dem konnte man sich fotografieren lassen. Ähm, und warum? Ich ärger mich im Nachhinein, dass ich es nicht gemacht habe, denn 2 Sekunden, bevor es geknipst hätte, hätt ich den Typen einfach mal gefragt, was er denn so von den Eurobonds hält, gut oder schlecht für die Rettung des Euro? Und zack, DANN hätte ich ein 1a Foto gehabt, was die ganzen kreischenden Abercrombie-Fans niemals gehabt hätten. Nämlich eins mit nem ziemlich verdutzten Gesicht, da hilft dann auch kein twelve-Pack mehr :D Naja, egal, das eigentliche Geschäft glich einer Disco. Dunkel, so laute Musik, dass man sein eigenes Wort nicht verstehen konnte, nur die "wichtigen" Punkte im Raum waren beleuchtet (das ist ja immer Definitionssache und lt. Definition aus den USA waren das Holzfällerhemden und Jeans), so dass man hin und wieder Leute in dem Laden anrempelte, natürlich aus Versehen, weil man ja nix sehen konnte. Wie in der Disco eben.
Die Deko war auch "phänomenal", zumindest das riesige Wandbild. Halbnackte Männer, die an sämtlichen Körperstellen bluteten. Wieder stellte sich mir die Frage, die mich in der 8. Klasse im Deutschunterricht geprägt hat: "Was will uns der Verfasser damit sagen?"
Ich suchte also vergeblich immer noch DAS Highlight in diesem Laden, weswegen denn nun so ein Hype drum gemacht wird, denn in den USA - habe ich mir sagen lassen - ist die Marke "Abercrombie & Fitch" eher normal, quasi auf H&M Niveau. Und bei H&M muss ich nicht anstehen. Ahhh, die Holzfällerhemden vielleicht? Ok, bei dem saftigen Preis scheint's ja was besonderes zu sein. Nix für ungut, aber wenn ich als Kerl 79 € für ein kariertes Hemd ausgebe, dann sollte da meiner Meinung mindestens BOSS drauf stehen, nicht so ein Elch. Oder wenn ich ein normales T-Shirt trage, muss da nicht in riesigen Lettern A & F draufstehen, nur damit man es auf 500 m auch erkennt, wo ich es her habe. Wobei, was natürlich löblich ist, das Label achtet auch auf unsere sehbehinderten Mitmenschen, denn das Logo ist nicht einfach nur gedruckt, sondern auffällig dick mit mehreren Schichten bestickt / genäht. So kann man es also auch erfühlen. Achso, würd dann natürlich auch läppische 60 € kosten.
Sichtlich verwirrt und mit einem halben Tinnitus habe ich dieses Geschäft verlassen, ohne etwas zu kaufen. Nein danke, aber auf diesen Zug springe ich nicht auf. Nicht wegen der überteuerten Preise, sondern einfach weil ich diesen Trend nicht mitmachen will.

An der Kö, direkt gegenüber vom Seven's Eingang, konnte man sich die besten Plätze zum Leute gucken sichern. Bestellt wurde ein Eistee, geliefert wurde ein bräunliches Getränk, das zwar aussah wie ein Eistee, aber eher ein Tee ohne Eis war. Hm. Nachdem ich widerwillig 2 Schluck genommen hatte, winkte ich den Kellner heran mit der Bitte, ich hätte doch einen EIStee bestellt. Statt dass er das Ding mitnimmt und mir einen neuen serviert, brachte er mir sehr pragmatisch Eiswürfel. Eistee zum Selbermachen, na da schau an. Was erwartet man auch an der Königsallee und bei einem Preis von 3 € für 0,2 l Eistee. Also Steffi, wirklich!

Das Sannin liegt an der stark befahrenen Kölner Straße, im Inneren nimmt man jedoch kaum was davon wahr (wenn nicht gerade Rush Hour ist). Das Interieur ist eher wie bei einem Imbiss gehalten, einfach. Allerdings erwartet einen beim Besuch des Sannin ein kulinarischer Genuss aus dem Libanon. Da wir Hunger hatten, bestellten wir einen gemischten Vorspeisenteller. Der war allein schon von der Größe her mächtig, man hätte sich - gemeinsam mit den Vorspeisen, die ohnehin schon gereicht wurden (Brot, Oliven, Pasten) - das Hauptgericht sparen können (also allein von der Menge, nicht vom Geschmack, nichts falsch verstehen ;-)).
Der Vorspeisenteller war eine bunte Mischung diverser Vorspeisen und ein Hochgenuss.
Als Hauptgericht bestellten wir Lamm und Hähnchen, dazu wurde Reis und Salat serviert. Zum Abschluss gab es einen Tee und Baklava auf's Haus.
Ein Top-Service, sehr nette Bedienung und ein sehr leckeres Essen zu unschlagbaren Preisen. Die Hauptgerichte liegen bei knapp 9 €, das muss man erstmal in Düsseldorf hinkriegen. Wow, top!

Wow, ich glaube ich habe noch nie so dekadent und gut gegessen wie im Lido!

Das Lido ist quasi zweieinhalbgeschossig, der Kubus sitzt wie eine Insel im Hafenbecken, man hat eine richtig tolle Aussicht auf die Gehry-Bauten oder auch die anderen Gebäude ringsherum. Da wir uns nicht so recht entscheiden konnten (und die Auswahl doch sehr bescheiden war auf insgesamt zwei Seiten), wählten wir ein Menü, welches vier Gänge enthalten sollte. Nunja, Steffi ist ja bekanntlich dafür bekannt, vorher direkt zu urteilen und stellte sich auf einen Abend mit nachträglichem Besuch bei Mäcces ein, um satt zu werden ;-) Denkste - ich wär fast geplatzt, als ich da raus ging.

Vorspeise
Als Vorspeise gab es grünen Spargelsalat in Holunderblüten Vinaigrette mit Bio Ei und lauwarmem Bachsaibling. Zugegebenermaßen sind in dieser Beschreibung mehr Wörter enthalten als Essen auf dem Teller war - aber es sollte ja auch nur ein Starter sein, der kulinarische Genuss sollte sich - wie sich im Nachhinein herausstellte - nach und nach steigern. Achja, die Holunderblüten hab ich mal liegen gelassen, ich ess doch keine Blumen ;-)

Suppe
Bisque mit Hummer Beignets, Curry und Kokos. Ähm, okay, Bisque müsste ich googlen, Beignets ebenfalls. Zu deutsch: Eine dickflüssige und vor allem geschmacksintensive Suppe mit einem Hummer-Krapfen. Woooooooow! Ich bin normalerweise nicht so ein Suppen-Fan, aber DAS war exzellent!

Hauptgang
Anchorena Lamm mit Kichererbsen, Piquillos, Zwergorangen und Humus. Versteht doch jeder oder? ;-) Das Anchorena Lamm soll wohl mit die beste Qualität haben - und so schmeckte es auch. Was ein Hochgenuss, so zart wie das war!

Zwar hatten wir bis dahin eher kleine Portionen bekommen, aber insgesamt hatte ich doch ein wohliges Gefühl im Bauch, ich war satt und zufrieden. Doch es sollte noch der abschließende Gang kommen...

Dessert
Nach Frankreich, Frankreich und Uruguay ging es nun in den hohen Norden. Es gab "Norwegisches Omelette". Der Kellner brachte zunächst die Teller und flambierte diese Art Torte mit Rum. Irre. Doch was verbarg sich hinter der Torte? Ein Biskuitboden, darüber Fruchtsorbet und eine Vanillecreme (?) und das ganze überdeckt mit einer Art Mascarpone-Creme. Ich will nicht wissen, wieviele Kalorien das Ding hatte :D

Mit Getränken habe ich 67 € bezahlt, sicherlich kein Zuckerschlecken, aber das Lido kann man für ganz besondere Anlässe im Hinterkopf behalten. Gehobenes Ambiente, gepflegter Umgang und tolles Essen - danke!

Der Laden ist ziemlich versteckt und auch relativ klein. Sobald man das Café betritt, ist man in einer anderen Welt. Die Wände und sogar Decken sind tapeziert mit alten Kinoplakaten, Kunstdrucken und Fotos, sämtliche Epochen sind dabei (das erinnerte mich zunächst an die Zicke hinter'm Rathaus, das aber nur am Rande). Eigentlich sollte man das Café allein betreten, denn es verlockt ungemein, sich das alles in Ruhe anzusehen (umso löblicher ist es natürlich, wenn man standhaft bleibt und sich dem eigentlichen Abend zuwendet ;-)). Die Bedienung ist nett und geduldig, das Essen 1a. Propper Portionen, sehr lecker und dazu auch noch - für Düsseldorfer Verhältnisse - echt günstig. Die Hauptgerichte liegen bei +/- 8 Euro... Also alles in allem würd ich mal fast behaupten, ist das ein Geheimtipp. Wer einen schönen Abend in uriger Kerzenschein-Atmosphäre verbringen möchte, sollte da mal vorbeischauen...!

Platz nimmt man in dem Laden, wenn man nicht reserviert hat, an einem Tisch, wo keine Gläser stehen. Auch ne interessante Vorgehensweise. Also wurde nicht lang gefackelt und mitten im Raum Platz genommen, wenn schon, denn schon :) Die Speisekarte war - zumindest was das dauerhafte Angebot angeht - sehr minimalistisch gehalten. Gerade mal 4 oder 5 Pizzen, zum Beispiel. Bei den Tagesgerichten wurde allerdings ordentlich aufgetischt. Als kleine Gaumeneröffnung gab es Oliven und frisches Brot, so muss das sein. Ich entschied mich für eine Pizza mit Lachs und grünem Spargel, klang irgendwie verlockend. Und war es auch, mein lieber Schwan. Unglaublich lecker, ein 1a Pizzaboden, darauf die frischesten Zutaten, einfach nur wow. Passend dazu ein sehr leckerer Rotwein aus Sizilien (woher auch sonst hust) und der kulinarische Abend war perfekt. Aber auch das Drumherum war nicht ohne, das Ambiente war richtig schön, die leichte Hektik typisch italienisch. Trotzdem konnte ich sehr gut abschalten und den Abend genießen :) Also den Laden kann ich nur empfehlen. Anfangs war ich etwas skeptisch, von wegen Medienhafen, schickimicki und teuer, aber ich wurde definitiv vom Gegenteil überzeugt. Merke: Steffi ist flexibel. Selbst im Medienhafen kann sie sich wohl fühlen :)

Der Laden wirkt eher wie ein Fastfood-Restaurant, von japanischem Stil ist da eher weniger zu sehen. Aber die hatten ein gutes Angebot: Sushi Flat für 9,90 €. All you can eat quasi. Die Sushi Flat funktionierte so, dass man sich vom Fließband alle Teller mit blauem und grünem Rand nehmen durfte, alle anderen Sachen kosteten extra, netterweise um 50 % reduziert. Aber ich sag euch, blau und grün reichen allemal. Wirklich ne lustige (und vor allem leckere) Sache. Das Sushi stand in seiner Qualität keinem anderen nach - und war für das für das Geld echt gut.

Versteckt ist der Laden im Hinterhof der Tußmannstraße (Hausnr. 70), total urig. Zusammen mit dem Kopfsteinpflaster, einem kleinen Schmuckladen gegenüber, der ehemaligen Spoerl-Maschinenfabrik im Hintergrund und dem herabrieselnden großen Schneeflocken war schon der Gang dorthin toll. Innen drin erwartete uns eine richtig gemütliche Bar. Eine handvoll Tische, ein holländischer Kellner, eine kleine und überschaubare Karte. Bestellt wurde ein Salat mit Hühnerbrust sowie Ziegenkäse. Zugegebenermaßen hat man kein üppiges Essen bekommen (10 € für ein Salat ist doch recht happig), aber dafür wars schon sehr lecker, das Ambiente und auch der Umgang stimmten. Wenn man also einen gemütlichen Abend verbringen möchte und nebenbei gratis Postkarten verschicken will ("Hey, ich sitze gerade bei Herrn Spoerl..."), ist man hier gut aufgehoben :)